Samstag, 30. Juli 2022

[Tier-Krimi] Das Strahlen des Herrn Helios von Meike Stoverock

Der Hase Skarabäus Lampe ist ein genialer Detektiv, analytischer Kopf und ganz nebenbei auch Hobby-Entomologe. Im Mittelpunkt seines ersten Falles steht ein grausames Verbrechen in einem kleinen Wanderzirkus. Die städtische Polizei stößt mangels ordentlicher Ausstattung und fehlender Weitsicht wie üblich an ihre Grenzen, so dass Skarabäus einmal mehr helfen muss, Licht ins Dunkel zu bringen...
 
Der Löwe Helios, Direktor eines Wanderzirkus, wurde ermordet und die Umstände seines Todes sind so seltsam, dass Skarabäus Lampe schnell klar wird: Dahinter steckt mehr als die drohende Auflösung des Zirkus, wie die Polizei vermutet. Zwischen bunten Zelten und schummrigen Schaustellerwagen liegt vieles im Schatten und nach und nach findet der Meisterdetektiv heraus, dass jeden der »Freaks« eine ganz eigene Geschichte mit dem Direktor verband. Doch welche reicht für ein Mordmotiv? Bei seinen Ermittlungen wird der Detektiv unterstützt von seinem ehemaligen Kindermädchen Helene Pick, sowie dem kleinen Straßenkater Teddy, den Lampe wie einen Sohn liebt, was er aber nie zugeben würde. Als Teddy mitten in den Ermittlungen entführt wird, beginnt ein Wettlauf mit der Zeit und der nüchterne Verstand des Detektivs gerät an seine Grenzen. 
 


Das Strahlen des Herrn Helios von Meike Stoverock

 
Genre Tier-Krimi
Verlag Hobbit Presse / Klett-Cotta -- Seitenzahl 272
1. Auflage Juli 2022



 
Meine Meinung
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Vor einigen Jahren gab es mal eine Zeit, da hab ich gefühlt überall Tier-Fantasy oder Tier-Krimis entdeckt ... mittlerweile sind die total selten, oder ich finde sie einfach nicht. Für Kids ja, da gibts wirklich massenweise, aber für Erwachsene ist die Auswahl doch eher ering.
Jedenfalls hab ich mich total gefreut, dieses Buch entdeckt zu haben! Skarabäus Lampe als Ermittler im Stil eines Sherlock Holmes. Allerdings ohne Watson, aber mit einem jungen Kater, Teddy, einem Straßen-Streuner, der immer wieder gerne beim Herumschnüffeln unter die Arme greift. 

Das ganze spielt in einer fiktiven Stadt: Überstadt. Die einzelnen Viertel und typischen Trennungen zwischen Armen und Reichen sind recht einfach gehalten - dafür ist der Rest ein kunterbuntes Sammelsurium, das eine Menge Spaß gemacht hat zu entdecken. Kleine Gesellschaftskritik kann man finden, wenn man sie sucht, aber das Augenmerk liegt nicht darauf. Man merkt aber, dass die Autorin ein gutes Gespür für "menschliche" Schicksale und Entscheidungen hat.

Die Charaktere zählen alle zu unterschiedlichen Tierarten: ob der Detektiv Lampe als Hase, das schon alt gewordene Kindermächen Helene als Henne, der Anwalt von Oben als Fisch oder der ermordete Zirkusdirektor Helios als Löwe. Um nur ein paar Beispiele zu nennen. Fleisch darf übrigens keines verzehrt werden, das steht sogar unter Strafe. Nach einer "Konferenz der Tiere" ist nur noch das Essen von wirbellosen Tieren erlaubt; fand ich eine coole Idee!

Natürlich gibts auch den schnüffelnden und treudoofen Polizisten, hier als geruchtsempfindlicher Hund, der auf die Kombinationsgabe von Lampe angewiesen ist. Denn der Mord im Zirkus ist verzwickter als gedacht und an Verdächtigen mangelt es auch nicht. 
Der Fall selbst ist ein typisches Muster das man schon oft gelesen hat, dennoch hat das miträtseln Spaß gemacht. Motive gibt es einige und auch wenn ich schon bald auf ein bestimmtes Geheimnis gestoßen bin, hatte ich doch keine Ahnung, wie es tatsächlich zusammenhängt.

Besonders mochte ich aber den Schreibstil, der durchwegs unterhaltsam war und einfach Spaß gemacht hat beim Lesen. Die Autorin hat eine sehr bildhafte Art und bringt auch in den unmöglichsten Situationen den passenden Tropfen Humor unter. Sie spielt gekonnt mit der Sprache, verknüpft verschiedenste Redewendungen mit den Tierarten aber auch mit menschlichen Charaktereigenschaften. 
Einmal z. B. mit den Hupfdohlen, die in einem Varieté auftreten :D

Der Fall ist abgeschlossen und das Ende ein guter Abschluss - aber ich könnte mir gut vorstellen, dass es hier noch weitere spannende Ermittlungen mit Lampe und seinem Kompagnon Teddy gibt.


Meine Bewertung
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Vielen Dank an netgalley und den Verlag für das Rezensionsexemplar.
 Es gab diesbezüglich keinerlei Vorgaben und die Rezension 
spiegelt meine ganz persönliche Meinung wider.


Ebenfalls rezensiert von



Die Felidae Reihe als Tierkrimi fand ich auch sehr gut
ebenso Glennkill von Leonie Swann
oder Morgenrote Savanne von Christoph Hube
 
ansonsten kenne ich nur noch Saubande von Arne Blum,
aber das fand ich nicht so toll... 
Wenn ihr Tipps habt, immer her damit!


Band 2: Tod im Museum

Es gibt Unruhen! Nach einem Ausbruch der gefürchteten Arbeiterkrankheit und ausbleibender Hilfe vom Magistrat, gehen die Armen auf die Straße. Eine Welle der Wut, die Straßenbarrikaden, brennende Dreischnecks und fliegendes Gemüse mit sich führt, rollt durch Überstadt. Als der Vater von Skarabäus Lampe, berühmter Archäologe und Ehrenbürger der Stadt, plötzlich stirbt, ist der Detektiv nach Jahren der Entfremdung völlig überfordert. Er wird jäh aus seiner Gefühlsverwirrung gerissen, als auf der Trauerfeier zu Ehren seines Vaters der Vorsitzende der Archäologischen Gesellschaft während seiner Rede ebenfalls vor aller Augen stirbt. Der Detektiv lässt das Museum abriegeln und beginnt mit der Spurensuche.

4 Kommentare:

  1. Hallo liebe Aleshanee,
    als ich das Cover auf deinem Blog entdeckt habe, konnte ich gar nicht anders, als diese Rezension zu lesen. Das klingt nach einem Buch genau nach meinem Geschmack. Zwar bin ich ja nicht so die Krimileserin, aber dafür hat mich der Rest gekriegt.
    Besonders die Beschreibung der einzelnen Figuren hat mir gleich gefallen. Das Buch wandert auf die Wunschliste.

    Vielen Dank für diese schöne Buchempfehlung!

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

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    1. Das freut mich sehr, liebe Tanja!
      Das Cover ist auch ein ganz besonderer Hingucker *.* Das ist ihnen super gelungen!
      Und der Schreibstil hat auch was ganz besonderes, grade auch mit den Tierfiguren und den kleinen Feinheiten - plus dem spannenden Fall, es ist wirklich äußerst unterhaltsam! :)

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  2. Hallo Alex,
    nun bin ich auch endlich dazu gekommen, deine Rezension noch zu lesen! Es klingt wirklich nach einem tollen und sehr unterhaltsamen Buch mit einer interessanten Protagonistenauswahl. Tierkrimis wüsste ich spontan jetzt auch nicht... Habe ich jetzt auch noch nie aktiv nach gesucht, vielleicht ist mir mal was untergekommen, aber meine Erinnerungen sind da nicht so reichhaltig ;) Umso schöner, dass es das doch noch ab und an gibt und es so viel Spaß macht. Könnte ich mir für mich auch gut vorstellen, jetzt nicht als Dauerlektüre, aber mal so für Zwischendurch. Und du scheinst ja auch echt viel Spaß gehabt zu haben beim Lesen, das freut mich sehr :) Mich hast du auf jeden Fall neugierig gemacht.
    Liebe Grüße
    Dana

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    1. Hi Dana! Wenn das gut gemacht ist kann das sehr spannend sein - einfach weil ja schon von grundauf her alles anders ist. Der Aspekt mit den Tieren bringt ja etwas völlig neues in die Geschichte. Bei den anderen drei Reihen ist eine bestimmte Tierart unter den Menschen intelligent und ermitteln - das ist ja hier anders. Hier bestehen alle Figuren aus Tieren mit ihren jeweiligen Eigenschaften und das ist wirklich sehr gut gemacht! Hat auf jeden Fall Spaß gemacht :)

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