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Mittwoch, 20. Oktober 2021

Die Früchte, die man erntet von Hjorth & Rosenfeldt

Sebastian Bergman




Die Früchte, die man erntet von Hjorth & Rosenfeldt


Band 7 der Krimireihe um den Ermittler Sebastian Bergman
Setting Karlshamn - Schweden

Im Original Som man sår // übersetzt von Ursel Allenstein

Verlag Rowohlt - Wunderlich // Seitenzahl 512
1. Auflage Okt 2021


 
 
Verlagsinfo
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Drei Morde innerhalb weniger Tage: Die beschauliche schwedische Kleinstadt Karlshamn wird vom Terror erfasst. Vanja Lithner und ihre Kollegen von der Reichsmordkommission stehen unter Druck, den Heckenschützen zu stoppen, bevor weitere Menschen ums Leben kommen. Aber es gibt keine Hinweise, keine Zeugen und keine eindeutigen Verbindungen zwischen den Opfern.

Sebastian Bergman hat sich für ein ruhigeres Leben entschieden, seit er Großvater geworden ist. Er arbeitet als Psychologe und Therapeut. Doch plötzlich wird seine Welt auf den Kopf gestellt, als ein Australier ihn aufsucht, um seine Erlebnisse während des Tsunamis 2004 zu verarbeiten. Bei dem Sebastian selbst Frau und Tochter verlor.
 
Meine Meinung
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Auf diese Fortsetzung mussten wir lange warten - drei Jahre ist der letzte Band her, aber ich bin tatsächlich wieder gut reingekommen und die Charaktere des Ermittlerteams waren mir sofort wieder vertraut.

Einiges hat sich allerdings geändert: es gibt einen neuen Leiter der Reichsmordkommision, einen neuen Mitarbeiter dazu und Sebastian Bergman hat sich aus den Ermittlungen komplett zurückgezogen. 

Der neue Fall um die drei Morde, die innerhalb kurzer Zeit in der Kleinstadt Karlshamn für Aufregung sorgen, ist interessant aufgebaut, allerdings hat er mich nicht so überzeugen können wie in den vorherigen Bänden. Es wirkte nicht alles nachvollziehbar und sehr konstruiert, dafür aber auch wieder sehr spannend.
Es geht um aktuelle Themen, brutale Verbrechen und dem Bedürfnis, Rache zu nehmen und was sich daraus entwickeln kann.

Das Ermittlerteam hat eine neue Dynamik entwickelt, die frischen Wind gebracht hat, dennoch hab ich vor allem den "typischen" Bergman vermisst, wie man ihn bisher kennt. Er hat seinen Biss verloren, ist zur Ruhe gekommen und möchte sein neues Glück nicht auf die Probe stellen. Einerseits hat mich das für ihn natürlich gefreut, trotzdem war gerade er eine Figur, die durch ihre verletzende und gleichgültige Art besonders herausgestochen und für die kleine Dramatik unter den Ermittlern gesorgt hat. 
Das hat mir schon gefehlt und - witzigerweise - war das bei Andreas Grubers "Todes" Reihe und dem neuen Band mit Martin S. Sneijder ebenso. Kommen diese Herren jetzt alle in die Jahre und werden konfliktscheu? ^^ 
 
In diesem Zusammenhang möchte ich ein Zitat zeigen
Doch eigentlich hatte er lediglich ein schädliches, zerstörerisches Verhalten eingestellt und nicht an den wahren Gründen dafür gearbeitet. Den ursächlichen Faktoren, wie es so schön hieß. Er hatte die Wunde nicht gereinigt, und sie war noch immer offen und entzündet.
Zitat Seite 135
Sehr typisch für unser Verhalten und unsere Gesellschaft. Alles zu verdrängen, weiterzumachen und das Problem zu überdecken, ohne es wirklich zu verstehen oder zu lösen. Wie Schmerztabletten zu nehmen ohne zu wissen, wo der Schmerz überhaupt herkommt, um eine Fassade zu erhalten, die auf zerrütteten Fundamenten steht. 

Eine andere Art, Schmerz zu überdecken, wird hier sehr treffend genannt
"Ich möchte nicht nüchtern sein. Ich glaube, ich würde das nicht aushalten."
Zitat Seite 153
Ob Alkohol oder andere Arten von Sucht implizieren ja oft eine Suche nach etwas, oder unterstützen den Verdrängungsmechanismus. Ich glaube, dass viele vor allem deshalb in ihrer Sucht bleiben, weil sie die Traurigkeit oder das Gefühl der Ohnmacht ihrer Situation gegenüber anders gar nicht ertragen können. Natürlich kommt die körperliche Komponente dazu, aber im Grund ist es eine Flucht vor dem Leben, das man nicht mehr zu bewältigen weiß.

Das letzte Drittel war dann eher nach meiner Fasson. Sebastian Bergman mischt wieder mehr mit und auch die Veränderung mit Billy bekommt hier ihren Raum. Darauf hab ich ja schon mit Spannung gewartet und das war nervenaufreibend und packend umgesetzt!
 
Zu Billy gibts auch noch ein Zitat. Er ist ja sehr technisch affin und bewandert in allen Belangen was innovative Neuerungen betrifft.
... und verdrängte den Gedanken daran, wie bescheuert es war, Geborgenheit und Entspannung für wichtiger zu halten als Sicherheit, Wissen und Technik.
Zitat Seite 221
Ein Bild das leider unsere Zeit prägt.

Und, wie sollte es anders sein, gibts am Ende wieder eine böse Überraschung, mit der man so gar nicht gerechnet hat und wieder mega neugierig macht, wie sich diese Neuigkeit im nächsten Band auf alle Beteiligten auswirken wird!

Ich war nicht ganz so begeistert wie gewohnt, hab alle Handlungsstränge dennoch mit Spannung verfolgt und vor allem gegen Ende hat es mich wieder sehr gepackt. Trotz kleiner Kritik freue ich mich schon sehr auf den nächsten Teil und hoffe, dass wir nicht wieder so lange darauf warten müssen.


Meine Bewertung
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Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar.
 Es gab diesbezüglich keinerlei Vorgaben und die Rezension 
spiegelt meine ganz persönliche Meinung wider.
 



7 - Die Früchte, die man erntet
 
 

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