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Samstag, 22. April 2017

Meine Meinung zu Tote Mädchen lügen nicht ~ die Serie

Tja, jetzt hab ich mal mein "Muster" durchbrochen und einen Film bzw. eine Serie gesehen, OHNE das Buch vorher zu kennen. Ich tu mich ja etwas schwer mit Film/Serien Rezensionen, aber ich musste mir hier einfach meine Gedanken von der Seele schreiben ...

Es geht um

Tote Mädchen lügen nicht von Jay Asher

 Bildergebnis für tote mädchen lügen nicht

So wirklich drauf gestoßen bin ich wie viele andere grade durch die Verfilmung auf Netflix. Das Buch hätte ich sogar schon länger zuhause liegen, da mein Sohn es gelesen hat. Aber ich hatte keine große Lust drauf, da es eigentlich keine Geschichte war, die mich interessiert hat - Teenager, Mobbing, darüber hört man ja so schon genug. Die Meinungen zu dem Buch waren auch nicht so prickelnd, deshalb ... naja.


Dann hat mein anderer Sohn allerdings die Serie angeschaut, genauso wie meine Tochter und nach ihren Reaktionen hab ich mir gedacht: Okay, jetzt muss ich doch mal reinschauen. Sind ja nur 13 Folgen, ist ja schnell durch - und das waren sie auch.


Bildergebnis für Tote Mädchen lügen nicht Serie Cover Tote Mädchen lügen nicht (Originaltitel: 13 Reasons Why) ist eine US-amerikanische Fernsehserie, die auf dem gleichnamigen Roman von Jay Asher basiert. Die erste Staffel wurde am 31. März 2017 auf Netflix veröffentlicht.
Zwei Wochen nach dem Selbstmord seiner Mitschülerin Hannah Baker erhält der High-School-Schüler Clay Jensen ein Päckchen von Hannah. In diesem findet er mehrere Kassetten vor, auf denen Hannah 13 Gründe für Ihren Selbstmord nennt und 12 Personen Schuld dafür gibt, darunter auch Clay. Während er die Kassetten hört, kommt er den dunklen Geheimnissen von Hannah und vielen anderen Mitschülern auf die Spur. (Quelle: Wikipedia)


Tja, das hat mich dann doch gepackt, denn das Konzept ist fesselnd: Was ist mit Hannah passiert, damit sie sich umbringt? Gemeinsam mit Clay hört man sich ihre Geschichte an und man merkt recht schnell, wie er darunter leidet. Er mochte sie, mochte sie sehr und dass er auch auf den Kassetten Erwähnung findet heißt: Auch er ist mit für ihren Tod verantwortlich.  Allerdings dauert es ein bisschen, bis er seine Rolle in dem ganzen erkennt.
Angesprochen werden viele Themen, die Jugendliche in der Schulzeit aushalten müssen und wir unter dem Wort "Mobbing" immer wieder hören. Allerdings muss ich ehrlich sagen, dass es das schon immer gab, jetzt aber durch die sozialen Medien anscheinend eine neue, erschreckende Stufe erreicht. 

Ich mag nichts schönreden, aber jeder Teenager muss durch solche Phasen durch, der eine mehr, der andere weniger. Wichtig dabei ist, wie nimmt er es auf und welche Freunde hat er, die ihn dabei unterstützen. Klar ist auch die Familie wichtig, aber welcher Teenager wendet sich dabei an die Eltern? Ganz ehrlich: Ich kenne keinen. Aber als Eltern sollte man trotzdem merken, wenn etwas nicht stimmt, auch wenn man es nicht definieren kann: eine Unterstützung ist trotzdem wichtig, egal auf welchem Weg. Hauptsache das Kind merkt, dass es wahrgenommen und geliebt wird!
Ich finds ja immer wieder erschreckend, wie wenig die Kinder sich trauen, ihren Eltern gegenüber offen zu sein und Dinge einzugestehen, einfach aus Angst vor der Reaktion / Konfrontation - da sollte noch einiges überdacht werden! Ich hab immer versucht meinen Kindern klarzumachen: Es ist viel schlimmer wenn man es nicht sagt, als wenn man es sagt. Natürlich sagen mir meine auch nicht alles - zum Glück ^^ - aber wichtig ist einfach dass sie wissen, dass man immer für sie da ist!

Bei Hannah waren es diese vielen kleinen Zurückweisungen, wobei "klein" hier nicht heißen soll, dass sie nicht wichtig waren - aber eben normal im Alltag eines Jugendlichen. Aber wenn sich das häuft und man nichts und niemanden hat, der zu einem hält, der einem das Gefühl gibt, das man nicht alleine ist, wirds schwierig. In den ersten Folgen war alles auch noch ein bisschen lasch dargestellt, zumindest in meinen Augen. Wenn ich jetzt darüber nachdenke, und man auch das Ende kennt und was die anderen Jugendlichen dazu gesagt haben, hätte man die Dynamik noch besser zeigen können.

Bei mir ist diese Zeit schon 20 Jahre her, aber ich hab selber Kinder in dem Alter und ich weiß noch sehr genau, wie schwierig das in dieser Zeit sein kann. Und ich finde, das haben die Schauspieler auch sehr gut gezeigt. Obwohl es mir anfangs fast noch zu lapidar rübergebracht wurde. Das kann für mich aber auch anders wirken in meinem Alter - wahrscheinlich wirkt es auf jeden anders, es kommt ganz drauf an, was man für Erfahrungen mit dem Thema gemacht hat und wie nahe man es an sich heranlässt. 

Wichtig fand ich, dass jeder der 12, der Hannah in irgendeiner Weise verletzt hat, mal mehr, mal weniger, mit vorkam. Das zeigt für mich, dass auch jeder viel dafür tun kann, das genau so etwas nicht passiert. Weil jeder in seinem Umfeld darauf schauen kann, wie er sich anderen gegenüber verhält und vielleicht in manchen Situationen feinfühliger reagiert - oder es zumindest versucht. Man kann nie in einen anderen Menschen hineinsehen, man weiß nicht, was der andere gerade fühlt oder durchlebt hat und deshalb muss man viel besser darauf achten, wie man sich seinen Mitmenschen gegenüber verhält. Denn auch scheinbare Kleinigkeiten können große Auswirkungen haben!

Die Schauspieler fand ich jedenfalls echt gut, die Szenen haben die Dramatik vor allem in den letzten Folgen eindringlich rüber gebracht und mich sehr nachdenklich zurückgelassen. Da gibt es schon recht krasse Momente in der Darstellung, die gerade für junge Zuschauer vielleicht nicht so leicht zu verkraften sind! Der Selbstmord wird am Ende sehr deutlich gezeigt, und das war für mich als Mutter echt nicht einfach mit anzusehen - gerade wenn man intensiv die Geschichte verfolgt hat: ich hab die 13 Folgen innerhalb 2 Tagen angeschaut.

Das Buch soll ja nicht so toll sein - ich weiß noch nicht, ob ich es lesen werde, aber mich hat die Serie jedenfalls doch ganz schön beeindruckt. Ich kann nur hoffen, dass dieses Verhalten nicht weiter ausgedehnt wird und die Serie auf das Verständnis der Jugendlichen einwirkt, und vor allem Eltern und alle Erwachsenen hellhöriger und aufmerksamer macht.


"Everyone you meet is fighting a battle you know nothing about.
Be kind. Always."
Robin Williams


19 Kommentare:

  1. Huhu ^^

    das hast du wirklich super gut beschrieben. Darfst ruhig öfter Serien-Rezis machen ;D.
    Ich habe die Serie auch in wenigen Tagen durchgesuchtet. Ein Wochenende und dann war ich fertig. Und wie dir hat auch mir die Serie sehr gut gefallen.
    Anders als du habe ich aber vor Jahren das Buch gelesen. Ich fand es damals ganz gut. Die Serie ist aber eindeutig besser. Ich glaube du machst keinen Fehler, wenn du das Buch nicht liest und die Serie einfach so für sich stehen lässt ;).

    Liebe Grüße
    Insi Eule

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    1. Dankeschön Insi ♥

      Also ich tu mich da ehrlich gesagt etwas schwer mit Filmen und Serien - schauspielerische Leistungen, Setting, Musik - irgendwie fühl ich mich da immer überfordert für eine Rezension.

      Aber die Serie war ja nur 13 Folgen lang und die hab ich ziemlich in einem "Aufwasch" durchgeschaut, und danach war es mir einfach ein Bedürfnis, mir das alles von der Seele zu schreiben. Da hatte ich den Kopf so voller Gedanken ;)

      Ja, das Buch, wir haben es ja hier - ich weiß noch nicht, ob ichs lesen werde, mal schauen.

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  2. Also ich fand das Buch schon mega genial und habe in meiner Rezi geschrieben, dass ich es mir als Schul-Lektüre wünschen würde.... da muß ich doch gleich mal bei Netflix reinschauen. Habe gar nicht mitbekommen, dass es verfilmt wurde... Danke für den Tip.

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    1. Hi Mona! Ich habs auch nur durch meine Kids mitbekommen bzw. hab ich glaub ich auch auf Facebook was darüber gesehen ...
      Von dem Buch hatte ich schon länger gehört, aber ich konnte mich bisher noch nicht durchringen. Solche Themen meide ich eigentlich, da es mir zu nah an dem realen Leben spielt, das les ich nicht so gerne. Aber da mir meine Kids jetzt die Serie schon fast aufgedrängt hatten, hats mich dann doch neugierig gemacht.

      Ob ichs jetzt noch als Buch lesen muss, das weiß ich noch nicht.
      Ob es als Schullektüre gut wäre - vielleicht. Ich weiß ja jetzt nicht, wie das alles im Buch beschrieben wird. Und zum Glück ist es bei uns noch nicht ganz so schlimm wie bei den Amis. Hab extra meine Kinder gefragt, die sind alle noch in der Pubertät bzw. schon raus. Nur einer von ihnen wusste sowas, mit Fotos rumschicken usw. , also ein Fall. Und die Rolle der Mädels wird hier bei uns auch nicht so streng eingegrent, zum Glück ^^

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  3. Krass, dass du das in zwei Tagen geschafft hast! Eine Folge geht ja (für Serienverhältnisse) überdurchschnittlich lang (ich meine, 50 Min, oder erinner ich mich da grade falsch?). Ich habe es nicht so schnell geschafft, zumal och gegen Mitte immer ein bisschen Pause brauchte, meist weil Clay mich so genervt hat. Ansonsten kann ich dir nur zustimmen. Ich bin aus dem Alter auch schon zehn Jahre raus und dennoch hat es mich ganz schön mitgenommen, und sowohl die Poolszene als auch die Selbsttötung nur schwer auszuhalten - wie es ja auch sein sollte (danach kam ja noch eine Art Making Of, das fand ich sehr interessant). Was wollte ich eigentlich sagen? Hm... tolle Rezension!

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    1. Naja, ich hab grad Urlaub, da geht das schon xD Mein Sohn hats in einer Nacht angeschaut ^^ Verrückte Kinder *lach*

      Clay fand ich gar nicht so nervig, obwohl ich mir auch manchmal gedacht hab: jetzt sei doch still und schaus dir einfach an!!! Aber er nimmt das alles einfach sehr schwer und ich kann mir gut vorstellen, wie belastend das sein kann.
      Das Making of hab ich mir auch angeschaut

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  4. Hi :D

    Also ich habe das Buch vor einigen Jahren gelesen, als Teenie noch und mich hat es echt mitgenommen ... Ich fand es echt genial und jetzt werde ich wohl auch noch die Serie schauen, allerdings habe ich von anderen Bloggern schon gehört, dass es eher nicht an das Buch rankommt! :D Vielleicht ganz gut, dass du es ohne das Buch zu kennen geschaut hast! :D

    Liebe Grüße
    Jessi

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    1. Hm, da kommts vielleicht drauf an, wie man das Buch empfunden hat.
      Im Buch geht halt alles recht schnell und mein Sohn hat mir auch gesagt, was da anders gemacht wurde und da find ich die Umsetzung im Film fast besser. Aber wie gesagt gelesen hab ich es (noch) nicht.
      Er meinte auch, dass man einiges gar nicht anders hätte zeigen können. Im Buch hört Clay sich ja alle Kassetten in einer Nacht an soweit ich weiß, da find ich das in der Serie schon besser.
      Ich seh schon, ich muss das Buch doch noch irgendwann lesen ^^

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  5. Hallo liebe Alex (sag, ist es Dir eigentlich egal, ob man Alex oder Aleshanee schreibt? Bei letzterem muss ich nämlich immer erst schauen, wie man es schreibt. 😊)

    Ich finde, Du hast eine wirklich sehr gute Rezi geschrieben, vorallem auch, weil Du den pädagogischen Wert hervorgehoben hast.
    Ich habe das Buch damals gelesen, als es rauskam und es hat mich schon tief berührt und beeindruckt. Die Serie würde ich zu gerne sehen, aber ich habe leider kein Netfix und hoffe, dass sie irgendwann auch anders wo zu sehen gibt.
    Was Du oben in den Kommis schreibst, dass es hier in Deutschland zum Glück anders zu geht: Ich glaube, das kommt wirklich auf das Umfeld an. Also auf welche Schule zB das Kind geht. Ich glaube, in Deutschland gibt es schon gravierende Unterschiede zwischen Hauptschule und Gymnasium.

    Ich finde so Themen auch bedrückend, aber auch sehr wichtig. Wie Du schreibst, es ist erschreckend, wie oft das Vertrauen zwischen Eltern und Teens fehlt.

    Liebe Grüße
    Lilly

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    1. Also - ich denke Mobbing gibt es überall, egal ob Gymnasium oder Hauptschule. Es wird nur anders umgesetzt ;)

      Das seh ich ja bei meinen Kindern, die auf Gymnasium, Realschule und Hauptschule waren/sind. Da gibts das überall, aber sehr differenziert anders.

      ABER: ich finde in Deutschland ist dieses Abstempeln als "Schlampe" lange nicht so gravierend wie in den USA. Das haben mir meine Söhne auch bestätigt, natürlich wird auch mal drüber gelästert, aber eher sich darüber lustig gemacht, mit Augenzwinkern. Das kommt bei uns denke ich einfach häufiger vor und wird nicht so stigmatisiert wie in Amerika, dass man als "leichtes Mädchen" angesehen wird. Das, ich nenns jetzt mal "experimentieren" der Mädels wird hier doch mehr akzeptiert als dort.

      Auch das Herumschicken von Fotos/Videos ist nicht so üblich, da glaub ich meinen Kindern mal, obwohl es schon mal vorkam. Aber es hat keine solchen Ausmaße angenommen. Damit will ich natürlich nicht sagen, dass Mobbing bei uns nicht vorkommt, gerade die kleinen Dinge können sehr schnell ausarten und natürlich leiden bei uns sicher auch viele Kinder darunter. Das seh ich ja auch bei mir in der Arbeit schon in der Grundschule.
      Dadurch finde ich die Serie auch wichtig für Teens, aber wie oben angesprochen: es sind heftige Szenen dabei!

      Das Vertrauen zwischen Jugendlichen und Eltern ... das kann durchaus vorhanden sein, trotzdem werden Teenies NIE alles den Eltern sagen, das ist einfach so und muss man akzeptieren. Das hab ich als Teenager auch nicht gemacht. Fände ich jetzt auch etwas seltsam ^^ Eben deshalb sind gute Freunde ja auch so wichtig!

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  6. ich mochte das Buch sehr - tolle Rezension. Liebe Grüße dieflo von Flo's-lesewelten.com

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  7. Schöne Rezension. Kann dir zustimmen. Ich konnte die Selbstmord-Szene in der letzte Folge echt gar nicht gucken und hab dann vorgespult ... Ansonsten fand ich die Serie aber toll und wichtig.

    Liebe Grüße
    Caro

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    1. Ja, die war schon heftig! Aber wegschalten kann ich dann auch nicht - wenn ich mir sowas anschaue, dann alles. Hat mich aber schon sehr mitgenommen!

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  8. Hallöchen,
    ich hab es jetzt auch endlich geschafft, die Serie zu schauen. Nach dem Buch hab ich mich irgendwie lange gesträubt. So lange war dein Beitrag jetzt auch in meinem Browser gespeichert.

    Ich finde es interessant, dass du die Serie geschaut hast, ohne das Buch vorher gelesen zu haben. Das bringt nochmal einen völlig anderen Blickwinkel mit.

    Du hast Recht. Mobbing gab es schon immer; vielleicht nicht in diesem Ausmaß wie heute, aber das gab es schon immer. Und so gut wie jeder Teenager muss sowas durchmachen. Deshalb kamen mir die Vorfälle, die Hannah immer mehr zum Selbstmord getrieben haben, anfangs etwas harmlos vor. Aber sowas staut sich halt auf ... und wenn das Päckchen auf den Schultern zu groß wird, wird es schwierig.
    Also es liegt nicht an deinem Alter oder den Erfahrungen. Wie gesagt, ich fand die Vorfälle anfangs auch lapidar rübergebracht. Ich glaube nur, dass Hannah das immer weiter an den Abgrund geführt hat und irgendwann war es einfach zu viel. Und dadurch, dass die Eltern so viel Stress mit dem Laden hatten, hat sie sich vielleicht gar nicht getraut mit ihren "belanglosen" Problemen zu ihnen zu gehen.
    Dieses Thema ist einfach so verdammt schwierig.

    "... scheinbare Kleinigkeiten können große Auswirkungen haben."
    Das hast du ziemlich gut ausgedrückt. Und das ist wohl auch die Gefahr bei sowas. Wie oft kommt es vor, dass man etwas sagt oder tut und sich gar nicht viel dabei denkt. Und dass dann beim anderen so furchtbar ankommt, obwohl man es nicht so gemeint hat?

    Vielleicht interessiert dich ja meine Meinung zum Buch, weil du darüber nachdenkst, es zu lesen :)
    Ich finde das Buch nicht schlecht! Im Gegenteil. Ich finde es eigentlich ziemlich gut. Ob ich die Serie oder das Buch besser finde, kann ich gar nicht sagen. Die Serie ist einfach anders. Es kommt einiges nicht vor, dafür andere Sachen mehr. Im Buch fand ich zum Beispiel Clays Beteiligung bei dem ganzen etwas besser. Das fand ich stimmiger, dafür hat man in der Serie mehr von dem zwischen Clay und Hannah mitbekommen.
    Was im Buch komplett fehlt, sind die Eltern. Das ist in der Serie sehr, sehr gut umgesetzt worden. Die schauspielerische Leistung der Mutter ist einfach grandios!

    Insgesamt würde ich sagen, dass die Serie heftiger ist. Sie ist meiner Meinung nach intensiver ... gerade was zum Beispiel die Sache mit Bryce angeht. Das kam mir im Buch nicht so dramatisch vor. So krass es klingt: Im Buch kam es mir einfach nicht als "richtige" Vergewaltigung vor (also das mit Hannah), obwohl es natürlich eine war. In der Serie ist das ... extrem bedrückend dargestellt worden.

    Also wie gesagt, ich kann nicht sagen, was besser ist. Aber ich finde, die Serie hinterlässt einen noch bleibenderen Eindruck.
    Liebste Grüße
    Kate ♥

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    1. Ja, normalerweise lese ich immer zuerst und schaue dann - aber die Meinungen zu dem Buch waren ja nicht so berauschend, deshalb dachte ich, ich spar mir das und guck gleich ^^

      Das Mobbing früher war sicher im Prinzip genauso schlimm, aber eben anders - auch denke ich, dass die Kinder früher auch anders damit umgegangen sind.

      Dass es für mich anfangs so "lapidar" rüberkam hab ich für mich damit begründet, weil es in der Serie vielleicht so schnell gehen musste. Sonst hätten sie ja alles und jedes zeigen müssen und das ist ein Prozeß, der sicher oft sehr schleichend vorwärts geht. Meine Tochter (14) fand übrigens schon, dass das von Anfang an schlimm war bzw. man auch aus der Serie sehen konnte.

      Das "Sehen" kommt meistens heftiger rüber. Deshalb können Kinder und Jugendliche oft viel "schlimmere" Sachen lesen als anschauen, zumindest meiner Ansicht nach. Wie oft lese ich über Vergewaltigungen in historischen Romanen und lese einfach drüber weg - mache mir da gar keine Gedanken (wohl auch weil es damals zum Alltag dazugehörte)
      Aber die Szene ist wirklich krass dargestellt und das fand ich auch gut und wichtig, einerseits, weils einfach wirklich eine ganz schreckliche Sache ist. Andererseits muss ich aber sagen, dass danach das Leben nicht vorbei ist bzw. vorbei sein muss. Klar ist es hier eine Kette von Ereignissen und das war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Jeder wird anders damit fertig, aber kann damit fertig werden und man sollte Frauen bestärken, dass das Leben trotzdem weitergehen kann. Ist ein sehr schwieriges Thema und jeder geht anders damit um.

      Vielen Dank, dass du mir deine Meinung dazu so offen gesagt hast ♥

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    2. Also dass es so lapidar wirkte, kam mir nicht nur in der Serie so vor, sondern auch im Buch. Aber interessant, dass deine Tochter das ganz anders gesehen hat. Da sieht man dann doch, dass das Alter einen Unterschied macht. Vielleicht hätte ich das mit 14 auch sehr schlimm gefunden. Wenn man nicht mehr in der Schule ist, vergisst man schnell mal, wie es da sein kann.

      Ja, ich finde es auch gut, dass es so heftig dargestellt wurde. Weil es dafür einfach keine Beschönigung gibt. Und wie du sagst, kann das Leben danach weitergehen. Es ist schwer, aber es kann funktionieren. Hannah Baker ist ja nur eine Möglichkeit der vielen Wege und bei ihr kam einfach sehr viel zusammen und sie hat sich so allein gelassen gefühlt.

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    3. Ich denke, da kommt es auch sehr auf die eigene Einstellung an und vielleicht auch, inwiefern man selbst mit sowas schon Erfahrung gemacht hat.

      Bei ihr im Film/Buch war es wirklich alles zusammen, man muss sich das als einzelne Frequenzen vorstellen, denke ich, das ganze dazwischen fehlt ja im Prinzip - das alles lief ja nicht innerhalb von 2 Wochen ab ...
      Ein bisschen schade fand ich ja, fällt mir grade ein, dass sie sich nicht an ihre Freundin gewandt hat, die weggezogen ist. Sie hätte ja zumindest mit ihr telefonieren/mailen können und sich austauschen und Rat holen.

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    4. Ich glaube, der Kontakt zu dieser Freundin ist nach dem Umzug irgendwie einfach eingeschlafen. Sie haben plötzlich unterschiedliche Leben geführt, die sich nicht mehr wirklich gekreuzt haben.
      Aber ja, das hätte man wirklich deutlicher ausarbeiten können.

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