Fazit zu Farm der Tiere von George Orwell
Mit knapper Not war George Orwell 1937 den Agenten Stalins im Spanischen
Bürgerkrieg entkommen. Zurück in London, begann ihn die Frage zu
beschäftigen, wie eine genuin revolutionäre Bewegung so gründlich unter
die Kontrolle eines Diktators geraten konnte. Zwischen November 43 und
Februar 44 schrieb Orwell seine Parabel ›Farm der Tiere‹. Es erwies sich
als äußerst schwierig, einen Verleger dafür zu finden: [...] viele andere waren der Meinung, dass jede
Kritik an den Sowjets den Nazis, also dem gemeinsamen Feind, »in die
Hände spiele«, und wollten von einer Veröffentlichung nichts wissen. [...]
Ende Juli unternahm Orwell einen letzten Versuch: Er schickte
sein Manuskript an Fredric Warburg, der – trotz sehr knappem
Papierkontingent – sofort zusagte. Schon mit 5000 verkauften Exemplaren
wären Autor und Verleger zufrieden gewesen – ›Farm der Tiere‹ aber wurde
einer der größten Bestseller der Literaturgeschichte. Es sollte die
Fabel des Jahrhunderts werden.
(Info der Verlagseite)
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Farm der Tiere
von George Orwell
Gesellschaftskritische Tierfabel
Im Original Animal Farm
übersetzt von Michael Walter
Verlag Diogenes // Seitenzahl 160
1. Auflage im Jahr 1945
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Mein Fazit: Diese Fabel ist heute noch genauso aktuell wie damals, denke ich. Egal, welchem Regime Orwell hier ans Bein pinkeln wollte - die Botschaft ist ziemlich klar.
Die Tiere in dieser Geschichte erheben sich über die Menschen, die sie ausbeuten und pochen auf Freiheit und selbst gewählter Lebensweise: Nicht für andere arbeiten, sondern für sich selbst. Aber es dauert nicht lang, bis die ersten Tiere das Gefühl der Macht für sich nutzen.
Im Kleinen spiegelt sich hier die Gesellschaft wie im großen: einige wenige, die glauben, alles besser zu wissen, sind die Denker und Organisatoren, die natürlich am meisten Anteil verdienen. Alle anderen sind auf niedrigeren Stufen und werden sehr gut durch die unterschiedlichen Tiere dargestellt, ob als das Arbeitspferd, das dumme Schaf oder der mürrische Esel.
Durch Schönfärberei, Drohungen und die damit verbundene Ängste, vor allem aber auch durch das ständige Wiederholen der gewollten Realtät wird das "Tiervolk" für dumm verkauft.
Mithilfe von einem "Pressesprecher" wird manipuliert, mit großen Hunden drangsaliert und durch Lügen propagandiert - die Regeln natürlich passend gemacht, je nachdem, wie es gelegen kommt. Ein Spiegel unserer Gesellschaft.
Eine Geschichte, die irgendwie lächerlich erscheint, aber beängstigend nah an der Wahrheit ist.
Der Schreibstil ist jetzt nicht unbedingt besonders, aber bei der Geschichte geht es auch hauptsächlich um die Aussage, die ihr zugrunde liegt.
Meine Bewertung
Über den Autor: George Orwell, eigtl. Eric Arthur Blair, wurde am 25. Juni 1903 in
Bengalen, Nordostindien, geboren. In England besuchte er als armer
Stipendiat eine Eliteschule. Er diente fünf Jahre in Burma bei der
Indian Imperial Police, dann kündigte er, weil er »auf keinen Fall
länger einem Imperialismus dienen konnte«, den er als »ziemlich großen
Volksbetrug durchschaut hatte«. Er gesellte sich als Tellerwäscher,
Hilfslehrer, Hopfenpflücker und als Buch- und Gemischtwarenhändler zum
Proletariat, dessen Leben er in Reportagen und Büchern beschrieb. Zur
entscheidenden Erfahrung, die in seine Negativutopien ›Farm der Tiere‹
und ›1984‹ und in die meisterhaften Essays einging, wurde sein
Engagement in der kommunistischen Miliz im Spanischen Bürgerkrieg, in
dem er schwer verwundet wurde. Danach arbeitete Orwell in London für die
BBC, das Ende des Zweiten Weltkrieges erlebte er als Korrespondent des
›Observer‹ in Deutschland und Frankreich. Orwell starb am 21. Januar
1950 in London.
Quelle: Diogenes Verlag
Die Farm der Tiere liegt tatsächlich auch noch auf meinem SuB und bin schon sehr gespannt darauf, ich mag solche Bücher ja =)
AntwortenLöschenHerbstliche Grüße
Vivka
Jaaa, "solche" Bücher mag ich auch - aber es kommt schon immer drauf an, welches Thema und manche sind recht trocken umgesetzt. Der Stil hier ist jetzt nicht so meins, aber ich hatte auch eher die Botschaft im Fokus :)
LöschenNa schauen wir mal, ich lese es erst im neuen Jahr, davor sind noch ein paar andere SuB-Bücher ^^
LöschenUnd bei diesen Büchern ist der Schreibstil oft ungewohnt/trocken, aber ich würde den Fokus auch eher auf die Botschaft legen ;)
Bin gespannt :)
LöschenPuh, dieses Buch habe ich damals als Schullektüre gelesen...vor einer halben Ewigkeit!! Aber ich weiß noch, dass ich es gut fand! =)
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Martina
Ich habs leider nie gelesen, nur vor einer Ewigkeit den Film gesehen - das wollte ich jetzt nachholen :)
LöschenHallo Aleshanee,
AntwortenLöschenoh ja, das war Schullektüre und ist bei mir schon ewig her. Ich habe das Schwein ganz stark in Erinnerung. Damals habe ich's gern gelesen.
Liebe Grüße,
Nicole
Die Schweine sind ja auch die Hauptakteure *g*
LöschenIn der SChule haben wir das damals leider nicht gelesen.
Hallo^^
AntwortenLöschenWir haben das Buch auch als Schullektüre, allerdings nicht auf Deutsch, sondern auf Englisch. Ich weiß nicht, wie es bei der deutschen Übersetzung ist, aber auf englisch liest es sich fast schon wie ein Märchen oder wie eine Sage. Ich bin noch nicht ganz durch, einfach, weil wir es Kapitelweise lesen, aber mir gefällt es bisher auch ganz gut.
Lg,
Kira
Oh, ihr lest das jetzt gerade?
LöschenWie ein Märchen kam es mir jetzt nicht so richtig vor, es ist halt eine Fabel, würde ich mal sagen... aber die Defintion von Märchen ist eh schwierig, zumindest für mich :D
Bin gespannt was du am Ende dazu sagst!