Rezension zu Nacht über Frost Hollow Hall von Emma Carroll
England, 1881
Beim Schlittschuhlaufen auf dem zugefrorenen See bricht
die zwölfjährige Tilly ein und ertrinkt fast. Seit diesem Vorfall
erscheint ihr immer wieder ein Junge: Kit Barrington, verstorbener Erbe
von Forst Hollow Hall, der auf den Tag genau vor zehn Jahren ums Leben
kam – beim Schlittschuhlaufen auf dem zugefrorenen See. Tilly ist sich
sicher: Das kann kein Zufall sein. Bei ihren Nachforschungen wird
schnell klar, dass auf Frost Hollow Hall seltsame Dinge vor sich gehen
...
(Klappentext)
Geistergeschichten für das Alter haben ihren ganz eigenen Charme finde ich, und da diese Geschichte auch noch im 19. Jahrhundert in England spielt, hat sie mich besonders gereizt.
Tilly ist 12jährige Protagonistin und sie erzählt aus ihrer Sichtweise in der Ich-Perspektive. Die Kapitel sind recht kurz so dass man recht schnell vorwärtskommt. Auch die Sätze sind teilweise recht knapp, was das Tempo zusätzlich antreibt und was ich eigentlich nicht so gerne mag.
Ansonsten ist mir nur negativ aufgefallen, dass der Stil eher der heutigen Zeit entspricht, von der Schreibweise her. Das kann man für das Alter ruhig auch noch deutlicher hervorheben.
Ansonsten war die Darstellung der Verhältnisse damals aber echt gut beschrieben. Tilly selbst wächst in einer Familie auf, die sehr mit der Armut zu kämpfen hat und mit ihren 12 Jahren muss sie genauso zum Einkommen beitragen wie ihre ältere Schwester. Aber sie hat nicht nur mit Geldnot zu kämpfen, auch in der Familie selbst fühlt sie sich nicht wirklich angenommen und trägt eine tiefgreifende Traurigkeit in sich, die sie oft einsam macht.
Dadurch lässt sie sich aber nicht unterkriegen, auch wenn sie mit vielen Enttäuschungen zu kämpfen hat. Sie verliert nicht den Mut und merkt am Ende, dass Träume und Hoffnungen natürlich schöne Ziele sind, man dabei aber nicht das aus den Augen verlieren und wertschätzen sollte, was man hat.
Die Handlung selbst hat mich total gefesselt und ich konnte das Buch wirklich kaum aus der Hand legen. Auch wenn das Tempo an sich eher langsam ist und keine große dramatische Wirkung entfaltet, blieb die Spannung für mich immer bestehen. Durch die ständigen neuen Entwicklungen ist die Neugier immens gewachsen, was es mit dem Tod von Kit Barrington auf sich hat, der vor 10 Jahren im See auf dem Grundstück von Frost Hollow Hall ertrunken ist.
Trotz der teilweise recht tragischen Atmosphäre, in der Trauer, Verlust, Schuld und das Loslassen können eine wichtige Rolle spielen, waren auch schöne und warmherzige Botschaften zu finden. Ob Kinder ab 10 Jahren hier schon Verständnis gerade für die Auflösung aufbringen können kann ich grade nicht so einschätzen, ich würde es deshalb eher erst ab 12 Jahren empfehlen - gerade auch wegen den Hintergründen.
Insgesamt fand ich es auf jeden Fall eine sehr gut aufgebaut Geschichte, mit gruseligen Momenten und tragischen Schicksalen, die mich sehr berührt hat.
Über die Autorin: Emma Carroll unterrichtete zunächst Englisch an einer Oberschule. Dann entschloss sie sich zu einem Studium an der Bath Spa University, das sie mit Auszeichnung absolvierte und wo sie einen MA im Schreiben für junge Leser erwarb. Nacht über Frost Hollow Hall ist Emma Carrolls Debütroman. Mittlerweile gibt es vier weitere Bücher von ihr. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Jack Russell Terriern in den Hügeln von Somerset.
Quelle: dtv Verlag
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Nacht über Frost Hollow Hall
von Emma Carroll
Im Original Frost Hollow Hall
übersetzt von Gerda Bean
empfohlen ab 12 Jahren
Genre Mystery / Geistergeschichte
Verlag dtv junior // Seitenzahl 400
1. Auflage Oktober 2019
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Meine Meinung
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Geistergeschichten für das Alter haben ihren ganz eigenen Charme finde ich, und da diese Geschichte auch noch im 19. Jahrhundert in England spielt, hat sie mich besonders gereizt.
Tilly ist 12jährige Protagonistin und sie erzählt aus ihrer Sichtweise in der Ich-Perspektive. Die Kapitel sind recht kurz so dass man recht schnell vorwärtskommt. Auch die Sätze sind teilweise recht knapp, was das Tempo zusätzlich antreibt und was ich eigentlich nicht so gerne mag.
Ansonsten ist mir nur negativ aufgefallen, dass der Stil eher der heutigen Zeit entspricht, von der Schreibweise her. Das kann man für das Alter ruhig auch noch deutlicher hervorheben.
Ansonsten war die Darstellung der Verhältnisse damals aber echt gut beschrieben. Tilly selbst wächst in einer Familie auf, die sehr mit der Armut zu kämpfen hat und mit ihren 12 Jahren muss sie genauso zum Einkommen beitragen wie ihre ältere Schwester. Aber sie hat nicht nur mit Geldnot zu kämpfen, auch in der Familie selbst fühlt sie sich nicht wirklich angenommen und trägt eine tiefgreifende Traurigkeit in sich, die sie oft einsam macht.
Dadurch lässt sie sich aber nicht unterkriegen, auch wenn sie mit vielen Enttäuschungen zu kämpfen hat. Sie verliert nicht den Mut und merkt am Ende, dass Träume und Hoffnungen natürlich schöne Ziele sind, man dabei aber nicht das aus den Augen verlieren und wertschätzen sollte, was man hat.
Die Handlung selbst hat mich total gefesselt und ich konnte das Buch wirklich kaum aus der Hand legen. Auch wenn das Tempo an sich eher langsam ist und keine große dramatische Wirkung entfaltet, blieb die Spannung für mich immer bestehen. Durch die ständigen neuen Entwicklungen ist die Neugier immens gewachsen, was es mit dem Tod von Kit Barrington auf sich hat, der vor 10 Jahren im See auf dem Grundstück von Frost Hollow Hall ertrunken ist.
Trotz der teilweise recht tragischen Atmosphäre, in der Trauer, Verlust, Schuld und das Loslassen können eine wichtige Rolle spielen, waren auch schöne und warmherzige Botschaften zu finden. Ob Kinder ab 10 Jahren hier schon Verständnis gerade für die Auflösung aufbringen können kann ich grade nicht so einschätzen, ich würde es deshalb eher erst ab 12 Jahren empfehlen - gerade auch wegen den Hintergründen.
Insgesamt fand ich es auf jeden Fall eine sehr gut aufgebaut Geschichte, mit gruseligen Momenten und tragischen Schicksalen, die mich sehr berührt hat.
Meine Bewertung
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Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar.
Es gab diesbezüglich keinerlei Vorgaben und die Rezension
spiegelt meine ganz persönliche Meinung wider.
Über die Autorin: Emma Carroll unterrichtete zunächst Englisch an einer Oberschule. Dann entschloss sie sich zu einem Studium an der Bath Spa University, das sie mit Auszeichnung absolvierte und wo sie einen MA im Schreiben für junge Leser erwarb. Nacht über Frost Hollow Hall ist Emma Carrolls Debütroman. Mittlerweile gibt es vier weitere Bücher von ihr. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Jack Russell Terriern in den Hügeln von Somerset.
Quelle: dtv Verlag
Guten Morgen liebe Aleshanee,
AntwortenLöschen"Nacht über Frost Hollow Hall" liegt ja nun schon seit einer ganzen Weile auf meinem SuB (ich besitze die Hardcoverausgabe aus dem Planet Verlag). Hoffentlich komme ich in absehbarer Zeit mal dazu, das Buch zu lesen, bin schon so gespannt drauf! Deine Rezi hat mich jetzt nur noch neugieriger gemacht. :D
Gruselige und berührende Momente, dasd klingt wirklich toll! Ich lese Gruselgeschichten ja auch unheimlich gerne.
Ich habe zudem schon ein Buch von Emma Carroll gelesen, "Das Geheimnis der roten Schatulle" und das Buch fand ich super! Falls du dieses Werk von der Autorin noch nicht kennst: Ich kann es dir sehr empfehlen. :)
Liebe Grüße
Corinna
Hi Corinna! Ja, das war wirklich eine außergewöhnliche Geschichte, die ich so gar nicht erwartet hatte. Die Atmosphäre ist toll und am Ende gibts einige Überraschungen - ich wünsch dir damit viel Spaß!
LöschenDas war mein erstes Buch von der Autorin, ich werd mich nach dem anderen direkt mal umschauen! Danke für den Tipp <3
Hallo Hallo :)
AntwortenLöschenDas Buch stand lange auf meiner WuLi. Ich glaube, ich habe es irgendwann runter geworfen, weil man die Liste halt ab und zu mal ausmisten muss. ^^ Aber Deine Rezension macht mir wieder Lust auf das Buch.
Ach, immer wieder schön, wie oft sich unsere Lesegeschmack ähnelt.
Liebe Grüße
Petrissa
Ich fand das wirklich toll, obwohl meine Erwartungen gar nicht so hoch waren. Bei Kinderbüchern ist das ja immer so eine Sache...
LöschenEs ist zwar einfach geschrieben und hätte da noch ein bisschen mehr Schliff verdient für die Zeit in der es spielt, aber alles andere hat mir echt gut gefallen. Und war auch ganz schön traurig bzw. berührend.
Guten Morgen Aleshanee,
AntwortenLöschenich glaube, das könnte mal wieder etwas für mich sein. :D Ich packe es gleich einmal auf die Merkliste. Lieben Dank für den schönen Tipp.
Liebe Grüße
Nicole