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Freitag, 6. November 2020

Rezension zu Trackers - Buch 1 von Nicholas S. Smith

Rezension zu Trackers von Nicholas S. Smith


 
Die USA, so wie wir sie kannten, gibt es nicht mehr. In ihren Städten ist es dunkel geworden. Und das ist nur der Anfang ...

Der Polizeichef Marcus Colton und Tracker Sam ›Raven‹ Spears haben sich noch nie gemocht. Doch als im Rocky-Mountain-Nationalpark ein junges Mädchen vermisst wird, heuert Colton den Fährtenleser an, um es zu finden. Sehr schnell wird den beiden bewusst, dass sie sich auf der Spur eines wahnsinnigen Mörders befinden.
Und dann erfolgt durch Nordkorea ein EMP-Angriff auf die Vereinigten Staaten. Ohne Strom versinkt das Land in ein blutiges Chaos – und die Jäger werden zu Gejagten ... 
 
 
 
Meine Meinung
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Der Einstieg ins Buch hat mich etwas zweifeln lassen, ob es das richtige für mich ist. Wie man es von amerikanischen Actionfilmen kennt, in dem das Militär eine Rolle spielt, wird Patriotismus ja ganz groß geschrieben - und ich hab auch nichts dagegen, aber der "Pathos" des Soldaten, der nichts hinterfragen darf und für sein Land alles tut (ohne Rücksicht auf Verluste), rührt bei mir einfach immer unangenehme Gefühle auf. Wenn man das aber weiß und sich damit arrangiert hat, kann man sich sehr gut darauf einlassen.
 
Ich war jedenfalls sehr gespannt, wie der Autor die Menschen nach so einem EMP Angriff reagieren lassen wird. Den Begriff hatte ich zwar schonmal gehört, konnte ihn aber nicht mehr in Bezug setzen und war dann unangenehm überrascht, wie realitätsnah das ganze Szenario ist. EMP ist eine Abkürzung für "Elektromagnetischer Impuls", was bedeutet, das hier in großem Umfang sämtliche Stromnetze außer Gefecht gesetzt werden - und wenn man überlegt, was alles am Strom hängt ... wollen wir einfach hoffen, das sowas nie wirklich passieren wird. 
Dennoch waren mir die Ausführungen zu den Folgen davon etwas zu wenig. Der Fokus liegt hier eher auf den Figuren und den Folgen in ihrem direkten Umfeld, was den Blick fürs ganze geschmälert hat.
 
Wir begleiten vor allem die Senatorin Charlize, die uns einen Einblick aus der Sicht der machthabenden Politiker gibt. Nichts neues, dass hier die "Elite" sofort evakuiert wird, da die Organisation zur Rettung des Landes und der Menschen gewährleistet sein muss.
Dann haben wir noch den Polizeichef Colton sowie den Ex-Marine Raven Spears, die in dem Städtchen Esten Park nicht nur mit den Folgen des Angriffs, sondern auch noch mit einem psychopathischen Mörder zu kämpfen haben. Während anfangs noch die Spannung durch die apokalyptischen Ereignisse vorwärts getrieben wird, verlegt sich das ganze dann sehr auf die Jagd nach dem Täter. Ein Nebenstrang, der mir nebensächlich lieber gewesen wäre, denn das ganze drumherum, die Panik, die um sich greift und wie die Bevölkerung mit der Situation umgeht, wäre für mich interessanter gewesen. Aber es folgen ja noch drei Bände, vielleicht gibts dann da mehr davon.

Aufgebaut ist das ganze aber trotzdem sehr spannend durch die wechselnden Sichtweisen und die Dramatik der Verwicklungen der Figuren. 
Der Part mit den Morden und den damit verbundenen Mythen der "Wasserkannibalen" fand ich als zusätzlichen Spannungsfaktor gut, wurde mir aber zu sehr ausgebaut. Ich hab mich hier einfach eher auf das Weltuntergangs-Szenario eingestellt und nicht auf eine Mörderjagd in einer Kleinstadt...

Insgesamt eine sehr temporeiche, in manchen Szenen fast zu kurz geratene, teilweise actionreiche Handlung, die mich mitreißen konnte - aber mich nicht in allen Momenten überzeugen konnte. Band 2 werde ich auf jeden Fall noch ausprobieren, weil mich doch interessiert, ob die weiträumigen Folgen so eines Anschlags besser beleuchtet werden. 
Wenn der "Kriegshelden" Status allerdings noch mehr Gewicht bekommt, bin ich allerdings raus. Ich weiß, was diese Menschen (leider) leisten müssen, aber ich mag keine Kriege und keine damit verbundenen Machthaber, die solche Entscheidungen treffen, wie es hier der Fall war. Entscheidungen sind nie leicht, aber was hier mitgeschwungen ist, widerspricht mir einfach sehr.

 
Meine Bewertung
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Gelesen in einer Leserunde bei in the prime time of life
 
Rezensiert auch von
 




Trackers von Nicholas S. Smith

 
Buch 1 von 4 aus dem Genre Postapokalyptischer Thriller
Im Original Trackers - übersetzt von Christian Jentzsch
 
Verlag Festa --- Seitenzahl 262
1. Auflage April 2019
 



Trackers






2 Kommentare:

  1. Hallo Aleshanee,
    die Reihe, die du hier vorstellst, sagte mir bis eben noch gar nichts. Ich kann verstehen, dass dich das Weltuntergangs-Szenario hier sehr angesprochen hat und dass du etwas enttäuscht warst, dass es dann doch nicht so sehr thematisiert wurde. Auch kann ich verstehen, dass du dir wünschen würdest, dass der Fokus im nächsten Band nicht mehr so auf dem Thema "Kriegshelden" liegen wird. Ich hoffe sehr, dass der nächste Band noch in einigen Punkten etwas in die Tiefe gehen wird. Ich bin sehr gespannt, was du zum zweiten Band sagen wirst.

    Ich wünsche dir einen schönen Start ins Wochenende.

    Liebe Grüße
    Tanja

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    1. Dankeschön Tanja!
      Ich hab von der Reihe auch nichts gehört gehabt, erst durch die Leserunde bin ich darauf aufmerksam geworden. Hibi und Nicole machen das ja öfter und ich wollte schon immer mal bei einer dabei sein :)

      Der "Patriotismus" ist jetzt nicht so rausstechend, aber da ich darauf etwas empfindlich reagiere, fällt es mir einfach auf. Es darf halt nicht mehr werden in den Fortsetzungen.
      Und vertiefen sollte er unbedingt das Weltgeschehen, also zumindest in den USA, wo der Anschlag stattfand, das fände ich schon sehr interessant zu sehen, was er sich da vorstellt.
      Die Leserunde mit Band 2 hat auch gestern schon angefangen, nur schaff ich es dieses Mal nicht so ganz, werde mich dann aber am Sonntag anschließen :)

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