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Montag, 28. Oktober 2019

Rezension zu Silenus von Robert Jackson Bennett

Rezension zu Silenus von Robert Jackson Bennett


Robert Jackson Bennett ist der preisgekrönte Spezialist für übersinnlichen Horror
„Silenus“ ist sein neues Meisterwerk! Gänsehaut pur!


Der 16-jährige George durchstreift das Land auf der Suche nach seinem leiblichen Vater. Doch dieser Mann, der sich Silenus nennt, gleicht einem Phantom. Zusammen mit seiner Schaustellertruppe jagt er von Stadt zu Stadt, ohne je zu verweilen und um danach wie vom Erdboden zu verschwinden. Wer ist Silenus wirklich? Weshalb vermag sich nie jemand an seine Show zu erinnern? Und welche Gefahr geht von den seltsamen Herren in Grau aus? Als George das Geheimnis seines Vaters entschlüsselt, hat er sich längst in ein unheimliches Netz verstrickt, aus dem es kein Entkommen gibt.
(Verlagsinfo)





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Silenus

von Robert J. Bennett

Im Original The Troupe
übersetzt von Frauke Meier
Genre Mystery Abenteuer
Schauplatz USA 19. Jahrhundert

Verlag Piper // Seitenzahl 575
1. Auflage September 2012
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Meine Meinung
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Nachdem ich die Fantasy Trilogie "Die göttlichen Städte" von dem Autor gelesen habe, wollte ich unbedingt noch andere Titel von ihm ausprobieren. Silenus ist mir sofort durch dieses mega geniale Cover ins Auge gestochen und mysteriöse, unheimliche Geschichten mit Zirkuskulisse bzw. Schaustellertruppen finde ich eh immer total interessant!

Obwohl die Idee dahinter echt ziemlich gut war, konnte mich der Erzählstil leider nicht so wirklich fesseln, was ich super schade fand. Es plätscherte oft vor sich hin und stellenweise war ich fast soweit, Seiten zu überspringen - andererseits gab es auch Szenen, die wirklich gut und spannend waren.

Hauptcharakter ist der 16jährige George Carole, ein Ausnahmetalent am Piano, der sich durch die Bewunderung seiner Zuschauer eine gewisse Arroganz angeeignet hat. Sein Drang, sich ständig beweisen zu müssen, überlagert viele andere Gefühle und am Grunde seines Herzens strebt er einfach nur nach Anerkennung und danach, wahrgenommen zu werden. Hauptsächlich von seinem Vater, Silenus, der selbst eine kleine Schausteller Truppe durch die Staaten führt und dem ein mysteriöses Image anhängt.

Hier hab ich mir übrigens den Wikipedia Eintrag zu den "Vaudeville" Theatern angeschaut, die es ja damals wirklich gab. Dadurch konnte ich mir das Umfeld von Silenus Truppe sehr gut vorstellen. Einen Auszug zur Erklärung hab ich hier für euch:

Das US-Vaudeville als Bühnenunterhaltung bestand aus einer temporeichen Zusammenstellung gemischter Nummern in der Art eines Varietés. Im Unterschied zum französischen Vaudeville hatte es keine in sich geschlossene Handlung, sondern ein Nummernprogramm und tendierte zu einer Art Zirkus in kleinem Rahmen. Dies hatte den Vorteil, dass es keine Anfangszeiten gab, nach denen sich das Publikum hätte richten müssen.

Eines der ersten Theater für das Vaudeville wurde 1865 in Manhattan von dem Impresario Tony Pastor eröffnet. Eine ganze Kette von Theatern gehen auf Benjamin Franklin Keith zurück. Im Vaudeville traten unterschiedliche Künstler auf: Musiker, Komödianten, Magier, Tierdresseure, Akrobaten und Gymnastikkünstler, Bauchredner und viele mehr.
Es erlebte seinen Niedergang ab den 1920er-Jahren mit dem Aufkommen des Tonfilms und des Radios. 

Das Geheimnis, das sich hinter den Vorstellungen der Truppe verbirgt, ist weit größer als George erahnen kann und hat einige grundlegende philosophische Fragen aufgeworfen, die sich die Menschen immer wieder stellen werden. Manches hat mich ein bisschen an Elemente aus Büchern von Michael Ende erinnert (Momo und Die unendliche Geschichte), aber wirklich nur am Rande und vermischt mit noch älteren Mythen war das ein sehr gelungenes Konzept. Allerdings, wie schon erwähnt, hat mich der Autor hier durch seinen ausschweifenden Stil nicht so recht packen können - und auch dass ich einiges nicht durchschauen konnte, war etwas frustrierend. Ich hab gespürt, dass da noch mehr dahintersteckt, konnte es aber einfach nicht greifen.

Trotzdem hatte ich das Gefühl, eher ein Jugendbuch in der Hand zu haben, denn insgesamt hätte ich mir von der Aufmachung des Buches und vom Klappentext her etwas mehr "Horror" erwartet. Das Genre Thriller find ich hier komplett falsch gewählt und würde es eher als Mystery Abenteuer mit mythologischen Hintergründen bezeichnen. Es gibt ein paar Momente, die manche vielleicht als unheimlich bezeichnen würden, aber das war mir defintiv zu wenig. Dafür war alles sehr anschaulich und treffend beschrieben, wodurch ich alles vor Augen hatte, aber das Gefühl dafür eben leider gefehlt hat.

Auch für die Charaktere der Truppe, die alle mit besonderen Talenten ausgestattet sind - so wirklichen Bezug konnte ich zu fast keinem von ihnen aufbauen.

Diese Geschichte hat mich sehr zwigespalten zurückgelassen und ich weiß immer noch nicht so recht, was ich davon halten soll. Ich hab mir definitiv mehr erwartet und hab das Gefühl, beim Lesen etwas verpasst zu haben, von dem ich nicht genau weiß, was es ist... trotzdem hat mir auch vieles daran gut gefallen.


Meine Bewertung
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http://blog4aleshanee.blogspot.de/search/label/3%20Sonnen


Ebenfalls rezensiert von



Über den Autor: Robert Jackson Bennett wurde in Baton Rouge, Louisiana, geboren und wuchs in Katy, Texas, auf. Heute lebt er zusammen mit seiner Frau und seinem Sohn in Austin und schreibt preisgekrönte Horrorromane, darunter sein Debüt „Mr. Shivers“ und „Silenus“. Bennett wurde mit dem renommierten Shirley Jackson Award ausgezeichnet und für den Philip K. Dick Award sowie für den Edgar Award nominiert. 
Quelle: Piper Verlag


Ebenfalls von ihm gelesen und um einiges mehr begeistert gewesen:

Die Fantasy Trilogie Die göttlichen Städte


6 Kommentare:

  1. Loons Gerringer28 Oktober, 2019 09:57

    Guten Morgen, Aleshanee,

    danke für die informative Rezension! Ich hatte das Buch vor einiger Zeit auch angefangen und bin dann steckengeblieben, aus ganz ähnlichen Gründen wie du. Wollte auch den Artikel übers Vaudeville-Theater nachlesen - dank dir muss ich das ja jetzt nicht mehr :) Ich glaube, wenn meine Leseflaute vorbei ist, nehme ich mir das Buch noch mal vor, ich fand es nämlich außer seltsam auch reizvoll.

    Liebe Grüße,
    Loons

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    1. Hi Loons! :)
      Ja, es ist definitiv reizvoll, und ich finde es auch echt schade, dass mich hier irgendwas - was auch immer - mich nicht mitnehmen konnte. Die Ideen sind echt gut, einige Überraschungen sind dabei und vom Stil her ist es auch nicht schlecht. Aber es hat einfach nicht so wirklich mit mir zusammen gepasst ...

      Bin gespannt was du dazu sagst, solltest du es tatsächlich nochmal damit versuchen :)

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  2. Hallo liebe Aleshanee,

    schöne Rezension, schade, dass dich das Buch nicht vollständig überzeugen konnte, obwohl die Idee ganz interessant klingt. Lust, es zu lesen, habe ich allerdings trotzdem nicht so ganz ...

    Liebe Grüße
    Dana

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    1. Es ist echt schwierig abzuschätzen, für wen es etwas wäre oder wem es gefallen könnte ... vielleicht kannst du ja mal in die Leseprobe reinschauen?

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    2. Könnte ich, aber wenn ich ehrlich bin, gibt es da momentan Bücher, die mich auch inhaltlich mehr ansprechen, und da Zeit und Geld sowieso knapp sind ... Und viele deiner Kritikpunkte würden mich tendenziell glaube ich auch stören. :/

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    3. Na dann hat es natürlich wenig Sinn, das kenn ich sehr gut ;)

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