Montag, 28. Juli 2025

Seine Abschiedsvorstellung von Arthur C. Doyle

 Sherlock Holmes von Arthur Conan Doyle

Ich hab mich endlich an die Original Geschichten von Arthur Conan Doyle gewagt. Nachdem ich schon jahrelang ein Fan von Sherlock Holmes bin und viele Adaptionen gelesen und gesehen habe - u.a. auch einige sehr gute Hörspiele zu den Originalfällen gehört, war ich jetzt sehr gespannt, wie die ursprünglichen Fassungen sind. 

Heute hab ich meine Kurzmeinungen zu den nächsten 8 Geschichten aus



Seine Abschiedsvostellung


-> His Last Bow <-

(Erzählungen, 1908 - 1913)


Wisteria Lodge (Wisteria Lodge)
★★
Holmes und Watson bekommen Besuch von Mr. Scott Eccles, doch bevor er ihnen seine konfuse Geschichte erzählen kann, tauchen zwei Kommissare von Scotland Yard auf, die ihn des Mordes an Mr. Garcia beschuldigen. 
Mr. Eccles war bei dem Ermordeten eingeladen, aber der gute Eindruck, den er von ihm hatte, wurde bei dem Besuch durch dessen fahriges und unkonzentriertes Verhalten gedämmt. Die düstere Atmosphäre und das seltsame Verhalten seines Gastgebers waren ihm äußerst unangenehm. Umso mehr verstörte es ihn, dass nach seinem Erwachsen das Haus in der Wisteria Lodge komplett verlassen war. Weder Mr. Garcia, noch sein Diener oder sein Koch waren zu finden. 
Während Holmes seinen eigenen Spuren nachgeht, muss er auch dem Inspektor seinen Respekt zollen, der mit einer Trick einen Verdächtigen herauslocken konnte.
Die Hintergründe selbst konnten mich jetzt nicht so ganz mit Spannung packen - mit politischen Intrigen und ausländischen Diktatoren ist mein Interesse oft nicht ganz auf der Höhe...


Die Pappschachtel (The Cardboard Box)
★★★
Es ist ein brütend heißer Augusttag, an dem Holmes und Watson in der Bakerstreet müßig ihren Gedanken nachhängen, so scheint es. Doch Sherlock ist ein Zeitungsbericht aufgefallen, in dem eine Miss Cushing erwähnt wird, die ein merkwürdiges Paket erhalten hat: der Inhalt sind zwei menschliche Ohren. Gleichzeitig bekam er ein Telegramm von Lestrade, der ihn bei dem Fall um Hilfe bittet.
Die alte Miss Cushing kann sich den Inhalt jedenfalls nicht erklären und die Fährte führt schließlich zu einem bedauernswerten Drama. 
Ein interessanter Fall, dessen Aufklärung hier (wie so oft) am Ende in einem Monolog zu finden ist.

Immer ein bisschen schade, dass man kaum miträtseln kann, weil Holmes immer viel mehr aus seinen Nachforschungen erfährt, als ich als Leser.


Der rote Kreis (The Red Circle)
★★★
Als Mrs. Warren von ihrem seltsamen Untermieter erzählt, sieht Holmes noch keinerlei Veranlassung, hier irgendwelche Nachforschungen anzustellen. Nur weil dieser nie das Zimmer verlässt und Nachrichten per Zetteln hinterlässt, deutet das für ihn noch keine kriminellen Absichten an. Doch dann wird Mrs. Warrens Mann überfallen und die Dringlichkeit ruft nun doch den Detektiv auf den Plan. 
Sherlock kommt natürlich hinter das Geheimnis und auch hier erfahren wir alle Hintergründe am Ende in einem ausführlichen Bericht.


Die Bruce-Partington- Pläne (The Bruce-Partington Plans)
★★★
Trübe Novemberwochen drücken auf die Stimmung von Sherlock Holmes - vor allem, da nach seiner Ansicht in London kein adäquates Verbrechen stattfindet, das seine Aufmerksamkeit verdient. 
Überraschend erhält er ein Besuch von seinem Bruder Mycroft Holmes, der ihn darum bittet, bei der Wiederbeschaffung von geheimen Plänen behilflich zu sein, die für die britische Regierung immens wichtig sind. Hier erfahren wir auch erstmals einige Hintergründe zu Mycroft, ich glaube, bislang blieb er in den Geschichten immer nur nebenbei erwähnt.
Diesen Fall kenne ich aus der Verfilmung mit Benedict Cumberbatch (der in der Serie natürlich abgewandelt wurde) und ich hab mit Spannung verfolgt, wie hier der Diebstahl im Original aufklärt wird und welche Zusammenhänge dahinterstecken.


Der Detektiv auf dem Sterbebett (The Dying Detective)
★★★
Bei diesem Fall wohnt Dr. Watson nicht mehr in der Baker Street. Umso bestürzter ist er, als er durch Mrs. Hudson erfährt, dass Sherlock Holmes durch eine Krankheit dem Tode nahe ist. Besorgt eilt er in sein altes Zuhause und wird von Holmes zurückgewiesen. Nur ein bestimmter Arzt könne ihm helfen, da er unter einer tropischen Krankheit leidet.
Hinter dem ganzen steckt natürlich wieder viel mehr, als Watson ahnt. 


Das Verschwinden der Lady Frances Carfax (The Disappearance of Lady Frances Carfax)
★★★
Die alleinstehende und viel herumreisende Lady Carfax wird vermisst. Ihre alte Kinderfrau bitte Holmes um Hilfe - dieser wiederum schickt Dr. Watson los nach Lausanne, um Nachforschungen anzustellen, da von dort das letzte Lebenszeichen von ihr kam. Schließlich kommen sie ihrem Verbleib auf die Spur, wobei es schwierig wird, sie tatsächlich zu finden, und schließlich ihr Leben zu retten. Holmes Gedankenblitz kommt hier fast zu spät.


Der Teufelsfuß (The Devil´s Foot)
★★★
Dass Dr. Watson die Fälle schriftlich verasst und veröffentlich war ja für Holmes immer ein zweigeteiltes Schwert. Denn er strebte nicht nach Aufmerksamkeit und hat immer etwas belächelt, wenn der liebe Doktor seine Anekdoten veröffentlicht. Umso überraschter ist Watson, als er von Holmes ein Telegram erhält in dem er ihn fragt, warum er diesen Fall bisher noch nicht in diese Sammlung mit aufgenommen hat.

Holmes wird in den Urlaub geschickt, würde man heute sagen, um sich vollständig zu regenerieren um sich dann wieder voller Tatkraft seinen Fällen zu widmen. Zusammen mit Watson fährt er in ein kleines Cottage nahe der Coldhu Bay, eine eher verlassene Gegend, in der man gut zur Ruhe findet. 
Doch als Mr. Tregennis von dem seltsamen Vorfall berichtet - dem plötzlichen Tod seiner Schwester und dem erschreckenden Verhalten seiner Brüder, die in Irrsinn verfallen scheinen, ist sein Interesse geweckt.
Den Fall fand ich sehr ungewöhnlich und spannend.


Seine Abschiedsvorstellung (His Last Bow)
Wohl der letzte Fall für den in die Jahre gekommenen Sherlock Holmes, der dieses Mal nicht aus der Perspektive von Watson erzählt wird. 
Kurz vor dem 1. Weltkrieg erwartet ein deutscher Spion wichtige militärische Informationen, aber er erlebt eine unverhoffte Überraschung. 
War jetzt für mich als Abschluss keine so aufregende Geschichte, was wieder am Thema liegt :)




Ich hatte bei diesem Band den Eindruck, dass mich eigentlich alle Geschichten vom Anfang her interessiert und sie einen originellen Einstieg hatten - nur bei der Aufklärung haben manche dann geschwächelt. Da würde ich immer gerne noch etwas mehr Überraschendes oder Aufregenderes erwarten... 
Ansonsten muss ich sagen, hat es sich wirklich gut gelesen! Ich hatte ja die Befürchtung, mit dem alten englischen Stil nicht zurecht zu kommen, aber da hatte ich keine Probleme. Natürlich kommen immer wieder mal Wörter vor die ich nicht kenne, aber die ergeben sich eigentlich immer aus dem Zusammenhang.


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Diesen Band hab ich in dieser wunderschönen Gesamtausgabe gelesen, die ich mir von meiner Tochter geliehen habe. Ich war echt erstaunt, dass das englisch hier gar nicht so schwer zu verstehen ist :)

The Complete Sherlock Holmes 
von Sir Arthur Conan Doyle

hieraus: His Last Bow 
die vorletzte Kurzgeschichtensammlung des Autors
mit 8 Fällen

Diese Neuauflage erschien im Jahr 2009
bei Barnes & Noble


  
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Weitere Geschichten
in chronologischer Reihenfolge

Der Hund der Baskervilles (Roman)
Das Tal der Angst (Roman)
Seine Abschiedsvorstellung (Kurzgeschichten)
Sherlock Holmes´ Buch der Fälle (Kurzgeschichten)

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