Der Schlüssel zu einem Spukhaus ist zu begreifen, dass es eine Seele
besitzt.
Und lange genug zu überleben, um sie zu heilen.
In einer Welt voller Luftschiffe und Dampfmaschinen wirken Geister wie ein
lästiges Überbleibsel der Vergangenheit. Als Exorzistin liegt es an Magnolia
Feyler, Gebäude von ihrem Spuk zu befreien. Sie versteht die Häuser wie
keine andere, erkundet ihre Geschichte und heilt ihre Wunden. Doch alles
ändert sich, als sie den größten Auftrag ihrer Karriere annimmt: Shaw Manor,
ein Schloss, in dem es seit Jahrzehnten spukt.
Magnolia steigt tief hinab in die verwinkelten Gemäuer und die Vergangenheit
des Anwesens. Hinab in ein Netz aus Familiengeheimnissen, vergessenem Leid
und Maschinen, die ein bedrohliches Eigenleben entwickelt haben.
Wird sie den Spuk lüften oder am Ende selbst von den Mauern verschlungen
werden?
Die Seele eines Spukhauses von Helena Gäßler
Genre Horror / Geister - mit Steampunk Elementen ---
Schauplatz Brixton 1862
Verlag Drachenmond --- Seitenzahl 287
1. Auflage November 2021
Meine Meinung
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Über Spukhäuser hab ich noch nicht viel gelesen und deshalb hat es mich gereizt, gerade in der historischen Verbindung und Steam-Elementen, mich hier in ein gruseliges Abenteuer zu stürzen.
Wir sind hier in Brixton im Jahr 1862 und begleiten Magnolia Feyler, das von Geistern heimgesuchte Anwesen in Shaw Manor vom Spuk zu befreien.
Magnolia ist in der Gilde der Exorzisten eher eine Außenseiterin. Sie hat ganz eigene Methoden entwickelt, um hinter die Geheimnisse der Quellen von Geistern zu kommen, was den Traditionen der Gilde entgegenspricht. Deshalb hält sie sie auch unter Verschluss, um Kritik auszuweichen und sich vielleicht sogar Tadel einzufangen. Ihre Aufträge erledigt sie somit alleine.
Man erfährt dann auch einiges über ihre Vergangenheit und warum sie sich als "Häuserflüsterin" bezeichnet; auch wie sie das Gespür für das Leid entwickelt hat, dass Opfer von Gewalt in den Häusern hinterlassen haben, woraus sich dann ein Spuk entwickelt. Diese Hintergründe hätte ich persönlich nicht unbedingt gebraucht, weil sie mich etwas aus der Handlung gerissen haben - aber man versteht dadurch ihr Handeln besser.
Für die Gilde hat jeder Exorzist ein Logbuch dabei. Eine Art Tagebuch, in dem alles akribisch festgehalten wird. Diese Einträge waren ein tolles Stilmittel. Durch die Ich-Perspektive hier hat man viel über Magnolias Gedanken erfahren, zum anderen wurden z. B. Reinigungsrituale notiert, die nicht näher beschrieben wurden, um unnötige Einzelheiten zu vermeiden. Obwohl es mich schon interessiert hätte wie diese vonstatten gehen, aber das hat mich nicht sehr gestört.
Dafür gab es zu Beginn einige Erläuterungen zu den Grundregeln und der Klassifizierung von Manifestationen - also Illusionen und ihren Wirkungsgrad, was als Einführung schon sehr gut auf das eingestimmt hat, was einen hier erwartet.
Interessant ist die Vorangehensweise, die Magnolia vornimmt. Sie nähert sich dem Spukhaus Shaw Manor mit bedacht und viel Einfühlungsvermögen, um eine Vertrauensbasis aufzubauen. So kann sie sich schrittweise dem Haus nähern und schließlich eintreten und sich langsam den Ereignissen nähern, die zu den zahlreichen geisterhaften Erscheinungen geführt haben.
Die erste Hälfte hat mich sehr gefesselt. Dadurch, dass Magnolia alleine mit sich und ihrer Arbeit ist, also niemand da, der ihr zu Hilfe kommen könnte, hatte es schon eine sehr stimmungsvolle Atmosphäre. Als sie sich dann den Ursachen nähert, die viel grausiges zutage fördern, wurde es mir etwas zu hektisch und actionreich. Andere mögen hier eine gute Spannung erlebt haben, aber ich hatte es mir irgendwie anders erwartet, grade nach dem atmosphärischen Aufbau - vor allem haben mir die Aufklärungen für die vielen kleine Hinweise auf weitere Greueltaten gefehlt, die nur angedeutet wurden.
Vorne im Buch findet man Triggerwarnungen für einige Bereiche, die ich dann soszusagen erwartet hatte, die meisten aber nur sehr kurz angeschnitten wurden. Von den Hintergründen hätte ich mir etwas anderes erhofft, mehr subtiles Grauen, etwas unheimliches, was mir Gänsehaut bereitet - aber wie erwähnt geht es eher Richtung ereignisreiche Action mit viel Trubel und einem Abschluss, der mich nicht so ganz überzeugt hat. Die Altersbegrenzung ab 16 finde ich fast zu hoch angesetzt, dafür gab es nach meinem Eindruck zu wenig, was das rechtfertigt.
Zwischendurch gab es immer wieder Momente (Sätze oder Szenen), die für mich nicht ganz stimmig waren und vermieden werden könnten.
Insgesamt eine tolle Idee mit vielen positiven Effekten, die mir dann zu sehr in eine offensiv dramatische Handlung abgedriftet sind. Der Gruseleffekt ist damit für mich abgeflaut, was sehr schade war.
Gelesen in
einer Leserunde
zusammen mit Nicole, Silke, Kiya und Manuela ... ihr könnt gerne mal
reinschnuppern, müsst aber natürlich mit massiven Spoilern rechnen :)
Meine Bewertung
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Ebenfalls rezensiert von
Guten Morgen,
AntwortenLöschenMit Steampunk Elemente, das Buch muss ich mir näher anschauen. Und dann noch Grusel .. perfekt. Danke für das Vorstellen
Liebe Grüße
Anja
Guten morgen,
AntwortenLöschenJa für mich war das Buch auch "nur" ein 3 Sterne Buch. Auch bei mir blieb der Gruseleffekt des öfteren auf der Strecke.
Tolle Rezi von dir =)
LG Sheena
Hi Aleshanee, Du hattest ja schon angekündigt, dass Dir das Buch nicht so zugesagt hat. Schade, hätte ich jetzt nicht so erwartet. Aber so ist das manchmal mit den Geschichten :) Dir noch einen schönen Sonntag.
AntwortenLöschenViele herzliche Grüße Frank
Guten Morgen Aleshanee!
AntwortenLöschenAuch ich habe ja nur drei Punkte/Sterne vergeben, denn ich habe es ähnlich empfunden und finde deine Rezi sehr treffend formuliert. :-)
Aber die Leserunde hat trotzdem Spaß gemacht :-)
LG, Silke
Huhu Aleshanee :)
AntwortenLöschenDanke für deine Rezension.
Das Buch hab ich mir auch schonmal Näher angeschaut und es steht auch auf meiner Wunschliste, aber ich glaube ich werde es dann doch eher hinten anstellen.
Liebe Grüße und einen schönen Start ins Wochenende :)
Teresa