Dienstag, 7. März 2017

Rezension: Des Teufels Gebetbuch von Markus Heitz

Des Teufels Gebetbuch
von Markus Heitz

Genre: Urban Mystery Thriller

Verlag: Knaur
Seitenzahl: 672
Taschenbuch: 16,99 €
ebook: 14,99 €

1. Auflage: März 2017






Klappentext

Der ehemalige Spieler Tadeus Boch gelangt in Baden-Baden in den Besitz einer mysteriösen Spielkarte aus einem vergangenen Jahrhundert. Alsbald gerät er in einen Strudel unvorhergesehener und mysteriöser Ereignisse, in dessen Zentrum die uralte Karte zu stehen scheint. Die Rede ist von einem Fluch. Was hat es mit ihr auf sich? Wer erschuf sie? Gibt es noch weitere? Wo könnte man sie finden? Dafür interessieren sich viele, und bald wird Tadeus gejagt, während er versucht, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Plötzlich steigt der Einsatz: Es ist nicht weniger als sein eigenes Leben.


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Meine Meinung 

Ich wollte ja schon lange endlich mehr von dem Autor lesen - und da kam mir das neue Buch von ihm gerade recht - Titel, Cover und Klappentext haben mich sofort angesprungen, denn in uns allen wohnt ja irgendwie so eine kleine Spielerseele ... oder?

Es geht tatsächlich viel ums Zocken in der Geschichte, primär um das Kartenspiel und wir erfahren hier einiges zu den Hintergründen, wie dieses Spiel entstanden ist und welche Arbeit damals tatsächlich in der Herstellung der Karten gesteckt hat. "Des Teufels Gebetbuch" war früher wirklich ein Ausdruck für Spielkarten, da es viele Menschen um Haus und Hof gebracht hat und sie sich mit Geld um Kopf und Kragen gespielt haben. Mehr zu interessanten Details aus der Recherche erfährt man dann auch noch im Anhang.

Aber hat hier tatsächlich der Teufel seine Hände im Spiel?

Es gibt tatsächlich eine Figur, die dem gehörnten Unterweltler sehr nahe kommt - allerdings fungiert er scheinbar eher als Bote. Man weiß lange nicht, was genau er bezweckt und warum er so hinter den Karten her ist und ich hab gerne gerätselt, was es mit ihm auf sich hat. Nach und nach taucht man immer mehr ein und wird auch desöfteren überrascht!

Charaktere gibt es eine ganze Menge, aber Markus Heitz jongliert wirklich großartige mit den unterschiedlichen Zeiten und Ereignissen. Dabei reist man zwischen Monte Carlo, Rom, Baden-Baden, dem südamerikanischen Dschungel und einigen anderen Städten hin und her. Aber keine Sorge, der rote Faden führt dabei zu keinen Verwirrungen und selbst der Zeitsprung ins 18. Jahrhundert zu den antiken Kartenmachern bringt immer mehr Licht hinter all die düsteren Geheimnisse. 

Tadeus Boch ist ein ehemaliger Zocker und hat sich damit einen riesigen Berg Schulden angehäuft. Um zu widerstehen begibt er sich tagtäglich in die Höhle des Löwen: er arbeitet nämlich in einem Spielcasino und wähnt sich dabei in Sicherheit, denn schließlich widersagt er dem Verlangen, auch wenn er es ständig vor Augen hat. Doch eine Spielerseele kann man nicht immer so einfach verleugnen und auch er wird recht schnell in Versuchung geführt. Ich mochte ihn sehr gerne, denn ich kann als ebenfalls ehemalige Zockerin das Verlangen danach sehr gut nachvollziehen. 
Eine weitere, sehr sympahtische Figur ist Hyun. Eine Ärztin, die durch unglückliche Umstände in die Sache verwickelt wird. 
Aber auch alle anderen Charaktere sind sehr anschaulich und eigenwillig und fügen sich perfekt in die Geschichte ein. Bei manchen weiß man nicht so recht, was man von ihnen halten soll und es gibt einige Überraschungen.

Es geht hierbei aber nicht nur um die Verlockungen des Spiels an sich, die Verführung zu Macht und Geld, sondern um ein ganz bestimmtes Kartendeck. Welche magische Bewandtnis es damit auf sich hat, wird recht schnell klar, zumindest ahnt man etwas, aber der Autor lässt den Leser geschickt noch soweit im Dunkeln, dass es die Spannung immer höher treibt. Trotz der sehr guten Beschreibungen wird es nicht langweilig, denn das Tempo geht immer gut voran und es gibt nur wenig ruhigere Verschnaufpausen. Jeder Schauplatz wird gut in Szene gesetzt und ist wichtig, dabei geht es teilweise auch brutal und bösartig zu - eine Art teuflischer Macht, die sich ihren Weg sucht.

Eine Besonderheit ist das erfundene Spiel "Supérieur", das eine wichtige Rolle spielt und dessen Regeln man in der Klappenbroschur nachlesen kann.

Fazit

Ein rasanter, mit allen Regeln der Kunst verstrickter Thriller mit immens viel Spannung, Action und Verfolgungsjagden durch die ganze Welt. Der Hintergrund zum Kartenspielen und Spielen an sich hat mir sehr gut gefallen und natürlich auch die mysthisch-magischen Facetten, die perfekt eingeflochten worden sind.

Bewertung
 http://blog4aleshanee.blogspot.de/search/label/5%20Sonnen


*Highlight*

© Aleshanee

Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar.
 Es gab diesbezüglich keinerlei Vorgaben und die Rezension 
spiegelt meine ganz persönliche Meinung wider.



Über den Autor: Markus Heitz, geboren 1971, studierte Germanistik und Geschichte. Er schrieb über 40 Romane und wurde etliche Male ausgezeichnet. Mit der Bestsellerserie um "Die Zwerge" gelang dem Saarländer der nationale und internationale Durchbruch. Dazu kamen erfolgreiche Thriller um Wandelwesen, Vampire, Seelenwanderer und andere düstere Gestalten der Urban Fantasy und Phantastik. Die Ideen gehen ihm noch lange nicht aus.
Quelle: Knaur Verlag



6 Kommentare:

  1. Hallo Aleshanee,

    eine tolle Rezension, ich kann mich deinen Worten nur anschließen! :)
    Man kann das Buch wirklich nur sehr schwer aus der Hand legen.

    Liebe Grüße
    Nicole

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  2. Hi Alex,

    danke für deine mitreißende Rezi und das Buch wandert definitiv auf meine WuLi, denn das Thema spricht mich total an :)

    Liebe Grüße,
    Uwe

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    1. Gerne! Freut mich sehr, dass ich dich noch ein bisschen anschubsen konnte *g* Das Buch ist wirklich klasse!

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  3. Hallo,

    das hört sich wirklich nach einem Buch an, was mir sehr gefallen könnte.
    Ich liebe es ja, dass er es nicht scheut in zwei Handlungssträngen zu erzählen.

    Gruß
    Die Buchdompteurin
    www.buchdompteurin.de

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    1. Findest du das so selten? Also mehrere Handlungsstränge? Ich hab das schon öfters in Büchern und wenns gut gemacht ist, ist das klasse - es hat jeder Stil was für sich, finde ich ;)

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