In einer ruhigen Vorortsiedlung von Minneapolis ermorden zwielichtige Eindringlinge lautlos die Eltern von Luke Ellis und verfrachten den betäubten Zwölfjährigen in einen schwarzen SUV. Die ganze Operation dauert keine zwei Minuten. Luke wacht weit entfernt im Institut wieder auf, in einem Zimmer, das wie seines aussieht, nur dass es keine Fenster hat. Und das Institut in Maine beherbergt weitere Kinder, die wie Luke paranormal veranlagt sind: Kalisha, Nick, George, Iris und den zehnjährigen Avery. Sie befinden sich im Vorderbau des Instituts. Luke erfährt, dass andere vor ihnen nach einer Testreihe im »Hinterbau« verschwanden. Und nie zurückkehrten. Je mehr von Lukes neuen Freunden ausquartiert werden, desto verzweifelter wird sein Gedanke an Flucht, damit er Hilfe holen kann. Noch nie zuvor ist jemand aus dem streng abgeschirmten Institut entkommen.
Das Institut von Stephen King
Genre Horror / Mystery / Paranormal
Schauplatz USA / Maine
Im Original The Institute --- übersetzt von Bernhard
Kleinschmidt
Verlag Heyne --- Seitenzahl 768
1. Auflage September 2019
Meine Meinung
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King reist mit uns mal wieder in den Bundesstaat Maine, der ja ein beliebter
Schauplatz in seinen Büchern ist. Bevor wir uns aber an das "Institut"
begeben, lernen wir als erstes Tim kennen. Nachdem er den Polizeidienst
kündigen "musste", erhofft er sich in New York einen Job im Security Bereich.
Auf seinem Weg dorthin bleibt er dann allerdings in dem kleinen Nest DuPray
hängen, und nimmt spontan den Job als "Nachklopfer" an.
Ein ungewöhnlicher Einstieg, weil ich natürlich erwartet hatte, etwas über das
Institut zu erfahren. Doch Tim wird - natürlich - noch wichtig und es war gut,
dass King ihn hier so weitreichend eingeführt hat. Was aber nicht langweilig
war, sondern eher die Neugier angeschürt hat, was es mit dem 12jährigen Luke
und dem Institut auf sich hat - und wie das alles wohl mit Tim
zusammenhängt.
Luke ist ja die Hauptfigur. Ein hochintelligenter junger Bursche, der sich mit
seinen 12 Jahren für eine Zulassung bei gleich 2 Colleges bewirbt. Trotz
seiner Begabung steht er mit beiden Beinen auf dem Boden der Tatsachen und ist
ein umgänglicher, liebenswerter, ganz normaler Teenager.
Als er dann plötzlich aus seinem Umfeld gerissen wird und das Institut
kennenlernt lässt der Schock nur langsam nach und er muss all seine
Intelligenz aufbringen, um aus dieser Einrichtung entkommen zu können...
Ebenso wie der Schauplatz hat King hier auch wieder Kinder als Protagonisten
gewählt und auch wieder ein von ihm beliebtes Thema: paranormale Fähigkeiten
wie Telepathie und Telekinese. Ich hab gelesen, dass der Vergleich zur Serie
Stranger Things gezogen wird. Was für mich aber nur in ein paar einzelnen
Punkten Ähnlichkeiten hat, ansonsten aber eine völlig andere Geschichte
ist.
Besonders schön war der Zusammenhalt und die Botschaft, gemeinsam stark zu
sein, wobei der Einzelne dennoch wichtig und besonders bleibt.
Die Kids jedenfalls, ihr Verhalten, die Tests und Experimente sind tragisch,
verstörend und spannend beschrieben. Obwohl nicht wirklich viel passiert, also
keine große Action angesagt ist, war ich sehr gefesselt! Witzigerweise war
mittendrin eine eigentlich spannende Passage für mich etwas zäh, was sich aber
schnell wieder gegeben hat. Grade gegen Ende steigt der Spannungslevel dann
zum Finale wieder sehr an und lässt einen auch nicht mehr los!
Den Hintergrund fand ich auch sehr interessant. Die immerwährende Wunsch nach
Kontrolle, und der traurigen Illusion, ein Menschenleben gegen andere
aufzuwiegen.
Wie immer spannend und mit einem faszinierenden Thema, das packend und
aufwühlend umgesetzt wurde!
Sie mussten sich nicht damit begnügen, wie hirnlose Puppen auf dem Knie des Bauchredners zu sitzen. Es war so einfach und doch eine Offenbarung: Was man für sich selbst tat, verlieh einem Kraft.Zitat Seite 540
Meine Bewertung
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Ebenfalls rezensiert von
Meine rezensierten Bücher von Stephen King
Hi Aleshanee, ja, das Institut ist irgendwie ein typischer King, was mir ebenfalls sehr gefallen hat. Ich bin gespannt, wie sein neuster Roman werden wird. Immerhin ist King einer der wenigen Autoren, den ich im Blick behalte :D
AntwortenLöschenViele Grüße
Frank
Bei mir muss der neue noch warten :)
LöschenDa ich so viele "alte" hier liegen habe, möchte ich die erst weglesen, da hab ich erstmal noch genug zu tun :D
Da hast Du Dir ja einiges vorgenommen :) Mal schauen, ob Du es schaffst, schneller zu lesen als er schreibt :D
LöschenHaha, ne, das wahrscheinlich nicht, aber irgendwann muss ich ja mit den alten auch mal durch sein ... ;)
LöschenIch fand dieses Buch super, super spannend! Und dass, obwohl ich solche Rahmenhandlungen, bei denen Kinder zu Schaden kommen nicht mag.
AntwortenLöschenLG
Sabiene
Stephen King hat ja sehr oft Kinder als Protagonisten, aber da stört es mich tatsächlich recht wenig - wahrscheinlich weil es so weit hergeholt ist, dass ich das nicht so wirklich mit der Realität verbinde ^^ Wobei das hier dieses Mal gar nicht so unglaubwürdig ist, also nicht so wie alles andere :D
LöschenHallo Aleshanee,
AntwortenLöschendas war auch wieder so ein King, der richtig gut zu lesen ist. Für mich war Tim zu rasch abgehandelt. Ich hätte gern mehr Zeit mit ihm verbracht. XD Zuerst war er da und dann wieder weg.
Das Zitat finde ich übrigens sehr schön!
Liebe Grüße
Nicole
Ja, das Tim plötzlich komplett weg war hat mich auch überrascht, und einerseits fand ichs schade - aber andererseits war es so echt gut gemacht. Man hat Tim gut kennen- und einschätzen gelernt für den Moment, in dem er wieder auftaucht.
LöschenDanke <3
Hallo Aleshanee,
AntwortenLöschenah schön, du hast Das Institut gelesen. Mir hat es ja auch richtig gut gefallen. Ein guter King. Aber wie Nicole auch schon angemerkt hat, tatsächlich hätte Tim mehr Präsenz verdient, ich hätte auch gerne mehr Zeit mit ihm verbracht!
Viele Grüße
Kerstin
Ich hätte schon auch gerne mehr von ihm gelesen, aber ich fand den Aufbau so eigentlich recht gut :)
LöschenHallo Aleshanee,
AntwortenLöschenich mag ja die Bücher in denen King Jugendliche/Kinder als Protagonist*innen wählt immer besonders. Und "Das Institut" ist ihm wirklich sehr gut gelungen. Auch wenn, wie du sagst nicht viel passiert, war ich die ganze Zeit gefesselt. Und vor allem auch schockiert, was die Kinder erleiden müssen.
Liebe Grüße
Diana von lese-welle.de