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Mittwoch, 29. November 2017

Rezension: Tochter des dunklen Waldes von Katharina Seck

Tochter des dunklen Waldes

von Katharina Seck

Genre: romantische Fantasy
empfohlen ab 16 Jahren

Verlag: Bastei Lübbe
Seitenzahl: 415
Taschenbuch: 12,00 €
Ebook: 9,49 €

1. Auflage: Nov 2017







"Es gibt keine falsche Zeit für Glück. Müssen wir nicht vielmehr dankbar sein, 
wenn es gerade dann kommt, wenn wir Schlimmes erlebt haben? 
Wenn wir glauben, es sonst gar nicht überstehen zu können?" Pos 2913




Verlagsinfo

Der Morgenwald ist verboten. Er ist Nacht. Er ist gefährlich.
Seit sie denken kann, hört die junge Lilah Warnungen vor dem finsteren Morgenwald. Niemand aus ihrem Dorf betritt ihn, auch wenn kaum jemand mehr weiß, was Wahrheit und was Legende ist. Doch dann wird am Waldrand die Leiche einer Frau gefunden. Sind die alten Geschichten also wahr? Gibt es Ungeheuer im Wald? Lilah wird es herausfinden. Denn zur selben Zeit verschwindet Dorean, der Mann, dem Lilahs Herz gehört. Er ist in den verfluchten Wald gegangen. Und Lilah trifft eine folgenschwere Entscheidung: Sie folgt ihm ...

Meine Meinung

Nachdem mich letztes Jahr schon "Die silberne Königin" aus der Feder der Autorin so begeistern konnte, war ich natürlich sehr gespannt auf eine neue Geschichte von ihr. Der Klappentext allein hätte mich jetzt nicht so neugierig gemacht, da er ähnlich wie viele andere klingt: aber im dunklen Wald erwartet den Leser ein außergewöhnliches Geheimnis!

Vom Schreibstil war ich anfangs total verzaubert. Katharina Seck versteht es wirklich, auf eine sanfte Art zu erzählen, so dass man meint, tatsächlich in eine verzauberte Welt einzutreten. Mit ihrem ruhigen Tempo und in gefühlvoller Weise stellt sie die Protagonistin Lilah vor, das Dorf, in dem sie lebt und den bedrohlichen Schatten des Waldes und die Ängste, die seit jeher mit den Legenden und Sagen die Menschen in Schrecken versetzen. 
Leider hat sich das dann ein bisschen in einen Nachteil verwandelt, denn manches wiederholte sich in den Aussagen und ab der Hälfte hatte ich das Gefühl, dass sich alles zu sehr hinzieht. Hier hätte das Tempo etwas angehoben werden können, denn ich hatte dann doch öfters den Drang, die Sätze nur noch zu überfliegen. 

Die Ideen und die Handlung an sich war aber gut aufgebaut. Lilah ist eine starke Frau, die zu ihrer Überzeugung steht und sich durchzusetzen lernt. Ihre Gefühle sind aufrichtig und zart, mitfühlend und ernsthaft - und auch wenn das für mich teilweise etwas zu romantisch war, hat es perfekt für diese Geschichte gepasst. Es gab zwar mal einen Moment, in dem ich mich über sie geärgert habe, denn ich mag es gar nicht, wenn man andere nicht aussprechen lässt, bzw. aufgrund der Handlung eine Art Missverstehen aufgebaut wird, das auch leichter geklärt werden hätte können. Aber da es sich trotzdem gut eingefügt hat, war es okay für mich. 
Allerdings gab es auch insgesamt ein paar logische Unstimmigkeiten, die man sicher noch anders lösen könnte. 

Es wird durchgehend aus Lilahs Sicht erzählt, aber an den Kapitelanfängen gibt es immer ein paar Gedanken von jemand anderem: bittere, tragische Gedanken, bei denen man anfangs noch rätselt, aber dann doch recht schnell dahinterkommt, von wem sie wohl stammen könnten. Doch das war nicht schlimm, denn die ganzen Hintergründe dazu kommen erst nach und nach ans Licht und gerade gegen Ende gibt es noch einige Überraschungen. Gerade zum Schluss hat mich das ganze zu Tränen gerührt und das passiert wirklich nicht oft bei mir.

"Die Dunkelheit ist eigentlich gar nicht schwarz. Die wahre Dunkelheit, 
die, die wirklich finster ist, ist Leere. Sie ist Gesichtslosigkeit, sie ist Schuld, sie ist fehlende Vergebung, sie ist alles, wonach wir uns sehnen und was wir doch nie erhalten.
Wahre Dunkelheit ist in uns, sie ist irgendwo hinter dem Licht, 
und manchmal verschlingt sie, was noch leuchtet." Pos 650

Eine Bewertung fällt mir hier schwer, denn ist wirklich zauberhaft geschrieben, hat einen seltenen in Büchern zu findenden magischen Aspekt der mir sehr gut gefallen hat und weiß mit Gefühlen zu überzeugen. Vor allem auch die Thematik sich dem Fremden, dem Unbekannten und sich somit der Angst zu stellen, ist hier sehr schön rübergekommen.
Andererseits gab es eben doch kleine Unstimmigkeiten und ich konnte mich dem langsamen Tempo auf Dauer nicht so anpassen. Wobei ich denke, dass es andere sicher anders empfinden werden.


Bewertung

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© Aleshanee




Über die Autorin:  Katharina Seck wurde 1987 in Rheinland-Pfalz geboren. Sie wuchs in einer mittelalterlichen, von einem Schloss gekrönten Kleinstadt im Westerwald auf und ging auf ein Gymnasium, das in einer fast 800 Jahre alten Zisterzienserabtei untergebracht ist. Die märchenhafte Atmosphäre dieses Ortes fand in der Beschreibung der malerischen Stadt Silberglanz auch Eingang in ihren Fantasy-Roman "Die silberne Königin". Neben ihrer Tätigkeit als Schriftstellerin arbeitet Katharina Seck in einer Verbandsgemeindeverwaltung.
Quelle: Bastei Lübbe Verlag


Ebenfalls von der Autorin gelesen: Die silberne Königin ★★★★★

 


8 Kommentare:

  1. Hallo liebe Aleshanee,
    ich habe noch "Die silberne Königin" ungelesen im Regal stehen, daher hatte ich dieses Buch bei den Neuerscheinungen in den Hintergrund geschoben. Wenn ich jetzt deine Gedanken dazu so durchlese, ist es wohl kein Buch für mich, auch wenn du Positives wie Negatives sehr gut hervorgehoben hast.
    Ich hoffe, dass dich das nächste Buch der Autorin wieder total begeistern kann.
    Sei mir ganz lieb gegrüßt, Hibi

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    1. Danke Hibi!
      Schade dass es nichts für dich ist. Es ist ja doch wirklich schön geschrieben und die Idee dahinter fand ich toll. Aber man kann ja auch nicht jedes Buch lesen :D Die silberne Königin fand ich einen Tick besser, ich hoffe, dir gefällts auch so gut!

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    2. Das werde ich herausfinden. Vielleicht bekomme ich vom Weihnachtsmann etwas Lesezeit unter den Baum gelegt. ;-)

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    3. Oh ja, das hätte ich auch gerne ^^

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  2. Hey,

    eine schöne Rezension :) Mir ist es auch schwer gefallen, meine Gedanken zu dem Buch in Worte zu fassen, da es mir zwar durchgehend gut gefallen hat, ich aber auch ein paar Probleme hatte, gerade, wenn es um Dorean und die Hintergründe des ganzen ging. Die Botschaft dahinter fand ich sehr schön, aber ich musste trotzdem ein bisschen damit kämpfen. Ich finde es aber interessant zu sehen, dass dir das langsame Tempo nicht ganz zugesagt hat, da ich es eigentlich ziemlich passend fand.

    Liebe Grüße,
    Kerstin

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    1. Dankeschön :)

      Bei Dorean und den Hintergründen hatte ich eigentlich keine Probleme. Mir ist das Tempo auf Dauer tatsächlich zu langsam gewesen bzw. wars dann doch immer wieder zu weitläufig umschrieben alles und ist etwas auf der Stelle getreten. Gerade ab der Hälfte hätte ich mir da schon etwas mehr Tempo gewünscht. Aber insgesamt trotzdem wirklich schön erzählt :)

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  3. Hallo liebe Aleshanee,
    schade, dass dich das Buch nicht komplett überzeugen konnte. Ich mochte diese ruhige Art in der Geschichte total gerne und naja die Schreibweise hat mich mal wieder verzaubern.
    Trotz allem, kann ich deine Kritik auch nachvollziehen und bin mir sicher, dass es tatsächlich noch anderen so ergehen wird. Es ist einfach schwierig, alle einfangen zu können. :P
    Liebe Grüße, Toni

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    1. Der ruhige Stil mit der Schreibweise: das war auch wirklich toll, nur fand ich es auf die Dauer dann doch etwas in die Länge ziehend. Gerade ab der Hälfte, da hätte ich mir einfach mehr Tempo gewünscht ...
      Ja, so was muss man mögen :)

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