Überraschend stirbt der Vater von Skarabäus Lampe, ein bekannter
Archäologe. Als es bei der Trauerfeier im Museum einen zweiten Toten gibt,
ist das Misstrauen des Detektivs geweckt. Einmal mehr muss er ermitteln.
Unterdessen wird die Stadt von einer Welle sozialer Aufwallung und Wut
erfasst…
Es gibt Unruhen! Nach einem Ausbruch der gefürchteten Arbeiterkrankheit und
ausbleibender Hilfe vom Magistrat, gehen die Armen auf die Straße. Eine Welle
der Wut, die Straßenbarrikaden, brennende Dreischnecks und fliegendes Gemüse
mit sich führt, rollt durch Überstadt. Als der Vater von Skarabäus Lampe,
berühmter Archäologe und Ehrenbürger der Stadt, plötzlich stirbt, ist der
Detektiv nach Jahren der Entfremdung völlig überfordert. Er wird jäh aus
seiner Gefühlsverwirrung gerissen, als auf der Trauerfeier zu Ehren seines
Vaters der Vorsitzende der Archäologischen Gesellschaft während seiner Rede
ebenfalls vor aller Augen stirbt. Der Detektiv lässt das Museum abriegeln und
beginnt mit der Spurensuche.
Tod im Museum von Meike Stoverock
Band 2 der Fantasy-Tier-Krimi Reihe um Skarabäus Lampe
Verlag Hobbit-Presse / Klett-Cotta --- Seitenzahl 272 ---
1. Auflage August 2023
Meine Meinung
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Ich war sehr gespannt auf den neuen Fall mit Skarabäus Lampe, dem tierischen Detektiv á la Sherlock Holmes. Das Setting ist zwar hier fiktiv und nicht in London angesiedelt, aber es gibt schon so kleine Details, die an die Figur von Arthur Conan Doyle erinnern.
Wie man auf dem Cover schon sieht sind die Charaktere hier alle in Tiergestalt, aber mit ganz normalen menschlichen Eigenschaften - wobei sie schon ihre Eigenheiten haben. Vor allem bei den Fischen fällt das auf, die zwar auf dem Land leben können, aber zuhause ihre Aquarien stehen haben, in denen sie ihren Bezug zum Wasser ausleben können; an der Luft allerdings auch Hilfsmittel haben um zu atmen.
Diese ganze Idee fand ich sehr cool und ich hab auch schon sehr lange nichts mehr in der Richtung gelesen. Oftmals sind ja Tiere dabei, auch sprechende Tiere, aber dass eine Geschichte in dem Sinn aufgebaut ist, kenne ich eigentlich sehr wenig.
Ein bisschen hat mir hier gerade dieser Charme der tierischen Gesellschaft gefehlt, wie es im ersten Band immer so schön beschrieben wurde. Vielleicht, weil das Setting hier sehr auf einen einzigen Schauplatz fokussiert war.
Vielleicht empfand ich es deshalb auch anfangs etwas zäh bzw. hatte das Gefühl, dass es nicht so gut vorwärts geht.
Es gibt Unruhen in Überstadt, weil es um die Arbeiterviertel extrem schlecht bestellt ist. Das Geld ist knapp, die Kosten allgemein zu hoch und Krankheiten greifen um sich. Im Gegenzug beschließt der Stadtrat allerdings keine Hilfe, sondern möchte ein neues Museumsportal sponsern: was natürlich einen Aufruhr und Demonstrationen auslöst.
Das alles bleibt allerdings erstmal zurück, denn der Detektiv Skarabäus Lampe muss mit dem plötzlichen Tod seines Vaters klarkommen. Als bei der Gedenkfeier im Museum auch noch ein weiterer, hochrangiger Kollege stirbt, ist klar, dass da mehr dahintersteckt!
Es dauert also etwas, bis die Ermittlungen in Gang kommen - ich hatte das Gefühl, dass erst so richtig Spannung ab der Hälfte der Geschichte aufkam. Ich musste dann auch ein bisschen an die Agatha Christie Krimis denken, die auch oft eine längere Vorlaufzeit haben, aber dennoch hat es mich hier anfangs einfach nicht so mitreißen können.
Im Nachhinein ist klar, warum es so aufgebaut wurde, auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass etwas aufgelockert gewesen wäre. Gerade der Witz aus Band 1 hat mir auch ein bisschen gefehlt, denn da waren eindeutig mehr Momente zum Schmunzeln dabei.
Interessant fand ich wieder die Fähigkeit von Lampe, Gerüche in Farben zu sehen. Dieses Detail hilft hier wieder sehr, um dem Mörder auf die Spur zu kommen.
Und natürlich ist auch wieder der Straßenkater Teddy mit von der Partie. Auch wenn er mir immer noch etwas fern bleibt, hab ich ihn ins Herz geschlossen in seiner eigenwilligen und selbst bestimmten Art. Als Partner von Lampe ist er immer erpicht zu helfen, auch wenn viele ihn wegen seines Alters nicht ernst nehmen - was ja auch oftmals Vorteile bringt.
Einige gesellschaftliche Probleme werden hier auch integriert - neben der Spaltung zwischen Arm und Reich fließen noch andere zwischendurch ein und am Ende auch ein wichtiges Thema, mit dem wir schon sehr lange kämpfen müssen. Dazu kann ich aber nichts verraten ;)
Insgesamt war es durchaus unterhaltsam und die unterschiedlichen Figuren, die hier eine Rolle spielen, waren auch interessant, aber es konnte mich einfach nicht so mitnehmen und begeistern wie der erste Band.
Meine Bewertung
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Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar.
Es gab diesbezüglich keinerlei Vorgaben und die Rezension
spiegelt meine ganz persönliche Meinung wider.
Skarabäus Lampe
2 - Tod im Museum
Ui, das kommt aber überraschend. Das ist schon fast ein Verriss :) Ich war ja vom ersten Band nicht ganz so begeistert wie Du, wollte mir aber den zweiten schon anschauen. Jetzt rätsel ich ein wenig, ob ich den nicht doch lieber links liegen lasse ... ?
AntwortenLöschenViele Grüße
Frank
Oh, also ein Verriss sieht ja dann doch schon etwas anders aus *lach* 3 Sterne sind bei mir immer noch gut und unterhaltsam, aber eben nicht so mitreißend und spannend wie erhofft.
LöschenVielleicht drehen sich ja hier unsere Meinungen und dir gefällt er besser als mir?
Ich weiß nicht... irgendwie war dieser Fokus auf den einen Schauplatz nicht so prickelnd, vielleicht weil ich es anders erwartet habe. Ich hab mir auch überlegt, dass Agatha Christie Krimis auch oft einiges an Anlaufzeit brauchen, bis die Ermittlungen starten und da macht es mir ja auch nicht viel aus - also keine Ahnung woran es lag.
Sowas kann auch an der persönlichen Stimmung liegen, was natürlich total schade wäre, aber ist ja manchmal leider auch so.
Hi Aleshanee,
Löschenhab ja auch fast geschrieben ;) Klar, ein Verriss ist es nicht, aber vom Text her doch recht kritisch. Und ich war zudem vom ersten Teil nicht so begeistert wie Du, weshalb ich angesichts der vielen anderen Bücher, die darauf warten gelesen zu werden, wohl eher nicht zulangen werde.
Die eigene Stimmung spielt m.E. eine sehr große Rolle beim Lesen. Und sie kann sich (glücklicherweise) auch ändern. Vielleicht weniger bei Krimis als bei anderen Büchern. Naja, wie Du schon sagst, ist halt manchmal so :D
Joa, aber es klang schon so, als würdest du es als "fast Verriss" aufnehmen. Aber so ist es wirklich nicht gedacht, auch wenn ich einige kritische Punkte genannt habe. Die Stimmung ist definitiv wichtig, aber hier hat es einfach grade nicht mehr eingeschlagen bei mir. Vielleicht dann wieder der nächste Band ;)
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