Rezension zu Das krumme Haus von Agatha Christie
Klappentext (gekürzt)
Ein Haus. Ein Mord. Viele Verdächtige. Drei Generationen der Familie
Leonides leben in dem großen, krummen Haus mit den vielen Giebeln. Doch
dann wird der alte Aristide Leonides ermordet. Jeder hatte einen Grund,
den alten Tyrannen ins Jenseits zu befördern, aber als Motiv für einen
Mord reicht eigentlich keiner dieser Gründe aus. Solange der Mordfall
ungeklärt bleibt, weigert sich Sophia, die geliebte Enkelin des
Millionärs, ihren Verlobten Charles zu heiraten.
Kann Charles Scotland Yard helfen, den Mörder zu entlarven?
Kann Charles Scotland Yard helfen, den Mörder zu entlarven?
Meine Meinung
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Nachdem ja der Film 2018 bei uns in die Kinos kam war ich natürlich total neugierig auf das Buch - und ich finde, dass es ein rundum gelungener Krimi ist!
Witzig fand ich ja, dass Agatha Christie im Vorwort schreibt, dass es eins ihrer besten Bücher ist, weil sie so viel Vergnügen beim Schreiben daran hatte. Manche Geschichten gehen nicht so leicht von der Hand und diese hier scheint ihr immens viel Spaß gemacht zu haben - und mir auch!
Erzählt wird das ganze aus der Sicht von Charles, der durch seine Heiratsabsichten um Sophia in ihre Familiengeschichte und den Mord hineingezogen wird. Da sein Vater bei Scotland Yard arbeitet, hat er einige Einblicke in die Ermittlungen, versucht aber, auch selbst verborgene Details herauszufinden. Was natürlich nicht leicht ist, da alle aus der Familie unter Verdacht stehen - und er natürlich eigentlich niemanden aus der Verwandtschaft seiner Zukünftigen diffamieren will.
Der Tod des alten Aristide Leonides scheint auf den ersten Blick nämlich keinem von ihnen einen besonderen Vorteil verschafft zu haben, trotzdem kommen Aspekte ans Licht, die einige durchaus zum Mord angestachelt hätten können.
Neben den typischen Verhören, der Suche nach Indizien und dem Rätsel raten gibt es auch interessante Gedankenspiele zu den Beweggründen eines Mörders und zwischendurch immer wieder kurze Anspielungen auf Sichtweisen zu Themen wie Krieg bzw. Kriegsdienstverweigerung (geschrieben wurde es ja in den 50er Jahren), zu der Rolle der Männer im Gesellschaftsleben, aber auch einige interessante Einblicke auf das zwischenmenschliche in der Familie bzw. auch allgemein zu Kindern.
"Ein solcher Schwächling!", sagte ich ungläubig.
"Warum glauben Männer eigentlich immer, der Neandertaler müsse zwangsläufig der einzige Persönlichkeitstyp sein, der auf das andere Geschlecht anziehend wirkt? ..." Seite 88
"Es leiden mehr Kinder unter zu viel als unter zu wenig elterlicher Einmischung." Seite 153
Gerade der zweite Ausschnitt ist bei mir hängen geblieben und ich hab ihn mehrmals gelesen - und werde sicher auch nochmal darüber nachdenken. Überhaupt gab es hier mehr so kleine Momente, die ich für die Zeit damals schon echt interessant fand, dass sie Erwähnung gefunden haben.
Insgesamt jedenfalls ein guter, spannender Krimi mit besonderen Charakteren, der viel Spaß gemacht hat beim mitraten. Die Auflösung war außergewöhnlich und hätte ich so nicht damit gerechnet.
Meine Bewertung
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Das krumme Haus
von Agatha Christie
Genre Krimi
Schauplatz England
Im Original Crooked House
übersetzt von Giovanni und Ditte Bandini
Verlag Atlantik --- Seitenzahl 256
Neu aufgelegt im März 2018
1. Auflage 1948
Hallo Aleshanee,
AntwortenLöschendeine Rezension steigert meine Lust auf das Buch noch mehr. Derzeit ist es auf der WL unter 'irgendwann' geparkt. Früher oder später lese ich es auf jeden Fall. Deinen Worten merkt man richtig den Lesespaß an.
Liebe Grüße & schönes Wochenende,
Nicole
Das freut mich und ich hoffe, du kommst bald dazu :)
LöschenDas mit den "irgendwann" Büchern kenne ich nur zu gut, da hab ich auch einige auf der WL :D
Dir auch ein schönes Wochenende!