Freitag, 25. Oktober 2013

Rezension: Der Schneekristallforscher von Titus Müller

Der Schneekristallforscher

von Titus Müller

Genre: Roman
Die Erzählung beruht auf einer wahren Begebenheit

Verlag: Adeo
Seitenzahl: 160
Hardcover: 9,99 €
ebook: 8,99 €

1. Auflage: Sept 2013







Inhalt

Jericho, Vermont, 1887
Wilson Bentley sammelt in den verschneiten Laubwäldern der Green Mountains Zuckerahornsaft aus den Bäumen. Als er die gefüllten Eimer in das Zuckerhaus bringt, einer heimeligen Bretterbude mitten im Wald, trifft er dort auf Mina Seeley. Sie wollte sich nur einen Schutz vor der Kälte suchen, doch sie wärmt in der kleinen Hütte nicht nur sich, sondern auch William Bentleys Herz.

Diese zarte Verbindung hat jedoch keine guten Voraussetzungen. Mina ist aus der lebhaften Stadt New York auf das Land vor etwas geflohen, was sie vor allen verbirgt. Trotzdem lässt sie sich auf den seltsamen Wilson ein, der von allen im Dorf als „verrückt“ und „verschroben“ beschrieben wird – weil er Schneeflocken sammelt. Anfangs hindern diese Vorbehalte Mina an einem tiefer gehenden Kontakt und als sie den Schulkindern zuliebe mit auf das Zuckerfest kommt, bei dem Wilson großzügig Ahornsirup verteilt, hält sie ihn für einen naiven, nie erwachsen geworden Spaßvogel.

Als Wilson sie schließlich einlädt, sich seine Fotos der Schneekristalle einmal anzusehen, kann sie nicht widerstehen und ist von ihm und seinen Bildern fasziniert. Seine unbeschwerte Jugendlichkeit und seine Begeisterung für die Schönheit, die Gottes Vielfältigkeit hervorbringt, wirken plötzlich ungeheuer anziehend auf sie. Doch ihre Vergangenheit holt sie allzu schnell ein und eine Entscheidung wird unausweichlich.


Meine Meinung
Als erstes muss ich das Cover erwähnen. Es ist wunderschön, in dunkelblauem Samt mit silbern geprägter Schrift und vielen verschiedenen Schneeflocken. Wie eine verschneite Winternacht.

Die ersten Sätze haben mich dann auch schon verzaubert. Die besinnliche Stimmung, die schon das Cover ausstrahlt, setzt sich in den wunderbar sanften Tönen des Schreibstils fort. Es ist genau das richtige Buch für einen gemütlichen Abend, gerade jetzt, wenn es draußen kalt ist, stürmt und vielleicht schon schneit. Man fühlt sich zurückversetzt in diese Zeit, in der Menschen, die das Besondere gesehen haben, ausgeschlossen wurden – nur weil andere nicht verstanden, ja nicht mal nachgefragt haben, um was es eigentlich geht.

Wilsons Ausdauer und Hingabe, diese zarten, unbeständigen Schönheiten auf Fotografien festzuhalten, um sie auch für andere Menschen zugänglich zu machen hat mich sehr beeindruckt. Und mit genau dieser stillen Leidenschaft wirbt er auch um seine große Liebe – es sind zarte, zerbrechliche Gefühle, aber mit einer unerschütterlichen Beständigkeit, die mich innerlich sehr berührt hat.

Wilson Bentley hatte die Begabung, die Wunder zu entdecken, die im Kleinsten verborgen liegen und die innere Stärke frei zu sein, um das zu tun, woran sein Herz hängt – egal, was alle anderen sagen. Er schafft es, das, woran er glaubt, zu leben und selbst, wenn ihn etwas in die Knie zwingt, er steht immer wieder auf.

Fazit
Eine sachte, unaufdringliche Erzählung, ein Traum, der einen in die verschneiten Wälder des 19 Jhd. entführt, als stünde man selbst inmitten dem leisen Schneefall, inmitten tausend glitzernder, einzigartiger Mysterien.


Bewertung




© Aleshanee

Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar.
 Es gab diesbezüglich keinerlei Vorgaben und die Rezension 
spiegelt meine ganz persönliche Meinung wider.


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