Jahrhundertelang hat der Mensch die Natur ausgebeutet – nun ist der Tag der Abrechnung gekommen ...
Nach einem Kometenschauer über London ist nichts mehr so, wie es einmal war: Blind und hilflos irren die Menschen durch eine gespenstische und zerstörte Stadt. Die wenigen Glücklichen, die noch sehen können, schließen sich zusammen und verlassen London. Doch in der postapokalyptischen Welt lauert eine neue Gefahr: riesige, menschenfressende Pflanzen – die Triffids ...
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Die Triffids
von John Wyndham
Im Original The Day of the Triffids
übersetzt von Hubert Greifeneder
Genre Science Fiction Klassiker
Schauplatz London
Verlag Heyne // Seitenzahl 304
1. Auflage 1951
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Meine Meinung
Diesen Buchtipp hab ich der lieben Sam von Moyas Buchgewimmel zu verdanken, ihre Rezension dazu könnt ihr gerne *hier* nachlesen.
Ich war sehr gespannt, denn Geschichten aus dieser Zeit sind für mich immer besonders reizvoll weil ich immer das Gefühl habe, in die Vergangenheit zu reisen. Der Schreibstil wirkt anders, ebenso die Dialoge, und auch das Weltbild und die Gesellschaft zeigen andere Schwerpunkte.
Mit John Wyndhams Triffids reist man aber dennoch in eine Zukunft, die eine grauenvolle Entwicklung bereit hält. Gab es damals schon genmanipulierte Pflanzen? Ich weiß es nicht, jedenfalls wirkt das ganze zwar sehr visionär, aber auch sehr real, was auch an der nüchternen Schreibweise liegt. Ich hab das Gefühl, dass in dieser Zeit in den Geschichten immer etwas mit den Empfindungen der Figuren gespart wurde - war das damals nicht so wichtig? Lag der Fokus in Büchern woanders oder war es von der Gesellschaft her einfach so, die Gefühle eher beiseite zu lassen? Finde ich jedenfalls sehr faszinierend.
Mit John Wyndhams Triffids reist man aber dennoch in eine Zukunft, die eine grauenvolle Entwicklung bereit hält. Gab es damals schon genmanipulierte Pflanzen? Ich weiß es nicht, jedenfalls wirkt das ganze zwar sehr visionär, aber auch sehr real, was auch an der nüchternen Schreibweise liegt. Ich hab das Gefühl, dass in dieser Zeit in den Geschichten immer etwas mit den Empfindungen der Figuren gespart wurde - war das damals nicht so wichtig? Lag der Fokus in Büchern woanders oder war es von der Gesellschaft her einfach so, die Gefühle eher beiseite zu lassen? Finde ich jedenfalls sehr faszinierend.
Was mich ja total überrascht hat war das Szenario am Anfang, dass mich sehr an die Serie The Walking Dead erinnert hat. Jemand wacht in einem Krankenhaus auf und die ganze Welt hat sich über Nacht verändert. Der Protagonist William erlebt einen völligen Zusammenbruch der Gesellschaft, ohne den Auslöser mitbekommen zu haben und muss sich nun irgendwie durchschlagen. Während es bei The Walking Dead die Zombies sind, sind es hier die Triffids, die mutierten Pflanzen, die Jagd auf die Menschen machen. Auch im weiteren Verlauf gibt es viele Parallelen zur Serie, wo schon der Gedanke aufkommt, ob die Serienmacher sich hier einige Ideen geholt haben.
Zusätzlich kommt hier aber das Problem auf, dass die meisten Menschen über Nacht erblindet sind, was natürlich zu extremsten Situationen führt. Denn die wenigen, die noch Sehen können, sind natürlich die einzigen, die das Überleben sichern können. Was das bei vielen an Ängsten auslöst und welche Charakterschwächen hier zutage treten, verursachen ein äußerst drastisches und brutales Bild. Dieser Zusammenbruch der Gesellschaft war mir zwar etwas zu schnell, aber man weiß ja nie, wie solch ein apokalyptisches Weltbild tatsächlich für Auswirkungen hat. Die Überlebensstrategien der Menschen und die Grüppchenbildung wurden aber sehr gut beschrieben und steht auch mehr im Vordergrund erstmal als die Gefahr durch die aggressiven Verhaltensweisen der Triffids.
Trotz den fehlenden Gemütsbewegungen wurden die Konsequenzen und Entwicklungen sehr gut beschrieben und ich konnte mir sehr gut vorstellen, welche Gewissenskonflikte in diesem Fall auftreten: das eigene Überleben sichern oder denen helfen, die durch ihre Blindheit kaum Chancen haben, sich Nahrung oder frisches Wasser zu sichern. Dazu kommen natürlich die vielen Toten und die sich dadurch verbreitende Gefahr der Krankheiten und die schleichende Bedrohung durch die Pflanzen, die sich zu einem unaufhaltsamen Gegner entwickeln.
Insgesamt hat es mir wirklich gut gefallen. An den Schreibstil muss man sich etwas gewöhnen, da er natürlich dem damaligen Stil entspricht und in seiner nüchternen Art ein bisschen an Einfühlungsvermögen vermissen lässt, dafür aber auch das ganze Ausmaß sehr wirkungsvoll und ohne zu kaschieren vor Augen führt. Wollen wir hoffen dass wir nie in so eine Situation geraten.
Meine Bewertung
© Aleshanee
Über den Autor: John Wyndham Parkes Lucas Beynon Harris wurde am 10. Juli 1903 in der
Nähe von Birmingham, England, geboren und besucht im Laufe seiner
Schulzeit verschiedene Internate. Nach seinem Abschluss arbeitete er
unter anderem als Landwirt, Grafiker und Werbefachmann, bevor er sich ab
1931 dem Schreiben widmete. Er ist einer der wichtigsten
Science-Fiction-Autoren Englands und benutzte eine Reihe von
Pseudonymen, darunter auch Lucas Parkes und John Beynon. Während des
Zweiten Weltkriegs arbeitete er als Verschlüsselungsexperte für das
Royal Corps of Signals und nahm an der Landung in der Normandie teil.
Nach dem Krieg wandte er sich, inspiriert und angespornt vom Erfolg
seines Bruders Vivian Beynon Harris, erneut dem Schreiben zu. 1951
landete er mit Die Triffids einen Bestseller, dem sechs weitere Romane folgten. Zahlreiche seiner Werke wurden verfilmt, darunter auch Die Triffids und Das Dorf der Verdammten. John Wyndham starb am 11.3.1969 im Alter von 65 Jahren in London.
Quelle: Heyne Verlag
Hallo Aleshanee,
AntwortenLöschenals Verfilmung kenne ich "Die Trffids und "das Dorf der Verdammten" klar schon.
Die Gruppe von Kids mit ihren weißen Haaren und den unheimlichen Augen, mit denen sie die Menschen manipuliert haben....Hilfe...
LG..Karin...
Kids mit weißen Haaren und unheimlichen Augen? O.O Das ist aber dann was anderes ... vielleicht gründet das nur im weiteren Sinn auf der Geschichte hier?
LöschenHi Aleshanee,
AntwortenLöschenklingt nach etwas für mich; Menschen vs. Pflanzen.
Und deine Nebenbeobachtung find ich auch interessant, dass sich der Schreibstil in den Epochen so verändert!
LG
Daniela
Ich finde es immer total interessant Bücher zu lesen, die auch tatsächlich in der Zeit geschrieben sind, also 40er / 50er Jahre, da merkt man schon einen großen Unterschied! Die Vielfalt an Schreibstilen ist ja immer gegeben, aber trotzdem haben diese "älteren" Bücher schon immer noch einen gewissen Reiz zusätzlich für mich :)
LöschenHuhu :)
AntwortenLöschenKlingt mega interessant! Ich habe das Buch ehrlich gesagt noch nie irgendwo gesehen *staunt* Dabei kann ich mir vorstellen, dass es viele Leser allein aufgrund der Thematik begeistern könnte. Ich setze es auf jeden Fall auf meine Wunschliste :)
Mich erinnert die Thematik im Groben ein wenig an den Manga Green WorldZ - und der gefällt mir richtig gut. Von daher könnte das Buch echt etwas für mich sein.
Liebe Grüsse
Ich kannte das auch überhaupt nicht und bin nur durch die Rezension von Sam darauf aufmerksam geworden :)
LöschenDen Manga kenne ich nicht, klingt aber schon so ähnlich *lach* Der trockene Stil ist halt gewöhnungsbedürftig, fällt mir aber oft auf bei Büchern aus dieser Zeit. Trotzdem kam die Atmosphäre sehr gut rüber!
Hi Aleshanee,
AntwortenLöschenso schön, dass dir das Buch gefallen hat! Was die Sprache angeht kann ich dir nur zustimmen, das ist schon deutlich anders im Vergleich zu heutigen Büchern, auch in Bezug darauf, wie sich die Menschen nach Geschlecht verhalten. Aber ich finde das auch spannend zu sehen, was sich seitdem in den Köpfen verändert hat und die Bücher sind auch schneller auf den Punkt gekommen. Bei dystopischen Sachen mag ich die alten Geschichten jedenfalls oft lieber als die neueren, geht aber auch schonmal nach hinten los. :D
Liebe Grüße
Sam
Ja, das war ein toller Tipp. So das letzte Fünkchen hat noch gefehlt, aber trotzdem, grade diesen "alten" Stil mag ich zwischendurch auch sehr gerne! Wenn du da also noch was weißt - also auf deutsch *lach* Immer gerne her damit!
LöschenHi Aleshanee,
AntwortenLöschenmeinte damit " Dorf der Verdammten" ...da kommen die Kids mit den weißen Haaren usw. vor!
Echt unheimlich gruselig....LG..Karin..
Ah ok, ich dachte das wäre eine Verfilmung zu dem Buch gewesen die du meinst ;)
LöschenVon dem Film hab ich schon gehört, hab mir den aber nie angeschaut. Horrorfilme reizen mich schon seit Jahren nicht mehr so wirklich ^^
Ich schwanke gerade, Aleshanee.
AntwortenLöschenEinerseits bin ich totaaaaal neugierig und andererseits fühle ich mich etwas unsicher. Für mich steht und fällt ja viel mit den Figuren. Und irgendwie habe ich das Gefühl, dass die hier beim Ausbau etwas zu kurz gekommen sind und vielleicht nur für unterschiedliche Funktionen stehen.
Jedenfalls war ich sehr überrascht, als ich das Jahr der Ersterscheinung gesehen habe. Ein Grund mehr, wenigstens hineinzulesen.
Danke für die Vorstellung.
Liebste Grüße, Hibi
Also die Figuren stehen hier nicht unbedingt im Mittelpunkt, eher die Gesellschaft an sich und wie sie auf dieses "Phänomen" reagieren. Das fand ich allerdings wirklich gut gemacht.
LöschenJa, das Erscheinungsjahr hat mich hier auch sehr gereizt - wie man damals so mit diesem Thema umgegangen ist. Das war schon gar nicht so unähnlich wie man es heute in Dystopien liest :)