Dienstag, 28. Januar 2025

Mord auf dem Landgut von Cyril Hare



Mord auf dem Landgut von Cyril Hare


Weihnachtlicher Krimi 
Schauplatz England, Mitte 20. Jahrhundert
Im Original An English Murder
übersetzt von Dr. Holger Hanowell

Verlag Bastei Lübbe
Seitenzahl 256
1. Auflage im Original 1951





Klappentext
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Markshire, England. Das Landgut von Lord Warbeck - Warbeck Hall - ist prächtig hergerichtet für das wohl letzte Weihnachtsfest des im Sterben liegenden Hausherren. Für diesen festlichen Anlass hat der Lord noch einmal alle eingeladen, die ihm nahestehen. Starker Schneefall sorgt dafür, dass niemand der illustren Gesellschaft das Landgut verlassen kann. Dieser Umstand wird besonders brenzlig, als der Sohn des Lords am Weihnachtsabend tot zusammenbricht - vergiftet mit Zyankali. Wer ist dafür verantwortlich? Der übergangene Vetter? Die junge Geliebte? Oder doch der Butler? Eins steht jedenfalls fest: Verdächtige gibt es viele. Und: Dieses Weihnachten wird mörderisch.


Meine Meinung
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Diese alten Weihnachtskrimis mag ich mittlerweile sehr gerne. Das Eintauchen in den alten Sprachstil vermittelt sofort den Charme der damaligen Zeit - wobei Charme hier vielleicht der falsche Ausdruck ist, denn meist sind diese Figuren in Krimis ja sehr vorbelastet und nicht immer sympathisch. 

Hier fand ich toll, dass ich nicht sofort wusste, wer denn wohl das Mordopfer sein wird. Obwohl es in typischer Weise beginnt - mit einem Landhaus und altem Adel, dem greisen Familienoberhaupt, der zum Weihnachtsessen einlädt und schwer krank ist und die geladenen Gäste, die es meist auf dessen Geld und Erbe abgesehen haben. Allerdings sind die Konflikte hier eher untereinander als gegenüber dem alten Lord Warbeck, der zumeist das Bett hütet und so war schon ein Rätsel, wen es wohl treffen wird.

Dr. Wenzeslaus Bottwick ist momentan im Landhaus zu Gast und sichtet alte Unterlagen. Winterliche Kälte hält das alte Gemäuer frostig, und dass das Weihnachtsfest bevorsteht hätte er über seinen Studien beinahe übersehen. Als Ausländer sind ihm die "englischen Sitten" nicht sehr geläufig und er bemüht sich, sich anzupassen. Durch seine Herkunft sind ihm nicht alle gewogen.

Sir Julius ist der Neffe von Lord Warbeck, ein sehr ehrgeiziger Schatzkanzler und hat deshalb eine Abneigung gegen Mrs. Carstairs Gatten, der die Nachfolge seines Amtes anstrebt. Auf den Erben des Hauses, Robert Warbeck ist er neidisch und kann dessen politische Ambitionen nicht teilen.
Detective Rogers von New Scotland Yard ist als Sir Julius Leibwächter dabei.

Lady Camilla Prendergast ist eine ferne Verwandte, verliebt in Sir Robert und will endlich klären, ob es noch Chancen für eine gemeinsame Zukunft gibt. 
Mrs Carstairs, ist als Pfarrerstochter auf dem Anwesen aufgewachsen und geht allen mit ihrer Lobhudelei auf ihren Gatten auf den Keks.

Sir Robert Warbeck ist der Sohn des Hauses und künftiger Lord Warbeck, aber ebenso Präsident der Liga für Freiheit und Gerechtigkeit, eine faschistische Organisation und steht damit vielen Ansichten im Weg.

Und dann wäre noch der alte und treue Butler Briggs, dem ein Geheimnis auf der Zunge und im Herzen brennt. Eine sehr interessante Rolle übrigens, diese ausgestorbene Art der Butler, die jegliche Emotion vermeiden und alles tun, was die Gäste wünschen. Und dennoch können sie eine gewisse Missbilligung der Norm durch winzige Kleinigkeiten zum Ausdruck bringen, die Außenstehende gar nicht bemerken würden. 

Eine interessante Mischung und ein interessanter Fall. Es dauert eine Weile, bis die Tat geschieht, aber ich fand das Vorspiel dazu sehr spannend, weil man eben nicht wusste, welche Motive wohl dahinter stecken würden und auch danach blieb alles noch recht offen. Viele Hinweise wurden gegeben und da die Gäste (natürlich) eingeschneit und damit von der Außenwelt abgeschnitten wurden, gab es auch kein Entkommen.  
Ich empfand es als sehr gute Unterhaltung für zwischendurch, wenn man diese klassischen winterlichen whodunit Krimis mag und war von der Auflösung dann auch überrascht.

Ich hatte dieses Buch übrigens als Hörbuch versucht vor einigen Wochen – und ich erkenne immer wieder wie sehr sich für mich eine gehörte und eine gelesene Version voneinander unterscheiden. Beim Hören konnte ich überhaupt nicht in die Atmosphäre eintauchen oder ein Gespür für die Personen bekommen, die anfangs eingeführt wurden - beim lesen dagegen war das überhaupt kein Problem und hat Spaß gemacht! 


Meine Bewertung
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