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Freitag, 11. April 2014

Rezension: Magic Ex Libris (1) Die Buchmagier von Jim C. Hines

Die Buchmagier

von Jim C. Hines

Genre: Urban-Fantasy
Band 1 der Magic Ex Libris Reihe
Originaltitel: Libriomancer

Verlag: Bastei Lübbe
Seitenzahl: 457
Taschenbuch: 8,99 €
ebook: 7,49 €

1. Auflage: März 2014






Zum Inhalt

Isaac Vainio ist Bibliothekar in der Copper River Bücherei in Michigan und pflegt die größte Fantasy-Buchsammlung der Stadt – und er ist Mitglied des Geheimbundes der Zwelf Portenaere. Sie beschützen schon seit Jahrhunderten die Menschheit vor übernatürlichen Gefahren.
Somit gehört er zu den wenigen Menschen, die Libriomantik ausüben können, die Magie, die in den Büchern wohnt.

Seit zwei Jahren ist Isaac jetzt Titelaufnehmer und kümmert sich darum, dass potenziell gefährliche Bücher den Pförtnern gemeldet werden – zwei Jahre, seit er durch einen Verstoß gegen die Gesetze aus dem Außendienst suspendiert wurde und er keine Magie mehr angewandt hat.
Das ändert sich jedoch, als aus heiterem Himmel drei Funkler auftauchen, drei Vampire, die ihm nach dem Leben trachten. Nur durch die zufällige Hilfe von Lena Greenwood gelingt es ihm, am Leben zu bleiben.
Auf einmal wird sein ganzes Leben durcheinander geworden: seine Vorgesetzte Nicola Pallas, die regionale Meisterin der Pförtner, bittet ihn um Hilfe. Ihr ganzes System wurde infiltriert, Pförtner ermordet, die Vampire mit einem Bann belegt und der Initiator ihres Geheimbundes, Johann Gutenberg, ist plötzlich verschwunden. Nur er könnte die sich aufwallende Magie zurückhalten, doch Isaac weiß nicht, wem er noch trauen kann.

Meine Meinung

Wow, das Buch hat wirklich eine ganze Fülle von Action, Spannung und neuen Ideen!
Aus der Ich-Perspektive von Isaac erlebt man eine abenteuerliche Suche nach dem Bösewicht, der die Geheimhaltung der Buchmagier auf den Kopf stellt.
Es war nicht ganz einfach, den vielen neuen Eindrücken zu folgen und alles sofort zu verstehen – man muss schon konzentriert lesen, um die Hintergründe und Zusammenhänge zu verstehen. J. Hines hat eine sehr lebhafte, anschauliche Sprache, die anspruchsvoll aber auch mit Humor gespickt ist.

Die Protagonisten Isaac Vainio und Lena Greenwood waren mir von Anfang an sympathisch. Der Buchmagier ist ein gewissenhafter, ehrlicher Mann, dem sein Hunger nach Wissen beinahe über alles geht. Die Gedankenspielchen, die der Autor immer wieder einwirft, zeigen deutlich seine immer währende Neugier.

„Es war schon immer mein Problem gewesen, dass ich zu viele Fragen stellte, 
selbst wenn ich es besser wusste. Besonders wenn ich es besser wusste.“ S. 357

Gleichzeitig ist er aber auch unsicher, da er befürchtet, seine Fähigkeiten (wieder) zu überschätzen. Seine Faszination für Bücher und die Begabung, Gegenstände aus den Seiten zu ziehen kann wohl jeder Leser nachvollziehen.
Ein witziger Nebencharakter ist seine Spinne Klecks, ein Wesen aus einem Buch, dass bei drohender Gefahr stets in Flammen aufgeht.
Lena Greenwood hingegen ist eine Dryade und Isaac fällt es schwer, sie einzuschätzen. Sie hat ihre eigenen Gründe, ihm bei der Nachforschung zu helfen und je weiter ihr Weg sie führt, desto näher scheinen sie sich zu kommen.

Die Magie und ihre Handhabung ist völlig neu – man könnte an die „Tintenwelt“ von Cornelia Funke erinnert werden – sie ist aber völlig anders. Es gibt keine Welt hinter den Büchern, die man bereisen kann; sondern der Zauber entsteht aus dem Glauben der vielen Tausenden von Menschen, die diese Bücher gelesen haben. Erst sie machen es möglich, dass ein magisch begabter Libriomant fähig ist, den Gegenständen aus den Büchern eine Substanz zu geben und sie in unsere Welt zu ziehen. Auch den Bezug zum Erfinder des Buchdrucks, Johann Gutenberg, der das magische Potenzial der geschriebenen Wörter entdeckte, fand ich sehr gelungen und gibt dem ganzen einen glaubwürdigen Charakter.

„Es war alles Magie. Meine Bücher, die Automaten, Lenas Verbindung zu ihrem Baum … 
alles lief auf Energie, Glaube und Willensstärke hinaus.“ S. 396

Für die Figuren ist vor allem detektivischer Spürsinn gefragt, Mut und eine unbeirrbare Neugier. Ihre abenteuerliche Jagd wird anschaulich beschrieben und mit amüsanten Metaphern gekonnt in Szene gesetzt.
Die vielen Bezugnahmen des Autors auf literarische Werke haben mich auch beeindruckt, im Anhang kann man sie in der Bibliografie auch nachlesen.

Ich hätte mir manchmal etwas hilfreichere Erklärungen gewünscht und hoffe, dass die Fragen dann in Band 2 beantwortet werden.

Fazit

Jim C. Hines hat mich in eine magische Welt entführt, die sich mitten unter uns befindet. Mit einer Mischung aus bibliophiler Magie, Agententhriller und kriminalistischer Spurensuche führt er die Protagonisten mit portionierter Gewalt und scharfsinniger Vorausahnung auf einen Weg, den sie nie beschreiten wollten. Sehr anschaulich, aber auch sehr voll bepackt mit komplexen Informationen, die ich erstmal durchschauen musste. Ein gelungener Auftakt und ich freue mich auf den zweiten Band!

Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar.
 Es gab diesbezüglich keinerlei Vorgaben und die Rezension 
spiegelt meine ganz persönliche Meinung wider.

Bewertung

© Aleshanee


Über den Autor: Jim C. Hines wurde 1974 geboren. Er hat Psychologie und Anglistik an der Michigan State University studiert. Er schreibt seit den frühen neunziger Jahren, inzwischen als Vollzeit-Autor. Sein Fantasy-Roman ?Die Goblins? wurde auf Anhieb in verschiedene Sprachen übersetzt und fand bei den deutschen Lesern eine große Fangemeinde. Jim C. Hines lebt heute mit seiner Familie und vielen Haustieren in Michigan.
Quelle: Bastei Lübbe Verlag




5 Kommentare:

  1. Ui, das klingt total interessant und die Goblin Reihe habe ich auch noch hier stehen. Unter "Die Buchmagier" konnte mir aber zunächst nichts vorstellen. Das Buch wird bestimmt auch bei mir einziehen.

    Liebe Grüße
    Katie♥

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  2. Ich war ja schon nach deinem Gemeinsam-Lesen-Post total gespannt und jetzt hat das Buch endgültig den Weg auf meine Wunschliste gefunden. Klingt echt super!
    Schade nur, dass das englische Cover nicht so schön ist wie das deutsche, aber da hilft wohl nichts, da muss ich durch. (Ich lese, wenn ich es vermeiden kann, einfach keine Übersetzungen aus dem Englischen, auch nicht wenn die Originalcover hässlich sind.)

    Liebe Grüße
    Alesha

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    1. Oh, also in englisch könnte ich das nicht lesen - einfach Bücher gehen schon, aber bei dem würde ich nur die Hälfte verstehen, wenn überhaupt *g* War schon auf deutsch nicht einfach, dem ganzen zu folgen. Ist sehr komplex aber genial ausgedacht

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  3. Ich lese das Buch gerade und mag es sehr :) Allerdings war mir bis jetzt nicht bewusst, dass es auch wieder eine Reihe ist -.-
    Aber gut, wenigstens Taschenbuch, das wird nicht ganz so teuer ;)

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    1. Jaa, irgendwie gibts kaum mehr Einzelbände ... ich freu mich zwar, dass es weitergeht, wenn es gut ist, aber so ein abgeschlossenes Buch zwischendurch ist auch mal schön. Vor allem kommt man den ganzen Reihen ja kaum mehr hinterher ^^

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