Im mittelalterlichen Dorf Haufen lebt der 18-jährige Farin. Der Junge ist ein
Außenseiter, denn als Sohn des Totengräbers wird er von den anderen
Dorfbewohnern geächtet und geprügelt. Dennoch hat er keine andere Wahl, als
den Beruf des Vaters zu übernehmen, der zunehmend dem Alkohol verfällt. Die
Dinge ändern sich für Farin schlagartig, als die Dorfhexe stirbt und er die
Giftmischerin für die Beerdigung vorbereitet. Denn die Hexe trägt ein
geheimnisvolles Amulett um den Hals, und Farin kann nicht widerstehen, das
Schmuckstück anzulegen ...
Meine Meinung
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Nachdem ich schon die
Krosann Saga
von dem Autor verschlungen habe war ich natürlich gespannt, in welche Welt er
mich mit dem Totengräbersohn entführen wird.
Zuerst mal geht es in das Dorf Haufen. Der 18jährige Farin ist hier als der
Sohn des Totengräbers natürlich ein wenig angesehenes Mitglied der
Dorfgemeinschaft und vor allem auch die anderen jungen Männer des Ortes lassen
gerne ihren Spott und ihre Aggressionen an ihm aus...
Die Dorfbewohner konnten ihn ruhig verachten und meiden - es blieb dabei: Der Tod war Gottes Besen. Und Farin mochte es sauber.Zitat Seite 24
Dennoch ist er mit sich und seinem Leben einigermaßen im Reinen - bis er das
Amulett der verstorbenen, als Hexe verschrieenen Gundela, an sich nimmt. Und
er ist nicht der Einzige, dessen Interesse an dem Anhänger wächst; und Gundela
wird auch nicht die einzige auf seinem Werktisch bleiben.
Was auf den armen Farin zukommt: lasst euch überraschen!
Es gibt jedenfalls einen dunklen, dämonischen Kult, einen schlagkräftigen
Ritter (sei es mit der Faust oder dem Mundwerkzeug), eine innere Stimme deren
Spitzfindigkeiten einen amüsanten Dialog mit sich bringen - und schließlich
Aross, das Mädchen aus dem Waisenhaus, das irgendwie in diese ganze Misere
verstrickt wird.
Der Schreibstil von Sam Feuerbach ist wieder absolut unterhaltsam. Er versteht
es wunderbar witzig zu schreiben und der Ernsthaftigkeit der Situationen den
Wind aus den Segeln zu nehmen, so dass man zwar gebannt die Entwicklungen
verfolgt, aber immer auch ein Lächeln auf den Lippen hat.
Mit Farin hat er einen sympathischen Charakter geschaffen, der zwar noch an
seinem Selbstwert feilen muss, hinter seiner etwas tumb wirkenden Fassade aber
ein schlaues Köpfchen steckt, dass nur mal herausgelockt werden muss. Für ihn
gibt es einige angenehme und unangenehme Überraschungen, mit denen er sich auf
seine Art arrangiert und die, wenn auch zögerlich, auch seinen Mut
wecken.
Aross dagegen scheint vor Mut und Geschicklichkeit zu bersten; auch wenn es
dem traurigen Hintergrund ihrer grausamen Erfahrungen aus dem Waisenhaus
geschuldet ist: sie lässt sich nichts gefallen und hat gelernt, für sich
selbst zu sorgen und ihrem Willen zu folgen. Sie traut niemandem außer sich
selber und wird scheinbar zufällig in diese ganze Misere aus dunklen
Machenschaften und schwarzen Künsten hinein gezogen.
Ich fand es insgesamt wieder sehr originell und erfrischend kurzweilig. Alles
wirkt lebendig und anschaulich, die Figuren greifbar und die Handlung
interessant, wobei die Spannung für mich vor allem im letzten Drittel viel
aufgeholt hat. 5 Sterne kann ich nicht ganz vergeben, denn irgendwas hat mir
noch gefehlt, wobei ich nicht sagen kann, was es war... gerade gegen Ende
jedenfalls hat es mich dann komplett gepackt und ich bin schon sehr gespannt,
wie es weitergehen wird.
Band 2 wird jedenfalls nicht mehr lange auf sich warten lassen :)
Meine Bewertung
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Ebenfalls rezensiert von
Der Totengräbersohn von Sam Feuerbach
Band 1 der vierteiligen High Fantasy Reihe
Selfpublisher --- Seitenzahl 396 --- 1. Auflage März
2017
Der Totengräbersohn
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