Die Bewohner von Harper’s Cove glauben, der Widow’s Point Leuchtturm sei
verflucht und dass es darin spukt. Bereits beim Bau 1838 sowie in den
folgenden Jahrzehnten ereigneten sich fast zwei Dutzend Todesfälle, darunter
unerklärliche Unfälle und kaltblütiger Mord. Der Leuchtturm wurde 1988
endgültig geschlossen und versiegelt. Seither hat ihn niemand mehr betreten.
Bis heute Abend.
Thomas Livingston ist der gefeierte Autor von dreizehn Büchern über das
Übernatürliche. Er wird heute Abend den Widow’s Point Leuchtturm betreten und
dort für seinen nächsten Bestseller recherchieren.
Ein ganzes Wochenende eingesperrt - ohne Kontakt zur Außenwelt.
Und obwohl ein hoher Sicherheitszaun den Leuchtturm umgibt und die Eingangstür
mit einer schweren Kette verschlossen ist, wird Livingston dort nicht allein
sein ...
Vater und Sohn, Richard und Billy Chizmar, erzählen eine Geschichte, die Sie
zwei Mal darüber nachdenken lässt, was im Dunkeln auf Sie wartet.
Widow´s Point von Richard und Billy Chizmar
Genre Horror / Mystery -
ins deutsche übersetzt von Christian Jentzsch
limitierte Hardcover Ausgabe im Buchheim Verlag
illustriert von Glenn Chadbourne - 128 Seiten
Meine Meinung
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Der Leuchtturm am Widow´s Point bei Harper’s Cove sei verflucht, so heißt es. Schon beim Bau geschahen unerklärliche
Unfälle, und auch später kamen Menschen zu Tode. Seit dem letzten Unglück
vor 30 Jahren hat niemand den heimgesuchten Leuchtturm mehr betreten...
doch der renommierte Autor Thomas Livingston scheut sich nicht davor, hier ein Wochenende zu verbringen,
um für sein nächstes Buch für übersinnlicher Phänomene zu recherchieren.
In Form von Videoaufnahmen nehmen wir an dem Experiment von Thomas teil. Die
Ankunft beim Leuchtturm wirkt schon vor, zum einen durch den widerwilligen Mr.
Parker, der so schnell wie möglich wieder hier verschwinden will und Thomas
zur Eile drängt - wie auch das stürmische Wetter, das den Autor mehr oder
weniger in das sagenumwobene Gebäude hineintreibt.
Durch diesen Aufbau wirkt das ganze wie ein Film im Found-Footage-Stil,
die man z. B. durch "The Blair Witch Project" und "Paranormal Activity" kennt.
Während wir seinen Beschreibungen folgen, die im Turm nur noch über den
Sprach-Recorder funktionieren, erzählt uns Thomas wie es dort aussieht, wie
verlottert alles nach all den Jahren ist und welche schrecklichen Ereignisse
hier stattgefunden haben. Dabei betont er, dass er auf der Suche nach der
Wahrheit ist und offen für alles: ob es sich bei den Gerüchten nun um
Aberglauben handelt oder tatsächlich paranormale, übersinnliche Erscheinungen
auftreten werden.
Um sich die Zeit zu vertreiben, gibt er einige Geschichten zum Besten, die es
in sich haben. Schaurige Kurzgeschichten über Menschen, vor allem Jugendliche,
die in den Bann des Leuchtturms kamen und ein grausames Schicksal erlitten.
Die Stimmung wird düsterer und langsam merkt man auch kleine Veränderungen,
unerklärliche Details, die Thomas auffallen und die ihn langsam etwas nervös
machen - während er versucht, das ganze noch immer als Recherche zu betrachten
und ruhig zu bleiben.
Die beiden Autoren haben das hier wirklich gut gemacht. Ich konnte die
Atmosphäre sehr gut spüren, auch wenn es gerne noch etwas gruseliger hätte
sein können. Vielleicht lag es auch an der englischen Sprache, dass ich es
nicht so schaurig empfunden habe wie erhofft. Aber dennoch empfand ich es als
äußerst gut inszeniert. Durch die ganzen Vorgeschichten ist man vorbereitet
auf die merkwürdigen Vorfälle, die dem Besucher optisch und akustisch seltsame
Dinge vorgaukeln und ihn psychisch an seine Grenzen bringen.
Seine Zeit läuft ab, denn am Montag, Punkt 8 Uhr, wird der alte Parker wieder
kommen und den einzigen Zugang zum Leuchtturm wieder aufsperren - aber wird er
bis dahin überleben? Diese Frage hatte ich beim Lesen immer im Hinterkopf -
lasst euch überraschen!
Es ist an sich ein typisches Schema, wie man es kennt und sicher schon öfter
gelesen oder gesehen hat, trotzdem konnte mich die Geschichte gut in ihren
Bann ziehen und ein leichtes Schauergefühl hat auch mitgespielt :)
Meine Bewertung
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Ebenfalls rezensiert bei
Ich hab das Buch im englischen Original gelesen
Widow´s Point
99 Seiten
Illustrator Glenn Chadbourne
1. Auflage Februar 2018
im Verlag Cemetery Dance
Das klingt toll! Ich liebe das "Blair Witch Project" (grusele mich aber kaputt beim Gucken) und finde es super interessant, wenn Bücher in vergleichbaren Found-Footage-Techniken geschrieben sind. Und dann noch ein Leuchtturm als Schauplatz! Vielen Dank fürs Vorstellen!
AntwortenLöschenFreut mich dass es dich neugierig gemacht hat!
LöschenDie deutsche Ausgabe kam aber leider nur limitiert raus, wie ich gesehen habe (und auch echt teuer), da wirst du wahrscheinlich das englische Format lesen "müssen"...
Das macht nichts - bei englischsprachigen Büchern les ich meistens lieber das Original!
LöschenSehr schön! Langsam traue ich mich auch an solche Geschichten heran, also für Erwachsene. Mein englisch ist jetzt sehr viel besser geworden! :D
LöschenHallo Aleshanee,
AntwortenLöschenan dieser Geschichte habe ich die Erzählform geliebt, weil man u.a. die Transkripte von den Sprachaufnahmen liest. So etwas mag ich sehr gern. Es stimmt definitiv, dass die Geschichte gerne etwas mehr Schauer vertragen hätte können.
Liebe Grüße
Nicole
Ja, das mochte ich auch sehr! Und die Stimmung war schon echt gut, aber es darf bei mir durchaus auch noch mehr Gruseln :D
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