Band 1 der Silo Trilogie
Genre Science Fiction - Dystopie
Im Original Wool
übersetzt von Johanna Nickel, Gaby Wurster
Verlag Piper
Seitenzahl 560
1. Auflage Januar 2012
Drei Jahre nach dem mysteriösen Tod seiner Frau Allison setzt Sheriff Holston
seiner Aufgabe ein Ende und entschließt sich, die strengste Regel zu brechen:
Er will das Silo verlassen. Doch die Erdoberfläche ist hoch toxisch, ihr
Betreten bedeutet den sicheren Tod. Holston nimmt das in Kauf, um endlich mit
eigenen Augen zu sehen, was sich hinter der großen Luke befindet, die sie alle
gefangen hält. Seine Entdeckung ist ebenso ungeheuerlich wie die Folgen, die
sein Handeln nicht zuletzt für seine Nachfolgerin Juliette hat …
Welcher Gott würde unten so viel Gestein erschaffen und oben so viel Luft und dazwischen einen so mickrigen Silo?Zitat Seite 204
Meine Meinung
ම ම ම ම ම ම ම ම ම ම
Der überlebende Rest der Menschheit lebt in einem riesigen, unterirdischen
Silo, da die Außenwelt von giftigen, ätzenden Gasen durchsetzt ist, die
tödlich sind. Zumindest ist es das, was allgemein als Erklärung akzeptiert
wird. Denn vieles scheint nicht überliefert zu sein oder wird unter
Verschluss gehalten. Doch Nachfragen gibt es auch kaum, denn die Menschen
werden in diesem geschlossenen System sehr gut konditioniert.
Ein Stück des Silos ragt allerdings aus der Oberfläche, so dass man in
einigen Räumen einen Blick auf die trübe und trostlose Erdoberfläche richten
kann. Eine Einöde ohne Lebenszeichen. Trotzdem möchte Holston raus und in
den sicheren Tod. Vor drei Jahren wurde seine Frau zum Tode verurteilt und
die Ungewissheit, ob es etwas mit ihren Nachforschungen zu tun hatte,
zermürbt ihn zusehends.
Der Autor versteht es, von Anfang an eine Spannung aufzubauen, die sich bis
zum Schluss hält!
Der Aufbau des Silos, der sich wirklich weit in unter die Erdoberfläche
erstreckt, wird sehr gut in die Handlung mit eingeflochten, so dass man
nicht mit Infos überhäuft wird, sondern einen lebendigen Einblick davon
bekommt.
Während man zu Beginn noch 1 - 2 Leuten bei ihren Aktionen verfolgt weiten
sich das Bild mit dem Personenkreis, wie auch mit dem Einblick in die
Tragweite, was hinter dem Bau des Silos steckt. Denn natürlich ist nicht
alles so wie es scheint und viele Täuschungen und Irrungen werden
aufgedeckt.
Die Charaktere wirken dabei glaubwürdig. Auch wenn man sich nicht wirklich
vorstellen kann, wie ein eingesperrtes, lebenslanges Leben einen prägt, kann
man doch nachvollziehen, aus welchen Gründen welche Handlungen erfolgen oder
Konsequenzen gezogen werden.
Auch die Überlebensstrategien und die Berufszweige, die dieser Art zu leben
mit sich bringen, sind gut erklärt, manchmal aber auch nur angeschnitten, um
es nicht vertiefen zu müssen. Ich denke, da wäre auch einiges dann nicht
mehr so logisch :)
Überhaupt sind mir ein paar kleine Unstimmigkeiten aufgefallen, die aber
nicht so sehr ins Gewicht gefallen sind.
Während man selbst überlegt, wie es dazu kam und wo die Wahrheit steckt -
erkennt man zusammen mit den Figuren immer mehr Hintergründe und bei einigen
wurde ich dann auch überrascht.
Der Hintergrund der Manipulation der Massen, zum ruhig stellen und zum
Unterbinden von Nachfragen ist hier ein großes Thema - und ob die Wahrheit
immer so sinnvoll ist oder ob man nicht doch etwas riskieren soll, damit man
eigene Entscheidungen treffen und eigene Wege gehen kann.
Ein ganz toller und sehr spannender Auftakt, der nur im letzten Drittel in
ein paar Szenen ein bisschen lang gezogen war und die ich dann manchmal
etwas überflogen habe. Ich freu mich aber schon auf die Fortsetzung.
"Dass uns das Schicksal irgendwo hinverpflanzt hat, können wir nicht mehr ändern", flüsterte Lukas. "Aber wir können dort immer aus eigener Kraft entscheiden, was wir tun wollen."Zitat Seite 456
Meine Bewertung
ම ම ම ම ම ම ම ම ම ම
Hier reisen wir zurück in die Vergangenheit und zu den Umständen und
Konsequenzen, die dieses Szenario überhaupt möglich gemacht haben. Ein
bisschen enttäuschend, weil es sich schon arg gezogen hat. Klar war eine
Erklärung nötig, aber die hätte man auch einflechten können - in den zweiten
Handlungsstrang, der sich um ein Ereignis im Silo dreht.
Allerdings war der jetzt auch nicht unbedingt neu, auch wenn es Einblicke
gibt, die immer noch überraschen können und das ungeheure Ausmaß hinter der
Idee des ganzen immer größere Formen annimmt.
Streckenweise hab ich vieles nur überflogen - andere Passagen waren aber
auch echt informativ und auch spannend
Ja, wie der Name schon sagt, bahnt sich hier der Ausweg an, aus einem Experiment zum Überleben der Menschheit, das keine Rücksicht auf die Menschlichkeit nahm.
Ich hatte gehofft, dass mich der letzte Band wieder mehr begeistert und mehr Spannung bringt, aber da vieles vorhersehbar war, kam bei mir einfach keine große Begeisterung mehr auf. Ich hab es irgendwann nur noch gelesen, um diese Trilogie abzuschließen.
Auch wenn es insgesamt ein interessanter Einfall mit vielen Ideen war, hat es mir im Laufe der Entwicklung zu sehr an interessanten Momenten gefehlt. Sehr schade, denn der Auftakt war echt gut.







Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Ich würde mich über dein Feedback zu meinem Beitrag freuen! Ich beantworte die Kommentare immer direkt hier oder schreibe dir gerne auf deinem Blog zurück :)