Der Schneekristallforscher
von Titus MüllerGenre: Roman
Die Erzählung beruht auf einer wahren Begebenheit
Verlag: Adeo
Seitenzahl: 160
Hardcover: 9,99 €
ebook: 8,99 €
1. Auflage: Sept 2013
Inhalt
Jericho, Vermont, 1887
Wilson Bentley sammelt in den verschneiten Laubwäldern
der Green Mountains Zuckerahornsaft aus den Bäumen. Als er die gefüllten Eimer
in das Zuckerhaus bringt, einer heimeligen Bretterbude mitten im Wald, trifft
er dort auf Mina Seeley. Sie wollte sich nur einen Schutz vor der Kälte suchen,
doch sie wärmt in der kleinen Hütte nicht nur sich, sondern auch William Bentleys
Herz.
Diese zarte Verbindung hat jedoch keine guten Voraussetzungen.
Mina ist aus der lebhaften Stadt New York auf das Land vor etwas geflohen, was
sie vor allen verbirgt. Trotzdem lässt sie sich auf den seltsamen Wilson ein,
der von allen im Dorf als „verrückt“ und „verschroben“ beschrieben wird – weil er
Schneeflocken sammelt. Anfangs hindern diese Vorbehalte Mina an einem tiefer
gehenden Kontakt und als sie den Schulkindern zuliebe mit auf das Zuckerfest
kommt, bei dem Wilson großzügig Ahornsirup verteilt, hält sie ihn für einen
naiven, nie erwachsen geworden Spaßvogel.
Als Wilson sie schließlich einlädt, sich seine Fotos der Schneekristalle
einmal anzusehen, kann sie nicht widerstehen und ist von ihm und seinen Bildern
fasziniert. Seine unbeschwerte Jugendlichkeit und seine Begeisterung für die
Schönheit, die Gottes Vielfältigkeit hervorbringt, wirken plötzlich ungeheuer
anziehend auf sie. Doch ihre Vergangenheit holt sie allzu schnell ein und eine
Entscheidung wird unausweichlich.
Meine Meinung
Als erstes muss ich das Cover erwähnen. Es ist
wunderschön, in dunkelblauem Samt mit silbern geprägter Schrift und vielen
verschiedenen Schneeflocken. Wie eine verschneite Winternacht.
Die ersten Sätze haben mich dann auch schon verzaubert.
Die besinnliche Stimmung, die schon das Cover ausstrahlt, setzt sich in den
wunderbar sanften Tönen des Schreibstils fort. Es ist genau das richtige Buch
für einen gemütlichen Abend, gerade jetzt, wenn es draußen kalt ist, stürmt und
vielleicht schon schneit. Man fühlt sich zurückversetzt in diese Zeit, in der
Menschen, die das Besondere gesehen haben, ausgeschlossen wurden – nur weil
andere nicht verstanden, ja nicht mal nachgefragt haben, um was es eigentlich
geht.
Wilsons Ausdauer und Hingabe, diese zarten, unbeständigen
Schönheiten auf Fotografien festzuhalten, um sie auch für andere Menschen
zugänglich zu machen hat mich sehr beeindruckt. Und mit genau dieser stillen
Leidenschaft wirbt er auch um seine große Liebe – es sind zarte, zerbrechliche
Gefühle, aber mit einer unerschütterlichen Beständigkeit, die mich innerlich
sehr berührt hat.
Wilson Bentley hatte die Begabung, die Wunder zu
entdecken, die im Kleinsten verborgen liegen und die innere Stärke frei zu
sein, um das zu tun, woran sein Herz hängt – egal, was alle anderen sagen. Er
schafft es, das, woran er glaubt, zu leben und selbst, wenn ihn etwas in die
Knie zwingt, er steht immer wieder auf.
Fazit
Eine sachte, unaufdringliche Erzählung, ein Traum, der
einen in die verschneiten Wälder des 19 Jhd. entführt, als stünde man selbst
inmitten dem leisen Schneefall, inmitten tausend glitzernder, einzigartiger Mysterien.
Bewertung
© Aleshanee
Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar.
Es gab diesbezüglich keinerlei Vorgaben und die Rezension
spiegelt meine ganz persönliche Meinung wider.
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