Nebelträumer
von Catherine FisherGenre: All Age Fantasy
Teil 2 der Dilogie
Verlag: Heyne
Seitenzahl: 590
Hardcover: nur noch gebraucht
ISBN: 978-3-453524-77-4
1. Auflage: Feb 2009
„Das Böse ist ein Schatten. Ohne Licht könnte es nicht
existieren.“ Litanei der Schöpfer S. 39
Inhalt
Nachdem der Hüter Galen und sein Schützling Raffi
erfahren haben, wer die Krähe ist und sie mit Hilfe von Carys und dem Sekoi den
Interrex gefunden haben, konnten sie auf der verborgenen Insel Sarres Zuflucht
finden. Doch nach wenigen Wochen geht die Reise für Galen und Raffi weiter.
Sie erfahren von einer Hinrichtung, die auf dem Eismarkt
stattfinden soll, unter anderem an einem der wenigen Hüter, der die Verfolgung
der Wächter bis jetzt überlebt hat. Entgegen der Warnung von Raffael beschließt
Galen diesen vor dem Galgen zu bewahren. Noch ahnen sie nicht, dass der zum
Tode verurteilte Hüter Solon noch eine ganz besondere Rolle spielen wird und
sein Begleiter Marco, ein ehemaliger Relikthändler, alles andere als
vertrauenswürdig ist.
Zur gleichen Zeit bittet eine alte Frau die beiden um
Hilfe, da ein Dämon im Haus ihres Sohnes wütet. Galen geht das Risiko ein,
obwohl der Sohn der Alten ein Wächter ist. Raffi hat große Bedenken und was er
in dem halb verfallenen Haus erlebt, wird ihn bis zum Ende ihrer Reise
verfolgen.
Und auch die Gerüchte um die Krähe werden immer lauter,
was Galen zu einer verhängnisvollen Entscheidung zwingt.
Meine Meinung
Wie in Band 1 bleibt der Schreibstil einfach und angenehm flüssig zu lesen. Ich war sofort wieder in der Geschichte drin. Die kurzen „Zitate“ am Anfang der Kapitel sind wieder sehr gelungen und passend gewählt. Die Handlung ist etwas konstruiert, was mich aber nicht gestört hat; ich habe hier gerne über kleine Ungereimtheiten hinweg gesehen. Es ist durchweg spannend, ständig passiert etwas und es gibt viele überraschende Wendungen. Das Buch ist gespickt voll mit ausgefallenen Ideen, seien es die Charaktere, die schönen Bezeichnungen für Flora und Fauna, die Magie, die Beschaffenheit der Welt Anara selbst und vor allem die Verbindung zu den Menschen auf der Erde.
Die Reliktmeister bzw. Hüter, wie Galen einer ist, bewahren die "Relikte" der Schöpfer, die überall verstreut zu finden sind. Die Schöpfer, wie die Sekoi wissen, waren Menschen der Erde und haben auf Anara viele Spuren hinterlassen. Über den Glauben, der sich um diese Mythen rankt, werden denkwürdige und spannende Fragen aufgeworfen.
Die Charaktere aus dem ersten Teil bleiben sich treu und
entwickeln sich außer Raffi und Carys kaum weiter. Auch wenn es den Anschein
hat, dass sie etwas flach bleiben, konnte ich mich sehr gut auch durch die
wenigen, markanten Gefühlseindrücke sehr gut in sie hineinversetzen.
Galen wird unter dem Einfluss der Krähe immer unberechenbarer;
er ist zerfressen von der Hoffnung und gefangen in seinem Eid, der seinen
verbissenen Fanatismus noch vorantreibt.
„Wenn der Glaube stirbt, Raffi“, flüsterte er, „was
bleibt dann noch übrig?“ S. 382
Carys, die abtrünnige Wächterin, deren Vergangenheit nur
aus Drill und Grausamkeit bestand, ist noch immer auf der Suche nach sich
selbst – und gibt wie der anmutige Sekoi alles, um ihre Freunde zu
unterstützen. Raffael Morel, der junge Hüter, fühlt sich stark mit seinem Meister verbunden, auch er sucht nach der
Wahrheit, doch richtet sich seine Sehnsucht auf die Rückkehr der Schöpfer und seine Seele erhofft sich so sehr die Anerkennung, die Galen ihm stets verweigert.
Doch so unterschiedlich sie alle auch sind, so sehr verbinden
sie die durchlebten Schrecken und Abenteuer. Gefehlt hat mir hier etwas das
Schicksal der jungen Felnia, die am Ende des ersten Buches eine wichtige Bedeutung
eingenommen hat und hier völlig außer Acht gelassen wurde.
Auf den Abschluss war ich sehr gespannt, denn die
Verbindung zwischen uns Menschen auf der Erde und den Bewohnern auf Anara, die
die Autorin als Grundlage nimmt, fand ich schon im ersten Band sehr reizvoll
und außergewöhnlich. Es hat sich während dem Lesen schon sehr viel aufgeklärt,
trotzdem hat der Schluss noch Überraschungen bereit gehalten, obwohl nicht
alles zu meiner Zufriedenheit definiert wurde. Aber vieles kann man sich auch
selbst zusammen reimen.
Ich denke, einiges sollte auch offen bleiben, um es dem Leser selbst zu überlassen.
Das Cover ist wie bei Band 1 wieder bezaubernd!
Das Cover ist wie bei Band 1 wieder bezaubernd!
Fazit
Eine aufregende Reise mit besonderen, mir ans Herz gewachsenen Charakteren, eine wahre Fülle an phantastischen Ideen und einem ganz speziellen Hintergrund.
Bewertung
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Ich würde mich über dein Feedback zu meinem Beitrag freuen! Ich beantworte die Kommentare immer direkt hier oder schreibe dir gerne auf deinem Blog zurück :)