Dienstag, 19. November 2024

Blackwater: Die Flut von Michael McDowell

Die Blackwater-Saga gilt als eine der besten unheimlichen Erzählungen aller Zeiten. Ein über mehrere Generationen verteiltes Familienfresko.

Die Publikation war ein solcher Erfolg, dass sie Stephen King (ein Bewunderer der Werke von Michael McDowell) dazu inspirierte, The Green Mile ebenfalls in sechs Bänden zu veröffentlichen.
Blackwater ist anders als alles, was du je gelesen hast. Eine Familiensaga mit einer einzigartigen Atmosphäre schleichenden Grauens.

Blackwater erzählt von dem verschlafenen Perdido in Alabama und den Schrecken, die Elinor Dammert über die Familie Caskey und die Stadt bringt.

Blackwater Buch 1: Die Flut
Die mysteriöse Fremde, die bei einem Hochwasser am Ostersonntag 1919 in Perdido erscheint, wirkt liebenswürdig und charmant. Aber Elinors schönes Äußeres verbirgt ein schockierendes Geheimnis. Im Wasser des Perdido-Flusses verwandelt sie sich in etwas, über das die Einwohner schon seit Generationen Geschichten erzählen …



Blackwater von Michael McDowell


Eine geheimnisvolle Saga - Band 1: Die Flut
Genre Mystery Roman - Schauplatz Perdido - Alabama
Im Original Blackwater - The Flood - übersetzt von Andreas Decker

Verlag FESTA -- Seitenzahl 256 -- 1. Auflage im Original Januar 1983



Meine Meinung
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Diese Horror-Novelle erschien zum ersten Mal 1983 - zur damaligen Zeit war ja eine doch recht große Welle in diesem Genre und man sollte auch den Stil aus dem Blickwinkel sehen, wann es geschrieben wurde. Ich fand ihn sehr einfach und schlicht, mit vielen Wiederholungen, an die ich mich erst gewöhnen musste, vor allem, da ich vorher einen doch eher speziellen Schreibstil gelesen habe und an diese nüchterne und doch etwas trockene Erzählweise war nicht so leicht heranzukommen - aber es hat tatsächlich funktioniert. 

Die Charaktere bleiben sehr oberflächlich und mit nur wenigen Merkmalen fixiert, die sie als Person ausmachen, aber dennoch sind sie mir mit der Zeit näher gekommen, auch wenn die Geschichte bzw. dieser erste Band nicht sehr lang ist und man recht schnell durchkommt. Man hat den Eindruck, es passiert auch nicht so wirklich viel, aber unterschwellig eben doch und obwohl ich mir auf den ersten Seiten noch nicht so sicher war, ob mich das ganze packen kann, war ich am Ende doch fasziniert und möchte wissen, wie es weitergeht.

Die Handlung beginnt im Jahr 1919 in Perdido, Alabama, im Süden der USA also. Eine Flut überschwemmt die kleine Stadt und mittendrin taucht Elinor auf, eine mysteriöse Frau, die zuvor noch niemand gesehen hat und die ihr Auftauchen zwar erklären, aber nur vage beweisen kann.
So recht stört das aber auch niemanden - es wirkt so, als sehen oder erkennen die Menschen von Perdido zwar gewisse, seltsame Details, aber bevor sie sich damit beschäftigen oder darüber nachdenken, wandern ihre Gedanken schon wieder weiter. Diese Art von Macht (oder Magie?), mit der Elinor auf die Menschen einwirkt und sie manipuliert, ist sehr geschickt und wenigen offensichtlich. 
Man erfährt recht schnell, dass mehr hinter ihr steckt, durch einige ungewöhnliche Vorkommnisse, die ein grausames und hungriges Wesen offenbaren - interessanterweise aber gepaart mit einer gewissen Liebenswürdigkeit, zumindest manchen Kindern gegenüber.
Irgendwie hinterlässt das aber einen gewissen Argwohn, denn so recht weiß man nicht, was für ein Spiel diese Frau spielt.

Nicht alle lassen sich hinters Licht führen - vor allem Mary-Love Caskey, die sozusagen das Regiment in der Familie führt, ist von dieser Neuen überhaupt nicht begeistert und höchst misstrauisch. Vor allem weil sie sich so ohne weiteres in die Familie schleicht und sehr schlecht einzuschätzen ist. Es entbrennt eine regelrechte Rivalität, aber immer unter dem Deckmantel, unter dem man die Contenance bewahren will. Wie zu dieser Zeit üblich, muss immer der Schein aufrecht erhalten bleiben, dass in der gut angesehenen Familie Caskey nichts skandalträchtiges passiert.

Interessant fand ich die (wenn auch wenigen) Einblicke in die "Klassen-Unterschiede" zwischen Schwarzen und Weißen, gerade da es ja Anfang des 20. Jahrhunderts in den Südstaaten spielt. Auch die Anspielung an einen queeren Charakter, zwar nur eine Anspielung, die man aber dennoch selten in den Büchern aus der Zeit liest. 
Ebenfalls etwas außergewöhnlich ist hier die Rolle der Frauen, die sehr dominant wirkt. Sie scheinen hier in ihrer häuslichen Rolle festgesetzt zu sein, aber es klingt mehr als durch, dass sie einen hohen Einfluss auf "ihre" Männer haben und sie sich schon durchsetzen - auf welchen Wegen auch immer. 

Alles entfaltet hier recht langsam seine Wirkung, deshalb war ich anfangs auch noch so unschlüssig, aber wenn man in den Sog gerät, kann man schlecht davon ablassen. Wenn ich auch gar nicht so genau bestimmen kann, was mich hier so festgehalten hat, wollte ich das Buch nicht aus der Hand legen um zu sehen, was weiter passiert. Deshalb bin ich auch schon sehr gespannt auf die Fortsetzung und die weiteren Enthüllungen rund um "Elinor" und wie es mit der Familie Caskey weitergeht.


Meine Bewertung
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Die Blackwater Saga 




3 Kommentare:

  1. Genauso ging es mir auch. Ein unbekannter Sog hielt mich dabei und ich konnte es nicht ergründen. Das blieb bis zum Ende und wäre noch weiter gegangen, wenn noch ein Band gekommen wäre.

    Liebe Grüsse

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    1. Aber es gibt doch weitere Bände? Willst du nicht weiterlesen?

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    2. Ich hab schon alle durchgesuchtet. 😊

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