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Dienstag, 10. September 2019

Rezension zu Teufelskrone von Rebecca Gablé



Teufelskrone

von Rebecca Gablé

Band 6 der Waringham Reihe
Genre Historischer Roman
Schauplatz England im 12. Jahrhundert

Verlag Bastei Lübbe 
Seitenzahl 928
1. Auflage August 2019





England 1193

Als der junge Yvain of Waringham in den Dienst von John Plantagenet tritt, ahnt er nicht, was sie verbindet: Beide stehen in Schatten ihrer ruhmreichen älteren Brüder. Doch während Yvain und Guillaume of Waringham mehr als die Liebe zur selben Frau gemeinsam haben, stehen die Brüder John Plantagenet und Richard Löwenherz auf verschiedenen Seiten – auch dann noch, als John nach Richards Tod die Krone erbt. Denn Richards Schatten scheint so groß, dass er John schon bald zum Fluch zu werden droht ...


Meine Meinung
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Ich lese ja nicht oft historische Romane, aber wenn Rebecca Gablé die Feder schwingt, stellt sich für mich gar nicht die Frage ... und auch ihr neuer Roman hat mich wieder von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt.
Unglaublich bei fast 1000 Seiten, wie die Autorin es immer schafft die Spannung aufrecht zu erhalten, Abwechslung zu bieten und historische (überlieferte) Fakten mit einer lebendigen, fitkiven Geschichte zu vermischen!

Nachdem der letzte Waringham Roman im 16. Jahrhundert spielt, ist sie dieses Mal in der Zeit noch weiter zurückgegangen: in die Epoche von Richard Löwenherz und seinem Bruder John "Ohneland", an dessen Seite der junge Yvain Waringham seine Ritterlaufbahn einschlägt.

Yvain ist ein großartiger Charakter mit vielen Stärken aber auch einigen Schwächen, die ihn umso authentischer machen. Seine Entscheidungen sind getragen von der Loyalität seinem König gegenüber, aber auch seinem Gerechtigkeitssinn. Sein etwas loses Mundwerk bringt ihn das ein oder andere Mal an Grenzen, durch die er sein Leben aufs Spiel setzt, aber um sich selbst treu zu bleiben ist es ihm das wert. Ein sehr typisches Bild aus dieser Zeit, in der das Wort eines Mannes noch etwas gilt.
Und natürlich hat er ein ausgeprägtes Gespür für Pferde, das das Waringham Geschlecht über die Jahrhunderte immer miteinander verbindet.

Während wieder viele Intrigen, Kämpfe und höfisches Gerangel um Macht in dem umkämpften England sowie Frankreich ein authentisches Bild der Zeit abgeben, wird durch die Familie der Waringhams auch glaubwürdig gezeigt, wie das Leben sich auch "im Kleinen" abgespielt haben mag. Rebecca Gablé hat am Ende ihrer Geschichte natürlich wieder aufgezeigt, welche Details sie aus ihrer Recherchearbeit mit eingeflochten hat und jedem ist klar, dass man nur mutmaßen kann, wie es tatsächlich auf den Burgen, den Höfen und in den Familien zuging. Und trotzdem schafft sie es immer wieder ein so farbenfrohes und glaubhaftes Panorama zu schaffen, dass man sich direkt in diese Zeit zurückversetzt fühlt und neben geschichtlichem Wissen ein durchweg spannendes Abenteuer erlebt.

Besonders deutlich wurde für mich auch wieder die ungestrafte Willkür eines Königs, dessen Wort über allen steht und egal, was er befielt: es wird ausgeführt. Zumindest zu 99%. Ob im Recht oder nicht scheint erstmal zweitrangig zu sein, ob Logik, Berechnung oder eine zufällige Laune dahintersteckt, sein Wille ist Gesetz.

Sie tun, was sie wollen, und sie nehmen sich, was sie wollen, ohne Rücksicht oder Erbarmen. Und niemand kann ihnen Einhalt gebieten, denn sie und sie allein haben die Macht.
Zitat Seite 402

Hier fand ich das Bild von König John äußerst interessant, denn er scheint ja sehr unbeliebt gewesen zu sein, wenn man den Überlieferungen glauben mag. Das Porträt, das die Autorin hier entworfen hat, lässt etwas tiefer blicken und John als Person besser verstehen. Denn einfach war das Leben damals für alle nicht und ihre Identität scheinen die Königsfamilien eh nur durch Macht und Eroberungen empfunden zu haben.

Die Rolle die Frauen, die in dem Zeitalter nicht viel zu entscheiden hatten, aber deren Einfluss man nicht unterschätzen sollte, war ebenfalls authentisch und zeigte sich in unterschiedlichen Beziehungen und überraschenden Entwicklungen vor allem auch in der Liebe. Sie hatten wirklich kein einfaches Los, aber ich denke, dass doch viele versucht haben, das Beste aus ihrem Schicksal zu machen und es ist schön zu sehen, dass Rebecca Gablé hier einige sehr tapfere Frauen mitwirken ließ, die ihren Weg ein Stück weit selbst bestimmt haben.

Übrigens wurde auch die "Zahnfee" erwähnt - war die damals echt schon bekannt? Das hat mich etwas verwundert, aber wer weiß :) Übrigens auch die "Eisheiligen" - das ist schon krass wie lange sich sowas hält, anscheinend ist das Wetter halt doch immer noch das gleiche wie vor 800 Jahren ^^

Am Ende kann ich nur wieder sagen: Ich bin begeistert von den authentischen Hintergründen, von der abwechslungsreichen Handlung und den mitreißenden Spannungsbögen, den charismatischen Figuren und dem flüssigen Schreibstil, bei dem die Seiten viel zu schnell dahinfliegen.


Meine Bewertung
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http://blog4aleshanee.blogspot.de/search/label/5%20Sonnen




Die Waringham Saga

6 - Teufelskrone ab 1193 (erschien 2019)
7 - Drachenbanner ab 1238 (erschien 2022)
1 - Das Lächeln der Fortuna ab 1360 (erschien 1997)
2 - Die Hüter der Rose ab 1413 (erschien 2005)
3 - Das Spiel der Könige ab 1455 (erschien 2007)
4 - Der dunkle Thron ab 1529 (erschien 2011)
5 - Der Palast der Meere ab 1560 (erschien 2015)

7 Kommentare:

  1. Hallo Weltenwanderer :)

    die Romane von Rebecca Gable mag ich auch total. Kennst du ihren Roman über die Siedler von Catan?

    Bei der Waringham-Reihe hab ich nur immer das Problem, dass ich mir weder die Titel merken kann noch die Abfolge der Generationen irgendwie aufzählen, dazu sind die Abstände zu lang gewesen zwischen den Bänden.

    Aber es sind richtig gute Bücher! Teufelskrone kommt auf jeden Fall auch noch dran.

    LG
    Daniela

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    1. Oh ja, den kenn ich auch. Eigentlich kenne ich so ziemlich alle Bücher von ihr - glaub ich :D Müsste da direkt mal googeln, ich bin mir grade nicht sicher.

      Die genauen Titel kann ich mir auch nicht merken von der Reihenfolge her oder wer wann in welchem Band dran kam. Das stört mich aber nicht - dafür hab ich ja meine Listen :D

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    2. Ja, das stimmt. Hätte ich die Bücher von ihr gelesen, seitdem es meinen Blog gibt, könnte ich mich definitiv besser erinnern und wenn nicht, könnte ich nachschlagen. Das ist eines der großartigsten Dinge an einem BB! :)

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    3. Die ersten beiden waren ja auch vor meiner Bloggerzeit ^^
      Aber ja, das find ich auch grade das schöne - man vergisst ja doch so viel und gerade wenn man so ein Büchernerd ist wie wir, dann ist es echt schön das alles so gesammelt zu haben :)

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  2. Hallo Aleshanee, auch wenn unsere Lesevorlieben oft in sehr unterschiedliche Richtungen gehen, bei Rebecca Gablé treffen wir uns garantiert! 😆
    Liebe Grüße
    Susanne

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    1. Na immerhin xD Die Bücher sind aber auch toll, sie schafft es jedes Mal mich total in den Bann zu ziehen!
      Eine der besten in dem Genre für mich <3

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  3. Hi Aleshanee!
    Ich liebe auch die Bücher von Rebecca Gablé und habe alle (historischen) Romane von ihr gelesen. Auch Teufelskrone konnte mich wieder begeistern, meine Rezi habe ich vor ca 10 Tagen geschrieben ;)
    Liebe Grüe,
    Caro

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