Seiten

Dienstag, 10. April 2018

Rezension: Der Hain hinter dem Herrenhaus von Jenny Wood

Der Hain hinter dem Herrenhaus

von Jenny Wood

Novelle
Genre: Steampunk / historische Fantasy
Schauplatz: Ruhrgebiet / Deutschland

Verlag: Art Skript Phantastik
Seitenzahl: 184
Taschenbuch: 7 €
Ebook: 2,99 €

1. Auflage: Feb 2018





Klappentext

»Ich würde meiner Persönlichkeit weitere Rädchen hinzufügen 
und sie so eines Tages perfektionieren.«

Konstantin Balthasar von Heerstein ist ein Lebemann – gutaussehend, charmant und pleite. Verstoßen von seiner Familie, mit einem Hang zu Alkohol, Kartenspiel und Frauen versucht er, über die Runden zu kommen. Mit dem Auftauchen eines Anwalts verändert sich jedoch plötzlich alles. Konstantin erbt die Verantwortung für ein Unternehmen, doch die Vorstandssitzungen mit biederen Geschäftsmännern langweilen ihn schnell. Stattdessen weckt das Hausmädchen Sandrin seine Neugierde, die junge Frau wacht über das Geheimnis des Hains hinter dem Herrenhaus. Dort lauert eine noch viel größere Versuchung, die Konstantins Ruf, Vermögen und Verstand gefährdet.



Meine Meinung

Auf das Buch bin ich durch das schöne Cover aufmerksam geworden, denn obwohl ich es eigentlich nicht so mag, wenn die Schrift dominiert, ist es mit den vielen Ranken und verspielten Ornamenten wunderrschön gemacht! Die Seitenzahl ist für meine Verhältnisse ja recht dürftig, trotzdem war ich gespannt, welche Geheimnisse sich hinter dem Herrenhaus wohl verbergen werden ...

Das Buch beginnt mit einer wunderschönen Widmung, die ich beim Lesen immer im Hinterkopf behalten habe:

"Für alle, die das Gefühl haben, nicht die Erwartungen zu erfüllen.
Das müsst ihr nicht. Ihr seid schon perfekt."

Diese Aussage zieht sich auch durch die ganze Geschichte, denn der Protagonist ist alles andere als der typische Held. Er hat viele Ecken und Kanten und auch wenn man oftmals auf Figuren trifft, die abgehalfterte Lebemänner sind und im Laufe der Ereignisse zum Superstar mutieren, entwickelt sich das ganze hier doch etwas anders. Konstantin scheint auf voller Linie gescheitert zu sein und es fällt ihm wirklich schwer, aus seinen "Fehlern" zu lernen bzw. sich daran anzupassen, was von seiner Familie und der Gesellschaft erwartet wird. Das macht ihn manchmal nicht unbedingt sympathisch aber sehr echt und lebensnah und gerade das hat mir an ihm wirklich gut gefallen!

Jenny Woods lässt ihn die Ereignisse aus der Ich-Perspektive erzählen, so dass man seine inneren Kämpfe mit sich selbst sehr gut nachvollziehen kann. Die Sprache dabei ist geprägt von der historischen Epoche, etwas umständlich formuliert, aber mit einer gewissen Rafinesse, die sehr viel Spaß macht und auch immer wieder mit Humor aufgelockert wird.
Dazu kommen kleine technische Spielereien aus dem Steampunk die eine passende Atmosphäre geschaffen haben.

Über den Hain hätte ich mir etwas mehr erwartet und auch über Sandrin, die Haushälterin, die ihm immer wieder bedenkenlos zur Seite steht. Dabei war sie mir fast zu selbstlos und verständnisvoll, da wären vielleicht ein wenig mehr ausdrucksstärkere Gefühle vonnöten gewesen, um sie mir etwas näher zu bringen. Sie war mir etwas zu glatt und zu großzügig.

Am Ende gerät das ganze etwas außer Kontrolle und ich war etwas überrumpelt wie sich das ganze aufgelöst hat. Damit hatte ich nicht gerechnet und es hat mir nicht so ganz zum Rest der Geschichte gepasst.

Insgesamt hat es mir aber gut gefallen, weil es etwas neues und ungewöhnliches ist und vor allem im Bezug auf das oben erwähnte Zitat sehr schön zeigt, dass jeder Mensch für sich selbst wissen und entscheiden sollte, wie er lebt und denkt. Deshalb war Sandrin wohl auch die Option der Autorin zu zeigen, dass man einfach Geduld haben muss und andere so nehmen, wie sie eben sind. Ob man sie mag oder nicht ist wieder eine andere Sache, aber jeder hat das Recht auf seine Sicht der Dinge, und je mehr man anderen das Gefühl gibt, sich angenommen zu fühlen, desto positiver werden die Auswirkungen sein.

 Bewertung

http://blog4aleshanee.blogspot.de/search/label/4%20Sonnen




 © Aleshanee


Ebenfalls rezensiert von


Über die Autorin:  Jenny Wood lebt - seit sie 1985 geboren wurde - im schönen Ruhrgebiet. Ihr Heim teilt sie mit einem verrückten Schlagzeuger, einer Katze und jeder Menge Büchern. Seitdem sie ein Teenager war, schlägt ihr Herz für Fantasy- Literatur. Da nie ein Brief aus Hogwarts kam und Drachentöter auch nicht mehr gebraucht werden, entschied sie sich nach einer längeren Findungsphase für den öffentlichen Dienst. Die Arbeit mit Menschen bereitet ihr große Freude und die Literatur ist der perfekte Ausgleich zur harten Realität. 
Quelle: Art Skript Phantastik Verlag




4 Kommentare:

  1. Hallo Aleshanee,

    das Buch finde ich recht interessant und mir ist auch sofort das schöne Cover aufgefallen. So wie du das beschreibst, dürfte es etwas für mich sein. Ich mag unrunde Charaktere und ungewöhnliche Geschichten.

    Liebe Grüße,
    Nicole

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Na dann bin ich gespannt ob es bei dir einzieht und wie es dir gefällt :)

      Löschen
  2. Hey Aleshanee,

    eine sehr schöne Rezension, auch wenn sie mir zeigt dass es wohl kein Buch für mich sein wird. Das Cover hat mich ja sofort neugierig gemacht und auch wenn es eine interessante und wichtige Thematik ist, denke ich dass es einfach nichts für mich sein wird. Danke für deine Rezension.

    Liebe Grüße, Toni

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Gerne Ruby! Schade, dass es dich nicht so anspricht, aber das ist eben manchmal so ;)

      Löschen

Ich würde mich über dein Feedback zu meinem Beitrag freuen! Ich beantworte die Kommentare immer direkt hier oder schreibe dir gerne auf deinem Blog zurück :)