Der übergewichtige Anwalt Billy Halleck überfährt eine Zigeunerin, wird aber
vor Gericht freigesprochen. Der Vater der Toten verflucht Billy mit einem
einzigen Wort: »Dünner«. Fortan nimmt er von Tag zu Tag ab, so viel er auch
isst. Erst freut er sich darüber, doch bald ergreift ihn die Panik. Als er
schließlich akzeptiert, dass es sich um einen Fluch und nicht um eine
Krankheit handelt, ist es schon fast zu spät ...
Meine Meinung
Das Buch ist ja schon etwas älter, aus dem Jahr 1984 - damals hab ich es wohl
irgendwie versäumt in meiner King-Leseleidenschaft.
Dafür hat es mich jetzt sehr gepackt, denn es ist recht typisch für King: eine
perfide Idee, zwischendurch ein paar kleine Durchhänger mit etwas viel
drumherum Gerede, und vielen ekligen Details und fiesen Entwicklungen.
Billy Halleck ... ein typischer Anwalt und Familienvater der es zu etwas
gebracht hat und in einem äußerst unglücklichen Moment nicht aufgepasst hat.
Der Tod der alten Zigeunerin, die er mit dem Auto überfahren hat, macht sein
Leben zur Hölle.
Durch seine Bekanntschaften konnte er es so hindrehen, dass er freigesprochen
wurde und das kann die Familie der verstorbenen Alten nicht dulden.
Sein beschauliches Leben mit Frau und Tochter droht nun zu kippen. Anfangs
freut er sich natürlich, dass er endlich abnimmt. Schon lange hat er es vor,
denn er bezeichnet sich selber als "fett" und ist hoch erfreut, dass seine
Pfunde schmelzen. Komisch kommt es ihm dennoch vor, denn sein Essverhalten
bleibt gleich und auch sportlich betätigt er sich nicht. Vor allem auch seine
Frau ist misstrauisch und befürchtet irgendeine Krankheit.
Das ist es, was ihm dann zum Verhängnis wird, denn niemand glaubt ihm, dass
ein Fluch der Zigeuner dahinter steckt!
Billy kann es ja selbst kaum begreifen und sucht nach anderen Möglichkeiten,
findet aber immer mehr grausame Hinweise, dass er verdammt ist und bald bis
auf sein Skelett abgemagert sein wird.
Die Umstände des Autounfalls werden recht bald klar und zeugen schon von einer
äußerst bitteren Ironie. King hat hier gekonnt die Fäden gesponnen, in deren
Netz sich Billy Halleck immer mehr verfängt. Ausgeschmückt mit einigen ekligen
Details verfolgt man seinen Weg, der ihn schließlich einen Freund zur Seite
stellt, mit dem ich jetzt überhaupt nicht gerechnet hatte.
Das alte Prinzip der Rache "Auge um Auge, Zahn um Zahn" steht hier im
Hintergrund und dass man ihr nicht entfliehen kann.
Wie die Städter die herumziehenden Zigeuner behandeln wird sehr deutlich und
spiegelt das (damalige?) Bild sehr gut wider. Willkommen sind die kleinen,
teilweise illegalen Geschäfte mit ihnen, aber in der Nähe haben will sie
niemand. Mit allen Möglichkeiten werden sie mehr oder weniger vertrieben und
das Misstrauen der Menschen und ihre Abneigung gegenüber ihnen ist
offensichtlich.
Zwischendurch wurde mal etwas viel geschwafelt was die Spannung etwas
rausgenommen hat, aber es ging dann doch wieder recht schnell mit neuen
Entwicklungen weiter.
Der Schluss rundet das ganze mit einem richtig guten, fiesen Ende ab.
Meine Bewertung
Der Fluch von Richard Bachmann
alias Stephen King
Genre Horror - Einzelband
Im Original Thinner - übersetzt von Nora Jensen
Verlag Heyne --- Seitenzahl 347
Meine Ausgabe 1984
Hallo liebe Aleshanee,
AntwortenLöschender Fluch ...hihi....eines meiner Lieblingsromane von Herrn King/Bachmann.
Und einfach und schlicht gehaltenes Cover....kommt ohne den heute üblichen Schicknack aus..diese Ausgabe besitze auch ..!!
Schönen Sonntag..LG..Karin..
Wobei ich das Cover jetzt nicht unbedingt "schön" finde ^^ Die meisten alten Cover gefallen mir nicht so - aber die neuen, grade von den King Büchern, sind leider auch nicht schön
LöschenHi Aleshanee,
AntwortenLöschenist schon was her, dass ich Der Fluch als Hörbuch gehört und vorgestellt habe, aber unsere Ansichten sind relativ ähnlich :)
Einen schönen Sonntag und Feiertag, den ihr morgen habt, oder?
Frank
Ja, bei uns ist morgen auch Feiertag, zum Glück :D
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