Charlie Gordon, ursprünglich kaum des Lesens mächtig, ist zu Forschungszwecken
operiert worden und entwickelt eine überragende Intelligenz; schließlich
überflügelt er intellektuell und fachlich sogar die Professoren, die das
Experiment leiten. Zu seinen Freunden zählt die Maus Algernon - das erste
Lebewesen, das mit derselben Methode erfolgreich behandelt wurde.
Mit den überwältigenden Fähigkeiten stellen sich für das Genie Charlie jedoch auch die ersten Probleme ein - in der Bäckerei, in der er früher arbeitete, mit seiner Familie, von der er jetzt entdeckt, daß sie ihn nie akzeptiert hat, und im Umgang mit dem weiblichen Geschlecht, vor dem er unerklärliche Angst hat.
Als Charlie auf einem Fachkongreß als Attraktion vorgeführt werden soll, flieht er zusammen mit Algernon. Kurze Zeit später zeigen sich im Verhalten der Maus erste Verfallserscheinungen ... Charlies Aufzeichnungen für das Forscherteam geben dem Leser einen atemberaubenden Einblick in seine geistige Entwicklung und das Drama seiner Existenz.
Mit den überwältigenden Fähigkeiten stellen sich für das Genie Charlie jedoch auch die ersten Probleme ein - in der Bäckerei, in der er früher arbeitete, mit seiner Familie, von der er jetzt entdeckt, daß sie ihn nie akzeptiert hat, und im Umgang mit dem weiblichen Geschlecht, vor dem er unerklärliche Angst hat.
Als Charlie auf einem Fachkongreß als Attraktion vorgeführt werden soll, flieht er zusammen mit Algernon. Kurze Zeit später zeigen sich im Verhalten der Maus erste Verfallserscheinungen ... Charlies Aufzeichnungen für das Forscherteam geben dem Leser einen atemberaubenden Einblick in seine geistige Entwicklung und das Drama seiner Existenz.
Meine Meinung
✗✗✗✗✗✗✗✗✗✗✗✗✗
Auf diesen Klassiker aus dem Jahr 1959 bin ich zufällig in einem Buch von
Stephen King (The Stand) aufmerksam geworden - und kurz darauf hab ich bei
Frank (Der Büchernarr) eine Rezension dazu gesehen. Die Geschichte hat mich sehr neugierig gemacht
und erinnert mich ein bisschen an den Film "Zeit des Erwachens" mit
Robert De Niro und Robin Williams.
Das Buch wurde übrigens auch verfilmt unter dem Titel "Charly" und den
werde ich mir defnitiv noch anschauen!
Charlie - er ist hier die Hauptfigur und er beschreibt sich und sein
Leben hier in einer Tagebuchform.
Charlie ist ein "retardierter" Erwachsener, also geistig zurückgeblieben
mit einem geringen IQ. Er wird für eine Forschung ausgewählt, sich einer
Operation zu unterziehen, die seine Intelligenz fördern soll. Und zwar auf
ein sehr hohes Niveau.
Das erlebt man auch hautnah mit, den er selbst schreibt sein
Fortschrittsberichte und alles, was in seinem Kopf vorgeht; was anfangs
allerdings sehr anstrengend zu lesen ist. Er kann keine Rechtschreibung
oder Zeichensetzung und so wie es für ihn sicher mühsam war, das alles
niederzuschreiben, war es auch für mich als Leser nicht so einfach zum
lesen.
Allerdings entwickelt sich nach der Operation seine Lernfähigkeit äußerst
schnell und der Schreibfluss wird zusehends leichter. Diese Veränderung zu erleben war
ganz schön intensiv und ich hab sehr gut mit ihm mitfühlen
können.
Eigentlich hat er mir durchweg leidgetan. Durch seine Erinnerungen
erkennt man, was er bisher alles erdulden musste: von seiner Mutter, die
seine beschränkten Möglichkeiten nie wahrhaben wollte und ihn schließlich
abgeschoben hat - von seinen angeblichen Freunden, die ihn nur als
Lachnummer missbraucht haben ... ein sehr eindringliches Bild, das ihm
erst jetzt bewusst wird.
Wenn sie ihm genügend Zeit ließen - wenn sie ihn nicht hetzten oder vorantrieben -, würde er es begreifen. Aber niemand hatte Zeit.Zitat Position 956
Langsam begreift er, in welcher kleinen Welt er bis dahin gelebt hat ohne
wirklich zu verstehen, was um ihn herum vorgeht. Die Hänseleien und der
Spott werden ihm bewusst und es gesellen sich auch noch ganz neue Gefühle
für ihn dazu, nämlich Scham, Wut und Misstrauen.
Inzwischen ist mir klar geworden, dass einer der wesentlichen Gründe, weswegen man aufs College geht und sich eine Bildung aneignet, darin liegt, dass man dort lernt, dass die Dinge, an die man sein Leben lang geglaubt hat, nicht wahr sind, und dass nichts ist, was es zu sein scheint.Zitat Position 1025
Vor allem, dass er "nur als Textobjekt" gesehen wird, der vor der
Operation praktisch ein Nichts war und erst jetzt, durch die Forschung und
seiner Intelligenz etwas wert ist, macht ihn zusehends ungehalten und
zornig.
Das Problem ist allerdings nicht nur die extrem schnelle und ihn überfordernde
Intelligenz, die er fast wie einen Rausch erlebt, sondern der zurückbleibende
Aspekt seiner emotionalen Intelligenz. Bisher war seine Gefühlswelt von
einfachen Werten wie Freundschaft und Vertrauen zu jedermann geprägt, ohne Feinheiten zu erkennnen, und natürlich stürzt
es ihn in einige Krisen wenn er jetzt erlebt, dass so wenig davon tatsächlich
"echt" war und vor allem, er es nicht einmal bemerken konnte.
Natürlich hat auch die Maus Algernon eine wichtige Position, sie ist die erste
und einzige Maus, die bei den Experimenten mit Tieren Erfolg hatte, wodurch sie schließlich auch den Versuch am Menschen gewagt haben. Bis
sich allerdings heraus kristallisiert, dass ihr Verhalten Schwankungen aufweist und die
Wissenschaftler nicht sicher sind, was das für Charlie bedeuten könnte.
Was es wirklich heißt, Charlie´s Leben zu leben, kann niemand begreifen. Wie
man auch nie wirklich jemand anderen bis ins tiefste verstehen kann. Übrigens
ein Punkt, den ich immer wieder betone, wenn es um Meinungsverschiedenheiten
oder verschiedene Wahrnehmungen geht. Man sieht alles immer aus seiner eigenen
Sicht heraus, geformt durch eigene Erfahrungen und Erlebnisse.
"Nein, Sie verstehen nicht, denn Sie erfahren es nicht an sich selbst. Niemand außer mir kann das verstehen."Zitat Position 4183
Es ist ein sehr ernstes und ruhiges Buch mit vielen Einblicken und
Botschaften, die sehr ans Herz gehen. Ich hätte mir noch ein bisschen mehr
gewünscht, kann aber nicht direkt mit dem Finger darauf zeigen, was mir an der
Geschichte gefehlt hat. Dennoch empfehle ich es gerne weiter, weil es eine
ganz besondere Erfahrung ist und den Wert jedes Menschen hervorhebt.
Meine Bewertung
✗✗✗✗✗✗✗✗✗✗✗✗✗
Vielen Dank an Netgalley und den Verlag für das Rezensionsexemplar.
Es gab diesbezüglich keinerlei Vorgaben und die Rezension
spiegelt meine ganz persönliche Meinung wider.
Rezensiert auch von
Blumen für Algernon von Daniel Keyes
Genre Science Fiction - Klassiker
Im Original
Flowers for Algernon / übersetzt von Eva-Maria Burgerer
Verlag Klett-Cotta -- Seitenzahl 297
1. Auflage 2006 -- im Original 1959
Wie oben erwähnt, wen das Thema interessiert, kann ich auf jeden Fall den Film
"Zeit des Erwachens" empfehlen
Dr. Sayer (Robin Williams) ist ein junger Arzt und neu in der
Nervenklinik. Neben den "normalen" Geisteskranken begegnet er hier
Menschen, die an einer besonderen, äußerst seltenen Gemütskrankheit
leiden. Hoffnungslose Fälle, die, von den Medizinern abgeschoben, hinter
einer Mauer des Schweigens dahinvegetieren. Leonhard (Robert de Niro)
ist einer der Patienten. Fasziniert von seinem grotesken Charme und dem
rätselhaften Krankheitsbild, entschließt sich Dr. Sayer, an ihm ein
neues Medikament auszuprobieren. Als Leonard eines Morgens tatsächlich
sprechen und nach dreißig Jahren auch wieder laufen kann, glauben alle
sofort an ein Wunder...
Hallo liebe Aleshanee,
AntwortenLöschenhm, ist aber nicht der einzige Film/Geschichte, der in diese Richtung geht..."siehe" der Rasenmähermann" ..aus dem Jahre 1992 mit Pierce Brosnan..
Zeit des Erwachens....ist so toll, aber auch so traurig...
LG...Karin..
Das kann gut sein dass es da noch mehr gibt, aber ich kenne ja nicht alle ;)
LöschenDen Rasenmähermann hab ich damals aber tatsächlich gesehen, aber von der Atmosphäre her passt "Zeit des Erwachens" besser zu dem Buch.
Von der Thematik her ist es aber auf jeden Fall ähnlich. Übrigens auch ein Buch von King das ich noch nicht kenne :)
"Blumen für Algernon" war übrigens zunächst eine Kurzgeschichte, die von Keyes erst später zu einem kompletten Roman erweitert bzw. umgearbeitet wurde. Auch die KG ist schon extrem beeindruckend.
AntwortenLöschenVielen Dank für die Info, das wusste ich gar nicht!
LöschenJa, Zeit des Erwachens ist ein großartiger Film, der vor allem von den Schauspielern lebt. Der allerdings auch das traurige Ende von Robin Williams vor Augen führt.
AntwortenLöschenIch finde ja, dass solche Bücher gar nicht erst aus den Bücherregalen verschwinden sollten. Die "Klassiker" (wer auch immer definiert, was einer ist) sollten immer bei irgendeinem Verlag verfügbar sein ...
Ja, "Klassiker" sind schon sehr breit gefächert ...
LöschenIch lese ja grade so nebenher "Wonderlands", das Buch in dem die ganzen "Größen" der Fantasy und Science Fiction der letzten 2000 Jahre beleuchtet werden. Manche kenne ich, ein paar hab ich gelesen und von vielen noch gar nicht gehört!
Die müssten wirklich immer in Buchhandlungen und Büchereien greifbar sein, sehr schade dass da so viel aus den Augen verloren wird.
Aber auch jetzt merkt man es extrem, manche Bücher von vor fünf Jahren sind jetzt schon nicht mehr erhältlich... oft nicht mal als Ebook.
Okay, wenn Bücher aber nach so kurzer Zeit nicht mehr verfügbar sind, dann waren die Verkaufszahlen sicherlich enttäuschend. Erlebt habe ich es aber durchaus auch schon mal, wenn ich mir z.B. eine Blogger-Empfehlung notiert habe und das Buch dann nicht mehr erhältlich war, als mir danach war.
LöschenAlso mir fällt da z. B. die Grischa Reihe ein, die ja grade einen großen Hype erlebt. Die Hardcover Ausgaben der ersten Auflage waren lange nicht mehr erhältlich und sind es jetzt auch nicht: wurde neu aufgelegt.
LöschenOder auch die Alterra Reihe von Maxime Chattam, die waren eigentlich schon beliebt und gab /gibt es nicht mehr.
Aber auch sonst fällt es mir immer wieder auf - da hab ich jetzt aber die Titel nicht mehr im Kopf, wo es mich schon sehr wundert. Aber wer weiß woran sowas liegt...
Es gibt übrigens mindestens zwei Verfilmungen von "Charly"/"Flowers for Algernon".
AntwortenLöschenDas wusste ich nicht! Hast du einen Tipp welche dir am besten gefallen hat?
LöschenHi, ich kenne "nur" die Kurzgeschichte, aus der SF Hall of Fame, die hat mich aber sehr beeindruckt. Eine krass gute Story. Danke für deine Rezension! LG Yvonne
AntwortenLöschenSehr gerne! Die Kurzgeschichte kenne ich dafür nicht :)
LöschenDas habe ich auch gerade gelesen - und ich kann mich deiner Rezension anschließen. Ein sehr trauriges Buch.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Auf jeden Fall sehr berührend! <3
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