Freitag, 27. März 2015

Rezension: Das Licht der Welt von Daniel Wolf

Das Licht der Welt

von Daniel Wolf

Genre: Historischer Roman

Fortsetzung der Familiensage Michel de Fleury
"Das Salz der Erde"

Verlag: Goldmann
Seitenzahl: 1152
Taschenbuch: 9,99 €
ebook: 8,99 €

1. Auflage: Dez 2014





Zum Inhalt

Varennes Saint Jaques, 1214 - 1248 a.d.

Michel de Fleury hat es vom Kaufmann zum Bürgermeister über die Stadt Varennes gebracht. Er ist Vorstand der Gilde und führt mit seiner Frau Isabelle ein beschauliches Leben. Doch der Krieg zieht auch an seiner Familie nicht spurlos vorrüber und seine Position bringt ihn mal wieder in Schwierigkeiten.

Sein Sohn Remy ist mittlerweile 28 Jahre alt und hat mit seinem Geschäft als Buchmaler und Schreiber gute Erfolge. Die Kirche ist davon allerdings nicht sehr begeistert und Abbé Wigéric tut alles, um seinem Geschäft zu schaden. Ein Zusammentreffen mit dem berühmten Poeten Walther von der Vogelweide lässt in Remy einen Traum von einer Schule für das einfache Volk entstehen, doch dafür braucht er Unterstützung. Aber auch bei diesem Unternehmen bekommt er den Zorn des Klerus zu spüren.

Meine Meinung

Und wieder kann man wunderbar in die mittelalterliche Welt eintauchen!
Daniel Wolf hat es zum zweiten Mal geschafft, mich zu begeistern, auch wenn der Anfang hier nicht ganz so fesselnd war wie in der "Vorgeschichte" Das Salz der Erde. Der Schreibstil war sehr gut angepasst, genau richtig, um in die Atmosphäre dieser Zeit einzutauchen und trotz der Dicke sind die Seiten nur so dahingeflogen, weils einfach total flüssig geschrieben ist.

Ich hab ja gedacht, dass es hauptsächlich um Rémy Fleury gehen würde, dem Sohn des Kaufmanns Michel, den ich aus dem ersten Band kenne. Aber die beiden haben sich die Hauptrolle geteilt und es war sehr spannend, sie auf ihren unterschiedlichen Wegen zu begleiten. Die meiste Zeit erzählt der Autor aus der Perspektive von den beiden, wechselt aber auch mal zu anderen Charakteren, die eine wichtige Rolle spielen. Das hat ein sehr stimmiges und detailliertes Bild der ganzen Geschichte ergeben; sie spielt wieder hauptsächlich in der fiktiven Stadt Varennes Saint Jaques in Lothringen. 

Michel ist mittlerweile älter, gesetzter und hält immer noch an seinen Überzeugungen fest. Friede und Gerechtigkeit sind ihm sehr wichtig und so versucht er, mit legalen Mitteln und neuen Ideen "seine" Stadt zu einer großen Handelsmetropole auszuweiten.
Rémy ist ja nicht in seine Fußstapfen getreten und hat eine Schreibwerktstatt eröffent. Die Buchmalerei ist seine Berufung und er hat sehr mit der Kirche zu kämpfen, die in ihm einen hartnäckigen Konkurrenten sieht. Aber auch sein Traum einer Schule lässt sich nicht so leicht verwirklichen, da ihm von allen Seiten Steine in den Weg gelegt werden.
Rémy ist eher introvertiert und damit das genaue Gegenteil von seinem Vater, der für seine Wortgewandtheit bekannt ist. Aber auch er kann sich auf seinen ihm eigene Weise für seine Überzeugungen einsetzen und scheut keine Mühen, sich seinen Traum zu erfüllen.
Die beiden haben gegen viele Widrigkeiten zu kämpfen, letztendlich um ihre geliebte Stadt Varennes und das bunte Treiben gemischt mit spannenden Elementen war perfekt inszeniert.

Natürlich gibts auch wieder viele Gegenspieler, u. a. auch einen krankhaften Psychopathen, Machtkämpfe der rivalisierenden Kaufmannsgilden, Kriegstreibereien und trotz mancher vorausschaubaren Details immer wieder Überraschungen. Auch war viel Abwechslung geboten, so dass es nie langweilig wurde. Die Liebe kommt in diesem Band erst später ins Spiel und hat den Ereignissen nochmal frischen Wind gegeben. Eine tolle Leistung, bei so einer Länge durchweg zu unterhalten und die vielen Verwicklungen gekonnt miteinander zu verknüpfen.

Zusammengefasst

Thematik: Das turbulente Leben einer Kaufmannsfamilie im 12. Jahrhundert
Schreibstil: flüssig und der Zeit gut angepasst
Charaktere: sympathisch, nachvollziehbar und abwechslungsreich
Spannung: am Anfang eher ruhiger, aber dann sehr fesselnd
Umsetzung: sehr gut durchdacht, realistisch und kurzweilig

Fazit

Ein prall gefüllter Roman über den blühenden Handel und rivalisierende Kaufmannsgilden im 12. Jahrhundert. Durch die abwechslungsreiche Handlung und den flüssigen Schreibstil sind die Seiten nur so dahingeflogen und ich würde mich über eine Fortsetzung über die Familie Fleury sehr freuen!


Bewertung

© Aleshanee

  Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar.
 Es gab diesbezüglich keinerlei Vorgaben und die Rezension 
spiegelt meine ganz persönliche Meinung wider.



Über den Autor:  Daniel Wolf, geboren 1977, arbeitete u.a. als Musiklehrer, in einer Chemiefabrik und im Öffentlichen Dienst, bevor er freier Schriftsteller wurde. Schon als Kind begeisterte er sich für alte Ruinen, Sagen und Ritterrüstungen; seine Leidenschaft für Geschichte und das Mittelalter führte ihn schließlich zum historischen Roman. Er lebt mit seiner Frau und zwei Katzen in einer der ältesten Städte Deutschlands.
Quelle: Goldmann Verlag


Michel de Fleury 

1 - Das Salz der Erde
2 - Das Licht der Welt
3 - Das Gold des Meeres

3 Kommentare:

  1. Ohhh, ich schleiche um die Bücher schon eine ganze Weile herum. Ich hätte mal wieder richtig Lust einen historischen Roman zu lesen. Deine Rezension hat mich jetzt überzeugt, dass ich mir die Reihe zulegen werde.

    Liebe Grüße
    Yvonne (Yvonnes Bücherecke)

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    1. Das freut mich :D
      Die sind wirklich toll geschrieben und sehr kurzweilig gerade für die Dicke ... und ich finde auch den Preis für einen Wälzer echt angenehm!

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  2. Huhu,

    Deine Rezi klingt richtig gut!
    Lese an sich auch gerne historische Romane, habe aber gerade eine Phase in der ich lieber Gegenwartsromane oder young adult Bücher lese ;-) packe es mir aber trotzdem mal auf die WuLi, bis mich dieses Genre mal wieder packt :)

    Liebe Grüße,
    Tanja

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