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Mittwoch, 29. Juli 2015

Rezension: Die magische Gondel von Eva Völler


Genre: Jugend-Zeitreise-Roman

Band 1 der "Zeitenzauber" Trilogie
mit Illustrationen von Tina Dreher
empfohlen ab 14 Jahren

Verlag: Baumhaus - Bastei Lübbe
Seitenzahl: 333
Hardcover: 14,99 €
Taschenbuch: 7,99 €
ebook: 6,49 €

1. Auflage: Aug 2011





Zum Inhalt


Venedig 2009
Die 17jährige Anna ist mit ihren Eltern im Urlaub in der Lagunenstadt. Während ihr Vater als Archäologe dort seiner Arbeit nachgeht, stromert Anna alleine durch die altertümlichen Gassen, bis sich ihr der gleichaltrige Mathias anschließt. Anna kann ihn anfangs nicht so recht leiden, aber schließlich bringt er etwas Abwechslung und die beiden entdecken eine rote Gondel, die aus den typischen schwarz gefärbten deutlich heraussticht.
Was genau es mit dieser Gondel auf sich hat, und welcher unglaublichen Entdeckung Anna´s Vater auf der Spur ist, ahnt das Mädchen noch nicht. Doch ehe sie sichs versieht, bringt sie ein Sturz nicht nur zu Fall, sondern katapultiert sie direkt ins 500 Jahre ältere Venedig ...

Meine Meinung


Ich habe erst wenige Zeitreiseromane gelesen und da viele von der Zeitenzauber Trilogie geschwärmt haben, war ich sehr neugierig.
Vor allem ist mir hier aufgefallen, dass es trotz Jugendgenre wirklich tolle Hintergrundinfos zu Venedig und der damaligen Zeit liefert. Ich vermisse in dem Genre oft die Authenzität, die hier wirklich sehr gut mit eingebaut wurde.
Einzig die Logik in Bezug auf das Zeitparadoxon hat mich nicht so ganz überzeugt, aber da gibts ja auch tatsächlich keine befriedigende Lösung, die allgemeingültig ist. Das Eingreifen in die Vergangenheit hat immer mit einem großen Einfluss auf die Zukunft zu tun; alleine schon das Auftauchen von Personen wirkt sich auf irgendeine Art und Weise aus, die man nicht kontrollieren kann - aber das Problem hab ich hier getrost auf der Seite gelassen.

Die Stadt Venedig an sich hat ja schon einen ganz besonderen Zauber an sich und es fiel mir sehr leicht, mit Anna in die historische Zeit der Lagunenstadt einzutauchen. Die Handlung nimmt rasch an Fahrt auf und es gibt viele Geheimnisse, die nach und nach aufgedeckt werden.

Anna wirkt sehr echt und ihre Reaktionen weder überzogen noch besonders naiv. Ihre spontane Art hilft ihr, sich im 15. Jahrhundert einigermaßen zu orientieren und auch wenn sie viel improvisieren muss, wächst sie über sich hinaus und bleibt dabei sehr sympathisch. Besonders stark ist, wie sie mit den Schattenseiten der Vergangenheit klarkommt: Nachttöpfe statt Toiletten, keine Möglichkeit, sich richtig zu waschen und der unerträgliche Gestank, der durch fehlende Abwässer etc. über der Stadt liegt und die Kleidung, die selten gewechselt wird - für viele eine Horrorvorstellung, doch sie hält sich nicht damit auf und passt sich an. 
Sebastiano, der Zeitwächter, ist mir etwas zu blass geblieben. Dadurch kommen seine Momente etwas überraschend und abrupt rüber und ich hoffe auf mehr im zweiten Band.

Insgesamt ist die Handlung aber gut durchdacht, auch wenn ich das Prinzip der Zeitwächter noch nicht so recht verstanden habe - was aber wiederum am Zeitparadoxon liegt :)
Die Schwierigkeit mit der Sprache und den Informationen ist allerdings super gelöst und besonders schön fand ich auch die alten Begriffe und überhaupt den Flair von Venedig aus der alten Zeit. Für Anna gibt es einige Herausforderungen zu bewältigen und gerade zum Schluss hin wird es richtig spannend, auch wenn es sich ein kleines bisschen gezogen hat.

Fazit


Ein wirklich schön geschriebenes, spanenndes Abenteuer im Venedig des 15. Jahrhunderts, mit dem Flair und tollen Infos aus dieser alten Zeit. Ich freu mich schon auf den nächsten Band, in dem es in Paris weitergeht.

Bewertung


© Aleshanee



Über die Autorin: Eva Völler hat sich schon als Kind gern Geschichten ausgedacht. Trotzdem verdiente sie zunächst als Richterin und Rechtsanwältin ihre Brötchen, bevor sie die Juristerei endgültig an den Nagel hängte. "Vom Bücherschreiben kriegt man einfach bessere Laune als von Rechtsstreitigkeiten. Und man kann jedes Mal selbst bestimmen, wie es am Ende ausgeht."
Die Autorin lebt mit ihren Kindern am Rande der Rhön in Hessen.
Quelle: Bastei Lübbe Verlag

Zeitenzauber

1 ~ Die magische Gondel
2 ~ Die goldene Brücke
3 ~ Das verborgene Tor



9 Kommentare:

  1. Hey du =)

    habe diese Trilogie auch schon gelesen und insgesamt muss ich sagen, dass sie mir auch sehr gut gefallen hat. Mit gefällt der erste Band aber irgendwie am besten, das stelle ich bei vielen Reihen immer wieder fest. Naja es sind halt auch nur Fortsetzungen und nicht vielen Autoren gelingt es diese genauso toll wie den ersten Band zu gestalten.

    Freut mich das dir das Buch gefallen hat und wünsche dir bei den Folgebände ganz viel Spaß.

    Liebe Grüße
    Alina

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    1. Hi Alina!

      Ja, leider ist es oft so. Ich hab ja beide Folgebände schon gelesen und muss sagen, dass ich doch etwas enttäuscht war. Die Rezi dazu kommt am Freitag.

      Aber es gibt auch immer noch Trios und Reihen, die ihr Level halten können ;)

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  2. Huhu,

    ich finde die Reihe richtig toll. Band zwei ist mein Liebling der Reihe, aber auch Band eins fand ich wirklich toll.
    Mir gefällt das sich Eva Völler total mit dem Jahr auseinander gesetzt hat, in das sie ihre Charakter hat reisen lassen. Nur die Sache zwischen Anna und Sebastiano kommt so plötzlich.

    LG Nadine

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    1. Ja, von Sebastiano hat man nicht so wirklich viel, er bleibt irgendwie sehr am Rande ...
      Von Band 2 war ich ehrlich gesagt enttäuscht, da hat sich alles zu sehr im Kreis gedreht :/

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  3. Venedig <3

    Allein aus dem Grund muss diese Reihe eigentlich früher oder später auf meine Wunschliste wandern. Ich liebe diese Stadt, seit ich vor Jahren mal da war. Allerdings war das im Sommer, was ich überhaupt nicht empfehlen kann - viel zu heiß und viel zu voll...

    Das Problem mit den Zeitreisen... Ja, das ist schwierig. Ich glaube, ich habe noch kein einziges Buch gehabt, wo das wirklich zufriedenstellend gelöst wurde. Die Zeit ist einfach nicht dafür da, um zurückgedreht oder verändert zu werden.

    LG Jana

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    1. Jaaa, Venedig ist toll, ich war auch mal dort, aber leider nur einen Tag - die Stadt hat auf jeden Fall was ganz besonderes ♥

      Ich hab bisher auch noch nichts schlüssiges gefunden mit Zeitreisen, das Problem ist einfach das Ausmaß der Veränderung, was ja schon eine Kleinigkeit auslösen kann. Ich bin ja mit der Trio schon durch und die Erklärungen sind dann schon okay und bis zu einem gewissen Grad schlüssig. Aber eben nicht ganz :)

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  4. Huhu :)

    Ohh, ich liebe diese Reihe, vor allem den ersten Band! Die Folgebände fand ich leider ein bisschen schwächer, wobei sie mir immer noch gut gefallen haben :)

    Wie du hat mich vor allem das besondere Flair begeistert. Venedig ist durch dieses Buch auf einmal mein Top-Reiseziel geworden :D Leider war ich noch nie dort, aber ich habe mich schon mit allen möglichen Reiseführern und Bildbänden eingedeckt^^ Und das alles nur wegen diesem Buch :D

    Liebe Grüße,
    Sana

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    1. Ja, die Atmosphäre war wirklich toll, das hab ich in den Fortsetzungen sehr vermisst, vor allem von Band 2 war ich doch enttäuscht

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  5. Hey =)

    ich möchte ja die ganze Reihe, aber am liebsten schon das erste, weil Venedig der Handlungsort ist. Wobei London im dritten mochte ich auch. ^^
    Zeitreisen sind ja irgendwie nie schlüssig und man weiß ja auch gar nicht was wirklich Auswirkung haben wird oder nicht... Wir können ja nicht in der Zeit reisen. Ich finds aber immer spannend, wie jeder Autor/Regisseur das 'Problem' andes löst.

    Lg Vanessa

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