Im gebirgigen Südwesten Chinas verlassen fünfzehn asiatische Elefanten ihr
Revier und beginnen eine Wanderung nach Norden. Niemand weiß, wohin die
Tiere unterwegs sind. Die Bilder der wandernden Giganten gehen um die Welt.
Die anfängliche Faszination schlägt in Entsetzen um, als die Elefanten auf
ihrer Route Häuser zerstören und Menschen angreifen. Der schwedische Zoologe
Peter Danielsson erkennt darin ein Alarmzeichen, doch seine Warnungen
bleiben ungehört. Stattdessen wird eine Großwildjagd organisiert, um dem
Spuk ein Ende zu machen. Bis plötzlich überall auf der Welt Tiere beginnen,
sich bedrohlich zu verhalten ...
Die Herde von Thilo Winter
Genre Thriller
Schauplätze China, Mexiko, Borneo, Thailand, Houston
Verlag Lübbe - Seitenzahl 448 - 1. Auflage Februar 2025
Meine Meinung
ততততততততততততততত
Die Herde - eine Herde Elefanten, die sich von China aus plötzlich auf den
Weg zu einer Wanderung macht und sich gegen jede typische Verhaltensweise
ihrer Art auf einer zerstörerischen Reise befindet.
Dieser Aufhänger hat mich schon sehr neugierig gemacht, was dahintersteckt;
was das Verhalten dieser Tiere (und später auch anderer) derart beeinflussen
kann.
Während Peter Danielsson, ein schwedischer Zoologe, in China gegen
einen neuen Staudamm protestiert, der die Umwelt erheblich beeinflussen
würde, geht die Nachricht über die Elefanten um die Welt. Er beschließt, die
Jagd auf die Tiere zu stoppen.
Sein Vater Abel ist zu dieser Zeit in Mexiko als Archäologe auf den Spuren
einer ausgestorbenen Zivilisation unterwegs, in Teotihuacan, wo die
Vorfahren der Azteken und Maya gelebt haben sollen. Er möchte herausfinden,
warum diese ausstarben, ohne jegliche Hinweise zu hinterlassen, was der
Grund dafür war.
Diese Ruinenstadt gibt es übrigens wirklich! Sowas finde ich immer spannend,
wenn man in Büchern etwas über wahre geschichtliche Schauplätze erfährt.
Kleine Info aus Wikipedia: Teotihuacán im Zentralen Hochland von Mexiko ist eine der bedeutendsten prähistorischen Ruinenmetropolen Amerikas, die vor allem für ihre Stufentempel wie die große Sonnenpyramide bekannt ist. Die archäologische Stätte, die seit 1987 zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört, liegt im Bundesstaat México in der Nähe der heutigen Stadt Teotihuacán de Arista, etwa 45 Kilometer nordöstlich von Mexiko-Stadt.
Der Schreibstil wirkte auf mich von Anfang an etwas überfrachtet und
erklärend. Das klingt oft zu gewollt und umständlich und passte mir nicht so
recht zu der Handlung, da wäre weniger mehr gewesen. Gerade wenn es fast
schon in poetische Phrasen abgedriftet ist stand das entgegen dem sonst eher
nüchternem Erzählstil.
Ebenso einfache Gesten, aber auch das Verhalten und Entscheidungen, die
nicht zur Situation passen, gerade wenn man es sich bildlich / logisch
vorstellt, machten manchmal überhaupt keinen Sinn.
Insgesamt hat mich der unrunde Stil tatsächlich im Lesefluss gestört und ich
musste ihn ausblenden. Denn neugierig war ich schon, was es mit dem
merkwürdigen Benehmen der Tiere auf sich hat - und auch, was das mit den
Forschungen von Peters Vater in den Ruinen von Mexiko zu tun hat. Denn das
hier ein Zusammenhang besteht ist klar.
Neben dem umweltschützenden Zoologen und dem rücksichtslosen Archäologen
gibt es noch Großwildjäger, Regierungsleute, Polizisten und eine Schamanin.
Die Schamanin hat es mir angetan :) Ich mag diesen alten Mythos um
ihre Heilkraft und Verbindung zur Geisterwelt - und natürlich zur Natur. Die
Verbindung zu ihren Krafttieren und ihren verwurzelten Ritualen und
Traditionen.
Leider kam sie hier etwas wenig zum Zug, da hätte ich mir gerne etwas mehr
gewünscht.
Die Kapitel gestalten sich recht kurz und bieten einiges an kleinen
Cliffhangern. Insgesamt geht es rechtzügig voran, aber es fehlte mir doch
etwas an Inhalt. Wie im Klappentext angekündigt, hatte ich mir
vorgestellt dass es um weltweite Veränderungen geht, was die Tiere betrifft,
das kommt aber erst zum Ende der Handlung zum Tragen - allerdings eher als
Nebeneffekt. Die Jagd auf die Herde Elefanten und das Missgeschick in den
Ruinen von Abel stehen im Vordergrund; spannend aufgebaut, aber ich hatte
mir schon etwas mehr erwartet.
Der Schluss bzw. die Auflösung war denn für einen Thriller etwas zu
unspektakulär. Der Hintergrund an sich ist definitiv wichtig und kann
nicht oft genug wiederholt werden: Durch das Eingreifen von uns Menschen in
die natürliche Ordnung werden viele Tiere in begrenzte Lebensräume
gezwungen, was zu verändertem Verhalten führt.
Im Nachwort erklärt der Autor auch dazu, dass viele der Ereignisse dieser
Handlung auf tatsächlichen Fakten beruhen.
Klimaänderungen gab es schon immer - doch noch nie gab es solche Massen an
Städten und auf der Erde, die die Pflanzen- und Tierwelt so sehr in
Bedrängnis bringen. Es wird Zeit zum Umdenken.
Meine Bewertung
ততততততততততততততত
Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar.
Es gab diesbezüglich keinerlei Vorgaben und die Rezension
spiegelt meine ganz persönliche Meinung wider.
Hallo liebe Aleshanee,
AntwortenLöschendas Cover ist mir mittlerweile schon vermehrt untergekommen. Eine Rezension zum Buch habe ich allerdings noch nicht gelesen. Daher war ich neugierig auf deine Besprechung.
Ich finde alleine das Cover macht neugierig. Auch der Klappentext schürt die Neugierde. Es freut mich zu lesen, dass diese auch konstant über das Buch weiter angeheizt wurde.
Ich verstehe, dass du hier aufgrund anderer Erwartungen etwas enttäuscht warst. Schade, dass sich der Schreibstil darüber hinaus anstrengend angefühlt hat und dein Wunsch, mehr über die Schamanin zu erfahren, ebenfalls nicht erfüllt wurde.
Alles in allem klingt es (mit Abstrichen) nach einem interessanten Buch. Vielen Dank für diesen informativen Einblick.
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)
Hi Tanja :)
LöschenNaja, nicht wirklich anstrengend - aber schon sehr erklärend und die Handlung ging nicht so viel über die Elefanten hinaus, was ich mir eben durch den Klappentext erwartet hatte. Aber interessant war auf jeden Fall, dass diese Tierberichte hier auf Tatsachen beruhen, was er im Anhang schreibt. Da hab ich neugierigerweise natürlich gleich gegoogelt :)
Wenn du es lesen magst, sag Bescheid. Ich kann es dir gerne schicken ;)
Hallo Aleshanee,
AntwortenLöschenich hatte mir das Buch auf die Merkliste gepackt, aber ich glaube, jetzt schubse ich es wieder runter. Vom Klappentext her hat es mich an "Zoo. Sie werden dich finden" von James Patterson erinnert. Das fand ich damals nicht schlecht. Aber wenn es nur darum geht, eher actiongeladen die Elefanten zu jagen, ist es weniger reizvoll für mich.
Liebe Grüße
Nicole
Die Elefanten sind zwar nicht "actiongeladen", aber es geht doch viel darum, ihr zu folgen und die Entscheidung zu treffen, wie sie gestoppt werden könnten.
LöschenEs gibt ja auch noch den anderen Strang in der Geschichte, der mit alten (ausgestorbenen) Völkern zu tun hat, was auch interessant war, aber ich mir gewünscht hätte, dass es nicht so ums Überleben geht sondern eher um das, was tatsächlich dahinterstecken könnte.
Es ist auch schwer zu beschreiben ohne zuviel zu verraten...
Hallo Aleshanee,
AntwortenLöschenach schade, dass es nicht deine Erwartungen erfüllt hat. Das Buch steht auf meiner Wunschliste aber da fliegt es jetzt wieder runter, es hörte sich so interessant an. Ich dachte auch, dass es eine weltweite Veränderung mit den Tieren ist, dass da etwas besonderes, außergewöhnliches dahintersteckt. Der Klimawandel ist ja schon lange ein Problem auch für Tiere. Ich denke da nur an all die verirrten Wale usw. Ich mag auch nicht zu viele Erklärungen und wenn dann auch noch der Lesefluss stockt, macht das keinen Spaß. Ich hatte mir vermutlich auch etwas ganz anderes vorgestellt. :)
Liebe Grüße, Andrea
Ich hatte auch gedacht, dass die Elefanten eher die Auslöser sind und man dann eher weltweit auf die Phänomene eingeht. Da gab es zwar schon noch zwei andere, die auch interessant eingeflochten wurden, aber es ging mir zu gezielt um diesen einen "Fall". Die Auswirkungen davon oder welche Wellen das schlägt hat mir hier einfach gefehlt.
LöschenDennoch ein wichtiges Thema, weil wir mit unserer Ausbreitung den Tieren schlicht ihren Lebensraum immer mehr nehmen.
Hab ich zu schnell auf absenden geklickt ^^ Also mit dem Klimawandel hat es eigentlich nicht wirklich viel zu tun - sondern mit unserer Ausbreitung von Städten, denn die Tiere haben oftmals nicht den Platz, den sie benötigen.
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