Montag, 5. September 2022

[Roman] Die Glücksbringerin von Maia Franke

 
Emma bringt den Menschen das zurück, was sie einst verloren haben.
 
Vermisst wirklich niemand all die wunderbaren Gegenstände, die sich im Fundbüro ansammeln? Emma kann es nicht glauben. Als ihr Chef sie damit beauftragt, den angeblich wertlosen Kram zu entsorgen, nimmt sie die lieb gewonnenen Schätze heimlich mit nach Hause und macht sich auf die Suche nach den Menschen, denen sie einst gehörten. Schnell merkt sie, dass hinter jedem Gegenstand eine Geschichte steckt und dass sie nicht nur die Fundsachen, sondern immer auch all das zurückbringt, was die Besitzer einst verloren haben – Erinnerungen, Träume und manchmal sogar die Hoffnung auf Glück.
 
 
 
 


Die Glücksbringerin von Maia Franke

Genre Roman
Verlag Piper --- Seitenzahl 288
1. Auflage Juli 2022 



Meine Meinung
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Hier hat mich tatsächlich das Cover verführt, auch wenn das nicht mein typischer Geschmack und auch gar nicht mein Genre ist, aber ich finds einfach wunderschön gemacht. Und nachdem ich in letzter Zeit einige schwere Themen in Büchern zu verdauen hatte dachte ich, dass dieser "Wohlfühl" Roman eine schöne Abwechslung sei: und das war er auch.
 
Emma arbeitet im Archiv des Städtischen Fundbüros. Sie hat dort eine recht ruhige Zeit, in der sie viel lesen kann - aber sie liebt es auch, die vielen Fundstücke aufzubewahren und sich Geschichten dazu auszudenken. 
Sie ist wirklich ein liebenswertes Geschöpf, auch wenn sie manchmal sehr naiv rüberkommt. Ihr fällt es schwer, zu anderen "nein" zu sagen und möchte es am liebsten allen Recht machen. An sich ja kein negativer Zug, aber dadurch vergisst man einfach oft sich selbst und außerdem muss man es nicht immer allen Recht machen. Auch bezieht sie die Reaktionen anderer auf sich selbst und fragt sich, was mit ihr nicht stimmt. Anstatt sich zu fragen, was mit den anderen nicht stimmt. Das ist allerdings ein Charakterzug, den wir alle sicher nur zu gut kennen. Oftmals geschieht das völlig unbewusst, weshalb manche Reaktion so heftig oder unpassend erscheinen.
Aber sie hat ein gutes Herz und setzt sich gerne für andere Menschen ein. 
 
Als ihr schließlich ein neuer Chef vor die Nase gesetzt wird, erlebt sie einen Wandel, der ihr bisheriges Leben völlig aus der Bahn wirft. Seine Umstrukturierungen werden nicht wohlwollend aufgenommen, der er rationalisiert alles weg, was ihr wichtig erscheint. Arbeitsplätze werden gestrichen, die Bücherei soll geschlossen werden und einiges andere, wie ihr liebgewonnenes Fundbüro, das ja keinen Gewinn abwirft. 
Obwohl Emma sich nicht durchsetzen kann, stellt sie sich auf ihre Art quer und versucht, wieder Ordnung in das Chaos zu bringen. Dabei hilft ihr der geheimnisvolle Dominik, den sie durch Zufall kennengelernt hat und mit dem sich eine sehr intensive Freundschaft entwickelt. 

Ich fand es teilweise schon sehr kitschig, aber es war okay für mich, da man Emma einfach gern  haben muss. 
Die Hektik und der Stress, der sie mit ihrer neue Arbeit überfällt, tut ihr nicht gut. Das tut uns allen nicht gut und ich finde es immer sehr traurig wenn ich höre, wie viele in ihrer Arbeit feststecken, die sie gar nicht mögen oder sie überfordern - und den Sprung nicht schaffen, vielleicht doch etwas neues zu versuchen. Man verbringt so viel Zeit dort und die sollte nicht ständig mit negativen Gefühlen belastet sein. Stress gibt es natürlich immer wieder einmal, man sollte aber schon darauf achten, ab wann es einem zuviel wird. 

Eine Szene fand ich etwas unglücklich - die Autorin hat das sicher in bester Absicht gemeint, aber dennoch fand ich es fragwürdig. Ein Junge, der sich verlaufen hat, sollte nicht zu jemand Fremden ins Auto steigen. Ich wusste natürlich, dass nichts böses dahintersteckt, nur der Wille, ihm zu helfen. Aber das weiß ja das Kind nicht und sollte das auch nicht tun. 

Eine Liebesgeschichte bahnt sich ebenfalls an. Auch diese wirkt teilweise sehr kitschig, aber in Maßen die ich noch gut vertragen hab :) Sie hat auch etwas von Tragik, ist aber auch irgendwie süß und hat mich am Ende tatsächlich auch ein wenig gerührt. 

Insgesamt ein schönes, unterhaltsames Buch das zu Herzen geht und für mich mal eine entspannte Abwechslung war mit vielen positiven Schwingungen.


Meine Bewertung
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Vielen Dank an netgalley und den Verlag für das Rezensionsexemplar.
 Es gab diesbezüglich keinerlei Vorgaben und die Rezension 
spiegelt meine ganz persönliche Meinung wider.
 
 

14 Kommentare:

  1. Oh, das klingt wirklich nach einer Geschichte fürs Herz. Danke für die Vorstellung.

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    1. Ja, genau so eine ist es :) Schon sehr kitschig teilweise, aber halt auch echt schön und berührend <3

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  2. Hallo liebe Aleshanee,
    auf das Buch hast du mich jetzt sehr neugierig gemacht. Klingt nach einer schönen Geschichte und manchmal kann ich auch eine Portion Kitsch gebrauchen :).
    Viele liebe Grüße, Steffi

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    1. Das freut mich Steffi! Ja, manchmal kann so ein Buch zwischendurch einfach guttun. Auch wenns ein paar "ernste" Themen auch in sich hat, bleibt es so ein bisschen "heile Welt". Ist auch mal schön :)

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  3. Huhu Aleshanee :D

    Als ich jetzt die ersten Sätze der Rezension und auch zum Inhalt gelesen habe, dachte ich, dass es wirklich etwas Besonderes ist. Die Idee mit den Fundstücken gefällt mir echt gut, schade nur, dass es für dich doch etwas zu kitschig war. Das ist etwas, das mir auch so manches Buch verdorben hat. Dann verdrehe ich innerlich irgendwie immer die Augen :P

    Für Zwischendurch klingt das aber nach einer netten Lektüre!

    LIebe Grüße
    Jessi

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    1. Deshalb lese ich auch nichts mehr, was schon im Ansatz kitschig klingt oder sein könnte :D Aber das hier hat mich irgendwie angesprungen, ich find das Cover einfach auch total süß und vielleicht hab ich jetzt auch einfach mal eine Packung Heile-Welt Kitsch gebraucht ;)

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  4. Hallo Alex,
    danke für diese schönen Einblicke! Ich hatte das Buch gar nicht auf dem Schirm und ich weiß auch ehrlich gesagt nicht, ob es meins wäre. Ich mag zwar auch GEschichten, die ans Herz gehen und es darf auch mal etwas kitschiger werden, aber zu sehr dann auf Dauer eben auch nicht.
    Aber ich mag den Gedanken, dass die Protagonistin einfach sehr liebenswert ist und sich Gedanken darüber macht, was es mit den Fundstücken auf sich hat. :) Sie wirkt auf jeden Fall wie ein guter Mensch, der natürlich auch seine Macken und Schwächen hat - aber wer hat sie nicht? Man muss nicht immer starke, kampflustige Protagonist*innen haben, es gibt ja auch nicht nur solche Menschen. Nicht nein sagen zu können und Dinge auf sich zu beziehen, sind Charakterzüge, die ja in der Gesellschaft auch oft vorkommen und vermutlich kennt das fast jeder auch ein Stück weit von sich selbst -in welcher Ausprägung ist eben sehr individuell, aber deswegen finde ich es gut, dass sowas auch in Büchern gezeigt wird. Man kann sich wiederfinden oder eben auch darin bestärkt werden, dass es gut ist, es selbst nicht (mehr) so zu handhaben.
    Liebe Grüße
    Dana

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    1. Dankeschön Dana! Ja, so seh ich das auch. Ich kenn mich in dem Genre halt überhaupt nicht aus und weiß nicht, wie da andere Protagonistinnen "in der Regel" dargestellt werden.
      Zum einen war es schön, sich mal auf was komplett neues einzulassen und zum anderen war es auch mal ein angenehmer Herz-Schmerz, nicht groß zum nachdenken sondern einfach mal fließen lassen. Es sind allerdings schon ernste und wichtige Themen mit drin, so ist es nicht, aber auf eine Art, die nicht so aufs Gemüt drückt, wie bei anderen Geschichten die ich sonst kenne. Da hab ich ja dieses Jahr ein paar gelesen, die mir doch etwas ... ja, zu bedrückend waren

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  5. Liebe Aleshanee

    Manchmal, wenn alles so viel wird im Alltag, oder wenn ich viele sehr intensive Bücher lese/gelesen habe, benötige ich genau solche Herzensbücher, um mich wieder zu erden und den Kopf frei zu bekommen.

    Danke für den schönen Tipp, das Cover ist wirklich ein Traum.

    Alles Liebe
    Livia

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  6. Hallöchen Aleshanee,
    ich hab das Buch schon auf meiner Watchlist genau wegen dem Cover. *lach Und wollte nur noch nach Meinungen dazu schauen. Deine Meinung reicht mir, um das Buch bald in meinen Warenkorb landen zu lassen.
    Ein bisschen Kitsch und eine Protagonistin, die mehr für andere als für sich selbst tut. Das passt, ich bin gern mal selbst so... Mein Chef nannte mich oft genug schon "Weltenretter". Ich werde ein leben lang lernen, mich auch öfter um mich selbst zu kümmern ;-)
    Ich danke dir jedenfalls für die Rezension.

    Liebe Grüße
    Tina

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    1. Hi Tina!
      "Solche" Bücher sind ja eigentlich gar nicht mein Fall - aber das Cover, das ist einfach süß, und ich musste es mir einfach näher anschauen :D Und auch solche kitschigen Geschichten mag ich total selten, aber die hat jetzt einfach grade schön gepasst <3

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