Die Herrschaft der weißen Wölfin von Marie Lu
Band 3 der Young Elites Trilogie
Im Original "The Midnight Star"
übersetzt von Sandra Knuffinke und Jessika Komina
Genre: Low Fantasy
empfohlen ab 14 Jahren
Verlag: Loewe
Seitenzahl: 416
Hardcover: 18,95 €
Ebook: 14,99 €
1. Auflage: Jan 2018
Achtung! Spoiler zu den Vorgängern!
Darum gehts
Kenettra, eine abgelegene Insel der Sonnenlande, hatte jahrzehntelang
mit dem Blutfieber zu kämpfen. Ein Drittel der Bevölkerung hat es nicht
überlebt und andere, die die Krankheit überlebt haben, sind
für immer gezeichnet. Malfettos werden sie genannt, bemitleidet und gejagt, denn
das Blutfieber hat ihnen einen Makel hinterlassen. Bei manchen ist es
nur eine unnatürliche Augen- oder Haarfarbe - andere tragen seither ein
Feuermal oder auch körperliche Missbildungen.
Adelina ist eine davon.
Sie wuchs mit den Misshandlungen ihres
gewalttätigen Vaters auf, doch auch nach ihrem Befreiuungsschlag hat ihr
Leben zwar eine Kehrtwende gemacht, doch das Gefühl der Rache hat einen
brennenden Hass in ihr hinterlassen. Die Gemeinschaft der Dolche bot
ihr einen Weg, um sich für die Ungerechtferigkeiten der Inquisition zu
wehren - aber Missgunst und Verrat haben das Dunkle in ihrer Seele
genährt.
Mithilfe dem Bündnis der Rosen hat sie endlich ihr Ziel erreicht - doch der Preis dafür war hoch.
Zudem gerät ihre Gabe immer mehr außer Kontrolle und wenn Adelina wie auch alle anderen Begabten das Geheimnis nicht ergründen, scheint die Welt, wie sie sie kennen, unterzugehen.
Meine Meinung
Ich hab mich sehr auf den Abschluss der Trilogie gefreut und auch wenn der dritte Band nicht die volle Punktzahl erreicht, hat mich die Reihe besonders berührt und begeistert. Vor allem, wie ich jedes Mal wieder betone, wegen der Protagonistin Adelina. Sie ist komplett anders, keine strahlende Heldin die durch ihre schlimmen Erfahrungen über sich zum Guten hinaus wächst; sondern in ihr schwelt der Wunsch nach Rache, in ihr glimmt ein Zorn und das Verlangen, andere so zu verletzen wie sie selbst verletzt wurde.
Viele mögen das nicht nachvollziehen, doch ich kann mich sehr gut in sie hineinversetzen. Oftmals hat man solche Gedanken, die man nicht gerne zugibt, und schließlich setzen wir sie nicht in die Tat um. Hoffentlich, zum Glück nicht, zumindest die meisten.
Die Autorin hat hier aber gezeigt wie es sich auswirkt, wenn man so sehr verletzt und einem die Liebe und das Vertrauen verwehrt wird und hat Adelina eine Schutzmauer um ihr Herz aufrichten lassen. Einen Schutz vor dem Schmerz und der Angst, der sich in Kälte wandelt, in eine Gefühlskälte, die sie zu immer grausameren Taten antreibt. Aber auch eine Kälte, die sie selbst nichts mehr spüren und den Bezug zu Liebe und Mitgefühl verlieren lässt.
Die Einsamkeit, die sie ständig umgibt, das Misstrauen der anderen und natürlich auch ihre dunkle Fähigkeit schüren ihre Furcht, und um sie selbst nicht mehr zu empfinden, fügt sie dafür anderen unerträgliche Schmerzen zu.
Niemand sollte so sein, aber auch niemand sollte solche Erfahrungen machen müssen.
Die Handlung steigt ein während einige Zeit verstrichen ist und Adelina sich auf einem Eroberungsfeldzug befindet. Doch die Gefahr für die Begabten tritt immer deutlicher zutage und führt sie schließlich zu einem aufreibenden Finale, dessen Ende mir wirklich gut gefallen hat.
Die Auflösung an sich des Rätsels um die Fähigkeiten der Malfettos war mir dabei allerdings etwas zu absurd, auch wenn es sehr passend ist und sich perfekt in die Geschichte einfügt, hab ich mich damit nicht so ganz anfreunden können.
Der Schreibstil war recht ruhig, gedämpft und intensiv. Sehr mit den Figuren verbunden, da immer aus einer bestimmten Perspektive erzählt wurde, meist aus der von Adelina. An manchen Stellen war es mir etwas zu sehr in die Länge gezogen, das hätte man ruhig noch etwas straffen können, aber im allgemeinen war ich trotzdem immer gefesselt und habe mitgefiebert. Nur zu Beginn musste ich erst wieder reinfinden, aber das hat nicht lange gedauert.
Im Klappentext steht ja leider schon fast die ganze Handlung drin, den solltet ihr wenn möglich vielleicht nicht vorher lesen, sonst kommt wenig überraschendes auf euch zu.
Die Atmosphäre war hier auch wieder sehr düster und gleichzeitig gefühllos und emotional. Das kann man echt schwer beschreiben, denn Adelina beschreibt aus ihrer Sicht alles sehr kühl und rational, trotzdem kann man spüren, welche großen Gefühle im Hintergrund flackern, die ihre Dunkelheit aber leider nicht wirklich erhellen können.
Und auch wenn viele über diese Protagonistin meckern, wenn ich mit heutzutage umschaue wie die Menschen miteinander umgehen, wie in Sozialen Medien gegeneinander gehetzt wird, dann sollte jeder wirklich erstmal in sich gehen und überlegen, inwieweit man selbst nicht manchmal auf diese dunkle Seite schwenkt, ohne dass es einem auffällt. Vielleicht sogar manchmal gar nicht mit böser Absicht, aber gerade dann verletzt man andere oft, weil es einem gar nicht bewusst ist.
Und dazu kann ich mit diesem schönen Zitat abschließen:
Viele mögen das nicht nachvollziehen, doch ich kann mich sehr gut in sie hineinversetzen. Oftmals hat man solche Gedanken, die man nicht gerne zugibt, und schließlich setzen wir sie nicht in die Tat um. Hoffentlich, zum Glück nicht, zumindest die meisten.
Die Autorin hat hier aber gezeigt wie es sich auswirkt, wenn man so sehr verletzt und einem die Liebe und das Vertrauen verwehrt wird und hat Adelina eine Schutzmauer um ihr Herz aufrichten lassen. Einen Schutz vor dem Schmerz und der Angst, der sich in Kälte wandelt, in eine Gefühlskälte, die sie zu immer grausameren Taten antreibt. Aber auch eine Kälte, die sie selbst nichts mehr spüren und den Bezug zu Liebe und Mitgefühl verlieren lässt.
Die Einsamkeit, die sie ständig umgibt, das Misstrauen der anderen und natürlich auch ihre dunkle Fähigkeit schüren ihre Furcht, und um sie selbst nicht mehr zu empfinden, fügt sie dafür anderen unerträgliche Schmerzen zu.
"Noch heute, Jahrzehnte später, fürchte ich nichts so sehr wie das offene Meer bei Nacht,
jene Finsternis, die sich um mich herum in alle Richtungen erstreckt."
Die Tagebücher der Reda Harrakan, S. 44
Niemand sollte so sein, aber auch niemand sollte solche Erfahrungen machen müssen.
Die Handlung steigt ein während einige Zeit verstrichen ist und Adelina sich auf einem Eroberungsfeldzug befindet. Doch die Gefahr für die Begabten tritt immer deutlicher zutage und führt sie schließlich zu einem aufreibenden Finale, dessen Ende mir wirklich gut gefallen hat.
Die Auflösung an sich des Rätsels um die Fähigkeiten der Malfettos war mir dabei allerdings etwas zu absurd, auch wenn es sehr passend ist und sich perfekt in die Geschichte einfügt, hab ich mich damit nicht so ganz anfreunden können.
Der Schreibstil war recht ruhig, gedämpft und intensiv. Sehr mit den Figuren verbunden, da immer aus einer bestimmten Perspektive erzählt wurde, meist aus der von Adelina. An manchen Stellen war es mir etwas zu sehr in die Länge gezogen, das hätte man ruhig noch etwas straffen können, aber im allgemeinen war ich trotzdem immer gefesselt und habe mitgefiebert. Nur zu Beginn musste ich erst wieder reinfinden, aber das hat nicht lange gedauert.
Im Klappentext steht ja leider schon fast die ganze Handlung drin, den solltet ihr wenn möglich vielleicht nicht vorher lesen, sonst kommt wenig überraschendes auf euch zu.
Die Atmosphäre war hier auch wieder sehr düster und gleichzeitig gefühllos und emotional. Das kann man echt schwer beschreiben, denn Adelina beschreibt aus ihrer Sicht alles sehr kühl und rational, trotzdem kann man spüren, welche großen Gefühle im Hintergrund flackern, die ihre Dunkelheit aber leider nicht wirklich erhellen können.
Und auch wenn viele über diese Protagonistin meckern, wenn ich mit heutzutage umschaue wie die Menschen miteinander umgehen, wie in Sozialen Medien gegeneinander gehetzt wird, dann sollte jeder wirklich erstmal in sich gehen und überlegen, inwieweit man selbst nicht manchmal auf diese dunkle Seite schwenkt, ohne dass es einem auffällt. Vielleicht sogar manchmal gar nicht mit böser Absicht, aber gerade dann verletzt man andere oft, weil es einem gar nicht bewusst ist.
Und dazu kann ich mit diesem schönen Zitat abschließen:
"Du darfst nicht wegen etwas, was in der Vergangenheit geschehen ist,
dein Herz zu Stein werden lassen. Du kannst deine Grausamkeit gegenüber anderen
nicht mit Grausamkeit gegenüber dir selbst rechtfertigen." S. 259
Bewertung
Idee/Thematik: ✮✮✮✮✮
Originalität: ✮✮✮✮✮
Schreibstil/Aufbau: ✮✮✮✮
Tempo: ✮✮✮
Logik: ✮✮✮✮
Charaktere: ✮✮✮✮✮
Atmosphäre: ✮✮✮✮
Lesespaß: ✮✮✮✮
© Aleshanee
Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar.
Es gab diesbezüglich keinerlei Vorgaben und die Rezension
Es gab diesbezüglich keinerlei Vorgaben und die Rezension
spiegelt meine ganz persönliche Meinung wider.
Über die Autorin: Marie Lu, Autorin der Bestseller-Trilogie Legend, wurde 1984 in Shanghai
geboren und lebte für einige Zeit in Texas, bevor sie an der University
of Southern California studierte. Nach ihrem Abschluss arbeitete sie
bei den Disney Interactive Studios, ehe sie sich ganz dem Schreiben
widmete. Die Bestsellerautorin lebt mit ihrem Mann und drei Hunden in
Santa Monica, nahe dem Meer. Ihre wenige Freizeit verbringt sie mit
Lesen, Zeichnen, dem Spielen von Assassin´s Creed und Im-Stau-Stehen.
Quelle: Loewe Verlag
Young Elites
3 - Die Herrschaft der weißen Wölfin
Huhu :)
AntwortenLöschenBei mir steht die ganze Reihe noch auf der Wunschliste! Ich finde die Cover sehen richtig super aus und die meisten Rezensionen zu den Büchern fallen ziemlich gut aus ;)
Liebe Grüße
Lisa von Prettytigers Bücherregal (Blog & Facebook)
P.S. Bei mir läuft gerade ein Gewinnspiel vielleicht magst du ja mal vorbeischauen 😊
Dann hoffe ich, du kommst bald zum lesen - die Reihe ist was ganz besonderes. Vielen fällt es ja schwer, mit der Protagonistin zurecht zu kommmen; aber ich finde sie absolut außergewöhnlich, im positiven Sinn!
LöschenHey,
AntwortenLöschenich habe gerade damit begonnen und daher nur hier überflogen.
Ich gehöre aber auch zu denen, die Adelina mögen und sie verstehen können. Was du mit den sozialen Medien ansprichst - ich kann dir nur Recht geben. Mir kommt es momentan so schlimm wie nie vor und man muss echt aufpassen. Manchmal macht das alles echt keinen Spaß mehr... Aber was soll´s.
LG und einen guten Wochenstart,
Claudia :)
Ja, das meine ich ... vielen ist das gar nicht so bewusst und man ist einfach auch schnell mal beim Austeilen, weil oft halt auch nicht nachdenkt oder selbst verletzt ist. Aber genau das ist ja auch Adelinas Dilemma.
LöschenIch wünsch dir noch viel Spaß beim Weiterlesen!
Hey meine Liebe,
AntwortenLöschendeine Rezi habe ich jetzt nicht komplett gelesen, da mir noch Band 2 fehlt. Aber trotz allem klingt es wieder total interessant und ich bin so gespannt darauf, wie es weitergeht. Schön, dass es dir auch dieses Mal wieder ganz gut gefallen hat. :)
Übrigens ein toller Abschlusssatz. Ich denke in jedem von uns sitzt diese "dunkle Seite" ebenfalls und wartet.
Liebe Grüße, Ruby
Dankeschön Ruby! Das Zitat fand ich super und sehr passend - leider, auch in "unserer" Zeit. Der dritte konnte mich jetzt nicht mehr ganz so begeistern wie die beiden vorher, aber trotzdem war es ein toller und vor allem ungewöhnlicher Abschluss!
LöschenHallo,
AntwortenLöschendurch die Rezension hab ich richtig Lust bekommen weiterzulesen! :)
Ich finde es auch sehr erfrischend, dass die Protagonistin etwas düsterer ist! Nicht alles ist Friede, Freude, Eierkuchen.
Liebe Grüße
Mii von Mii's Bücherwelt
Das freut mich ♥
LöschenJa gerade der Aspekt der Protagonistin, den fand ich total spannend weil es eben mal was ganz anderes war als üblich. Schade, dass damit so viele nicht klarkamen ...
Dann wünsch ich dir ganz viel Spaß beim Weiterlesen :)