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Donnerstag, 26. September 2013

Rezension: Arkadien fällt von Kai Meyer

Arkadien fällt

von Kai Meyer

Genre: Fantasy
Band 3 der Arkadien Trilogie

Verlag: Carlsen
Seitenzahl: 464
Hardcover: 19,90 €
Taschenbuch: 8,99 €
ebook: 7,99

1. Auflage: Sept  2011
ISBN: 978-3551582034




Der rasante Abschluss der Arkadien Trilogie

„Wären wir Narben, dann wären unsere Erinnerungen die Fäden, die uns zusammenhalten. Du kannst sie nicht zerschneiden. Wenn du das tust, dann reißt es dich entzwei.“
„Aber meine Erinnerungen tun so weh“, sagte sie. „Ich will vergessen. So vieles einfach vergessen.“
„Wie soll das gehen? Alles, was dir im Leben geschehen ist, geschieht auch heute noch. Was einmal begonnen hat, endet nicht. Da oben in deinem Kopf, da endet es nie.“ Zitat


Es beginnt mit einer Beerdigung. Fundling wird zu Grabe getragen, der treue Gehilfe der Carnevare, der am Ende des letzten Bandes noch im Koma lag. Dem jungen Pärchen Rosa Alcantara und Alessandro Carnevare geht sein Tod sehr nahe, umso ärgerlicher scheint ihnen das Auftauchen der Richterin Quattrini. Diese will sich mit ihnen treffen und obwohl Alessandro nicht davon begeistert ist, machen sie sich auf den Weg. Sie werden allerdings nie erfahren, was genau die Richterin mit ihnen besprechen wollte, denn die Clans hängen den beiden einen Mord an und sie müssen unerwartet fliehen.

Ihre Flucht vor der Polizei und den Mordanschlägen der Clans führt sie in die Vergangenheit, in die Mythologie der Entstehung der arkadischen Dynastien. Der Nachlass von Fundling, den Alessandro entdeckt hat, hält darüber mehr als eine Überraschung für sie bereit. Während die beiden verzweifelt nach Antworten suchen, kehrt der „Hungrige Mann“ zurück um die Macht wieder an sich zu reißen - werden ihm die Clans folgen?
Und wie hängt das Ganze mit TABULA und deren Forschungen zu den Hybriden zusammen? Welche Rolle spielt Rosa´s Vater? Was hat es mit den uralten Statuen unter dem Meer auf sich und was sind die Löcher in der Menge?

Viele Fragen, die Rosa und Alessandro klären müssen und ihnen bleibt nicht viel Zeit …

Meine Meinung

Schon die beiden ersten Bände von Arkadien haben mich fasziniert und der dritte steht den beiden in nichts nach, ich fand ihn sogar am besten. Nach den weitreichenden Entwicklungen in den ersten beiden Bänden steuert der dritte mit viel Aktion auf ein fulminantes Ende zu.
Von Anfang an verspricht die temporeiche Handlung viele neue Ideen und Verwicklungen. Man merkt, dass nun langsam die ganzen Fäden zusammenlaufen und man der Lösung des Rätsels immer näher kommt. Die kurzen Kapitel  und wechselnden Schauplätze treiben das Tempo noch mehr an. Das Geschehen reißt einen mit, während das junge Paar quer durch Sizilien jagt, um ihren Verfolgern zu entkommen. Es wird brutal und blutig, immer wieder unterbrochen mit kurzen ruhigen Augenblicken, die einen Luft holen lassen.

Eine wunderschöne, anschauliche Erzählsprache, wie ich es von Kai Meyer gewohnt bin, führt den Leser mit den beiden Flüchtenden von einer Bedrängnis zur anderen. Ich hatte ständig „Bilder im Kopf“, als würde ich direkt daneben stehen oder einen Film ansehen. Ein flüssiger und authentischer Schreibstil, bei dem ich jede Szene vor Augen hatte.

Rosa und Alessandro haben sich weiterentwickelt. Sie wissen beide, dass sie zusammengehören – ihre Beziehung hat sich gefestigt und sie wirken reifer - was ihnen hilft, die vielen Hindernisse zu überwinden, die ihnen die Cosa Nostra in den Weg legt. Die wenigen Momente, in denen sich die beiden näherkommen können, schaffen eine glaubhafte, liebevolle Atmosphäre, ohne kitschig zu sein.
Auch Iole entfaltet ein starkes Selbstbewusstsein, sie wirkt nach ihrer albtraumhaften Vergangenheit einerseits leicht und beschwingt, aber gleichzeitig ernst und immer im Hier und Jetzt. Auch die markanten Nebenfiguren beleben die ganze Geschichte mit schwierigen, vielschichtigen Charakteren.

 „Die Löcher in der Menge“ haben mich schon seit ihrer ersten Erwähnung interessiert und ich war sehr gespannt, wie sich die vielen losen Fäden zu einem Muster verknüpfen würden. Nach und nach werden die Rätsel aufgedeckt, obwohl ein kleiner Rest der Fragen im Dunkeln bleibt, die ich gerne noch aufgeklärt gewusst hätte.

Alles in allem ein dramatisches, rasantes Road-Movie mit phantastischen und mythischen Elementen, dessen offenes Ende noch einiges an Spielraum lässt.

Bewertung



© Aleshanee

2 Kommentare:

  1. Ich liebe die Arkadien Trilogie <3. Ich habe alle drei Bände in einem Rutsch verschlungen.

    LG

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    1. Ja, sie sind zwar vom Stil her ganz anders als seine anderen Trilogien (Wellenläufer, Wolkenvolk usw), aber ich fand sie super und sehr speziell. Der dritte Teil hat mir am besten gefallen! Am Ende hatte ich allerdings noch 1 - 2 Fragen, die ich noch gerne geklärt gehabt hätte.

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