von Helen Maslin
Genre: Mystery Jugendbuch
empfohlen ab 14 Jahren
übersetzt von Ilse Rothfuss
Verlag: Chicken House
Seitenzahl: 400
Hardcover: 19,99 €
ebook: 13,99 €
1. Auflage: Feb 2016
Klappentext
Der Plan war: Sommer, Sonne – und Leo. Schließlich hat Kate seine Einladung auf das alte Schloss nur angenommen, damit sie Zeit mit ihm verbringen kann. Doch seit sie und Leos Freunde in Darkmere sind, ist die Stimmung seltsam. Trotz der idyllischen Umgebung kommen die dunkelsten Seiten in ihnen zum Vorschein. Ist das Schloss wirklich verflucht? Kate fängt an zu recherchieren und stößt dabei auf das Tagebuch von Elinor. Ein Mädchen, das 1825 voller Hoffnung nach Darkmere kam. Und dort die Hölle auf Erden erlebte ...
Meine Meinung
Ich muss gestehen, dass ich für dieses Buch zwei Anläufe gebraucht habe. Beim ersten Anlesen bin ich gar nicht in die Handlung reingekommen und die Atmosphäre, die die Jugendlichen in dem einsamen Schloss erwartet, kam gar nicht bei mir an.
Zum Glück habe ich es noch einmal damit versucht, denn jetzt habe ich mich sehr gut auf die Stimmung einlassen können.
Zu Beginn wirkt alles noch sehr ausgelassen. Leo ist ein begehrter Typ auf der Schule, offenbar auch steinreich und er erbt auch noch ein einsames Schloss irgendwo am Meer. Er lädt einige Freunde ein, den Sommer mit ihm zusammen in dem Schloss zu verbringen - weitab von Erwachsenen, Vorschriften und Regeln und auch Kate ist mit von der Partie, die Neue an der Schule.
Erzählt wird aus ihrer Perspektive und schnell ist klar, dass sie sich in Leo verguckt hat. Nur zu gerne flieht sie vor ihrer chaotischen Mutter und hofft auf die schönsten Ferien ihres Lebens.
Außer Leo und Kate sind noch Beano dabei, Jackson und das Pärchen Hat-man Dan und Lucie. Ein bunt zusammen gewürfelter Haufen, die aber anfangs noch alle ihren Spaß haben. Das Haus entpuppt sich als riesiger Partytempel und gefeiert wird jede Nacht mit Bier und Joints, bis allmählich die Stimmung umzuschlagen scheint. Nicht nur Streitereien zwischen den Freunden trüben die Feierlaune: auf dem Schloss soll ein Fluch liegen, der die Nachkommen der St. Clouds immer wieder einholt - mit tödlichen Folgen.
Gleichzeitig gibt es noch einen zweiten Erzählstrang aus der Sicht von Elinor aus dem Jahr 1825. Das junge Mädchen steht seit jeher im Schatten ihrer hübschen, älteren Schwester Anne, doch ein grausamer Zufall bringt sie an die Seite des heiratswilligen St Cloud - einen jungen Exzentriker, der das Schloss Darkmere bauen ließ. An seiner Seite zieht sie in den abgelegenen Landsitz an der Küste und erlebt eine harte und einsame Zeit.
Helen Maslin beschreibt die Erlebnisse beider Mädchen aus der Ich-Perspektive. Der Schreibstil ist jeweils an die Zeit angepasst, aber einfach und flüssig zu lesen. Im ersten Drittel plätschert die Handlung noch etwas vor sich hin, weshalb ich beim ersten Lesen auch nicht so recht wusste, was ich damit anfangen soll. Kates Verhalten kam mir dabei teilweise sehr naiv vor und Elinors Part hat mich nicht so überzeugen können. Aber dann nimmt die Geschichte an Fahrt auf und es wird interessant. Gerade die Ereignisse aus der Vergangenheit haben mich mitgerissen und der Wechsel zwischen Elinors und Kates Episoden haben die Spannung vorangetrieben. Leider hat mir der Grusel komplett gefehlt, denn ich hatte mir schon etwas Gänsehautfeeling gewünscht.
Insgesamt war es aber ein gelungener Mix aus einer leichten Schauergeschichte, etwas Liebe und einer bewegenden Erinnerung aus der Vergangenheit, die mich am Ende doch überzeugen konnte.
Fazit
Eine Gruppe Jugendlicher, die in einem abgelegenen Schloss den Fluch aus der Vergangenheit zu spüren bekommt und eine Erinnerung aus dem Jahr 1825, die nach und nach enthüllt, welche Grausamkeit sich hinter diesen Mauern abgespielt hat. Anfangs noch nicht so überzeugend entfaltet die Handlung aber eine interessante und spannende Entwicklung.
Bewertung
© Aleshanee
Auch rezensiert von
Über die Autorin: Helen Maslin lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen in Cheltenham.
Sie hat Englisch, Geschichte und Kunstgeschichte studiert – was auch
immer noch ihre größten Interessen sind. An der Grundschule ihrer Kinder
leitet sie einen Kunstklub. Das macht zwar Spaß, ist aber immer sehr
chaotisch. Am liebsten mag Helen knallbunt gefärbte Haare, Peter Lorres
Stimme, den Duft eines neuen Buches, Roy Lichtensteins Kunst, Nettigkeit
und Kuchen.
Quelle: Carlsen Verlag
Guten Morgen Aleshanee ;-)
AntwortenLöschenDieses Buch hatte ich mir schon vor dem Erscheinen vermerkt, doch dann ist es nach und nach weiter in den Hintergrund gerückt. Hier haben mich die bisherigen Rezensionen von dem Kauf abgehalten. Und auch, wenn eine Steigerung während des Verlaufes vorhanden ist, kann ich keine so rechte Neugier auf das Buch verzeichnen.
Meinst du, dass es auf die angegebene Zielgruppe anders wirkt/wirken kann ?
Liebste Grüße und eine zauberhafte Woche wünsche ich dir. ;-)
Hibi
Hm, das ist echt schwierig zu sagen ... das kann natürlich gut möglich sein, das Jugendliche da ganz anders drauf reagieren. Ich überlege grade, wie mein Sohn oder meine Tochter es finden könnten. Bin mir da aber ehrlich gesagt nicht sicher.
LöschenDie eine "Zeitschiene" in der Gegenwart ist halt wirklich sehr "jugendlastig", mit Feiern, Trinken, Kiffen etc. und Party machen ohne Erwachsene. Das steht da anfangs schon sehr im Vordergrund. Und natürlich die Problematik zwischen Jungs und Mädchen. Was aber im Verlauf eine sehr schöne Wendung nimmt wie ich finde.
Das zweite, aus der Vergangenheit, ist schon auch interessant, aber auch eben erst in der Entwicklung.
Ich kanns leider wirklich ganz schwer einschätzen.
Da ich ja durch das Herzensprojekt nicht gerade wenig Jugendbücher lese, stelle ich mir diese Frage ziemlich oft. Einerseits versuche ich mich daran zu erinnern, was mit in dem Alter wichtig war...egal ob in einem Buch oder im Leben. Das Buch hat ja so einige Punkte, die nach wie vor aktuell sind und Jugendliche ansprechen. Und sowas versuche ich beim Lesen und Rezensieren immer zu berücksichtigen.
AntwortenLöschenAndererseits komme ich auch so manches Mal an den Punkt, an dem ich der Meinung bin, dass man den Jugendlichen etwas mehr zutrauen könnte. Ich hoffe, dies klingt jetzt nicht doof, aber es gehört schon irgendwie mehr dazu, als ein flapsiger Schreibstil, gestylte Figuren und ein Geschehen, das man in dem Alter erwartet. Wendungen sind gut und können überraschen, können aber nur bedingt für Überzeugung sorgen.
Nun ja, dies lässt sich wohl nicht nur bei Jugendbüchern finden.^^
Nein, das hört sich gar nicht doof an. Genau das finde ich auch. Jugendliche sind ja nicht blöd, die können auch "anspruchsvollere" Sachen lesen. Die gibt es ja auch vereinzelt - alleine z. B. "Die Mitte von allem".
LöschenDiese ganzen typischen Jugendbücher, klar sind die auch schön, zur Unterhaltung. Aber es darf ruhig auch mal ein bisschen tiefer gehen, gerade für Jugendliche.
HUhuhuhu!
AntwortenLöschenKlingt gar nicht sooo verkehrt die Geschichte. Ich finde die passt irgendwie total gut zum Sommer. Oder?
Ich behalt sie mal im Auge. :)
Liebste Grüße
Kathy