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Samstag, 20. Juni 2020

Rezension zu DinoPark von Michael Crichton

Rezension zu DinoPark von Michael Crichton


Stellen sie sich folgendes vor: Sie kaufen für hundert Dollar eine Tageskarte, setzen mit dem Boot auf eine kleine Insel über und verbringen einen ganzen Tag in der Urzeit. Subtropische Vegetation, Erlebnisbahnen,die sie über die ganze Insel fahren, hin zu fünfzehn verschiedene Arten von echten, lebenden Dinosauriern, riesigen und winzigen, gefährlichen und harmlosen.
Ein Traum? Im Dino Park wird er unheimliche Wirklichkeit. Oder jedenfalls beinahe...






Meine Meinung
🐾 🐾 🐾 🐾 🐾 🐾 🐾

"Das ausgehende 20. Jahrhundert erlebt einen wissenschaftlichen Goldrausch von erstaunlichem Ausmaß: die unbesonnene und überhastete Kommerzialisierung der Gentechnologie. Dieses Projekt entwickelt sich so schnell, mit so viel Geld und so wenig Kontrolle von außen, daß seine Dimensionen und Implikationen noch kaum zu begreifen sind." Zitat

Das ist der erste Satz im Buch und wenn ich mir überlege, dass wir mittlerweile 40 Jahre weiter sind in der Forschung, dann mag ich mir gar nicht vorstellen, was in der Zwischenzeit schon alles passiert ist, wovon wir keine Ahnung haben.

Aber zur Geschichte ... den Film kennt wahrscheinlich jeder und auch ich hab ihn ein paarmal gesehen; deshalb wollte ich jetzt endlich (!) auch zu der Buchvorlage greifen. Im Großen und Ganzen hat der Film sich sehr daran gehalten, nur gibt es natürlich etwas mehr Spielraum und Verstrickungen im Buch, die das ganze noch etwas vertieft haben.


Auf einer einsamen Insel in der Nähe der Westküste von Costa Rica ist die Vision von Mister Hammond wahrgeworden: aus Teilen der DNS hat er 15 verschiedene Dinosauerier Arten zum Leben erweckt und hofft auf eine baldige Eröffnung seines "Vergnügungsparks". Entgegen dem Film, in dem er eher hehre Absichten hat, ist er hier vor allem aufs Geld aus. Die bevorstehende Öffnung des Parks möchte er durch eine Prüfung bestätigt wissen, wofür er den Paläontolegen Alan Grant, dessen Assistentin Elli Sattler, den Mathematiker Ian Malcolm und einen der Investoren auf die Insel holt. Doch scheint er für jedwede Kritik taube Ohren zu haben, da er eigentlich keine objektive Meinung hören, sondern sich einfach bestätigt fühlen möchte.


"Dies hier ist meine Insel. Sie gehört mir. Und nichts wird mich davon abhalten, den DinoPark für die Kinder dieser Welt zu eröffnen." Er kicherte. "Zumindest für die reichen Kinder." Zitat Seite 284

Man merkt, dass das Buch in den 90er geschrieben wurde, denn die eher nüchterne Art der Erzählweise scheint damals eher angesagt gewesen zu sein, das bemerke ich desöferen. Gefühle bleiben tatsächlich hier irgendwie komplett außen vor und ich denke, dass vielen die "Tiefe der Figuren" fehlen würde. Es konzentriert sich alles auf die Handlung, die Spannung und natürlich den Hintergrund: dass hier jemand in die Schöpfung eingreift und gottgleich glaubt, diese kontrollieren zu können.

Entgegen dem Film dauert es etwas, bis alle auf der Insel angekommen sind und man lernt die Vorbereitungen des ganzen etwas besser kennen. Die Perspektive wechselt immer wieder zwischen den Menschen, die den Park besichtigen und schließlich einer verhängnisvollen Katastrophe gegenüberstehen und den Leuten im Kontrollzentrum, die alles versuchen, um das Chaos wieder in Griff zu bekommen. Dadurch hat man einen guten Überblick und bietet spannungsvolle Momente.
Ich fand es auf jeden Fall sehr packend zu verfolgen!

Auch die vielen Infos über die Dinosauerier, die eingeflochten werden, aber soweit ich weiß auf Mutmaßungen gründen - schließlich wissen die Forscher ja nicht wirklich so viel über das Verhalten und können nur vermuten  - trotzdem war es ein sehr lebendiges und echt wirkendes Bild dieser faszinierenden Geschöpfe.

Bei den Protagonisten, wie schon gesagt, fehlt jegliche Gefühlsregung hatte ich den Eindruck. Selbst als die Parkbesucher den ersten Dinosauerier tatsächlich berühren können, fehlt jegliche Würdigung dieses außergewöhnlichen Augenblicks (ich hatte hier die Filmszene direkt vor Augen, bei der man spürt, wie ehrfürchtig sie diesem Tier begegnen); aber auch die Enkelkinder von Hammond, die ja ebenfalls dabei sind, wirken in vielen Situationen nicht wie 8 bzw. 12jährige Kinder, da sie zwar oft genug wohl Angst haben, das aber nicht so recht rüberkommt.

Er drehte sich um und sah, daß es wirklich nur ein menschliches Ohr war, das am Boden lag.
"Das ist ja ekelhaft", sagte Lex.
"Was soll´s." Er wandte sich wieder den Monitoren zu." Zitat Seite 455

Ansonsten hätte ich übrigens noch eine Menge Zitate, grade mit der Grundaussage die Crichton hier dem Leser nahebringen möchte: dem Trugschluss, dass wir Menschen die Natur unter Kontrolle bringen können - überhaupt das Leben unter Kontrolle bringen, was einfach nicht funktionieren kann. Deshalb zum Abschluss noch eins der Zitate, das mir besonders gefällt:

"Über eins müssen wir uns klar sein. Der Planet ist nicht in Gefahr. Wir sind in Gefahr. Wir haben nicht die Macht, den Planeten zu zerstören - oder ihn zu retten. Aber vielleicht haben wir die Macht, uns zu retten." Seite 492
Großartige Geschichte mit wichtiger Botschaft, mir fehlte aber manchmal einfach noch etwas mehr Feingefühl.


Meine Bewertung
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http://blog4aleshanee.blogspot.de/search/label/4%20Sonnen


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DinoPark

von Michael Crichton

verfilmt von Stephen Spielberg als Jurassic Park
Im Original Jurassic Park --- übersetzt von Klaus Berr
Genre Science Fiction Abenteuer Thriller
Schauplatz Insel vor der Westküste von Costa Rica
 

Verlag Knaur --- Seitenzahl 533
1. Auflage 1991



2 Kommentare:

  1. Hallo liebe Aleshanee,

    ich mag, den Filmvariante mit Jeff Goldblum.

    LG..Karin...

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    1. Hab ich letztens erst wieder angeschaut, find den auch toll gemacht :)

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