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Dienstag, 7. April 2020

Rezension zu Die Hexenholzkrone von Tad Williams

Rezension zu Die Hexenholzkrone von Tad Williams

 Der Auftakt von Tad Williams' neuem Epos aus Osten Ard

Die Fortsetzung des Weltbestsellers »Das Geheimnis der großen Schwerter«

Osten Ard ist in Aufruhr. Seit 30 Jahre regieren König Simon und Königin Miriamel mit Weisheit und Güte über ihr Land. Doch die dunklen Mächte sammeln sich um die Nornenkönigin und wollen sich Osten Ard untertan machen.

Vor allem Prinz Morgan ist in Gefahr, denn die Feinde wollen seine Thronbesteigung verhindern und selbst die Macht erlangen. Da ruft König Simon seine alten Freunde zu Hilfe, und Binabiq, Aditu, Jiriki und Jeremias treten gemeinsam mit ihm gegen die Nornen und andere Widersacher an. Wird es einen gerechten Kampf geben? Können die Freunde Osten Ard verteidigen? Und wird Prinz Morgan unversehrt aus der Schlacht zurückkehren? (Verlagsinfo)




"Worte mögen Luft sein, aber wenn sie ausgesprochen sind, sind sie Dinge, die existieren."
Seite 692 - Band 1


Meine Meinung
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Die erste Reihe um das sagenumwobene Land Osten Ard ist ja schon eine ganze Weile her, aber Tad Williams hat es geschafft, nach so vielen Jahren einen gelungenen Anschluss zu finden!
Die Handlung beginnt 30 Jahre nach den Ereignissen aus "Das Geheimnis der großen Schwerter" und auch wenn der Autor im Vorwort schreibt, dass man hier keine Vorkenntnisse braucht und er alles Wesentliche zum Hintergrund eingeflochten hat, wäre es extrem schade, die vorherige Reihe nicht zu lesen!

So viele Figuren kommen darin vor, die man schon kennt und auch wenn sie teilweise nur nebenbei erwähnt werden, hat man sofort einen Bezug zu ihnen und die Erinnerung, welche tragenden Rollen sie in der "Vorgeschichte" gespielt haben. Deshalb rate ich auf jeden Fall dazu, die Bücher um Osten Ard chronologisch zu lesen, wie ich es unten für euch aufgelistet habe.

Durch meine Vorkenntnisse ist mir der Einstieg hier sehr leicht gefallen - es war wie ein Nachhause kommen, auch wenn viele der Figuren aus der ersten Reihe mittlerweile ein reifes Alter erreicht haben. Dafür rücken aber ihre Kinder und Enkel nach, die sich neuen Problemen stellen müssen, und davon gibt es nicht wenig:

  • Das Königspaar im Hochhorst sieht sich einer erneuten Gefahr aus dem Hohen Norden gegenüber
  • Der junge Prinz Morgan muss sich nach einer Jugend mit Saufgelagen und Weibergeschichten der schweren Herausforderung stellen, endlich erwachsen zu werden
  • Tiamak, der Gelehrte aus dem Wran, hat ein Rätsel einer alten Schrift zu lösen
  • Die junge Nezeru ist als Opfermutige der Nornen-Königin auf einer gefährlichen Mission unterwegs
  • und im Süden entstehen immer mehr Unruhen durch die Machthaber in Nabban und den kriegerischen Stämmen in den Thrithingen

Reichlich Konflikte, die Tad Williams gekonnt verstrickt und wunderbar strukturiert aufbaut, so dass man nach und nach immer tiefer in die komplizierten Hintergründe der neuen Ereignisse eintaucht, die nichts gutes verheißen.

Trotz dem Sammelsurium an Figuren und unterschiedlichen Schauplätzen verweilt der Autor lange genug in den Kapiteln, um beim Lesen ein Gefühl für die Szene entwickeln zu lassen. Hohes Tempo darf man aber nicht erwarten, denn er erzählt mit viel Liebe zum Detail - das mag für manche langwierig wirken, ich empfinde es als lebendig, anschaulich und wirkunsvoll. Grade durch den Rundumblick, was an den verschiedenen Ecken des Kontinents passiert, gibt es auch genügend Abwechslung!

Neben den bekannten Figuren gibt es auch einige neue Charaktere mit interessanten Eigenschaften, Zielen und Herausforderungen, die mich sehr neugierig machen, wie es in der Fortsetzung mit ihnen weitergeht. An Ideen mangelt es Tad Williams jedenfalls nicht und ich freu mich schon sehr auf den nächsten Band!

Die vielen Leerseiten vor den Kapiteln finde ich allerdings unnötig, die hätte man sich sparen können. Ansonsten haben sie aber eine wunderschöne Optik von außen, eine übersichtliche Karte von Osten Ard im Inneren und eine ausführliche Liste aller Personen, Orte und Begriffe im Anhang.


Meine Bewertung
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http://blog4aleshanee.blogspot.de/search/label/5%20Sonnen


Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar.
 Es gab diesbezüglich keinerlei Vorgaben und die Rezension 
spiegelt meine ganz persönliche Meinung wider.






Die Hexenholzkrone von Tad Williams


Genre High Fantasy

Band 1 der weiterführenden Reihe "Der letzte König von Osten Ard"
in der deutschen Übersetzung wegen der Länge in zwei Bänden
Im Original The Last King of Osten Ard 1, The Witchwood Crown
übersetzt von Cornelia Holfelder-von der Tann und Wolfram Ströle

Verlag Hobbit Presse - Klett Cotta // Seitenzahl 745 - 555
1. Auflage im Jahr 2017




Die gesamte Reihe der Saga um Osten Ard in chronologischer Reihenfolge

Vorgeschichte: Brüder des Windes
4 - Der Engelsturm

 
1.2 - Die Hexenholzkrone 1
1.2 - Die Hexenholzkrone 2
3.1 - Die Kinder des Seefahrers 1 (in Vorbereitung)
3.2 - Die Kinder des Seefahrers 2 (in Vorbereitung)






6 Kommentare:

  1. Ja, Tad Williams kann schreiben. Er ist nur zu langsam ;) Eigentlich müsste man ja warten, bis auch die anderen Teile der Trilogie erschienen sind, wenn da nicht diese magische Anziehungskraft wäre, die dieser Bücher auf den Leser ausüben :D

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    1. Haha, ja zu langsam ist immer so eine Sache, dafür sind wir zu schnell mit dem Lesen xD
      Die erste Reihe konnte ich dafür ja zügig hintereinander lesen, aber der zweite Grasländer Band kommt ja immerhin schon diesen Sommer

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    2. Letzteres stimmt natürlich, wobei das natürlich Marketing ist (und ich hoffe, dass Klett-Cotta den Termin nicht wegen Corona schiebt). Es ist ja eher interessant, wann das englische Original des echten dritten Teils veröffentlicht wird :D

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    3. Das ist richtig, mit Band 3 ... wobei er ja geschrieben hat, das vor Band 3 noch dieser Zwischenband kommt.

      Allerdings schreibt er ja vorne immer die Zusammenfassung rein, was vorher passiert ist, das hilft schon ungemein!!! Ich versteh eh nicht, warum das nicht mehr machen, grade bei so komplexen Fantasygeschichten.

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    4. Das frag ich mich auch. Ein Autor hatte mal zu mir gesagt, dass der Verlag das unterbunden hatte. Keine Ahnung warum. Gewünscht habe ich mir das in der Tat schon des öfteren.

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    5. Das ist doch komisch oder? Was sollten die Verlage dagegen haben??
      Dann würden uns als Leser die Zeitabstände auch nicht mehr so sehr nerven ...

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