Sonntag, 5. März 2023

[Sci Fi Thriller] Kernschatten von Nils Westerboer

Im Kernforschungszentrum CERN entsteht eine fremde Substanz. Die Entdeckung ist bahnbrechend, denn so winzig die Probe des unbekannten Materials auch ist – viele der uns bekannten Naturgesetze scheinen darin nicht zu gelten. Die Forscher stellen fest: Es breitet sich aus. Langsam, aber unaufhaltsam. Wohin mit der gefährlichsten Entdeckung aller Zeiten?

Militärische Sperrzonen, schweigsame Menschen und eine Nacht, die 23 Stunden dauert. Murmansk, 270 Kilometer nördlich des Polarkreises, könnte der perfekte Ort sein, um ungestört an einer gefährlichen Substanz zu forschen. Doch als der frisch beförderte Kommissar Kolja Blok mit dem Fall eines seltsam entstellten Toten in einem Murmansker Park betraut wird und feststellt, dass es sich um einen verschwundenen CERN-Wissenschaftler handelt, kommt er dem Geheimnis auf die Spur – ohne seine Tragweite ahnen zu können. Gleichzeitig stößt der junge Hochzeitsfotograf Mika Mikkelsen auf ein Schwarzweißbild des vermissten Forschers, auf dem dieser noch lebend zu sehen ist. Wie Kolja Blok beginnt auch er, Nachforschungen anzustellen. Ohne voneinander zu wissen, legen sich die beiden mit einem unbekannten Feind an – und lösen eine Kettenreaktion von Ereignissen aus, an deren Ende nicht weniger auf dem Spiel steht als die Welt...



Kernschatten von Nils Westerboer

Genre Wissenschaftsthriller

Schauplatz Murmansk / Russland
Verlag Hobbit Presse / Klett-Cotta --- Seitenzahl 288
Neuauflage Februar 2023 (Ersterscheinung 2014)



Meine Meinung
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Ich hab vor einem Jahr das Buch "Athos 2643" von Nils Westerboer gelesen und mich gefreut, dass ein neues Buch von ihm im Klett-Cotta Verlag erscheint bzw. ein älteres jetzt eine Überarbeitung und Neuauflage bekommt. Auch der Klappentext über CERN, ein unbekanntes Material, das sich ausbreitet - und eine mysteriöse Leiche in Russland, Murmansk, das klingt nach einem sehr spannenden Stoff!

Umso enttäuschter war ich dann über den holprigen Schreibstil und die tumben Charaktere. Vor allem Kolja Blok, der soeben beförderte Kriminalbeamte, wirkte so unfähig und linkisch ... das ist schon etwas nervig gewesen. Eigentlich hab ich gehofft, dass sein Vorgesetzter ihn gerade wegen seinem Unvermögen auf den Fall angesetzt hat, aber so dermaßen doof kann man eigentlich nicht sein. Naja, kann man natürlich, aber das war schon immens übertrieben hier.

Jedenfalls, der Schreibstil hat sich dann gebessert oder vielleicht hab ich mich auch daran gewöhnt.
Allerdings dauert es bis ca. zur Hälfte des Buches, bis mal ein bisschen Fahrt in die Handlung kommt. Davor besteht die kriminalistische Untersuchung darin, dass Kolja den Nachtwächter im Internet nachforschen lässt, während er selber müde am Schreibtisch sitzt.

Allerdings gibt´s da ja auch noch Mika, den Fotografen. In sein Studio kommt ein ominöser Herr, der einen schwarz-weiß Film bis zum Abend entwickelt haben möchte. Mika wird dadurch in die Ereignisse hineingezogen - bzw. lässt ihn seine Neugier Nachforschungen anstellen, die ihn eine gefährliche Position bringen.

Die Verbindung zum CERN und die neuen Forschungen, die ja hiermit zusammenhängen sollen, bleiben sehr lange im Dunkeln. Ich hab mir da schon etwas mehr Bezug dazu gewünscht, weil mich sowas total fasziniert. 
Wenn man sich jetzt allerdings dem annähert, was anscheinend eine Katastrophe auslösen könnte, bleibt man im Dunkeln. Zumindest ich. Denn trotz wissenschaftlicher Dialoge und Veranschaulichen der Experimente, ist nicht klar, um was es sich handelt. Das frustriert etwas, da ich nicht verstanden habe, um was es geht und die Neugier sich schon ziemlich erschöpft hatte. Ich hätte mir etwas früher schon kleine Hinweise erhofft. Vielleicht gibt es diese, und ich hab sie nur nicht verstanden. So gut kenne ich mich in der Physik nun auch nicht aus :)
Aber die ganzen Gespräche der Wissenschaftler haben mir das ganze nicht wirklich näher gebracht - weder, was die gefährliche "Substanz" hat entstehen lassen noch wozu sie genau führen könnte. Das alles bleibt geheimnisvoll, was an sich nicht unbedingt schlecht sein muss. Aber da im Klappentext so damit geworben wird, hatte ich mir dazu viel mehr Hintergrund erhofft.

Der Fokus liegt aber leider auf dem unfähigen Ermittler, dem Fotografen Mika der in zufällig in gefährliche Situationen stolpert und der rätselhaften Irina, deren Rolle mir absolut unverständlich blieb. Sie alle blieben mir zu blass und ich konnte keinerlei Bezug zu ihnen aufbauen. Dazu die vielen logischen Ungereimtheiten ... überhaupt wirkte alles auf mich sehr unausgereift, da die Idee dahinter eigentlich viel Potenzial bietet, was nicht ausgeschöpft wurde und wenn, dann auf unspektatuläre und wirkungslose Weise.

Leider kein Buch für mich... 

Meine Bewertung
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Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar.
 Es gab diesbezüglich keinerlei Vorgaben und die Rezension 
spiegelt meine ganz persönliche Meinung wider.


Dagegen war Horatio sehr begeistert,
lest gerne auch seine Rezension dazu

Bellas Wonderworld war nicht so angetan

und auch ein interessantes Interview mit
dem Autor gibts bei Horatio *hier* nachzulesen




Sehr gefallen hat mir  von dem Autor Athos 2643 - meine Rezension

Das Jahr 2643
 
Der Neptunmond Athos ist zum Schauplatz eines unerklärlichen Verbrechens geworden. Die lebenserhaltende KI des Klosters steht im Verdacht, gemordet zu haben. 
Inquisitor Rüd Kartheiser, ein Spezialist im Verhören künstlicher Intelligenzen, wird mit dem Fall beauftragt. Zusammen mit seiner attraktiven holografischen Assistentin Zack, die ihm durch eine Reihe von Sicherheitsbeschränkungen absolut ergeben ist, erreicht er den kleinen, zerklüfteten Mond. Doch die Ermittlungen der beiden treffen auf Widerstand. 
Während Zacks anziehende Erscheinung bei den Mönchen Anstoß erregt, entpuppt sich die KI des Klosters als gerissene Taktikerin, die ihr Handeln geschickt verschleiert. [Spoiler ausgelassen]

6 Kommentare:

  1. Hi Aleshanee,

    mir hatte Athos 2643 schon nicht gefallen. Da werde ich wohl einen sehr, sehr großen Bogen um den Kernschatten machen. Schade.

    Viele Grüße
    Frank

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    1. Es ist komplett anders - aber ich kann dir Kernschatten auch nicht wirklich empfehlen. Witzig fand ich ja, dass Horatio hiervon so begeistert war - mir kam es vor als hätte er ein komplett anderes Buch gelesen...

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    2. Das stimmt, das ist selten, dass die Meinungen derart auseinander liegen. Ich halte mich aber lieber an Deiner Meinung :)

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    3. Naja, das gibt es schon öfters, grade wenn ich meine Rezensionen bei Amazon hochlade, sehe ich schon ab und an Meinungen die meiner völlig widersprechen *lach*
      Aber so in der "Buchbloggerszene" sind die Meinungen schon oft relativ ähnlich.

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  2. Hallo Alexandra :)
    oh wie schade! Das Buch klang so interessant! Aber es scheint ja bessere Thriller zu geben. Aber über Athos habe ich schon einige positive Stimmen gehört, vielleicht lese ich das irgendwann mal.

    LG

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    1. Ja, naja, Horatio hat es ja z. B. super gefallen. Aber ich muss ehrlich sagen, dass ich nicht weiß warum ^^ Weiterempfehlen kann ich es wirklich nicht...

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