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Samstag, 6. Juli 2024

Weltenfäden von Birgit Chr. Susemihl

Hast du dich schon mal gefragt, an was Schafe den ganzen Tag über auf ihrer Weide denken und ob sie sich als Gefährtinnen für ein Abenteuer eignen? Dann ist „Weltenfäden – Ein wolltastisches Abenteuer“ genau der richtige Lesestoff für dich.

Die 13-jährige Jula merkt, dass etwas nicht stimmt in ihrer heilen, geruhsamen Welt zwischen Wiesen und Feldern. Ganz ohne Vorankündigung oder Erklärung verschwindet ihr Bruder. Stattdessen taucht eine unbekannte Schwester auf, als wäre sie schon immer da gewesen. Aber das war sie nicht, da ist sich Jula ganz sicher. Und das bleibt nicht die einzige Seltsamkeit.

Zusammen mit dem Schaf Holly macht Jula sich auf, um dieses Rätsel zu lösen. Dabei decken sie einen fürchterlichen Plan auf, der die ganze Welt verändern könnte. Und nur eine Reise an einen wahrlich wolltastischen Ort kann vielleicht noch Rettung bringen.




Weltenfäden von Birgit Christina Susemihl

Ein wolltastisches Abenteuer

Für Kids ab 12 Jahren und alle junggebliebenen Leser

Verlag Novel Arc --- Seitenzahl 378 --- 1. Auflage Juni 2024


Meine Meinung
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Kurz vor den Sommerferien macht die 13jährige Jula einen Ausflug mit ihrer Klasse, ein ganz banaler Wandertag, der sie an einer Weide mit Schafen vorbeiführt und der ihr Leben plötzlich völlig verändert.
Jula schläft nämlich seit einiger Zeit schlecht und es treten Veränderungen auf, die nur sie zu bemerken scheint. Gravierende Veränderungen, die sie an ihrem Verstand zweifeln lassen! 
Sie fühlt sich sehr alleine gelassen und man spürt den Trotz und die Wut, nicht verstanden zu werden und ihre Verzweiflung, die sie überschwemmen.

Holly ist ein Schaf. Ein sehr ungewöhnliches Tier als Protagonistin und ich mochte die Einblicke in ihr Denken und das Zusammenleben mit der Herde. Als Einjähriges steht für sie die erste Schur bevor, der Eintritt in das "Erwachsenenalter" eines Schafes - was ich erstmal etwas befremdlich fand. Die Beziehungen zwischen Schafen und Menschen, die Wolle, die sie uns schenken und den Schutz, den wir ihnen dafür geben, wirkte etwas sehr unnatürlich auf mich. Aber es klärt sich alles auf, denn schon der Titel verrät ja ein bisschen, dass es hier um "Weltenfäden" geht, was ich recht schnell mit einem alten Mythos verbunden habe, der in verschiedenen Sagen in der ganzen Welt bekannt ist. 
Diese Verbindung fand ich sehr schön integriert und bringt ihn auch den Kindern / Jugendlichen näher.

Der Schreibstil ist für das Alter angemessen, hat mich selbst aber auch als Erwachsene in den Bann gezogen. Es bleibt eher ruhig, aber intensiv und mit vielen Details äußerst lebendig. Vor allem die außergewöhnlichen Ideen sind spannend verwoben, wodurch ein ganz besonderes Leseerlebnis entsteht!
Wir erleben abwechselnd aus der Sicht von Jula und Holly, wie sich ihre Welt immer mehr verändert und wie eine Angst um sich greift, die vor allem durch die Hilflosigkeit und das Gefühl des Alleinseins geschürt werden.
Umso schöner zeigt die Autorin, wie hier das gemeinsame Wirken helfen kann, jemand der zuhört und versteht und dass auch zwei völlig unterschiedliche Denkweisen zusammen etwas bewirken können. 

Es wird sehr abenteuerlich, denn Jula und auch Holly müssen über ihren inneren Schatten springen, ihre Ängste überwinden und den Mut aufbringen, etwas zu tun, damit ihre Welt wieder so werden kann, wie sie war. Dabei gibt es auch kurze beängstigende Momente und harte Erkenntnisse, die die beiden aber überstehen und gut meistern. 
Den Mythos der Schafe über die Entstehung der Welt fand ich besonders schön! Vor allem auch in Verbindung zu den alten Sagen, die wir aus der "Menschenwelt" kennen, zusammen mit der Kraft der alten Symbole - und vor allem mit der Botschaft, die über allem steht. Die mächtigste Kraft überhaupt: die Hoffnung. 
Denn wenn auch vieles schlimm erscheint, die Nachrichten überquellen vor traurigen Meldungen und so vieles beunruhigend wirkt, gibt es immer noch so viel schönes in unserer Welt, auf das wir einfach achtsamer unser Augenmerk lenken sollten und das ein gutes, positives Gefühl aufleben lässt. Und damit auch die Hoffnung, dass das Gute siegen wird. 

Eine sehr ungewöhnliche Geschichte, die zeigt, dass trotz aller schlimmen Momente es immer einen Weg gibt, etwas zu verbessern. 


Meine Bewertung
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Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar.
 Es gab diesbezüglich keinerlei Vorgaben und die Rezension 
spiegelt meine ganz persönliche Meinung wider.

2 Kommentare:

  1. Hallo Alex,
    vom Cover her ist mir das Buch bei dir hier schon ins Auge gesprungen, ich kam aber erst jetzt dazu, deine Rezension zu lesen. Es klingt wirklich nach einem sehr besonderen Buch und einer Kombination an Protagonisten, die ich so noch nicht hatte. Tiere spielen ja immer mal wieder eine Rolle, aber ein Schaf hab ich noch nicht begleitet, möchte ich meinen. Dass da auch sehr unterschiedliche Denkweisen bei rumkommen, kann man sich vorstellen.
    Schön und ansprechend finde ich, dass es vom Aufbau so gelungen zu sein scheint, obwohl es stellenweise eher ruhig ist, wird es auch intensiv, lebendig und abenteuerlich - da kann man also Verschiedenes beim Lesen erleben.

    Danke für diese interessanten Einblicke zu der Geschichte.
    Liebe Grüße,
    Dana

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    1. Ich hatte tatsächlich schon mal Schafe als "Protagonisten" - in dem Krimi Glenkill von Leonie Swann. In ihren Büchern spielen Tiere immer auch eine Rolle, oft auch eher kleine Nebenrollen, aber grade in Glenkill sind die Schafe sehr aktiv :D
      Es war etwas schade, dass mir hier noch ein bisschen gefehlt hat, denn an sich war die Idee dahinter wirklich ganz toll und hat mich sehr begeistert! Empfehlen kann ich es auf jeden Fall!

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