Band 4 der High Fantasy Reihe um den letzten König und Abschluss der
Reihe der großen Saga um Osten Ard
Im Original The Navigator´s Children
übersetzt von W. Ströle, C. Holfelder-von der Tann
Verlag Hobbit Presse / Klett-Cotta
Seitenzahlen 688 / 656
1. Auflage Oktober 2025
"Das gilt für alle großen und schrecklichen Zeiten. Wir kennen das Ende nicht, das uns erwartet. Wir können nur tun, was wir für das Beste halten, und hoffen, dass es reicht."Zitat Teil 1, Seite 353
Meine Meinung
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Den ersten Band um den Drachenbeinthron hab ich im Jahr 2019 gelesen -
rausgekommen ist er schon 1991 - und ich hab seither diese Reihe mit absoluter
Spannung verfolgt, weil es eine genial geschriebene und perfekt abgestimmte
komplexe Geschichte ist, die mich sehr begeistert!
Mit Die Kinder des Seefahrers geht der Zyklus um Osten Ard jetzt dem Ende
entgegen - im deutschen wurde der Originalband wieder geteilt und ich fand es
super, dass auch hier wieder am Anfang eine Zusammenfassung der
Vorgeschichte den Einstieg erleichtert. Ganze 35 Seiten haben mir wieder in
Erinnerung gerufen, was passiert ist und das ist nicht wenig ;)
Diese ganzen losen Fäden wieder aufzunehmen und die Zusammenhänge herzustellen
ist Tad Williams aber großartig gelungen! Durch die vielen in Erinnerung
gerufenen Ereignisse konnte ich sofort gut wieder in die Geschichte
eintauchen,
Seit dem ersten Band um den Drachenbeinthron begleiten wir Simon, der
auf seinem Weg viele Abenteuer erlebt und Gefahren trotzen musste, um
Erkynland vor Intrigen und Angriffe zu beschützen.
Es werden lang verschollene Geheimnisse offenbart und Täuschungen aufgedeckt,
während Verräter und ungewöhnliche Bündnisse neue Konflikte heraufbeschwören
und sich viele kleine Scharmützel schließlich an einem Ort zusammen ziehen,
der ein Relikt aus weiter Vergangenheit birgt.
Der Sage nach wurde "der Garten" von dem heraufbeschworenen Nichts
verschlungen, sodass das Volk auf den acht riesigen Schiffen fliehen musste,
um sich in Osten Ard eine neue Heimat zu suchen. Der Wurzeln entrissen haben
sie sich entzweit und die aus den Norden kommenden Nornen folgen unbeirrt
ihrer scheinbar unsterblichen, uralten Königin Utuk´ku, während die Sithi mit
letzter Kraft versuchen, sie aufzuhalten.
Morgan, der Erbe des Hochthrons gilt noch immer als verschollen.
Nezeru, eine Kämpferin der Nornen, beginnt an allem zu zweifeln.
Ihr Vater Viyeki bereitet als Baumeister den Weg für Utuk´ku
während ein ängstlicher Mönch als Bote ins Kriegsgebiet reist, um ein
Versprechen einzuhalten.
Der Gelehrte Tiamak aus dem Wran in Nabban spürt den Unterschlupf eines
Verräters auf,
und Jarnulf, der ehemalige Sklave der Nornen, versucht sein Gott gegebenes
Schicksal zu erfüllen
Auch Binabik, Klein-Snenneq und Quina sind mit von der Partie
und natürlich auch Unver, der Shan aller Thrithinge aus den Grasländern,
dessen Geheimnis seiner Herkunft noch aufzulösen gilt
Wer die Reihe kennt, dem mögen diese Namen alle bekannt sein - wer sie noch
nicht kennt sieht hier einen Bruchteil an Figuren,
die in ganz Osten Ard mit dem Schicksal verbunden sind, auf dieser
Abschlussband hinsteuert.
Ich bin froh, dass sich Tad Williams hier genug Zeit gelassen hat, damit ich
jeden von ihnen auf ihrem Weg begleiten und ihre Entscheidungen verfolgen
kann. Gerade die Entwicklungen der Charaktere tragen viel zu den Wendungen
bei.
Mit den Nornen haben wir ein Volk, das in der Unterdrückung lebt und
mit rigoroser Befolgung von Befehlen aufwächst, was nur durch Propaganda,
harte Strafen und Ängste gelingt.
"... Wenn wir unsere Leute nicht nur vor wirklichen Gefahren, sondern auch vor gefährlichen Gedanken schützen wollen, machen wir sie zu Kindern."Zitat Teil 1 Seite 368
Der Kampf gegen die Armeen wird von der Hoffnung getragen, alles noch
zum Guten zu wenden und die Menschen in ganz Osten Ard zu einem friedlichen
Zusammenleben zu führen.
"... Solange einer von uns Schlimmes erleidet, müssen die, denen größere Fähigkeiten gegeben wurden, auch leiden, denn wir sind alle eins. ..."Zitat Teil 1 Seite 444
Die Motivationen sind unterschiedlich und der Versuch, Utuk´ku endlich
zu stürzen gestaltet sich weniger in einer ausufernden Schlacht als an einem
Kräftemessen der ganz anderen Art. Das mag manchen vielleicht etwas zu
detailliert erscheinen, aber nach einer so langen Reihe erwarte ich am Ende
gerne eine ausführliche und dem Werk entsprechende Auseinandersetzung mit
allen wichtigen Verbindungen, die man bisher verfolgt hat.
Durch die wechselnden Perspektiven zwischen den Figuren bleibt die
Spannung immer erhalten. Gekonnt gesetzte kleine Cliffhanger wecken die
Neugier und bieten viel Raum für Spekulationen und Überraschungen.
Auf einiges hab ich gehofft bzw. hab ich es erwartet und ich konnte mich
manchmal kaum zurückhalten, Passagen zu überfliegen, um endlich gewissen
Auflösungen oder Zusammentreffen mitzuerleben.
Besonders schön fand ich, dass es kein abruptes Ende gibt, sondern auch was
sich danach entwickelt und wie es weitergehen wird oder könnte. Hier gäbe es
sich noch einiges zu erzählen, aber ich denke, der Autor hat sich hier noch
ein bisschen offen gelassen, entweder für die Phantasie für uns Leser oder
vielleicht für ein weiteres Abenteuer in Osten Ard :)
"... Die Welt ist so viel größer und verwirrender, als ich mir je vorgestellt habe. Wie kann eine einzelne Person hoffen, genug zu wissen, um ein gerechter Herrscher zu sein?"Zitat Teil 2 Seite 509
Meine Bewertung
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Die gesamte Reihe der Saga um Osten Ard in chronologischer
Reihenfolge
Vorgeschichte:
Brüder des Windes
2 - Der Abschiedsstein
3 - Die Nornenkönigin
4 - Der Engelsturm
1 -
Die Hexenholzkrone
(dt 2 Bände)
2 -
Das Reich der Grasländer
(dt 2 Bände)
3 -
Im dunklen Tal
(dt 2 Bände)
4 - Die Kinder des Seefahrers (dt 2 Bände)









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