Dienstag, 16. Dezember 2025

Silo von Hugh Howey

Hugh Howey


Silo von Hugh Howey


Band 1 der Silo Trilogie 
Genre Science Fiction - Dystopie
Im Original Wool
übersetzt von Johanna Nickel, Gaby Wurster

Verlag Piper
Seitenzahl 560
1. Auflage Januar 2012




Drei Jahre nach dem mysteriösen Tod seiner Frau Allison setzt Sheriff Holston seiner Aufgabe ein Ende und entschließt sich, die strengste Regel zu brechen: Er will das Silo verlassen. Doch die Erdoberfläche ist hoch toxisch, ihr Betreten bedeutet den sicheren Tod. Holston nimmt das in Kauf, um endlich mit eigenen Augen zu sehen, was sich hinter der großen Luke befindet, die sie alle gefangen hält. Seine Entdeckung ist ebenso ungeheuerlich wie die Folgen, die sein Handeln nicht zuletzt für seine Nachfolgerin Juliette hat …

Welcher Gott würde unten so viel Gestein erschaffen und oben so viel Luft und dazwischen einen so mickrigen Silo?
Zitat Seite 204

Meine Meinung
ම ම ම ම ම ම ම ම ම ම

Der überlebende Rest der Menschheit lebt in einem riesigen, unterirdischen Silo, da die Außenwelt von giftigen, ätzenden Gasen durchsetzt ist, die tödlich sind. Zumindest ist es das, was allgemein als Erklärung akzeptiert wird. Denn vieles scheint nicht überliefert zu sein oder wird unter Verschluss gehalten. Doch Nachfragen gibt es auch kaum, denn die Menschen werden in diesem geschlossenen System sehr gut konditioniert. 

Ein Stück des Silos ragt allerdings aus der Oberfläche, so dass man in einigen Räumen einen Blick auf die trübe und trostlose Erdoberfläche richten kann. Eine Einöde ohne Lebenszeichen. Trotzdem möchte Holston raus und in den sicheren Tod. Vor drei Jahren wurde seine Frau zum Tode verurteilt und die Ungewissheit, ob es etwas mit ihren Nachforschungen zu tun hatte, zermürbt ihn zusehends.

Der Autor versteht es, von Anfang an eine Spannung aufzubauen, die sich bis zum Schluss hält!
Der Aufbau des Silos, der sich wirklich weit in unter die Erdoberfläche erstreckt, wird sehr gut in die Handlung mit eingeflochten, so dass man nicht mit Infos überhäuft wird, sondern einen lebendigen Einblick davon bekommt. 
Während man zu Beginn noch 1 - 2 Leuten bei ihren Aktionen verfolgt weiten sich das Bild mit dem Personenkreis, wie auch mit dem Einblick in die Tragweite, was hinter dem Bau des Silos steckt. Denn natürlich ist nicht alles so wie es scheint und viele Täuschungen und Irrungen werden aufgedeckt.

Die Charaktere wirken dabei glaubwürdig. Auch wenn man sich nicht wirklich vorstellen kann, wie ein eingesperrtes, lebenslanges Leben einen prägt, kann man doch nachvollziehen, aus welchen Gründen welche Handlungen erfolgen oder Konsequenzen gezogen werden.
Auch die Überlebensstrategien und die Berufszweige, die dieser Art zu leben mit sich bringen, sind gut erklärt, manchmal aber auch nur angeschnitten, um es nicht vertiefen zu müssen. Ich denke, da wäre auch einiges dann nicht mehr so logisch :)
Überhaupt sind mir ein paar kleine Unstimmigkeiten aufgefallen, die aber nicht so sehr ins Gewicht gefallen sind. 

Während man selbst überlegt, wie es dazu kam und wo die Wahrheit steckt - erkennt man zusammen mit den Figuren immer mehr Hintergründe und bei einigen wurde ich dann auch überrascht. 
Der Hintergrund der Manipulation der Massen, zum ruhig stellen und zum Unterbinden von Nachfragen ist hier ein großes Thema - und ob die Wahrheit immer so sinnvoll ist oder ob man nicht doch etwas riskieren soll, damit man eigene Entscheidungen treffen und eigene Wege gehen kann. 

Ein ganz toller und sehr spannender Auftakt, der nur im letzten Drittel in ein paar Szenen ein bisschen lang gezogen war und die ich dann manchmal etwas überflogen habe. Ich freu mich aber schon auf die Fortsetzung.

"Dass uns das Schicksal irgendwo hinverpflanzt hat, können wir nicht mehr ändern", flüsterte Lukas. "Aber wir können dort immer aus eigener Kraft entscheiden, was wir tun wollen."
Zitat Seite 456


Meine Bewertung
ම ම ම ම ම ම ම ම ම ම





Band 2: Level, 444 Seiten -> ★★★

Hier reisen wir zurück in die Vergangenheit und zu den Umständen und Konsequenzen, die dieses Szenario überhaupt möglich gemacht haben. Ein bisschen enttäuschend, weil es sich schon arg gezogen hat. Klar war eine Erklärung nötig, aber die hätte man auch einflechten können - in den zweiten Handlungsstrang, der sich um ein Ereignis im Silo dreht. 
Allerdings war der jetzt auch nicht unbedingt neu, auch wenn es Einblicke gibt, die immer noch überraschen können und das ungeheure Ausmaß hinter der Idee des ganzen immer größere Formen annimmt.
Streckenweise hab ich vieles nur überflogen - andere Passagen waren aber auch echt informativ und auch spannend 





Band 3: Exit, 464 Seiten -> ★★

Ja, wie der Name schon sagt, bahnt sich hier der Ausweg an, aus einem Experiment zum Überleben der Menschheit, das keine Rücksicht auf die Menschlichkeit nahm. 
Ich hatte gehofft, dass mich der letzte Band wieder mehr begeistert und mehr Spannung bringt, aber da vieles vorhersehbar war, kam bei mir einfach keine große Begeisterung mehr auf. Ich hab es irgendwann nur noch gelesen, um diese Trilogie abzuschließen.

Auch wenn es insgesamt ein interessanter Einfall mit vielen Ideen war, hat es mir im Laufe der Entwicklung zu sehr an interessanten Momenten gefehlt. Sehr schade, denn der Auftakt war echt gut.




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