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Mittwoch, 12. April 2017

Rezension: The Ark von Patrick S. Tomlinson

The Ark

Die letzte Reise der Menschheit
von Patrick S. Tomlinson

Im Original: Children of A Dead Earth #1
übersetzt von Markus Mäurer
Genre: Science Fiction Krimi

Verlag: Knaur
Seitenzahl: 416
Taschenbuch: 9,99 €
ebook: 9,99 €

1. Auflage: Apr 2017



"Es gibt nichts Subjektiveres als die Wahrheit, ..." S. 389


Klappentext

Nachdem die Erde zerstört wurde, sind die letzten 50.000 Menschen auf einem gewaltigen Raumschiff, der „Arche", unterwegs zum nächsten bewohnbaren Planeten. Beinahe hundert Jahre hat die Reise bereits gedauert, erst die jetzige Generation von Bewohnern soll die Ankunft erleben. Das Leben an Bord ist streng reglementiert, jeder Bewohner ist über ein Implantat jederzeit zu orten. Dennoch verschwindet der brillante junge Wissenschaftler Edmond Laraby spurlos – und wird kurz darauf tot aufgefunden. "Selbstmord", heißt es von offizieller Stelle, doch Detective Bryan Benson hegt Zweifel: Was hat es mit den Aufnahmen von Tau Ceti auf sich, die Laraby ausgewertet hat? Und wie hängt eine Geheimorganisation, deren Mitglieder sich durch Vortäuschen des eigenen Todes der Überwachung entzogen haben, in der Sache mit drin?


Meine Meinung
Ich hatte mal wieder richtig Lust auf spacige Science Fiction und da springt einem das Cover ja direkt ins Auge! So richtig war das dann zwar nicht so, wie ich erwartet hatte; aber: es hat mir trotzdem total gut gefallen.

The Ark ist ein gewaltiges, ja monströses Raumschiff mit den letzten 50.000 überlebenden Menschen. Sie mussten von der zerstörten Erde fliehen und sind jetzt auf dem Weg nach Tau Ceti G, einem Planeten mit erdähnlicher Atmosphäre und ihrer letzten Chance für die Zukunft. 
Soweit so gut. Es gibt natürlich auch einige technische Details und Momente in der Schwerelosigkeit, aber die meiste Zeit wirkt es eher wie ein spannender Krimi in relativ gewohntem Umfeld, auch wenn man auf jeden Fall ein Gefühl für dieses riesige Raumschiff bekommt, das eher einer schwebenden Stadt ähnelt - nur ohne Himmel.

Im Fokus steht Detective Bryan Benson, ein ehemaliger Star unter den "Zero" Spielern, der mittlerweile eine eher ruhige Kugel in der wenig geforderten Polizeistation auf der Ark schiebt - bis zu dem Tag, an dem ein wichtiger Wissenschaftler verschwindet. 
Das ganze ist höchst mysteriös, denn das Verschwinden ist viel zu spät zur Kenntnis genommen worden! Alle Menschen auf der Ark haben nämlich ein Plantat im Kopf, mit dem sie ununterbrochen "überwacht" werden bzw. sich darüber mit Informationen austauschen und kommunizieren können. Warum also wurde nicht früher etwas bemerkt? 
Der erste Mord auf der Ark und Benson tut wirklich alles, um hinter das Geheimnis zu kommen.
Die ganzen Ermittlungen sind recht locker und unterhaltsam, denn keiner kennt sich so wirklich damit aus - gab es bisher doch immer nur kleinere Delikte. Was bei der ganzen Überwachung nicht verwundert. 

Der Aufbau des Systems auf der Ark ist strikt geregelt, um das Überleben zu sichern. Alles ist rationiert und neben den 50.000 Menschen des Volkes gibts noch die "Besatzung", die die Regierung und die Forscher ausmachen. Höher gestellte Persönlichkeiten, die auch das Sagen haben. Dass sie die anderen als "das Vieh" bezeichnen fand ich etwas unpassend, das wurde vielleicht auch etwas unglücklich übersetzt. 
Jedenfalls hat Detective Benson einiges zu tun, denn von manchen der Besatzern scheinen ihm bei der Ermittlung Steine in den Weg gelegt zu werden. Dadurch hat er recht schnell die Ahnung, dass von höchster Ebene jemand dahintersteckt. Seine Kollegin Theresa, mit der er ein Verhältnis hat, ist ebenso mit von der Partie wie der Russe Korolev, ein noch junger Mann in den 20ern, der mir mit seiner nüchternen, pedantischen Art irgendwie total sympathisch war.

Man kommt schnell in die Geschichte rein! Der Schreibstil ist nicht unbedingt anspruchsvoll, aber unterhält sehr gut, auch wenn manche Szenen nicht so sehr ins Detail hätten gehen müssen. Die Dialoge sind einfach gehalten; man merkt jetzt keinen großen Unterschied zu heute, wobei mir hier besonders einige witzige Stellen gefallen haben. Super getroffen war der Ausdruck "der verrückte Hutmacher" den sie benutzen, wenn sich jemand der Überwachung seines Plantats entziehen will und sich Alufolie um den Kopf wickelt :D

Der Verlauf ist spannend gehalten, es gibt einige Überraschungen und ein großes Finale, dass mir fast ein bisschen zu überzogen wirkte. Aber trotzdem hat es gepasst und es vermittelt auch noch eine kleine philosophische Botschaft, die ich aber durch die eher leichtgängige Handlung nicht ganz so ernst nehmen konnte. 

Insgesamt hat es mir aber wirklich gut gefallen - allerdings hab ich jetzt gesehen, dass es noch einen zweiten Band auf englisch gibt und ich hoffe sehr, dass der auch noch übersetzt wird. Ob noch weitere Bände geplant sind, hab ich bisher nicht herausgefunden - aber mich würde jetzt brennend interessieren, wie es mit den Figuren weitergeht!

Bewertung 
 http://blog4aleshanee.blogspot.de/search/label/4%20Sonnen


 © Aleshanee

Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar.
 Es gab diesbezüglich keinerlei Vorgaben und die Rezension 
spiegelt meine ganz persönliche Meinung wider.

 

Über den Autor: Patrick S. Tomlinson lebt und arbeitet in Milwaukee, Wisconsin. Wenn er nicht schreibt, arbeitet er an seinem neuen Bühnenprogramm als Stand-up-Comedian. "The Ark - Die letzte Reise der Menschheit" ist sein erster Roman.
Quelle: Knaur Verlag

Children of a dead earth

1 - The Ark - Die letzte Reise der Menschheit
2 - Trident´s Forge (2016 im Original erschienen)


6 Kommentare:

  1. Hey,
    eine tolle Rezension. :)
    Das Buch hab ich auch noch auf dem SuB. Ich bin schon sehr gespannt drauf und jetzt noch mehr.

    Ich wünsche dir einen tollen Tag!

    Ganz lieben Gruß
    Steffi

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    1. Dankeschön! Dann wünsch ich dir ganz viel Spaß damit :)

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  2. Deine Rezension hat mir wirklich super gefallen. Du hast mir richtig Lust auf das Buch gemacht. Habe schon lange kein ScienceFiction-Roman mehr gelesen und dabei war es mal mein Lieblings-Genre. Steht jetzt auf meiner Wunschliste. Danke dafür.
    Liebe Grüße
    Andy

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    1. Das freut mich natürlich sehr! :)

      Ich lese auch seit längerem viel zu wenig SF, da war das jetzt wirklich mal ein schönes Buch, um wieder ein bisschen reinzukommen. Ich muss mich da definitiv wieder mehr in dem Genre umschauen.

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  3. Danke für diese tolle Rezension. Ich lese ja gerne Krimis. Bisher allerdings noch nicht in einer solchen Art. Das Buch wandert nun direkt auf meine Wunschliste. Du hast mich richtig neugierig auf das Buch gemacht. Gruß Martin

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    1. Wie schön! Das freut mich! :)
      Ich hoffe der zweite Band lässt nicht solange auf sich warten - bin schon gespannt wie es weitergeht!

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