David und Goliath
von Malcolm GladwellGenre: Sachbuch / Gesellschaft
Verlag: Campus
Seitenzahl: 300
Hardcover: 19,99 €
ebook: 16,99 €
ISBN: 9783593399188
1. Auflage: Okt 2013
Klappentext
Wenn David auf Goliath trifft, hat er zwei Möglichkeiten:
Spielt er nach dessen Regeln, wird er verlieren. Ist er bereit, die Regeln der
Macht zu brechen, zwingt er den Riesen damit in die Knie. Malcolm Gladwell ist
davon überzeugt: Underdogs sind Gewinner! In genialen Episoden von listigen
Kriegsherren, halbstarken Basketballteams und inspirierten Softwareentwicklern
zeigt der Kultautor, dass Triumph keine Frage der Größe, sondern der inneren
Haltung ist. Gladwells hintersinniges Plädoyer für das Große im Kleinen ist
zugleich ein Appell zum kreativen Ungehorsam.
Inhalt
Nach einer kurzen Einleitung teilt sich das Buch in drei Abschnitte
mit insgesamt 9 Kapiteln.
In jedem Kapitel widmet sich der Autor einer Frage oder
einer Konstellation, wie sich Schwächen oder Minderheiten auf das Leben in
unserer Gesellschaft auswirken und wie man als scheinbarer „Verlierer“ doch
noch gewinnen kann.
Er zeigt Lösungswege und neue Denkmuster auf
verschiedenen Ebenen, die einem in dieser Form schon unbewusst bewusst waren
oder auch zum Nachdenken in neue Richtungen anregen.
Teil 1: Die Stärken der Schwachen (und die Schwächen der
Starken) beschäftig sich mit den Schwächen – den eigenen, die man umgehen und
den Schwächen der Stärkeren, die man erkennen und gegen sie verwenden kann.
Hier werden auch Beispiele im Bildungswesen und der Einfluss von Einkommen
erläutert im Bezug darauf, dass Extreme in die eine oder andere Richtung meist
keine guten Entwicklungen bewirken und welche Entscheidungen getroffen werden,
oft aus den falschen Richtlinien.
Teil 2: Die Theorie der wünschenswerten Schwierigkeiten -
beschäftig sich mit den Schwierigkeiten, die man im Laufe des Lebens meistern
muss. Hier wird deutlich, dass gerade diese Hürden, die man bezwingen muss,
einen Anstoß geben können, an Stärke zu gewinnen. Auch beschreibt es die
Chancen von Minderheiten, mit (il)legitimen Tricks auf sich und ihre Probleme
aufmerksam zu machen.
Teil 3: Die Grenzen der Macht - Hier geht es um die
Macht, die der Staat, gesellschaftliche Gruppen oder auch der einzelne ausüben
können und welche Grenzen diesen gesetzt sind; mit einigen Beispielen aus der
Geschichte von Menschen, die sich gegen eine Übermacht gewehrt und damit Erfolg
gehabt haben.
Meine Meinung
Als erstes muss ich kurz meine Meinung zum Cover
loswerden, dass mir gar nicht gefällt – weder die Art und Weise noch die
Farbgebung trifft meinen Geschmack.
Ich fand es etwas schwierig, mich in den Sprachstil
reinzulesen, nach dem ersten Drittel wurde es aber ganz angenehm und ich konnte
dem Schreibfluss gut folgen. Es ist auf jeden Fall kein Buch, das man schnell
mal zwischendurch lesen kann.
Die Einleitung war wichtig, hier wurde die Geschichte
zwischen David und Goliath beschrieben, um jedem Leser erst mal einen Einblick
in die Hintergründe zu zeigen.
Die Kapitel im Ganzen waren gut durchstrukturiert und
haben sich jeweils einem neuen Thema gewidmet. Manche Kapitel waren etwas
trockener geschrieben mit viel Fachsimpelei, andere hingegen waren spannend und
haben mich zum Nachdenken angeregt. Das ganze Thema ist natürlich sehr
interessant und der Autor hat es geschafft, grundsätzliche Denkmuster neu zu
ordnen und Anregungen zu geben, sich selbst und andere aus einer neuen
Perspektive zu sehen.
In den Beispielen wurden hauptsächlich große Gruppen als
Modell verwendet, ich hätte mir auch etwas Persönlicheres gewünscht. Manchmal
fehlten mir Anreize, wie man in bestimmten Situationen umgehen soll – aber es
wurde auch klargemacht, dass man jeden Fall einzeln betrachten und für sich
selbst und seiner Lage entsprechend reagieren muss.
Die wichtigste Aussage dieses Buches war für mich: Man
muss trotz Schwächen nicht auf seinen Traum verzichten und es gibt verschiedene
Möglichkeiten, trotz aller Widrigkeiten sein Ziel zu erreichen.
In diesen ganzen Schilderungen ist mir allerdings auch
aufgefallen, wie falsch und brutal viele Gruppierungen der Gesellschaft denken
und sich verhalten. Ich frage mich bei sowas, war das schon immer so oder ist
das Bestandteil der Bevölkerungsdichte, soll heißen, wenn viele Menschen in
einem Bereich leben, bilden sich auch viele Gruppen, die sich gegeneinander
stellen und regelrecht bekämpfen? Wie entwickelt sich der
gesellschaftliche/staatliche „Goliath“ und warum müssen zahlreiche Einzelkämpfer dafür sorgen, diesen zu
bezwingen?
Fazit
Ein sehr interessantes Buch zu einem spannenden Thema,
dass einiges erklärt aber auch einige Fragen aufgeworfen hat. Über einige
bedeutende Antworten werde ich sicher noch nachdenken.
Bewertung
© Aleshanee
Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar.
Es gab diesbezüglich keinerlei Vorgaben und die Rezension
spiegelt meine ganz persönliche Meinung wider.
Danke für den interessanten Buchtipp. Das erinnert mich etwas an mein Studium, in Sozialpsychologie war ich auch immer wieder verblüfft über die Denkweisen von Menschen und Gruppen :-)
AntwortenLöschenJa, vor allem, welche Eigendynamik das auf einmal entwickelt. Das war wirklich interessant, vor allem, wie dann doch Entscheidungen von einzelnen Personen großes bewirken können.
LöschenKlingt nach einem sehr interessanten Buch. Das die konkreten Anleitungen für bestimmte Situationen fehlen, dürfte wohl daran liegen, dass es nicht als Ratgeber-Buch gedacht war.
AntwortenLöschenViele Grüße
Naja, konkrete Anleitungen hab ich jetzt auch nicht direkt gemeint - die Beispiele, die für die Aussagen angeführt wurden, waren alle sehr gesellschaftsbezogen. Ich hatte es nach dem Klappentext und der Ankündigung so verstanden, das David (ein Einzelner) gegen Goliath (ein übermächtiger Einzelner oder eine Gruppe oder eine Gesellschaft) "kämpfen" muss und wie das am besten gelingt.
LöschenFür mich war einfach viel verallgemeinert, aber das geht bei diesem Thema wohl auch nicht anders - wie ich auch geschrieben hab, da eben jeder Mensch und seine Situation anders zu beurteilen ist ;)