Mittwoch, 4. Januar 2017

Rezension: Die Gefährten von J. R. R. Tolkien

Die Gefährten 
von J. R. R. Tolkien

Band 1 der Herr der Ringe Trilogie
Genre: High Fantasy - Klassiker
im Original: The Fellowship of the Ring
vollständig aktualisierte und überarbeitete Übersetzung von Wolfang Krege
Setting: Mittelerde

Verlag: Klett-Cotta
Seitenzahl: 608
Taschenbuch: 14,95 €
ebook: 11,99 €
1. Auflage: 1954



Vor 20 Jahren hab ich diese Geschichte zum ersten Mal gelesen und seither auch die Filme zahlreich oft angeschaut - und ich bin ein so großer Fan von Tolkien und Mittelerde, dass ich jetzt endlich auch nochmal die Bücher lesen musste!

Was für ein großartiges Werk!

* * *


Schon der Anfang, das Eintauchen ins Auenland und das Leben der Hobbits, dem kleinen Volk mit den großen Füßen, die nur Frieden, Lachen und ein blühendes Land sich erhoffen, hat wieder diese Faszination hervorgerufen!

Aber da ist natürlich der eine, Bilbo Beutlin, der vor langer Zeit mit dem Zauberer Gandalf und den Zwergen auszog, um den Drachen im Einsamen Berg zu besiegen. Bei diesem Abenteuer fand er den Ring, den Einen Ring, geschmiedet im Feuer des Schicksalsberges von Sauron, dem mächtigen Bösen, der seit einer lange vergangenen Schlacht im Schatten haust. 
An Bilbos 111. Geburtstag schließlich übergibt er seinem Neffen Frodo den Ring, den er so lange bewahrt hat. Leicht fällt es ihm nicht, aber erst, als er ihn los ist spürt er tatsächlich die Bürde, die er über Jahre getragen hat. 

Frodos Reise beginnt dann allerdings erst 17 Jahre später. Während Gandalf nach dem Ring geforscht hat, ziehen immer mehr Schatten über das Land, Kriege brechen aus und die Elben machen sich auf, diese Welt zu verlassen. Der Weg des kleinen Hobbits wird düster, doch es stehen im Freunde zur Seite, die ihm helfen, sicher nach Bruchtal zu den Elben zu gelangen und einen kühnen Entschluss zu fassen.

Wer kennt sie nicht, die neun Gefährten, die versuchen, endlich den Einen Ring zu vernichten, damit Saurons Macht nicht wiederauferstehen kann:

Frodo Beutlin, den Hobbit, der die Bürde tragen muss
den treuen Sam Gamdschie
den bedächtigen Meriadoc Brandybook
und den tollpatschigen Peregrin Tuk
Dazu natürlich Aragorn, der Waldläufer, genannte Streicher
Der leichtfüßige Elb Legolas aus dem Düsterwald
Der grimmige Zwerg Gimli, Sohn des Gloin
Der zweifelnde Mensch Boromir aus Gondor
und der Zauberer Gandalf, der ihnen den Weg weist

Unerwähnt bleiben darf auch nicht Smeágol, der als "Gollum" sein Dasein fristet und noch eine tragende Rolle spielen wird!

Aus jedem Satz liest man die Liebe zum Erzählen heraus, die Tolkien hier angetrieben hat und vor allem auch zu dieser phantastischen Welt Mittelerde, die er bis ins Detail der Vergangenheit, der Völker und der Sprachen ausgearbeitet hat. Wunderschön beschrieben und jetzt, da ich die Filme kenne, natürlich auch bildlich ein großartiges Lesevergnügen, denn jedes Detail hab ich vor mir gesehen, als wäre ich direkt dabei! Frauen in einer wichtigen Rolle sucht man hier allerdings vergeblich, bis auf die Elbenkönigin Galadriel und ein bisschen vermisst man auch die Gefühle, die hier sehr kurz gehalten wurden. Aber das stört mich nicht, denn die Gefühle kommen hier von ganz alleine, weil ich einfach so viel mit dieser Geschichte verbinde: das Böse, das verführt, ebenso die Macht, an die man glauben möchte und wie doch der Kleinste unter allen mehr zu schaffen vermag, als man glauben möchte. 

Einige Szenen, die es im Film nicht gibt wie der Alte Wald, in dem Tom Bombadil (ein sehr außergewöhnlicher und faszinierender Charakter) und Goldbeere wohnen, die Hügelgräberhöhen und auch einige Kleinigkeiten, die einfach anders sind, haben mir die ursprüngliche Fassung wieder näher gebracht und ich freu mich jetzt schon sehr auf den zweiten Band!


Mein Lieblingszitat
"Viele, die noch leben, haben den Tod verdient. 
Und manche, die sterben, hätten das Leben verdient.
Kannst du es ihnen wiedergeben?
Also sei auch nicht zu schnell fertig mit dem Todesurteil."


Meine Bewertung
 http://blog4aleshanee.blogspot.de/search/label/5%20Sonnen


*Highlight*





Über den Autor: John Ronald Reuel Tolkien wurde am 3. Januar 1892 in Bloemfontein (Südafrika) geboren und wuchs in England auf. Von 1925 an war er Professor für englische Philologie in Oxford. Seine besondere Vorliebe galt den alten nordischen Sprachen.
Seine weltbekannten Bücher »Der Hobbit«, »Der Herr der Ringe«, »Das Silmarillion« haben die Fantasyliteratur entscheidend geprägt und wurden in über 40 Sprachen übersetzt. Millionen von Lesern werden seither von den Ereignissen in Mittelerde in Atem gehalten. J. R. R. Tolkien starb 1973 in Bournemouth.
Quelle: Klett Cotta Verlag

Der Herr der Ringe

1) Die Gefährten
2) Die zwei Türme
3) Die Rückkehr des Königs



9 Kommentare:

  1. Was für eine schöne Rezension:) da bekomme ich direkt Lust sie auch wieder einmal zu lesen. Bei mir ist es schon beinahe 25 Jahre her... omg:D

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    1. *lach* ja, die Zeit vergeht ... und die Bücher sind immer noch so toll, also lass dich nicht abhalten! ;)

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  2. Hey meine Liebe,

    ich muss gestehen, das ich von dieser Reihe nur die Filme kenne und liebe. Vielleicht sollte ich mich irgendwann auch nochmal an die Bücher setzen, denn ich kann mir vorstellen dass sie nochmal um einiges besser sind. :)

    Liebe Grüße,
    Ruby

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    1. Also ich liebe ja die Verfilmung sehr ♥ Allerdings die extended edition, da ist bei jedem Teil nochmal eine Stunde zusätzlich dabei. Seit ich die gesehen habe, schau ich mir die andere nicht mehr an, da fehlt ja soviel *g*

      Es fehlt überhaupt einiges, aber ich kann hier nicht vergleichen, denn die Bücher wie auch die Filme haben bei mir einen besonderen Status, weil ich sie einfach total genial finde - jedes auf seine Art :)

      Die Bücher würde ich aber trotzdem empfehlen, weil es einfach nochmal ein ganz anderes eintauchen in Mittelerde ist ♥

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  3. Ja, Gandalf's humanistischer Appell gehört auch zu meinen Lieblingszitaten, aber Galadriels Rede zum Ende des Buches ist immer noch mein Nummer Eins Favorit. "All shall love me and despair."
    Das eine so herrlich düstere Szene die sie da ausmalt.

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  4. Hallo Alexandra,

    du und deine schöne Rezensionen. Auch diesmal hast du deine Meinung wieder toll verpackt. ^^

    Ich hoffe ich darf dich dafür verlinken.

    Leider kann ich mich deiner Meinung bzw. Begeisterung anschließen, da ich doch sehr verhalten aus dem ersten Buch ausstieg. Für mich ist diese Welt noch neu und bisher noch sehr verwirrend. Mal sehen wie es im nächsten Teil sein wird.

    Liebe Grüße

    Anja

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    1. Dankeschön! ♥ Ja natürlich, gerne!

      Das ist natürlich schade, für einen "Neuling" ist das sicher ganz schön viel auf einmal - ich kann mir das ehrlich gesagt gar nicht mehr so vorstellen, wie es ist, wenn man Mittelerde noch gar nicht kennt. Aber vielleicht kommst du ja noch rein. Die Filme dazu sind übrigens auch super gemacht, ich würde dir da aber auf jeden Fall zu der längeren Extended Version raten, sonst fehlt so viel ;)

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  5. Ich schaue hier gerade aus Langeweile vorbei und muss einfach mal sagen: Das englische Original ist am besten. Danach kommt für mich die Übersetztung von Margaret Carroux und nicht die von Krege, da sie auch besonderen Zugriff auf Notizen Tolkiens hatte und er die Übersetzung sogar selber verfolgt hat. Mir gefällt außerdem der Stil in dem Tolkien schreibt, der ja doch ein wenig anspruchsvoller ist als die heutige Durchschnitts-Fantasyliteratur. (Meiner Meinung nach zumindest.)

    Ich wollte selber eine Rezension für meinen egienen (sehr) kleinen Blog schreiben, hab mich aber entschieden zu warten, bis ich ein wenig geübter bin, um dem Werk zumindest halbwegs gerecht werden zu können.
    Mal sehen, denn bekanntlich ist "Nicht jeder, der wandert, verlorn"

    P.S.
    Silmarillion, irgendjemand?

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    1. Für das englische Original reichen meine Sprachkenntnisse leider nicht ;)
      Ich hab auch keinen Vergleich mit anderen Übersetzern, da ich bisher nur diese Ausgabe gelesen hab.
      Vielleicht, wenn ich es nochmal lesen möchte, greife ich zu einer anderen? Mal schauen ...

      Ob ich mit meinen Rezensionen den Werken gerecht werden *lach* darüber hab ich mir nie Gedanken gemacht. Ich teile einfach meine Buchmeinung gerne mit anderen und freu mich über jeden Austausch :)

      Anspruchsvoller würde ich es definitiv nennen, überhaupt ist der ganze Stil einfach sehr anders als heutzutage. Es macht jedenfalls viel Spaß und ist eine schöne Abwechslung gegenüber heutigen Fantasybüchern.

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