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Dienstag, 15. November 2016

Rezension: Mr. Sapien träumt vom Menschsein von Ariel S. Winter

Mr Sapien träumt vom Menschsein
von Ariel S. Winter

Im Original: Barren Cove
Science Fiction Roman

Verlag: Knaur
Seitenzahl: 240
Taschenbuch: 14,99 e
ebook: 12,99 €

1. Auflage: Nov 2016





Klappentext

Mr. Sapien, der Held von Ariel S. Winters Science-Fiction-Roman, ist ein Roboter – lebensmüde und völlig aus der Mode gekommen, weil noch von Menschen gemacht –, der sich gezwungen sieht, aus der Stadt zu fliehen, weil ihm die Abschaltung droht. Als ausgewiesener Menschenliebhaber war der Android dort zudem immer mehr der sozialen Ausgrenzung ausgesetzt gewesen. Nun zieht er sich an die einsame englische Küste zurück, um in einem angemieteten Strandhaus auf dringend benötigte Ersatzteile zu warten. Sein halbherziger Suizidversuch hat ihn etwas beschädigt zurückgelassen. Dabei hängt er doch eigentlich so sehr am Leben. Da wird er auf seine einzigen Nachbarn in der Umgebung aufmerksam, eine rätselhafte Patchwork-Androidenfamilie, die ›Asimovs‹, die ein Geheimnis zu verbergen scheint: Unter ihnen soll einer der letzten Menschen leben … Hat er die Antworten, nach denen Mr. Sapien sucht? Oder ist es die Familientragödie der Asimovs, die ihm mehr über das Menschsein verrät, als es ein Mensch je könnte?

Meine Meinung

Das Cover und der Titel haben mich sofort an den Film "Der 200 Jahre Mann" mit Robin Williams erinnert - und meine Erwartung war ein ähnliches Thema, dass sich mir aber nicht so recht erschließen konnte.

Das war ein Buch, dass mich etwas irritiert zurückgelassen hat und bei dem ich mir nicht sicher bin, ob ich alles verstanden bzw. den Sinn begriffen habe. Philosophische Gedanken von Mr Sapien habe ich erwartet und erzählt wurde mir eher die Geschichte über Barren Cove und seine Bewohner: eine Roboterfamilie, die einen jungen Menschen bei sich aufgenommen hat, dessen Gegenwart alle in ihrer Entwicklung beeinflusste. Mr Sapien fungiert hier eher als Beobachter und zieht seine Schlüsse daraus - ich bin mir sicher, dass andere Leser vielleicht besser dahintersteigen, mir blieb das ganze ein wenig suspekt.

Soweit, so gut. Die wenigen Passagen mit Mr Sapien wurden in der Ich Perspektive erzählt, alles andere um Mary, Kent, Clare und Beachstone aus der auktorialen. Den Stil empfand ich sehr monoton und trocken - was natürlich zu den Figuren der Roboter passt, mich dadurch aber nicht wirklich erreicht hat.

Es spielt in einer Zukunft, in der es nur noch wenige Menschen gibt und die Roboter das Sagen haben. Dass sie "damals" von Menschen sozusagen erschaffen wurden, will keiner mehr wissen oder wahrhaben, denn Menschen sind für sie schwach und unzweckmäßig: überflüssig. Und viel zu schwach und verletzlich, als dass sie tatsächlich mal die herrschende Rasse auf der Erde gewesen sein könnten. 
Doch was ist nützlich, worin besteht der Sinn der Existenz? Das fragen sich auch die Mitglieder der Roboterfamilie oder eher Gemeinschaft auf Barren Cove und jeder von ihnen bildet sich darüber eine andere Meinung. Gefühle werden hier sehr seltsam widergegeben. Einerseits können die Roboter nicht so empfinden wie die Menschen, spüren aber doch so etwas wie Zorn und Eifersucht oder eine gewisse Befriedigung, wenn sie jemanden zum Lächeln bringen oder zum Weinen. Je nach Gesinnung. Ich muss gestehen, dass mir keine der Figuren recht sympathisch war, ich mir aber etwas mehr gewünscht hätte - das hat mir einfach nicht alles auf die 240 Seiten gepasst.

Vor allem der Neid spielt auf beiden Seiten immer wieder eine Rolle: entweder auf Zuneigung, auf die Zeit, die ja bei den Menschen beschränkt ist, dem Können und Wissen, das sich die Roboter ohne Mühe anreichern können ... und stellt so gegenüber, welche Vorteile eine "Maschine" gegenüber dem Menschen hat und umgekehrt. Auf was der Autor jetzt aber genau rauswollte hat sich mir aber auch am Ene nicht recht erschlossen. Alle wollten auf ihre Art Aufmerksamkeit und eine Daseinsberechtigung, ein Leben, das es Wert ist, gelebt zu werden.
Eine Maschine mit Gefühlen ist für mich eine sehr, sehr abstrakte Vorstellung, vielleicht konnte ich mich deshalb nicht so recht damit auseinander setzen.

Fazit
Eine für mich leider etwas verworrene Geschichte, die interessante Ansätze hat. Anscheinend hab ich den Sinn dahinter nicht so ganz verstanden und durch die etwas spröde Schreibweise, die zwar zu den Robotern als Protagonisten passt, aber alles recht gleichgültig erscheinen ließ, bin ich weder den Figuren noch der Handlung recht nah gekommen. Trotzdem hat es einige interessante Aussagen, die uns in der Zukunft (hoffentlich nicht) beschäftigen werden. Ich bin sicher, dass andere Leser mehr damit anfangen können ;)

Bewertung
http://blog4aleshanee.blogspot.de/search/label/3%20Sonnen


© Aleshanee


Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar.
 Es gab diesbezüglich keinerlei Vorgaben und die Rezension 
spiegelt meine ganz persönliche Meinung wider.

Über den Autor:  Der US-Amerikaner Ariel S. Winter war mit seinem Romandebüt "The Twenty-Year Death" für den Los Angeles Times-Book-Award nominiert. "Mr. Sapien träumt vom Menschsein" ist sein aktueller Roman, mit dem er erstmals in deutscher Übersetzung im Knaur Verlag erscheint.
Quelle: Knaur Verlag

6 Kommentare:

  1. Hei Aleshanee

    Mich reizt das Buch ja an und für sich sehr, aber ich habs mir trotzdem noch nicht angeschafft. Wenn ich deine Rezi so lese, war das vielleicht ganz gut? Hmm, es bleibt definitiv auf der WuLi, ist aber jetzt nicht mehr so dringend..

    Liebe Grüsse
    Katy

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    1. Das ist wirklich schwer zu sagen, wie jeder das Buch für sich aufnimmt. Ich bin sicher, dass einige begeisterter sein werden als ich und mehr dahintersteigen. Ich hab da manchmal einfach so einen "Hänger" ^^

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  2. Hey =)

    Ich überlege gerade, ob ich vielleicht einer der Leser sein könnte, der etwas mehr mit dem Buch anfangen kann ^^. Die Idee ist wirklich sehr anpsrechend für mich. Ich behalte das mal im Auge.

    LG
    Anja

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    1. Vielleicht mal in die Leseprobe reinlesen oder im Buchladen, wenn du die Möglichkeit hast? Ich denke, da merkt man recht schnell, ob man mit dem Stil klarkommt. Dann mag man wahrscheinlich auch die Geschichte :)

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  3. Ich habe bisher auch den Eindruck, dass es eine Geschichte ist, die man entweder mag oder nicht. Die halt sehr eigen ist. Darum war ich mir nicht sicher, ob ich das Buch anschaffen soll oder nicht und habe auf Meinungen von anderen gehofft. Danke dafür :)

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    1. Es ist nicht einfach einzuschätzen. Selbst ob ich sie jetzt mag oder nicht kann ich nicht genau bestimmen ... ich bin da etwas hin- und hergerissen. Deshalb ist es auch schwierig abzuschätzen, wem man es empfehlen könnte. Am besten wäre es einfach mal reinzulesen, wie ich oben bei Anja schon geschrieben hab

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