Band 4 der Uralten Metropole Reihe
Genre Urban Fantasy
Schauplatz New York
Verlag Piper
Seitenzahl 619
1. Auflage November 2008
Es geschehen seltsame Dinge in New York.
Als Scarlet ohne jede Erinnerung an ihr bisheriges Leben in einer eisigen Winternacht im Central Park auftaucht, spürt sie, dass ihr etwas Schreckliches widerfahren ist. Doch bevor sie Hilfe suchen kann, tauchen schneesturmgeborene Werwolfkreaturen auf und jagen sie durch die Nacht.
Nur dem beherzten Eingreifen von Anthea Atwood verdankt sie ihr Leben. Die liebenswürdige alte Dame war nicht zufällig da – sie weiß, dass in der Vergangenheit des Mädchens der Schlüssel zu einem dunklen Rätsel liegt, das New York in Atem hält. Auf der Suche nach der Wahrheit folgt Scarlet Mistress Atwood tief hinab in die magische und gefährliche Welt der Uralten Metropole. Und endlich findet ein Fluch, der einst in London ausgesprochen wurde, sein Ende …
Meine Meinung
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Nach der grandiosen Trilogie der Uralten Metropole, der Stadt unter der Stadt der Schornsteine in London, mit Emily, Wittgenstein und vielen anderen tollen Figuren - entführt uns der Autor ein weiteres Mal in die mysteriösen Entwicklungen, die sich dieses Mal in der Stadt New York abspielen.
Der Schreibstil von Christoph Marzi hat es mir wirklich angetan! Er beschreibt alles so anschaulich und behält dabei durchgehend eine düstere, mysteriöse Note - ob es gerade um grausame Schicksale geht, brutale Attentate oder auch die ruhigen Phasen der Suche und des Entdeckens.
Magie ist das, was wir tief in uns spüren, wenn wir Lächeln.Zitat Seite 52
Wie schon gesagt gibt es auch hier wieder einen neuen Schauplatz: nach London, Paris und Prag spielt sich hier alles im New York der Gegenwart ab, zumindest größtenteils, denn die magischen Stätten und die verzerrte Zeit spielen hier natürlich auch wieder eine Rolle.
Mit Scarlett haben wir eine ganz neue Protagonistin, die allerdings ihr Gedächtnis verloren hat. Ihre Begegnung mit aus Schnee geborenen Wendigos und zu Eis erstarrten Toten treibt sie alsbald in die Arme einer alten Dame: Anthea Atwood.
Diese erinnert ein bisschen an Mortimer Wittgenstein, den Mentor von Emily (die hier auch einen kurzen Auftritt hat) - und auch wenn sie, natürlich, nicht die gleichen Phrasen benutzt wie er, hat auch Mistress Atwood ihre Angewohnheiten in der Sprache, die einen effektvollen Wiedererkennungswert haben!
Trotz der neuen Figuren, dem neuen Schauplatz und den neuen Abenteuern hab ich mich sofort wieder mit der Uralten Metropole und den früheren Ereignissen verbunden gefühlt. Hinter den Kulissen zieht wieder jemand die Fäden, dem es auf den Grund zu gehen gilt und neben Morden, Schlafwandlern, Eistoten und Träumern entdecken wir Listen und Täuschungen - und alte Bekannte, die hier wieder mal ihre Finger mit im Spiel haben. Natürlich im Zusammenhang mit einer alten Geschichte, denn Zufälle gibt es ja
keine, wie wir gelernt haben
Interessant auch wieder viele bekannt Namen wie Van Winkle, Shakespeare, John Dee, John Milton, Pocahontas, Melville und
Ishmael und Queequeg als Personen, aber auch manche Phrasen die
unvermutet daherkommen und eine Verbindung zu anderen Geschichten schaffen.
Das mag ich hier sehr!
Die Zeit tickte laut und drängend wie ein Krokodil, und sie war nicht auf ihrer Seite, dessen war Scarlet sich sicher.Zitat Seite 241
Überhaupt ist der Schreibstil hier wieder das, was mich so sehr in die
Geschichte hat eintauchen lassen. Christoph Marzi hat eine wunderbare Art, zu
erzählen und dabei einen Hauch von Mystik in jede Zeile fließen zu lassen.
Aber auch die Ideen rund um die Uralten Metropolen und die aktuellen
Ereignisse hier sind mit vielen originellen Ideen ausgeschmückt und verknüpft
sie gekonnt mit den Geschehnissen der vorherigen Trilogie.
Es gibt auch wieder sehr intensive Momente, über das Leben mit der Natur und
wie uns der Fortschritt verändert hat, unser Leben beeinflusst hat - hierzu
möchte ich auch gerne noch ein Zitat zeigen, dass sehr gut ausdrückt, wie die
Schnelllebigkeit Einzug hält und warum wir heute so oft zurück zu finden
versuchen, als alles noch die Geschwindigkeit hatte, der wir noch folgen
konnten:
Die Zeit ist ein Weg, den wir beschreiten. Sie ist ein natürlicher Fluss aller Dinge. Es ist nicht gut, wenn die Dinge schneller geschehen. Das Herz und die Seele bleiben zurück.Zitat Seite 406
Obwohl viel passiert und es einige blutige Kämpfe und grauenvolle Momente gibt, bleibt die eher ruhige, bedrückende und unterschwellig spannende Atmosphäre durchweg bestehen. Mich hat der Autor jedenfalls wieder sehr fesseln können und mit einem überraschenden Ende ein gutes Finale geschaffen.






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