Rezension zu Der Fall der linkshändigen Lady von Nancy Springer
Enola versteckt sich in London noch immer vor dem genialsten
Detektiv der Welt, ihrem eigenen Bruder Sherlock Holmes, und wartet auf
weitere verschlüsselte Nachrichten ihrer Mutter. Als sie zufällig von
der verschwundenen Lady Cecily erfährt und in den faszinierenden
Kohlzeichnungen der offenbar sehr begabten Künstlerin eine
Seelenverwandte erkennt, übernimmt Enola die Ermittlungen. In
verschiedenen Verkleidungen auf den dunklen Londoner Straßen unterwegs
und immer auf der Hut vor Mördern und Verbrechern, muss Enola die
Hinweise entschlüsseln: eine angelehnte Leiter, ein gerissener
Verkäufer, politische Flugblätter… Um Lady Cecily zu retten, riskiert
Enola mehr als sie sollte – und kommt dabei auch ihrem Bruder unerwartet
nahe.
In diesem spannenden Nachfolger des ersten Bands Der Fall des verschwundenen Lords führt Nancy Springer die Leser zurück in das düstere und gefährliche Viktorianische London und setzt die Abenteuer der schlauen Detektivin Enola Holmes fort.
(Verlagsinfo)
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Der Fall der linkshändigen Lady
von Nancy Springer
Band 2 der historischen Krimireihe um Enola Holmes
empfohlen ab 12 Jahren
Schauplatz England 1888
Im Original The Case of Left-Handed Lady
übersetzt von Nadine Mannchen
Verlag Knesebeck // Seitenzahl 190
1. Auflage August 2019
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Meine Meinung
Ich finde diese Reihe echt außergewöhnlich, weil sie für das empfohlene Lesealter wirklich anspruchsvoll geschrieben ist. Die gesellschaftlichen Umstände Ende des 19. Jahrhunderts werden gekonnt in die Handlung mit eingeflochten und durch viele kleine Details bekommt man die Denkweise der Gesellschaft und die gravierenden Missstände mit, die zwischen Ober- und Unterschicht herrschen.
Auch Enola Holmes, die 14jährige Protagonistin und kleine Schwester der berühmten Holmes Brüder hat damit zu kämpfen, denn es schleichen sich immer wieder Zweifel und Selbstkritik ein. Während nämlich ihre Brüder auf ihre nüchterne, rationelle Art versuchen, sie in London zu finden, hat Enola Eigeninitiative bewiesen und versucht, in die Fußstapfen ihrer Mutter zu treten. Sie möchte nicht in diese klassische Frauenrolle dieser Zeit gepresst werden und ein stilles Vorzeigefrauchen in der Gesellschaft werden, sondern auf ihren eigenen Füßen stehen und Freiheit genießen.
Dass sie durch ihr Geschlecht und ihr Alter immer wieder unterschätzt wird kommt ihr manchmal aber auch zupass, vor allem wenn sie sich ihrem ersten Fall widmet, dem Verschwinden von Lady Cecily.
Trotzdem muss sie aufpassen, dass sie sich nicht überschätzt, denn London ist ein gefährliches Pflaster, was man auch als Leser durch die Atmosphäre bestens zu spüren bekommt. Sie überwindet jedoch ihre Ängste und zeigt durch ihr gewieftes Auftreten und ihre mutigen Entscheidungen, dass sie ihren Willen durchsetzen kann. Nichtsdestotrotz spürt sie die Einsamkeit und versucht, einen Kontakt mit ihrer Mutter herzustellen. Aber auch zu ihren Brüdern, vor allem zu Sherlock, spürt sie eine Verbundenheit, der sie nicht nachgeben möchte aus Angst, in ihrer Eigenständigkeit nicht akzeptiert zu werden.
"Dieses Land ist verrückt, Menschen nach ihrem Titel zu beurteilen."
Er schnürte den braunen Stiefel weiter. "Warum sollte ein fauler, sogenannter Aristokrat
mehr als Gentleman gelten als ein sparsames, nüchternes, fleißiges Mitglied
der Arbeiterklasse?" Seite 97
Auch Enola Holmes, die 14jährige Protagonistin und kleine Schwester der berühmten Holmes Brüder hat damit zu kämpfen, denn es schleichen sich immer wieder Zweifel und Selbstkritik ein. Während nämlich ihre Brüder auf ihre nüchterne, rationelle Art versuchen, sie in London zu finden, hat Enola Eigeninitiative bewiesen und versucht, in die Fußstapfen ihrer Mutter zu treten. Sie möchte nicht in diese klassische Frauenrolle dieser Zeit gepresst werden und ein stilles Vorzeigefrauchen in der Gesellschaft werden, sondern auf ihren eigenen Füßen stehen und Freiheit genießen.
Dass sie durch ihr Geschlecht und ihr Alter immer wieder unterschätzt wird kommt ihr manchmal aber auch zupass, vor allem wenn sie sich ihrem ersten Fall widmet, dem Verschwinden von Lady Cecily.
Trotzdem muss sie aufpassen, dass sie sich nicht überschätzt, denn London ist ein gefährliches Pflaster, was man auch als Leser durch die Atmosphäre bestens zu spüren bekommt. Sie überwindet jedoch ihre Ängste und zeigt durch ihr gewieftes Auftreten und ihre mutigen Entscheidungen, dass sie ihren Willen durchsetzen kann. Nichtsdestotrotz spürt sie die Einsamkeit und versucht, einen Kontakt mit ihrer Mutter herzustellen. Aber auch zu ihren Brüdern, vor allem zu Sherlock, spürt sie eine Verbundenheit, der sie nicht nachgeben möchte aus Angst, in ihrer Eigenständigkeit nicht akzeptiert zu werden.
Der Schreibstil ist, wie oben erwähnt, doch recht anspruchsvoll und doch flüssig zu lesen. Einige fremde Wörter kommen vor und gesellschaftliche Kalamitäten, die bei jüngeren Lesern sicher Fragen aufwerfen: was ich sehr gut finde!
Die Handlung an sich baut langsam an Spannung auf und grade gegen Ende wird es äußerst brenzlig. Die Aufklärung fand ich ein bisschen weit hergeholt, hat sich aber gut im Rahmen der Geschichte eingefügt.
Die Handlung an sich baut langsam an Spannung auf und grade gegen Ende wird es äußerst brenzlig. Die Aufklärung fand ich ein bisschen weit hergeholt, hat sich aber gut im Rahmen der Geschichte eingefügt.
Meine Bewertung
Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar.
Es gab diesbezüglich keinerlei Vorgaben und die Rezension
1 - Der Fall des verschwundenen Lords
2 - Der Fall der linkshändigen Lady
3 - Der Fall der verhängnisvollen Blumen
4 - Der Fall des geheimnisvollen Fächers
5 - Der Fall des rätselhaften Reifrocks
6 - Der Fall des verschlüsselten Briefes
Huhu,
AntwortenLöschenich fand diesen zweiten Teil tatsächlich etwas besser als den ersten, weil diesmal die Aufklärung des Falls mehr im Fokus stand. Falls du gern auch mal ein Hörbuch hörst, kann ich dir diese in diesem Fall nur ans Herz legen. Die Sprecherin ist wirklich klasse.
Liebe Grüße,
Cherry
Ah, umgedreht :D Ich fand den ersten einen Tick besser.
LöschenHörbücher höre ich wirklich selten ... ich bin nicht wirklich viel unterwegs, wo es sich anbieten würde und zuhause lese ich dann doch lieber im Buch ^^
Hey :)
AntwortenLöschenIch glaube, dieser Band war der erste, wo ich mehr oder weniger lachend vom Sofa gerutscht bin. Nicht unbedingt wegen des Falls, obwohl ich mich als Linkshänderin sofort mit der armen Lady Cecily identifizieren konnte, sondern wegen dem Katz-und-Maus-Spiel, das hier das erste Mal so richtig beginnt :D. Und man merkt auch, dass Enola mittlerweile besser in ihr neues Leben gefunden hat, hier wirkt sie deutlich weniger naiv als noch in Teil 1. Schätze, die Autorin hat da langsam ihren Stil gefunden :).
Liebst,
Ascari
Naja, ich denke schon, dass Enola da auch anfangs einfach noch naiv war und sich jetzt, durch ihr Leben wie sie es führt, weiter entwickelt. Gerade das find ich auch richtig gut! Ich hoffe nur, sie machen es im Film nicht zu sehr kaputt ... nach dem Trailer zu urteilen wird es ja sehr hollywood-like und nicht britisch, wie es sich von der Atmosphäre her gehört ^^
LöschenIch glaube, es war ein wenig der Übergang, den ich nicht ganz so 100%ig schlüssig fand. In dem einen Band ist sie noch das naive Band, im nächsten dann schon deutlich erfahrener. Aber gut, gibt Schlimmeres :D.
LöschenWas den Film angeht, werden wir uns wohl überraschen lassen müssen: Die Bilder haben ja sehr vielversprechend ausgesehen, aber offensichtlich einiges verändert zugunsten aktueller - nennen wir es mal - "Trends". Aber: Ich find's cool, wenn's überhaupt wieder mal was aus dem Holmes-Universum in Form bewegter Bilder gibt :).
Liebst,
Ascari
Ja, das auf jeden Fall!
LöschenIch muss ja sagen dass mir die Serie mit Cumberbatch sehr gefallen hat!!!
Und auch da gibt es eine "kleine" Schwester :D
Viele auf Facebook haben ja über Enola etwas hergezogen, weil es keine neue Idee ist (Sherlock) und warum man ihm jetzt hier eine Schwester andichten muss...
Ich hab "Sherlock" auch geliebt! Aber ich glaube noch besser gefällt mir tatsächlich die alte Serie mit Jeremy Brett als Sherlock. Also, zumindest wenn man ne "klassische" Verfilmung will :D.
AntwortenLöschenIch glaub, das mit der kleinen Schwester ist auch für mich der Grund, warum ich lang einen Bogen um die Bücher gemacht hab. Anfangs fand ich die Idee nicht unbedingt reizvoll ... Aber in der Zwischenzeit bin ich erfolgreich eines besseren belehrt worden :D.
Wirst du den Film dann eigentlich rezensieren? Passen würde es ja zu deiner Rezi-Serie :).
Liebst,
Ascari
Die alte Serie kenne ich gar nicht! Muss ich direkt mal danach schauen - wobei ich jetzt erstmal mit den HP Filmen starte, wie immer um diese Jahreszeit :)
LöschenUnd von The Boyz die zweite Staffel hat ja auch angefangen, ein Muss für mich xD
Ob ich den Film rezensiere weiß ich noch nicht, das kommt drauf an, ob mir genug zum Schreiben dazu einfällt :D Bei Filmen/Serien fällt es mir immer etwas schwer