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Dienstag, 22. August 2023

[Klamauk mit Tiefgang] Elternabend von Sebastian Fitzek

Sebastian Fitzek



Elternabend

Kein Thriller (Auch wenn der Titel nach Horror klingt!)

Verlag Droemer --- Seitenzahl 336
1. Auflage April 2023



Sascha Nebel hat sich zur falschen Zeit am falschen Ort das falsche Auto für einen Diebstahl ausgesucht. Kaum, dass er hinter dem Steuer eines Geländewagens Platz genommen hat, zieht eine Horde demonstrierender Klimaaktivisten durch die Straße. Allen voran eine junge Frau, die den SUV mit einer Baseballkeule demoliert. Als die Polizei auf der Bildfläche erscheint, ergreifen Sascha und die Unbekannte die Flucht und platzen in den Elternabend einer 5. Klasse. Um die Nacht nicht in Polizeigewahrsam zu verbringen, bleibt ihnen keine andere Wahl: Sie müssen in die Rolle von Christin und Lutz Schmolke schlüpfen, den Eltern des 11jährigen Hector, die bislang jede Schulveranstaltung versäumten. Zwei wildfremde Menschen, zwischen denen kaum größeres Streitpotential herrschen könnte, geben sich als Vater und Mutter eines ihnen völlig unbekannten Kindes aus. Dabei ist die Tatsache, dass Hector der größte Rüpel der Schule ist, sehr schnell ihr kleinstes Problem …


Meine Meinung
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Ich hab von Sebastian Fitzek schon einige Thriller gelesen. Fand ich immer spannend, wenn auch teilweise manchmal arg konstruiert und hatte eigentlich vor, erstmal eine kleine Pause mit seinen Büchern zu machen.
"Elternabend" hab ich aber überraschend geschenkt bekommen - und obwohl mit die Thematik hier eigentlich gar nicht liegt war ich doch neugierig, wie Fitzek in Humor mit Büchern umgehen kann. Ein heikles Thema bei mir, weil ich, was andere mega witzig finden, bei mir nicht mal ein müdes Lächeln auslöst ^^ 

Der Einstieg in die Geschichte zeigt sofort, dass wir hier viel kurioses und skurriles geboten kommen und der Autor alles durch den Kakao zieht, was ihm über den Weg läuft. Eine Geschichte, Begebenheiten und Entwicklungen die man nicht ernst nehmen sollte, auch wenn es irgendwann tatsächlich in ein ernstes Thema umschwenkt. 
Ich fand es tatsächlich echt witzig, weil sich fast jeder Satz wie eine Pointe liest. Manchmal etwas zuviel des guten und ich hab in manchen Momenten sogar etwas den Faden verloren durch die vielen scherzhaften Wortwitze, aber ich hab mich in den Rhythmus eingefunden und hatte definitiv meinen Spaß!

Zwei sich völlig Unbekannte, die auf der Flucht vor der Polizei auf einem Elternabend landen zeigt ja schon, dass sich hier viel Potenzial bietet und Fitzek hat auch einige Anekdoten und typischen Muster, die Eltern heutzutage zu bieten haben, mit unter gebracht. Die Elternabende, die ich besucht habe, sind schon lange her, aber die Erinnerungen daran wurden durch manche Szenen hier wieder lebhaft geweckt :D 

Ich hab mich vor dem Lesen gefragt, ob Fitzek es schafft, so ernste Themen wie Mobbing und Suizid in einem auf Humor angelegten Buch gut unterzubringen: Hat er. Meiner Meinung nach. 
"Humor ist, wenn man trotzdem lacht", was jetzt sehr makaber klingen mag und unsensibel, aber wenn man sich Witze anschaut funktionieren sie nur auf Kosten anderer. Manche gehen zu weit, das ist mir bewusst, aber ohne Lachen sähe die Welt umso trauriger aus und manchmal sollte man eben auch alles nicht so ernst nehmen.
Doch der Autor hat die Thematik ernst genommen, auch wenn er mit den humorvollen Untertönen etwas die Schärfe herausgenommen hat. Auch seine Gedanken, die er dazu einfließen lässt, haben mich sehr berührt und zeigen, dass er hier trotz all dem Klamauk sehr genau weiß, wovon er hier spricht und welches Leid viele Menschen in sich tragen, die keinen Ausweg mehr sehen. Die sich zwar nicht den Tod wünschen, aber das Leben an sich als noch schlimmer empfinden. 

Es ist kein leichter Balanceakt so eine Geschichte hinzubekommen, aber für mich hat er das sehr gut hinbekommen. Dass es Stereotype gibt und vieles ins übertrieben Lächerliche gezogen wird kann man eigentlich schon am Klappentext sehen, deshalb verstehe ich diese negativen Bewertungen in manchen Rezensionen nicht. Das müsste ja eigentlich schon von vornherein klar gewesen sein. Den Humor wird nicht jeder mögen, was ja aber auch normal ist, aber ich hab mich teilweise wirklich köstlich amüsiert; und fand den ernsten Teil aber auch sehr berührend und einfühlsam mit ehrlichen Worten, die für mehr Verständnis sorgen können. 


Meine Bewertung
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Ebenfalls rezensiert bei 



4 Kommentare:

  1. Hi Aleshanee, geschenkt würd ich das Buch vielleicht auch lesen, muss aber sagen, dass mir die Bücher von Fitzek zwar immer wieder übern Weg laufen, ich aber bisher lediglich ein Titel von ihm gelesen habe. Keine Ahnung warum. Vielleicht weil die immer recht präsent sind, wenn sie erscheinen? Hm, dieses hier scheint mir aber mal eine gelungene Abwechslung zu sein. Vielleicht als Hörbuch? Mal schauen ;)

    Viele herzliche Grüße
    Frank

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    1. Ich hab das Gefühl, dass die älteren Thriller ziemlich gut angekommen sind, die neueren aber anders sind, zumindest schreiben das viele... Einige hab ich ja gelesen und manche fand ich echt gut, andere sehr konstruiert (grade die neuen)

      Dieses Experiment hier fand ich aber tatsächlich gelungen. Aber man sollte hier wirklich wissen was einen hier erwartet, sonst wird man enttäuscht. Der Humor ist definitiv überzogen, aber ich fands trotzdem witzig und vor allem auch die Kurve zu dem ernsten Thema fand ich echt gut gemacht. Viele mochten das nicht, vielleicht einfach auch weil sie überhaupt nicht damit gerechnet hatten.

      Ob das als Hörbuch gut ist? Da dürfen die Sprecher halt nicht übertreiben, sonst wirds - glaub ich - sehr anstrengend ^^

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  2. Das Buch hat mich jetzt sehr neugierig gemacht. Freue mich schon auf die Anekdoten über die Eltern :) Vielen Dank für Deine Rezension!

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    1. Sehr gerne! Ich hoffe dich kann es auch so gut unterhalten!

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