An der Finsterbachschlucht stehen sich die beiden eines Tages gegenüber: Lasse
vom Norderhof und Joern aus der Schwarzen Stadt. Lasse und Joern werden
Freunde, aber der Beginn ihrer Freundschaft ist auch der Beginn eines
gefährlichen Abenteuers. Denn etwas Fremdes, Böses ist in den Norderwald
eingedrungen. Etwas, das die Jungen besiegen wollen, um den Norderwald zu
schützen.
Auch für Joerns Mutter und seine Brüder, die in den Bergwerken der Schwarzen
Stadt arbeiten, wird die Lage immer bedrohlicher.
Und welche Absichten verfolgt der fremde weiße Ritter?
Nach und nach entdecken die Jungen die dunkle Verbindung zwischen ihren beiden
Welten und ein Geheimnis, das mit Lasses Vergangenheit zu tun hat...
Almut ließ den Pfeil los und er landete genau in der Mitte der Zielscheibe. Es war wie eine Antwort. Ich hatte ins Schwarze getroffen.Zitat Seite 242
Meine Meinung
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Ich mag die Bücher der Autorin sehr und ich hab mich total auf ein spannendes
Kinderbuch-Abenteuer gefreut - aber es ist so viel mehr! Alleine der
Schreibstil lässt die Geschichte von Anfang an miterleben und das
schicksalhafte Band spüren, das sich zwischen den Freunden Lasse und Joern
entwickelt.
Wie die beiden Jungs aufwachsen ist ein Unterschied wie Tag und Nacht: während
Lasse auf dem Hof seines Vaters aufwächst, mit eigenem Pferd, der Weite von
Feldern und Wäldern und Freiheit, muss Joern in der Schwarzen Stadt mit der
tristen Kulisse aus grauen Häusern und dem ewigen Staub der Kohlebergwerke
leben.
Trotzdem haben BEIDE ihre Sorgen, denn während sich etwas Böses im Norderwald
herumtreibt, dem Lasse auf die Spur kommen will, muss Joern seinem großen
Bruder Onnar beistehen, der als Streikführer in den Bergwerken für bessere
Arbeitsbedingungen kämpft.
Die Entwicklung der Freundschaft der beiden Jungen ist wunderschön zu
beobachten. Sie finden und mögen sich, ohne groß darüber nachzudenken und
begeben sich von einem Abenteuer ins nächste. Die Themen dahinter sind
ernsthaft und haben sehr reale Hintergründe, was die Autorin aber kindgerecht und mit
einer Prise Humor bestens aufarbeitet.
Es gibt ein mysteriöses Ungeheuer zu bekämpfen, einen geheimnisvollen weißen
Ritter, die bedrückende Bedrohung in der Schwarzen Stadt und das neu geknüpfte
Band einer Freundschaft, das leicht wieder zerreißen könnte.
Ich hatte unheimlich viel Spaß beim Lesen und die Spannung wurde durchgehend
hoch gehalten und es gibt auch einige traurige, bewegende Momente.
Man erkennt zwar recht bald einige Zusammenhänge, aber den
ganzen Durchblick erhält man dann erst zum Schluss, der die Geschichte perfekt
abgerundet hat.
Übrigens fand ich hier in Almut einen großartigen Nebencharakter - ein sehr
pfiffiges und mutiges 10jähriges Mädchen, dass den beiden Jungs oft "am
Rockzipfel" hängt, die aber mit ihrer forschen Art und ihren cleveren
Ratschlägen so manches zum guten wendet.
Eine Geschichte voller wunderbarer Momente - ob Freude, Trauer, Spannung, Wut
oder Erleichterung; es ist rundum gelungen!
Meine Bewertung
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Ebenfalls rezensiert von
Jenseits der Finsterbachbrücke von Antonia Michaelis
Kinderbuch-Abenteuer ab 10 Jahren - auch für Erwachsene zu empfehlen
Verlag Oetinger - Seitenzahl 350
1. Auflage August 2009
Ebenfalls von der Autorin gelesen und rezensiert
Mir scheint, als würdest Du die Autorin mögen :D Hin und wieder schaue ich ja auch mal in Jugendbücher, empfehle die dann gern an meine Jungs weiter. Dieses scheint wohl auch für Jungs geeignet zu sein, oder?
AntwortenLöschenDefinitiv! Kann ich auf jeden Fall sehr empfehlen <3
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