Young Elites - Die Gemeinschaft der Dolche
von Marie Lu
Band 1 der Trilogie
Genre: High Fantasy Jugendbuch
Setting: Kenettra
Im Original: the young elites
empfohlen ab 14 Jahren
Verlag: Loewe
Seitenzahl: 416
Hardcover: 18,95 €
ebook: 14,99 €
1. Auflage: Jan 2017
"Es ist sinnlos zu glauben, was man sieht,
wenn man nur sieht, was man glaubt."
Der Admiral aus Requiem für die Götter, Bd. XI,
übersetzt von Chevalle --- S. 129
Zum Inhalt
Kenettra, eine abgelegene Insel der Sonnenlande, hatte jahrzehntelang mit dem Blutfieber zu kämpfen. Ein Drittel der Bevölkerung hat es nicht überlebt und andere, die sich durch die Krankheit gekämpft haben, sind für immer gezeichnet. Malfettos werden sie genannt und bemitleidet, denn das Blutfieber hat ihnen einen Makel hinterlassen: bei manchen ist es nur eine unnatürliche Augen- oder Haarfarbe - andere tragen seither ein Feuermal oder auch körperliche Missbildungen.
Adeline ist eine davon. Während ihre Mutter starb und ihre kleine Schwester das Fieber unbeschadet überstanden hat, ist sie für immer entstellt. Und das Mitleid, das die Bevölkerung anfangs diesen gezeichneten Kindern entgegen gebracht hat, ist gewichen. Denn einige der Malfettos haben besondere Begabungen, die sogar die Inquisition auf den Plan rufen.
Adeline hat sehr unter ihrem gewalttätigen Vater zu leiden. Schon immer hat er die kleine Schwester Violetta bevorzugt und als er sie schließlich an einen reichen Kaufmann als Mätresse verscherbeln will, bricht sich ihre außergewöhliche Fähigkeit Bahn und treibt sie direkt in die Arme der Gemeinschaft der Dolche - und damit zu einer Entscheidung, die ihr ganzes Leben verändern wird ...
Meine Meinung
Ein für mich wirklich großartiger Auftakt und setzt sogar der Legend Trilogie der Autorin noch einen drauf! Ich war ja alleine schon von dem Cover fasziniert, obwohl ich Gesichter ja nicht so gerne mag, aber das hier mit den Farben sieht schon sehr edel aus!
Der Schreibstil ist ebenso faszinierend, denn ich war von der ersten Seite an sofort mit der intensiven Stimmung und der düsteren Atmosphäre vertraut, die in Kenettra herrscht. Ein unzufriedenes Volk, ein unfähiger König und die Inquisition, die bei jedem Verdacht eines Begabten kurzen Prozess macht. Und mittendrin Adeline, die gerade erst entdeckt hat, dass auch sie über besondere Fähigkeiten verfügt.
Adeline ist kein typischer Heldencharakter, wahrlich nicht, und ich fand sie extrem interessant! Sie hat jahrelang unter der Quälerei ihres Vaters leiden müssen, der sie entweder mit Nichtachtung gestraft oder ihr körperliche Schmerzen zugefügt hat. Sie hat gelernt, dass sie nichts wert ist, keinem Zweck dient und vor allem, dass ihre kleine Schwester immer besser, schöner und der Sonnenschein aller ist. Das hat natürlich seine Spuren hinterlassen und so brodelt unter der Oberfläche eine kalte Wut, eine bodenlose Dunkelheit, die sie nach der Flucht immer öfter an Rache denken lässt. Während sie manchmal noch wie das Mädchen wirkt, zudem sie erzogen wurde, steigt dieser Hass immer mehr an die Oberfläche und das Gefühl, endlich auch Macht über andere ausüben zu können, nachdem sie selbst so lange darunter gelitten hat, hilflos zu sein. Genauso wie der Neid auf diejenigen, die akzeptiert und geliebt werden so, wie sie sind.
Gerade dieser Anti-Helden Charakter hat es mir sehr angetan und Marie Lu hat hier sehr schön angedeutet, wie sehr die Vergangenheit prägend sein kann und dass nicht jeder Mensch immer die Stärke und den Mut besitzt, und die Hoffnung, aus diesem Kokon von negativen Einflüssen auszubrechen. Das macht ja die meisten Bücher aus: Helden werden aus den schlimmsten Situationen und Erfahrungen geboren - doch was passiert, wenn der Held es mal nicht schafft, sich das Gute zu bewahren und aus all den alten Narben auszubrechen? Bei Adelina haben sich diese Narben verhärtet und dieser Panzer wird ihr Zuflucht, um sich gegen die Verletzungen zu schützen.
Gerade dieser Anti-Helden Charakter hat es mir sehr angetan und Marie Lu hat hier sehr schön angedeutet, wie sehr die Vergangenheit prägend sein kann und dass nicht jeder Mensch immer die Stärke und den Mut besitzt, und die Hoffnung, aus diesem Kokon von negativen Einflüssen auszubrechen. Das macht ja die meisten Bücher aus: Helden werden aus den schlimmsten Situationen und Erfahrungen geboren - doch was passiert, wenn der Held es mal nicht schafft, sich das Gute zu bewahren und aus all den alten Narben auszubrechen? Bei Adelina haben sich diese Narben verhärtet und dieser Panzer wird ihr Zuflucht, um sich gegen die Verletzungen zu schützen.
Aber auch die anderen aus der Gemeinschaft der Dolche wie Raffael, die Spinne oder die Windfängerin sind außergewöhnlich und haben mich fasziniert. Vor allem aber der Schnitter, der eine ganz besondere Rolle spielt und der ebenso gefangen ist in seiner Gnadenlosigkeit, die ihm die Erfahrungen aufgezwungen haben. Er trägt diesen Panzer der Kaltblütigkeit, um seine Ziele zu verfolgen - das genaue Gegenteil von Adeline, deren Dunkelheit und Härte sich nach und nach von innen heraus Bahn brechen.
Die Idee der Magie gefällt mir sehr gut, denn trotz dem Status der Besonderheit kam es mir total natürlich vor; genauso wie auch die Fähigkeiten, mit denen die Begabten die Elemente oder die Sinne beeinflussen können. Dafür müssen sie auf ihre eigene, innere Energie zugreifen, die durch bestimmte Gefühle verstärkt werden können.
Mehr möchte ich dazu nicht verraten: Lest es selbst! Es ist alles super beschrieben - dabei geht die Autorin nicht viel auf das drumherum ein, obwohl ich mir auch mit wenigen Details das Land und die Menschen darin gut vorstellen konnte. Die Charaktere stehen hier im Vordergrund und die Fähigkeiten, und vor allem das, was sie fordern. Was Adelina und die anderen in sich entfesseln müssen, um auf diese Macht zuzugreifen und wie sie das schließlich verändert.
Die Handlung wirkt zwar manchmal etwas zu offensichtlich in eine bestimmte Richtung gedrängt, aber am Ende hat mich das ganze doch immer wieder überrascht und super unterhalten und vor allem: ich konnte es kaum aus der Hand legen!
Die Handlung wirkt zwar manchmal etwas zu offensichtlich in eine bestimmte Richtung gedrängt, aber am Ende hat mich das ganze doch immer wieder überrascht und super unterhalten und vor allem: ich konnte es kaum aus der Hand legen!
Bewertung
Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar.
Es gab diesbezüglich keinerlei Vorgaben und die Rezension
spiegelt meine ganz persönliche Meinung wider.
Young Elites
1 - Die Gemeinschaft der Dolche
2 - Das Bündnis der Rosen
3 - Die Herrschaft der weißen Wölfin
Guten Abend,
AntwortenLöschenich hab die Legend Trilogie ja nie gelesen, aber ich ahtte durchaus Interesse an Young Elites, auch wenn es YA ist und YA und ich ja nicht immer so gut miteinander auskommen. Aber immerhin klang es nach High Fantasy mit grauen Charakteren.
Leider sieht man das Buch im Moment wirklich an jeder einzelnen Ecke und daher habe ich es einfach ein bisschen über. Wahrscheinlich lese ich das Buch dann wieder in zwei Jahren oder später, wenn der ganze Rummel darum ein wenig abgeflaut ist. Ich habs nicht immer so mit dem ganzen Hype und den super Neuerscheinungen :D
Trotzdem - schöne Rezension, sehr informativ und schön, dass es dir so gut gefallen hat.
LG
Ina
Ja, die Jugendbücher ... manche find ich großartig, andere wiederum triefen so vor Klischees, dass ich damit auch gar nicht klarkomme - genauso die Hype Bücher :D
LöschenIch konnte hier allerdings nicht widerstehen, was zum einen ganz einfach am Cover lag *lach* und zum anderen weil ich hier einfach extrem neugierig war! Und die ungewöhnliche Protagonistin ist hier einfach klasse, die ist halt mal völlig anders und nicht das nette, naive Mädchen :) Ich hoffe sehr, dass das Niveau auch in der Fortsetzung erhalten bleibt!
Hey meine Liebe,
AntwortenLöschenich müsste ja endlich mal die Legend-Reihe anfangen, denn Teil 1 liegt schon zu Hause. Aber auch diese Reihe hat es mir angetan und ich möchte dieses Buch unbedingt auch lesen. <3
Liebe Grüße,
Ruby
Legend fand ich auch toll, wobei das eher noch typischer für das Genre war, das hier ist etwas völlig anderes durch die Protagonistin und auch die Umstände und ein paar Details machen es zu etwas besonderem - meiner Meinung nach ;) Hier werden die Charaktere sehr in den Vordergrund geschoben, was mir richtig gut gefallen hat, denn Adeline ist halt ganz anders als die üblichen weiblichen Protas :D
LöschenHuhu Aleshanee,
AntwortenLöschendas klingt ja schon mal richtig toll! Danke für die schöne Rezi, die mich gleich noch neugieriger macht, denn von Marie Lus Legend-Trilogie war ich richtig begeistert. Ich bin mal gespannt, ob mir "Young Elites" genauso gut gefällt wie dir.
Liebe Grüße von Conny
Hallo meine liebe,
AntwortenLöschenwie immer eine sehr schöne Rezension von dir. Ich hatte ja leider etwas mehr zu meckern aber trotzdem hat mir das Buch recht gut gefallen. Ich habe deine Rezension bei mir verlinkt und hoffe, dass ist okay :-).
Liebe Grüße,
Vanessa
Guten Abend
AntwortenLöschenIch lese gerade das Buch "Young Elites - Die Gemeinschaft der Dolche". Ich habe noch ca 80 Seite vor mir dann bin ich fertig. Also meine Kurzmeinung bei mir so aus. Die Buch Reihe "Young Elites" ist sehr ähnlich wie die Buch Reihe "Die Farben des Blutes". Die Reihe findet absolut gut.
Ok jetzt komm ich zum diesem Buch
Die Schreibweise ist gut wenn man das Buch komplett liest. Weil man nach der Zeit mit der Schreibweise daran gewöhnt hat. Aber wenn ab & zu das Buch in die Hand nimmt (wie z.B. ich jetzt weil ich habe zur Zeit kein Bock oder keine Zeit gehabt) da hatte ich manche Problem zum rein zu kommen. Aber die Story hat echt gut gefallen. Die Charakter sind auch sehr interessant. Vorallem die Adelina & Violetta & Enzo & Raffaele.
Bei der Adelina bin der gleichen Meinung wie du. Ich Verstehe auch ihr Verhalten.
Ich freu mich auf den zweiten Band.
LG Barbara
http://mybookseriemovieblog.blogspot.de/
Hi Barbara!
LöschenDas mit der SChreibweise ist mir jetzt gar nicht so aufgefallen, aber ich hatte das Buch auch recht schnell durch ;)
Ja ihr Verhalten hat doch einige Diskussionen ausgelöst und nicht jeder kann mit ihr mitempfinden, es ist halt mal eine ganz andere Art von Protagonistin. Aber gerade das gefällt mir eben auch!