Im Kernforschungszentrum CERN entsteht eine fremde Substanz. Die Entdeckung
ist bahnbrechend, denn so winzig die Probe des unbekannten Materials auch
ist – viele der uns bekannten Naturgesetze scheinen darin nicht zu gelten.
Die Forscher stellen fest: Es breitet sich aus. Langsam, aber unaufhaltsam.
Wohin mit der gefährlichsten Entdeckung aller Zeiten?
Militärische Sperrzonen, schweigsame Menschen und eine Nacht, die 23 Stunden
dauert. Murmansk, 270 Kilometer nördlich des Polarkreises, könnte der perfekte
Ort sein, um ungestört an einer gefährlichen Substanz zu forschen. Doch als
der frisch beförderte Kommissar Kolja Blok mit dem Fall eines seltsam
entstellten Toten in einem Murmansker Park betraut wird und feststellt, dass
es sich um einen verschwundenen CERN-Wissenschaftler handelt, kommt er dem
Geheimnis auf die Spur – ohne seine Tragweite ahnen zu können. Gleichzeitig
stößt der junge Hochzeitsfotograf Mika Mikkelsen auf ein Schwarzweißbild des
vermissten Forschers, auf dem dieser noch lebend zu sehen ist. Wie Kolja Blok
beginnt auch er, Nachforschungen anzustellen. Ohne voneinander zu wissen,
legen sich die beiden mit einem unbekannten Feind an – und lösen eine
Kettenreaktion von Ereignissen aus, an deren Ende nicht weniger auf dem Spiel
steht als die Welt...
Kernschatten von Nils Westerboer
Genre Wissenschaftsthriller
Schauplatz Murmansk / Russland
Verlag Hobbit Presse / Klett-Cotta --- Seitenzahl 288
Neuauflage Februar 2023 (Ersterscheinung 2014)
Meine Meinung
⍜⍜⍜⍜⍜⍜⍜⍜⍜⍜⍜
Ich hab vor einem Jahr das Buch "Athos 2643" von Nils Westerboer gelesen und
mich gefreut, dass ein neues Buch von ihm im Klett-Cotta Verlag erscheint bzw.
ein älteres jetzt eine Überarbeitung und Neuauflage bekommt. Auch der
Klappentext über CERN, ein unbekanntes Material, das sich ausbreitet - und
eine mysteriöse Leiche in Russland, Murmansk, das klingt nach einem sehr
spannenden Stoff!
Umso enttäuschter war ich dann über den holprigen Schreibstil und die tumben
Charaktere. Vor allem Kolja Blok, der soeben beförderte Kriminalbeamte, wirkte
so unfähig und linkisch ... das ist schon etwas nervig gewesen. Eigentlich hab
ich gehofft, dass sein Vorgesetzter ihn gerade wegen seinem Unvermögen auf den
Fall angesetzt hat, aber so dermaßen doof kann man eigentlich nicht sein.
Naja, kann man natürlich, aber das war schon immens übertrieben hier.
Jedenfalls, der Schreibstil hat sich dann gebessert oder vielleicht hab ich
mich auch daran gewöhnt.
Allerdings dauert es bis ca. zur Hälfte des Buches, bis mal ein bisschen Fahrt
in die Handlung kommt. Davor besteht die kriminalistische Untersuchung darin,
dass Kolja den Nachtwächter im Internet nachforschen lässt, während er selber
müde am Schreibtisch sitzt.
Allerdings gibt´s da ja auch noch Mika, den Fotografen. In sein Studio kommt
ein ominöser Herr, der einen schwarz-weiß Film bis zum Abend entwickelt haben
möchte. Mika wird dadurch in die Ereignisse hineingezogen - bzw. lässt ihn
seine Neugier Nachforschungen anstellen, die ihn eine gefährliche Position
bringen.
Die Verbindung zum CERN und die neuen Forschungen, die ja hiermit
zusammenhängen sollen, bleiben sehr lange im Dunkeln. Ich hab mir da schon
etwas mehr Bezug dazu gewünscht, weil mich sowas total fasziniert.
Wenn man sich jetzt allerdings dem annähert, was anscheinend eine Katastrophe
auslösen könnte, bleibt man im Dunkeln. Zumindest ich. Denn trotz
wissenschaftlicher Dialoge und Veranschaulichen der Experimente, ist nicht
klar, um was es sich handelt. Das frustriert etwas, da ich nicht verstanden
habe, um was es geht und die Neugier sich schon ziemlich erschöpft hatte. Ich
hätte mir etwas früher schon kleine Hinweise erhofft. Vielleicht gibt es
diese, und ich hab sie nur nicht verstanden. So gut kenne ich mich in der
Physik nun auch nicht aus :)
Aber die ganzen Gespräche der Wissenschaftler haben mir das ganze nicht
wirklich näher gebracht - weder, was die gefährliche "Substanz" hat entstehen
lassen noch wozu sie genau führen könnte. Das alles bleibt geheimnisvoll, was
an sich nicht unbedingt schlecht sein muss. Aber da im Klappentext so damit
geworben wird, hatte ich mir dazu viel mehr Hintergrund erhofft.
Der Fokus liegt aber leider auf dem unfähigen Ermittler, dem Fotografen Mika
der in zufällig in gefährliche Situationen stolpert und der rätselhaften
Irina, deren Rolle mir absolut unverständlich blieb. Sie alle blieben mir zu
blass und ich konnte keinerlei Bezug zu ihnen aufbauen. Dazu die vielen
logischen Ungereimtheiten ... überhaupt wirkte alles auf mich sehr
unausgereift, da die Idee dahinter eigentlich viel Potenzial bietet, was nicht
ausgeschöpft wurde und wenn, dann auf unspektatuläre und wirkungslose Weise.
Leider kein Buch für mich...
Meine Bewertung
⍜⍜⍜⍜⍜⍜⍜⍜⍜⍜⍜
Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar.
Es gab diesbezüglich keinerlei Vorgaben und die Rezension
spiegelt meine ganz persönliche Meinung wider.
Dagegen war Horatio sehr begeistert,
lest gerne auch seine Rezension dazu
Bellas Wonderworld war nicht so angetan
und auch ein interessantes Interview mit
dem Autor gibts bei Horatio *hier* nachzulesen
Sehr gefallen hat mir von dem Autor Athos 2643 -
meine Rezension
Der Neptunmond Athos ist zum Schauplatz eines unerklärlichen Verbrechens
geworden. Die lebenserhaltende KI des Klosters steht im Verdacht, gemordet
zu haben.
Inquisitor Rüd Kartheiser, ein Spezialist im Verhören künstlicher
Intelligenzen, wird mit dem Fall beauftragt. Zusammen mit seiner attraktiven
holografischen Assistentin Zack, die ihm durch eine Reihe von
Sicherheitsbeschränkungen absolut ergeben ist, erreicht er den kleinen,
zerklüfteten Mond. Doch die Ermittlungen der beiden treffen auf
Widerstand.
Während Zacks anziehende Erscheinung bei den Mönchen Anstoß erregt, entpuppt
sich die KI des Klosters als gerissene Taktikerin, die ihr Handeln geschickt
verschleiert. [Spoiler ausgelassen]
Hi Aleshanee,
AntwortenLöschenmir hatte Athos 2643 schon nicht gefallen. Da werde ich wohl einen sehr, sehr großen Bogen um den Kernschatten machen. Schade.
Viele Grüße
Frank
Es ist komplett anders - aber ich kann dir Kernschatten auch nicht wirklich empfehlen. Witzig fand ich ja, dass Horatio hiervon so begeistert war - mir kam es vor als hätte er ein komplett anderes Buch gelesen...
LöschenDas stimmt, das ist selten, dass die Meinungen derart auseinander liegen. Ich halte mich aber lieber an Deiner Meinung :)
LöschenNaja, das gibt es schon öfters, grade wenn ich meine Rezensionen bei Amazon hochlade, sehe ich schon ab und an Meinungen die meiner völlig widersprechen *lach*
LöschenAber so in der "Buchbloggerszene" sind die Meinungen schon oft relativ ähnlich.
Hallo Alexandra :)
AntwortenLöschenoh wie schade! Das Buch klang so interessant! Aber es scheint ja bessere Thriller zu geben. Aber über Athos habe ich schon einige positive Stimmen gehört, vielleicht lese ich das irgendwann mal.
LG
Ja, naja, Horatio hat es ja z. B. super gefallen. Aber ich muss ehrlich sagen, dass ich nicht weiß warum ^^ Weiterempfehlen kann ich es wirklich nicht...
Löschen