Hast du dich schon mal gefragt, an was Schafe den ganzen Tag über auf ihrer
Weide denken und ob sie sich als Gefährtinnen für ein Abenteuer eignen? Dann
ist „Weltenfäden – Ein wolltastisches Abenteuer“ genau der richtige Lesestoff
für dich.
Die 13-jährige Jula merkt, dass etwas nicht stimmt in ihrer heilen, geruhsamen
Welt zwischen Wiesen und Feldern. Ganz ohne Vorankündigung oder Erklärung
verschwindet ihr Bruder. Stattdessen taucht eine unbekannte Schwester auf, als
wäre sie schon immer da gewesen. Aber das war sie nicht, da ist sich Jula ganz
sicher. Und das bleibt nicht die einzige Seltsamkeit.
Zusammen mit dem Schaf Holly macht Jula sich auf, um dieses Rätsel zu lösen.
Dabei decken sie einen fürchterlichen Plan auf, der die ganze Welt verändern
könnte. Und nur eine Reise an einen wahrlich wolltastischen Ort kann
vielleicht noch Rettung bringen.
Weltenfäden von Birgit Christina Susemihl
Ein wolltastisches Abenteuer
Für Kids ab 12 Jahren und alle junggebliebenen Leser
Verlag Novel Arc --- Seitenzahl 378 --- 1. Auflage Juni
2024
Meine Meinung
ඔඔඔඔඔඔඔඔඔඔඔඔ
Kurz vor den Sommerferien macht die 13jährige Jula einen Ausflug mit ihrer
Klasse, ein ganz banaler Wandertag, der sie an einer Weide mit Schafen
vorbeiführt und der ihr Leben plötzlich völlig verändert.
Jula schläft nämlich seit einiger Zeit schlecht und es treten Veränderungen
auf, die nur sie zu bemerken scheint. Gravierende Veränderungen, die sie an
ihrem Verstand zweifeln lassen!
Sie fühlt sich sehr alleine gelassen und man spürt den Trotz und die Wut,
nicht verstanden zu werden und ihre Verzweiflung, die sie überschwemmen.
Holly ist ein Schaf. Ein sehr ungewöhnliches Tier als Protagonistin und ich
mochte die Einblicke in ihr Denken und das Zusammenleben mit der Herde. Als
Einjähriges steht für sie die erste Schur bevor, der Eintritt in das
"Erwachsenenalter" eines Schafes - was ich erstmal etwas befremdlich fand. Die
Beziehungen zwischen Schafen und Menschen, die Wolle, die sie uns schenken und
den Schutz, den wir ihnen dafür geben, wirkte etwas sehr unnatürlich auf mich.
Aber es klärt sich alles auf, denn schon der Titel verrät ja ein bisschen,
dass es hier um "Weltenfäden" geht, was ich recht schnell mit einem alten
Mythos verbunden habe, der in verschiedenen Sagen in der ganzen Welt bekannt
ist.
Diese Verbindung fand ich sehr schön integriert und bringt ihn auch den
Kindern / Jugendlichen näher.
Der Schreibstil ist für das Alter angemessen, hat mich selbst aber auch als
Erwachsene in den Bann gezogen. Es bleibt eher ruhig, aber intensiv und mit
vielen Details äußerst lebendig. Vor allem die außergewöhnlichen Ideen sind spannend verwoben, wodurch ein ganz besonderes Leseerlebnis entsteht!
Wir erleben abwechselnd aus der Sicht von Jula und Holly, wie sich ihre Welt
immer mehr verändert und wie eine Angst um sich greift, die vor allem durch
die Hilflosigkeit und das Gefühl des Alleinseins geschürt werden.
Umso schöner zeigt die Autorin, wie hier das gemeinsame Wirken helfen kann,
jemand der zuhört und versteht und dass auch zwei völlig unterschiedliche
Denkweisen zusammen etwas bewirken können.
Es wird sehr abenteuerlich, denn Jula und auch Holly müssen über ihren inneren
Schatten springen, ihre Ängste überwinden und den Mut aufbringen, etwas zu
tun, damit ihre Welt wieder so werden kann, wie sie war. Dabei gibt es auch
kurze beängstigende Momente und harte Erkenntnisse, die die beiden aber
überstehen und gut meistern.
Den Mythos der Schafe über die Entstehung der Welt fand ich besonders schön!
Vor allem auch in Verbindung zu den alten Sagen, die wir aus der
"Menschenwelt" kennen, zusammen mit der Kraft der alten Symbole - und vor
allem mit der Botschaft, die über allem steht. Die mächtigste Kraft überhaupt:
die Hoffnung.
Denn wenn auch vieles schlimm erscheint, die Nachrichten überquellen vor
traurigen Meldungen und so vieles beunruhigend wirkt, gibt es immer noch so
viel schönes in unserer Welt, auf das wir einfach achtsamer unser Augenmerk
lenken sollten und das ein gutes, positives Gefühl aufleben lässt. Und damit
auch die Hoffnung, dass das Gute siegen wird.
Eine sehr ungewöhnliche Geschichte, die zeigt, dass trotz aller schlimmen
Momente es immer einen Weg gibt, etwas zu verbessern.
Meine Bewertung
ඔඔඔඔඔඔඔඔඔඔඔඔ
Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar.
Es gab diesbezüglich keinerlei Vorgaben und die Rezension
spiegelt meine ganz persönliche Meinung wider.
Hallo Alex,
AntwortenLöschenvom Cover her ist mir das Buch bei dir hier schon ins Auge gesprungen, ich kam aber erst jetzt dazu, deine Rezension zu lesen. Es klingt wirklich nach einem sehr besonderen Buch und einer Kombination an Protagonisten, die ich so noch nicht hatte. Tiere spielen ja immer mal wieder eine Rolle, aber ein Schaf hab ich noch nicht begleitet, möchte ich meinen. Dass da auch sehr unterschiedliche Denkweisen bei rumkommen, kann man sich vorstellen.
Schön und ansprechend finde ich, dass es vom Aufbau so gelungen zu sein scheint, obwohl es stellenweise eher ruhig ist, wird es auch intensiv, lebendig und abenteuerlich - da kann man also Verschiedenes beim Lesen erleben.
Danke für diese interessanten Einblicke zu der Geschichte.
Liebe Grüße,
Dana
Ich hatte tatsächlich schon mal Schafe als "Protagonisten" - in dem Krimi Glenkill von Leonie Swann. In ihren Büchern spielen Tiere immer auch eine Rolle, oft auch eher kleine Nebenrollen, aber grade in Glenkill sind die Schafe sehr aktiv :D
LöschenEs war etwas schade, dass mir hier noch ein bisschen gefehlt hat, denn an sich war die Idee dahinter wirklich ganz toll und hat mich sehr begeistert! Empfehlen kann ich es auf jeden Fall!