Freitag, 8. März 2019

Der Mann in ~ Schwarz ~ von Stephen King

Der Auftakt zur Fantasy Endzeit Saga Der dunkle Turm

Auf der Suche nach dem Dunklen Turm durchstreift Roland, der letzte Revolvermann, eine sterbende Welt, wo in endlosen Wüsten und Ruinenstädten Dämonen, Sukkubi, Vampire und Geistermutanten hausen. Unbeirrt folgt er den Spuren des Mannes in Schwarz - er ist der Schlüssel zu den Mysterien des Dunklen Turms, der am Anfang der Zeit steht.
(Klappentext)

Überarbeitete Fassung mit neuem Vorwort des Autors (2003)
Hat knapp 100 Seiten mehr als die Ausgabe von 1987





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Schwarz

von Stephen King

Band 1 der Reihe "Der dunkle Turm"
Im Original The dark tower: The gunslinger
übersetzt von Joachim Körber

Genre postapokalyptischer Dark Fantasy (Western)

Verlag Heyne // Seitenzahl 352
1. Auflage 1982

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Meine Meinung

Ich hab lange Zeit nichts mehr vom Meister gelesen und leider fehlte mir ja immer noch die Reihe um den Dunklen Turm, die man als Fan seiner Bücher ja gelesen haben muss / oder sollte. Viele sind ja sehr begeistert, nur sagen die meisten, dass gerade der erste Band noch recht schwach und teilweise zäh ist und sich die Reihe erst im Laufe der Fortsetzungen steigert.
Also ich kann mich da nicht ganz anschließen, denn ich fands richtig gut! Mehr als gut! Abgefahren, bizarr, brutal, aber: mega genial! Was Stephen King sich hier hat einfallen lassen sprengt mal wieder den Rahmen! 
Alleine schon diese Western Kulisse mit dem Revolvermann, eingebettet in eine postapokalyptische Welt mit Fantasy Elementen ist eine absolut außergewöhnliche Mischung, die eine sehr intensive Atmosphäre geschaffen hat war schon absolut außergewöhnlich! Vor allem hat er diese Western Atmosphäre mit dem einsamen Helden in der windumtosten Einöde perfekt rübergebracht!

Aus der Perspektive des Hauptprotagonisten und Revolvermanns, Roland Deschain, erleben wir eine sterbende Welt, eine ausgetrockene Wüstenlandschaft, in der die Menschen nur noch auf den Tod zu warten scheinen und mutierte Geschöpfe das groteske Szenario noch verstärken. Durch den Klappentext hatte ich mir mehr Begegnungen mit diesen unheimlichen Wesen erwartet, aber das Grauen erscheint auf eher subtilere Weise und bricht sich dann in gnadenloser und brutaler Gewalt Bahn. Trotzdem trifft man auch auf einige gruselige Wesen, deren Auftreten aber eher dazu da war, die Reaktionen der Charaktere deutlich zu machen als damit Gänsehaut zu schaffen. Dennoch haben sie das Trügerische verstärkt, diese Stimmung einer sterbenden Welt, in der alles natürlich Leben langsam versickert und nur noch ein Rudiment an Abschaum hinterlässt.

Den ersten Band kann man wirklich als Auftakt bezeichnen, denn obwohl die Suche bzw. die Verfolgung des Mannes in Schwarz den Rahmen für die Handlung bildet, führt es doch vor allem in diese Welt ein, zeigt eine grausame Surrealität der ums Überleben kämpfenden, taucht ein in die Vergangenheit von Roland und wie er zum Revolvermann wurde und lässt ihn mit Jake zusammen treffen. Einen 10jährigen Jungen, der sich irgendwie in dieses Land verirrt hat und sich wie ein im Staub Ertrinkender an seinen Retter klammert. 

Bei manchen hab ich gelesen, es wäre kompliziert geschrieben, aber da hab ich nicht so empfunden. Ja, es ist natürlich kein geradliniger Weg, den Stephen King uns hier gehen lässt, aber die vielen Windungen führen trotzdem zum Ziel und haben für mich ein sehr gelungenes Bild ergeben. Vielleicht liegt es auch an der überarbeiteten Ausgabe, die ja doch knapp 100 Seiten mehr hat als das "Original" aus dem Jahr 1982? Auch hab ich die Verfilmung letztes Jahr gesehen, durch die ich ja schon eine gewisse Ahnung hatte worum es geht ... jedenfalls finde ich schon, dass man hier einen guten ersten Einblick bekommt, wobei man sich halt schon auf dieses groteske Schauspiel einlassen muss.
Ich konnte das Buch auch kaum aus der Hand legen weil es eine so pervertierte Faszination ausgelöst hat, wie ich es nicht oft in einen Geschichten erlebt habe. Und auch wenn die Handlung an sich kein hohes Tempo vorlegt war das Eintauchen in diese verzerrte Welt ein großartiges Kopfkino, weil die Schauplätze und auch die Charaktere mitsamt Nebenfiguren trotz wenig Spielraum sehr ausgefeilt und greifbar waren.

Ein bisschen hat mir noch der letzte Schliff gefehlt, weil manche Passagen auf mich wirkten, als könnte man sie noch "verbessern", vor allem in den Dialogen - aber dann hätte es auch nicht mehr diesen Flair gehabt. Was ich aber sehr genial fand war das Gespräch gegen Ende, bei dem einem große philosophische Fragen im Schnelldurchlauf um die Ohren gehauen wurden, was mich völlig aus dem Konzept gebracht hat, weil das so völlig aus der Luft gegriffen war in dem Moment - aber nicht unpassend, man hat einfach nicht mit sowas gerechnet!

Ich bin jedenfalls sehr begeistert und freu mich, endlich mit der Reihe begonnen zu haben und kann es kaum erwarten, wie es weitergeht!

Lieblingszitat

"Nur Ebenbürtige sagen die Wahrheit, nicht anders denke ich darüber.
Freunde und Liebende lügen ohne Unterlass, weil sie in einem Netz
von Rücksichten gefangen sind." Seite 308


Meine Bewertung

http://blog4aleshanee.blogspot.de/search/label/4%2F5%20Sonnen






Über den Autor: Stephen King wurde am 21. September 1947 in Portland, Maine, geboren. Er zählt zu den erfolgreichsten Autoren des späten 20. Jahrhunderts. Insgesamt hat der vielfach ausgezeichnete Bestsellerautor über 40 Romane, über 100 Kurzgeschichten, Novellen, Drehbücher, Gedichte, Essays, Kolumnen und Sachbücher veröffentlicht. Ende 2003 erhält Stephen King den »National Book Award« für sein Lebenswerk. Weltweit hat er 400 Millionen Bücher in mehr als 40 Sprachen verkauft. Mit seiner Frau Tabitha lebt er in Bangor, Maine. Stephen King hat eine Tochter und zwei Söhne.

Im Mittelpunkt von Stephen Kings Gesamtwerk steht der siebenbändige Fantasy-Zyklus Der Dunkle Turm um den Revolvermann Roland. King selbst bezeichnet den Dunklen Turm – eine Fusion aus verschiedensten Zeiten, Orten und Geschichten – als sein wichtigstes Werk.

»Die Leute denken, ich sei ein sehr merkwürdiger Mensch. Das ist aber nicht korrekt. Ich habe das Herz eines kleinen Jungen. Es steht in einem Glas auf meinem Schreibtisch.« Stephen King über Stephen King

Quelle: Heyne Verlag


Ausgabe von 1987
Der dunkle Turm

1 - Schwarz
2 - Drei
3 - Tot
4 - Glas
4.5 - Wind


17 Kommentare:

  1. Hallo Aleshanee,

    hihi ....zu diesem Stephen King ...fällt mir nur mein Mann ein...der heißt nämlich auch Roland....

    LG..Karin...

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  2. Interessant, dass Du Wind als Band 4,5 einordnest. Ich würde Dir sogar empfehlen, ihn auch in dieser Reihenfolge zu lesen, auch wenn das Buch recht losgelöst vom ganzen Zyklus existiert.
    Mal schauen, ob ich nicht auch mal ein ReRead mit der Neuausgabe starten werde - immerhin habe ich noch das alte Paperback im Regal stehen und die Geschichte hat sich in Details durchaus anders entwickelt als King es anfangs dachte. Er hat ja auch ein paar Jährchen an dem Zyklus geschrieben ;)

    Viele Grüße
    Der Büchernarr Frank

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    1. Ich hab von anderen gehört, dass man "Wind" zeitlich da einordnen kann. Aber die meisten meinten, ich solle es erst nach dem siebten lesen, bin da noch etwas unschlüssig ^^

      Ja, das hab ich auch gesehen, dass die "neuen" Bände auch etwas umfangreicher sind als die alten. Das war schon ein Mammutprojekt von ihm :)

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    2. Ich finde nicht, dass Wind besser zuletzt gelesen werden sollte. Das haben viele sicherlich so in Erinnerung, da der Band eben nachgeschoben wurde und viele sich gefreut haben, wieder nach Mittwelt geführt zu werden.

      Viele Grüße
      Der Büchernarr Frank

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    3. Ok, dann nehme ich den Tipp gerne an und werde es nach "Glas" lesen :)

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  3. Huhu,
    ich bin sehr gespannt, wie dir die Fortsetzungen gefallen werden. Bei Teil 1 hatte ich vor vielen Jahren sogar erst ein paar Probleme, nur anfangs, aber mit den nächsten Teilen wurde es immer besser. :-) Aber ich liebe diese Reihe und hab sie immer noch positiv in Erinnerung.

    LG, Marion

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    1. Ich hab ja grade den dritten beendet :D In den ersten Band bin ich wider Erwarten wirklich super eingestiegen! Ich hatte ja schon von mehreren Seiten gehört, dass der etwas "schwierig" sein soll, aber ich hatte da keine Probleme! Den zweiten fand ich dann sogar noch besser!
      Der dritte war mir stellenweise zu ausführlich, das hätte man etwas straffen können, trotzdem eine tolle Fortsetzung :)

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  4. Hey Aleshanee!

    Die Reihe wartet auch noch auf meinem Kindle, dass ich sie endlich mal lese. Vielleicht ist das hier ja ein Zeichen? :-D
    Auf jeden Fall klingt deine Rezension wirklich klasse und du hast mich echt neugierig gemacht. Mein SuB weint, aber was solls. :-D

    LG
    Tilly

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    1. Naja, also wenn du die Reihe eh schon auf dem Kindle hast ... dann wird dein Ebook-SuB ja zumindest kleiner xD

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  5. Hallo Aleshanee,

    ich freue mich sehr, dass du ein angenehmes Kennenlernen mit dem Revolvermann hattest. Den Film kannst du sofort vergessen! Ich habe keine Ahnung, was da passiert ist, aber bis auf ein paar grundsätzliche Eckpunkte hat der Film meiner Meinung nach mit der Reihe gar nichts zutun.

    Ich habe oben schon gelesen, dass es Diskussionsbedarf wegen "Wind" gibt. An und für sich ist es egal, ob du es vor "Wolfsmond" oder erst nach der ganzen Reihe liest. Ich habe es danach gelesen und fand es schön, wieder ein Abenteuer mit Roland zu erleben.

    Liebe Grüße,
    Nicole

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    1. P.s.: Ich bin sogar ein klein wenig neidisch, weil der Großteil der Reise noch vor dir liegt. ^^

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    2. Ich muss dir ehrlich sagen, vom Film weiß ich nicht mehr viel :D Ich kann mich nur noch an die Atmosphäre am Anfang erinnern und das war ja schon ganz gut gemacht, lt meiner Erinnerung. Dieses düstere, sterbende Land, der Staub, wie ein absurder Wild-West-Film.
      Aber dann weiß ich nur noch kleine Momente, die teilweise zum Buch passen und teilweise nicht, aber es sind nur Fetzen die ich mir vielleicht auch passend zurecht lege ^^
      Dass ich nur noch so wenig vom Film weiß, sagt ja auch einiges über den Film aus. Wobei ich ihn direkt nach dem schauen ganz gut fand. Wenn ich ihn jetzt nochmal sehen würde, würds wohl anders aussehen ...

      Hihi, ja, bei manchen Büchern und Reihen würde man sie so gerne nochmal "wie neu" von vorne lesen <3

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    3. Na dann ist es ja gut, wenn du den Film schon verdrängt hast. :D Der Anfang war ja gut, aber der Rest hatte nicht mehr viel mit der Reihe zutun. Es war halt eher ein Kinder-Film, der sich an die Story rund um den dunklen Turm gelehnt hat.

      Oh ja, das Abenteuer würde ich gern noch einmal erleben. Und irgendwann werde ich die Reihe ein zweites Mal lesen. Nur ist es halt nicht mehr die gleiche Erfahrung. Ich verfolge deine Reise zum dunklen Turm ganz gespannt. Und ich bin neugierig, was du zum Ende sagen wirst. ^^

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    4. Oh, darauf bin ich auch schon sowas von gespannt! Momentan kommen mir leider einige andere Bücher dazwischen, aber "Glas" ist der nächste, den ich wahrscheinlich im März nicht mehr schaffen werde, aber definitiv im April :D

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  6. Ah, liebe Alex

    Hier ist ja schon die Rezension zum ersten Teil der Reihe. Mir ging es genau gleich, wie dir, ich fand den Auftakt alles andere als kompliziert, ganz im Gegenteil.

    Ich habe die Metallic-Ausgabe, die noch ein sehr langes Vorwort des Autors enthält und auch überarbeitet ist, das macht es sicher leichter. Aber nur schon das Vorwort hat mich überzeugt, was für ein tolles, tolles Buch.

    Weiterhin viel Spass mit der Reihe und lange Tage und angenehme Nächte
    Livia

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    1. Hier war auch ein langes Vorwort, ich glaube die beiden Ausgaben sind gleich, denn von Band 2 hab ich die metallic Ausführung und die sieht innen ähnlich aus ... ich denke die gleichen sich ;)
      Ich fand es auch sehr cool aufgezogen, alleine schon die Atmosphäre! Man muss sich natürlich einlassen darauf, und das ist einfach nicht für jeden was.

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