Die Buchmagier
von Jim C. HinesGenre: Urban-Fantasy
Band 1 der Magic Ex Libris Reihe
Originaltitel: Libriomancer
Verlag: Bastei Lübbe
Seitenzahl: 457
Taschenbuch: 8,99 €
ebook: 7,49 €
1. Auflage: März 2014
Zum Inhalt
Isaac Vainio ist Bibliothekar in der Copper River
Bücherei in Michigan und pflegt die größte Fantasy-Buchsammlung der Stadt – und
er ist Mitglied des Geheimbundes der Zwelf Portenaere. Sie beschützen schon
seit Jahrhunderten die Menschheit vor übernatürlichen Gefahren.
Somit gehört er zu den wenigen Menschen, die Libriomantik
ausüben können, die Magie, die in den Büchern wohnt.
Seit zwei Jahren ist Isaac jetzt Titelaufnehmer und
kümmert sich darum, dass potenziell gefährliche Bücher den Pförtnern gemeldet
werden – zwei Jahre, seit er durch einen Verstoß gegen die Gesetze aus dem
Außendienst suspendiert wurde und er keine Magie mehr angewandt hat.
Das ändert sich jedoch, als aus heiterem Himmel drei
Funkler auftauchen, drei Vampire, die ihm nach dem Leben trachten. Nur durch
die zufällige Hilfe von Lena Greenwood gelingt es ihm, am Leben zu bleiben.
Auf einmal wird sein ganzes Leben durcheinander geworden:
seine Vorgesetzte Nicola Pallas, die regionale Meisterin der Pförtner, bittet
ihn um Hilfe. Ihr ganzes System wurde infiltriert, Pförtner ermordet, die
Vampire mit einem Bann belegt und der Initiator ihres Geheimbundes, Johann
Gutenberg, ist plötzlich verschwunden. Nur er könnte die sich aufwallende Magie
zurückhalten, doch Isaac weiß nicht, wem er noch trauen kann.
Meine Meinung
Wow, das Buch hat wirklich eine ganze Fülle von Action,
Spannung und neuen Ideen!
Aus der Ich-Perspektive von Isaac erlebt man eine
abenteuerliche Suche nach dem Bösewicht, der die Geheimhaltung der Buchmagier
auf den Kopf stellt.
Es war nicht ganz einfach, den vielen neuen Eindrücken zu
folgen und alles sofort zu verstehen – man muss schon konzentriert lesen, um
die Hintergründe und Zusammenhänge zu verstehen. J. Hines hat eine sehr
lebhafte, anschauliche Sprache, die anspruchsvoll aber auch mit Humor gespickt
ist.
Die Protagonisten Isaac Vainio und Lena Greenwood waren
mir von Anfang an sympathisch. Der Buchmagier ist ein gewissenhafter, ehrlicher
Mann, dem sein Hunger nach Wissen beinahe über alles geht. Die
Gedankenspielchen, die der Autor immer wieder einwirft, zeigen deutlich seine
immer währende Neugier.
„Es war schon immer mein Problem gewesen, dass ich zu
viele Fragen stellte,
selbst wenn ich es besser wusste. Besonders wenn ich es
besser wusste.“ S. 357
Gleichzeitig ist er aber auch unsicher, da er befürchtet,
seine Fähigkeiten (wieder) zu überschätzen. Seine Faszination für Bücher und die
Begabung, Gegenstände aus den Seiten zu ziehen kann wohl jeder Leser
nachvollziehen.
Ein witziger Nebencharakter ist seine Spinne Klecks, ein
Wesen aus einem Buch, dass bei drohender Gefahr stets in Flammen aufgeht.
Lena Greenwood hingegen ist eine Dryade und Isaac fällt
es schwer, sie einzuschätzen. Sie hat ihre eigenen Gründe, ihm bei der
Nachforschung zu helfen und je weiter ihr Weg sie führt, desto näher scheinen
sie sich zu kommen.
Die Magie und ihre Handhabung ist völlig neu – man könnte
an die „Tintenwelt“ von Cornelia Funke erinnert werden – sie ist aber völlig
anders. Es gibt keine Welt hinter den Büchern, die man bereisen kann; sondern
der Zauber entsteht aus dem Glauben der vielen Tausenden von Menschen, die diese
Bücher gelesen haben. Erst sie machen es möglich, dass ein magisch begabter
Libriomant fähig ist, den Gegenständen aus den Büchern eine Substanz zu geben
und sie in unsere Welt zu ziehen. Auch den Bezug zum Erfinder des Buchdrucks,
Johann Gutenberg, der das magische Potenzial der geschriebenen Wörter
entdeckte, fand ich sehr gelungen und gibt dem ganzen einen glaubwürdigen
Charakter.
„Es war alles Magie. Meine Bücher, die Automaten, Lenas
Verbindung zu ihrem Baum …
alles lief auf Energie, Glaube und Willensstärke
hinaus.“ S. 396
Für die Figuren ist vor allem detektivischer Spürsinn
gefragt, Mut und eine unbeirrbare Neugier. Ihre abenteuerliche Jagd wird
anschaulich beschrieben und mit amüsanten Metaphern gekonnt in Szene gesetzt.
Die vielen Bezugnahmen des Autors auf literarische Werke haben
mich auch beeindruckt, im Anhang kann man sie in der Bibliografie auch
nachlesen.
Ich hätte mir manchmal etwas hilfreichere Erklärungen
gewünscht und hoffe, dass die Fragen dann in Band 2 beantwortet werden.
Fazit
Jim C. Hines hat mich in eine magische Welt entführt, die
sich mitten unter uns befindet. Mit einer Mischung aus bibliophiler Magie,
Agententhriller und kriminalistischer Spurensuche führt er die Protagonisten
mit portionierter Gewalt und scharfsinniger Vorausahnung auf einen Weg, den sie
nie beschreiten wollten. Sehr anschaulich, aber auch sehr voll bepackt mit komplexen Informationen, die ich erstmal durchschauen musste. Ein gelungener Auftakt und ich freue mich auf den zweiten Band!
Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar.
Es gab diesbezüglich keinerlei Vorgaben und die Rezension
spiegelt meine ganz persönliche Meinung wider.
Bewertung
Über den Autor: Jim C. Hines wurde 1974 geboren. Er hat Psychologie und Anglistik
an der Michigan State University studiert. Er schreibt seit den frühen
neunziger Jahren, inzwischen als Vollzeit-Autor. Sein Fantasy-Roman ?Die
Goblins? wurde auf Anhieb in verschiedene Sprachen übersetzt und fand
bei den deutschen Lesern eine große Fangemeinde. Jim C. Hines lebt heute
mit seiner Familie und vielen Haustieren in Michigan.
Quelle: Bastei Lübbe Verlag
Ui, das klingt total interessant und die Goblin Reihe habe ich auch noch hier stehen. Unter "Die Buchmagier" konnte mir aber zunächst nichts vorstellen. Das Buch wird bestimmt auch bei mir einziehen.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Katie♥
Ich war ja schon nach deinem Gemeinsam-Lesen-Post total gespannt und jetzt hat das Buch endgültig den Weg auf meine Wunschliste gefunden. Klingt echt super!
AntwortenLöschenSchade nur, dass das englische Cover nicht so schön ist wie das deutsche, aber da hilft wohl nichts, da muss ich durch. (Ich lese, wenn ich es vermeiden kann, einfach keine Übersetzungen aus dem Englischen, auch nicht wenn die Originalcover hässlich sind.)
Liebe Grüße
Alesha
Oh, also in englisch könnte ich das nicht lesen - einfach Bücher gehen schon, aber bei dem würde ich nur die Hälfte verstehen, wenn überhaupt *g* War schon auf deutsch nicht einfach, dem ganzen zu folgen. Ist sehr komplex aber genial ausgedacht
LöschenIch lese das Buch gerade und mag es sehr :) Allerdings war mir bis jetzt nicht bewusst, dass es auch wieder eine Reihe ist -.-
AntwortenLöschenAber gut, wenigstens Taschenbuch, das wird nicht ganz so teuer ;)
Jaa, irgendwie gibts kaum mehr Einzelbände ... ich freu mich zwar, dass es weitergeht, wenn es gut ist, aber so ein abgeschlossenes Buch zwischendurch ist auch mal schön. Vor allem kommt man den ganzen Reihen ja kaum mehr hinterher ^^
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